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[[BildDatei:Villa Lante Jardins.jpg|thumb|rightmini|Garten]]
Die '''Villa Lante''' liegt in [[Bagnaia]] einem Ortsteil von [[Viterbo]] in [[Italien]]. Es existiert eine gleichnamige Villa auf dem [[Gianicolo]]-Hügel in [[Rom]], wo sich das ''Institutum Romanum Finlandiae'' und die [[Finnland|finnische]] Botschaft beim [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] befindet.
[[BildDatei:Jardins da Villa Lante em Bagnaia1.jpg|thumb|rightmini|Wasserfall und steinerner Tisch]]
[[BildDatei:Triggs Garden craft 1913 page 47 b Plan of Villa Lante-modified.png|miniaturmini|Gartenplan ''Villa Lante'' von [[Henry Inigo Triggs]] (um 1910)]]Die '''Villa Lante''' liegt in [[Bagnaia (Viterbo)|Bagnaia]], einem Ortsteil von [[Viterbo]] in [[Italien]].
 
DieEs '''Villaexistiert Lante'''eine liegt ingleichnamige ''[[Bagnaia]]Villa einemLante Ortsteil(Rom)|Villa von [[ViterboLante]] inal [[Italien]]. Es existiert eine gleichnamige VillaGianicolo'' auf dem [[Gianicolo]]-Hügel in [[Rom]], woin der sich das ''[[Institutum Romanum Finlandiae]]'' und die [[Finnland|finnische]] Botschaft beim [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] befindetbefinden.<ref>[https://irfrome.org/en/villa-lante-4/ Villa Lante], Institutum Romanum Finlandiae</ref>
== Casini ==
[[Bild:Villa Lante Jardins.jpg|thumb|right|Garten]]
[[Bild:Jardins da Villa Lante em Bagnaia1.jpg|thumb|right|Wasserfall und steinerner Tisch]]
[[Bild:Triggs Garden craft 1913 page 47 b Plan of Villa Lante-modified.png|miniatur|Gartenplan ''Villa Lante'' von [[Henry Inigo Triggs]] (um 1910)]]
 
== Casini ==
Das ursprünglichste Gebäude wurde 1477 von Kardinal [[Raffaele Riario]] erbaut. Hierbei handelte es sich um einen Jagdpavillon für Papst [[Leo X.]] Kardinal [[Giovanni Francesco Gambara]] begann 1566 mit dem Bau einer Villa unter der Leitung des Architekten [[Giacomo Barozzi da Vignola]]. 1573 war das erste Casino fertiggestellt; ein zweites ließ Kardinal [[Alessandro Peretti]] 1587 errichten. Diese beiden Casini stellen den Mittelpunkt des Parks dar. 1656 veränderte [[Ippolito Lante]] das Gebäude und den Park geringfügig. Die Fresken in der so genannten ''Stanza della Caccia'' des Casino Gambara werden [[Antonio Tempesta]] zugeschrieben.
1498 richtet Kardinal [[Raffaele Riario]], der Großneffe von Papst Sixtus IV., ein Jagdrevier ein. Die Änderung zum Park mit Brunnen geht auf Kardinal [[Niccolò Ridolfi|Niccolo Ridolfi]], einen Neffen von Papst Leo X., zurück. 1568 beginnt der Bau der Villa Lante unter Aufsicht von Kardinal [[Gianfrancesco Gambara]], das Bauwerk wird dem Architekten [[Giacomo Barozzi da Vignola]] zugeschrieben. 1578 sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen, weitere Arbeiten werden aber auf Grund der Kritik an der Höhe der Ausgaben anlässlich eines Besuchs von Papst Gregor XIII. vorerst ausgesetzt. Kardinal [[Alessandro Peretti|Alessandro Peretti Damasceni]], genannt Montalto, ein Großneffe mütterlicherseits von Papst Sixtus V., vollendet den Park und lässt im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts aus Symmetriegründen ein zweites, gleich aussehendes Casino im Park errichten. Die beiden Casini stellen den Mittelpunkt des Parks dar. 1656 veränderte der Adlige Ippolito [[Lante (Adelsgeschlecht)|Lante]] Montefeltro della Rovere, 1. Herzog von Bomarzo, das Gebäude und den Park geringfügig. Die Fresken in der so genannten ''Stanza della Caccia'' des Casino Gambara werden [[Antonio Tempesta]] zugeschrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sgira.org/vigfive.htm |titel=Villa Lante |abruf=2023-08-24 | hrsg=sgira.org }}</ref>
 
== Garten ==
Der [[Park]] wurde ebenfalls von Vignola in [[Terrasse (Gebäude)|Terrassen]] auf einer Hügelflanke angelegt: [[Treppe]]n und [[Schiefe Ebene|Rampen]] ziehen sich über den Abhang hinunter. Am Fuß des Hügels liegt ein [[Brunnen]] mit Bronzefiguren von [[Taddeo Lantini]]. [[Pavillon (Architektur)|Pavillon]]s, die nicht parallel zueinander, sondern im schrägen Winkel stehen, bewirken, dass sich die ganze Baueinheit für den bergaufsteigenden Beschauer zu weiten scheint, während sich, von oben betrachtet eine Verengung ergibt und der Raum zwischen den Pavillons optisch begrenzt erscheint.
 
Wasser spielt in diesem Park eine wichtige Rolle: ein System von Brunnen und Wasserläufen zieht sich über die gesamte Hügelflanke. Der Park ist ein frühes Beispiel für die Symbiose von Natur- und Kulturlandschaft.
 
=== Gartenbeschreibung ===
Am Fuße des Hügels liegt ein formaler [[formaler Garten]]. In seinem Zentrum liegt eine quadratische Brunnenanlage (''Fontana del quadrato'') mit einem kreisförmigen Becken in der Mitte. Vier Figuren nackter Jünglinge, sie werden Taddeo Lantini zugeschrieben, halten das Wappen der Montalto.
 
Hinter den Zwillingsbauten der Casini steigt das Gelände an und in dieser ersten Stufe liegen der Lichterbrunnen und die Grotten der Venus und des Neptun. Oberhalb weitet sich das Gelände zu einer Terrasse, die in der Mitte von einem steinernen Tisch (Die Tafel des Kardinals) beherrscht wird, der in der Längsachse eine mit Wasser gefülltengefüllte Rinne aufweist. Darin konnte Wein und Obst gekühlt werden.
 
Hangwärts erhebt sich der Gigantenbrunnen der von einer Wasserkette gespeist wird. Die Wasserkette entspringt dem Maul eines Krebses (''gambero'') und läuft den Hang herab, wobei das Wasser immer wieder von Steinen abgelenkt wird, die in seinem Lauf liegen. Die oberste Terrasse ziert der achteckige Delfinbrunnen mit mehreren übereinanderliegenden Schalen. Den Abschluss bilden die zwei Loggien der Musen. Sie umschließen eine Grotte in der die Quelle entspringt, die den Wassergarten speist.
 
Der Garten wird zwischen den beiden Polen der unberührten Natur und dem formal geordneten Gartens als zivilisatorische Maßnahme des Menschen entwickelt. Der offizielle Eingang erfolgt am obersten Punkt des Gartens direkt aus dem sogenannten ''bosco'' (Wald) und führt von dort abwärts zum [[Formaler Garten|formalen Garten]] des Gartenparterres. Der Weg abwärts wird wesentlich vom Wasser begleitet, für dessen hydraulischen Bändigung Tommaso Ghinucci aus Siena verantwortlich ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://theglobalrenaissance.blog/home/villa-lante/ |titel=Villa Lante |werk=A Global Renaissance |datum=2021-02-28 |sprache=en |abruf=2023-08-24}}</ref>
Der Garten erzählt die Geschichte des verlorenen Paradieses, das wiederentdeckt wurde. Er beginnt am Fuße eines großen Hügels, wo er die ferne und einfache Vergangenheit repräsentiert, als die Menschen im Naturstadium waren. Der Garten schreitet dann über drei Terrassen fort und endet als Kulminationspunkt im [[Goldenes Zeitalter|Goldenen Zeitalter]] des Kardinals, der den Garten errichten ließ. Das [[Universum]] wird dabei in Miniatur im Garten dargestellt. Gärten waren immer auch in gewisser Hinsicht Analogien des Universums, so wie er in der jeweiligen Zeit verstanden wurde. Das Universum, das in diesem Garten gespiegelt wird, bewegt sich zur aktuellen Hochleistung der italienischen Kunst und Wissenschaft.<ref> [http://books.google.com/books?id=Wp61pwpYHHEC&pg=PP1&dq=garden+of+cosmic+speculation&ei=BdQWR5W5GabqoQKXyqizBg&sig=6oL6AcS-ZysvmwI4pXqLtBuFk0M#v=onepage&q&f=false Charles Jencks: ''The Garden of Cosmic Speculation.''] Frances Lincoln Publishers Ltd, London 2003, ISBN 0-7112-2216-9, S. 17.</ref>
 
<gallery class="center" caption="Foto von [[Paolo Monti]], 1965-66">
== Einzelnachweise ==
Paolo Monti - Servizio fotografico (Viterbo, 1966) - BEIC 6329065.jpg
<references/>
Paolo Monti - Serie fotografica (Viterbo, 1965) - BEIC 6363839.jpg
</gallery>
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Villa Lante (Bagnaia)|Villa Lante}}
*[http://www.bagnaia.vt.it/home_en.htm Villa Lante auf der Homepage von Bagnaia]
* [http://www.romacultainfoviterbo.it/Images/villa_lantevilla-lante.jpghtml CasiniVilla undLante Parkauf der Homepage von obenInfo Viterbo]
* [http://www.romaculta.it/Images/villa_lante.jpg Casini und Park von oben]
 
== Literatur ==
* Fritz Barth: ''Die Villa Lante in Bagnaia.'' Menges, Stuttgart 2001. ISBN 3-932565-05-3
 
* Massimo Listri, Cesare M. Cunaccia: ''Italienische Gärten. Faszinierende Gartenkunst aus fünf Jahrhunderten.'' Bassermann, Niedernhausen/Ts. 2001, ISBN 3-8094-0998-7.
* Michel Saudan, Sylvia Saudan-Skira: ''Zauber der Gartenwelt.'' Taschen, Köln 1997, ISBN 3-8228-7831-6 (''Evergreen'').
* [[Marie Luise Gothein]]: ''Geschichte der Gartenkunst.'' Band 1: ''Von Ägypten bis zur Renaissance in Italien, Spanien und Portugal.'' (Nachdruck der 2. Auflage''. Diederichs, Jena 1926 (Nachdruck. 4 Auflage). Diederichs, München 1997, {{Falsche ISBN|3-424-013676-1}}).
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Coordinate |NS=42/25/32.2/N |EW=12/09/19/E |type=landmark |region=IT-VT}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4477959-8|LCCN=no/94/34977|VIAF=139846988}}
[[Kategorie:Viterbo]]
 
[[Kategorie:Bauwerk in Viterbo]]
[[Kategorie:Villa im Latium|Lante]]
[[Kategorie:Parkanlage inim ItalienLatium]]
[[Kategorie:Brunnen in Italien]]
 
[[Kategorie:Renaissancebauwerk im Latium]]
[[Kategorie:Brunnen nach mythologischem Motiv]]
[[Kategorie:Parkanlage in Europa]]