== Leben ==
Über Hugo Suettes frühe Jahre sind in der Literatur keine Angaben zu finden. Der österreichischen [[NSDAP]] wartrat er bereits am 1. September 1927 beigetreten und hatte die sehr niedrigebei ([[Liste der NSDAP-Mitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 54.251 erhalten).<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/43921637</ref>
Während des nationalsozialistischen [[Juliputsch]]es befehligte Suette im Rang eines Obersturmführers den [[Sturmbann]] II (Graz-West) der SA-Standarte 27., Diedessen Aktionen dieser Standarte blieben jedoch aufgrund ihres desolaten inneren Zustands, der zu einem völlig chaotischen Vorgehen während des Putsches führte, sowie der starken Konzentration von Sicherheitskräften in der steirischen Landeshauptstadt schon in den erstenallerdings Ansätzenerfolglos steckenverliefen. Eigenen Angaben zufolge wurde Suette am Abend des 25. Juli 1934 von einer [[Bundesgendarmerie|Gendarmeriepatrouille]] verhaftet, als er mit dem Fahrrad von [[Puntigam (Graz)|Graz-Puntigam]] auf dem Weg nach [[Eggenberg (Graz)|Graz-Eggenberg]] war, um sich bei den ihm unterstellten SA-Stürmen persönlich von der Ausführung seiner Befehle zu überzeugen.<ref name="Schafranek, Sommerfest">Hans Schafranek: ''Sommerfest mit Preisschießen. Die unbekannte Geschichte des NS-Putsches im Juli 1934.'' Czernin Verlag, Wien 2006, ISBN 3-7076-0081-5, S. 301-320301–320: Dokument 15: „''Bericht Hans Schön betr. SA-Standarte 27 im Juli 1934''“, hier S. 303-307303–307 mit dem Bericht Suettes, der einen Teil dieses Dokuments bildet.</ref>
Am 29. Juli wurde Suette vom Gendarmerieposten Eggenberg an die Grazer Polizeidirektion überstellt, wo er bis 29. August inhaftiert war, u. a. auch, weil er mit einem Sprengstoffanschlag in Verbindung gebracht wurde. Die anschließende Zeit bis zu seiner Enthaftung am 13. September 1934 verbrachte er im [[Landesgericht für Strafsachen Graz|Landesgericht Graz]]. Schon einen Tag nach seiner Enthaftung setzte sich Suette über Ungarn nach [[Jugoslawien]] ab, wo zu dieser Zeit zahlreiche aus Österreich geflüchtete Juliputschisten in Lagern in Kroatien lebten. Am 27. November 1934 begab sich Suette nach [[München]].<ref name="Schafranek, Sommerfest"></ref> Von dort gelangte er nach Erlangen, wo er 1936 an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität]] sein Studium abschloss. Der Titel seiner [[Dissertation]], die auch [[Verleger|verlegt]] wurde, lautete: „''Der„Der nationale Kampf in der Südsteiermark 1867-1897''“1897“.
Nach dem „[[Anschluss Österreichs|''Anschluss'']]“ an das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] im März 1938 gelang Suette ein politisches Comeback, das in seiner Ernennung zum Kreisleiter des Kreises Deutschlandsberg gipfelte. Vorausgegangen war seiner Ernennung ein Machtkampf zwischen den [[Stainz]]er und den [[Deutschlandsberg]]er Nationalsozialisten. Letztere hattenbemühten sich angesichts der Tatsacheerfolgreich, dass zunächst die Marktgemeinde Stainzden Sitz der Kreisleitung gewesen und auch[[Struktur der Kreisleiterposten mit einem MannNSDAP|Kreisleitung der dortigenNSDAP]] NS-Riegevon besetztStainz wordennach war,Deutschlandsberg brüskiert gefühlt und daher nichts unversuchtzu gelassenverlegen, umnachdem eine Ablösung des Kreisleiters samt Verlegung des Sitzessie der Kreisleitung in ihre Stadt zu erreichen. Zu ihrem Erfolg wesentlich beigetragen hatte letztlich das Angebot, der zukünftigen Kreisleitung unentgeltlich einen Amtssitz in Deutschlandsberg zur Verfügung zugestellt stellenhatten.<ref>Werner Tscherne: ''Von Lonsperch zu Deutschlandsberg.'' Eigenverlag der Stadtgemeinde Deutschlandsberg, o. J. (1990), S. 422.</ref>
Hugo Suette „amtierte“war bis zum Kriegsende Kreisleiter in Deutschlandsberg. In der Endphase des Krieges wurden auf seine telefonische Anordnung hin am 1. April 1945 fünf Mitglieder der ''Österreichischen Freiheitsfront – Kampfgruppe Steiermark'', einer militärisch organisierten Widerstandsgruppe, deren Angehörige als ''Koralmpartisanen'' in die Literatur eingingen, auf dem SchießlatzSchießplatz des [[Reichsarbeitsdienst|RAD]]-Lagers [[St. Oswald in Freiland]] erschossen. Unter ihnen befand sich auch Leo Engelmann (* 1914), ein österreichischer [[Internationale Brigaden|''Spanienkämpfer'']]. Ein weiteres Verbrechen, das Suette anordnete, war die am 10. April erfolgte Erschießung von 18 Menschen, unter ihnen der Widerstandskämpfer [[Ludwig Mooslechner]], in einem Bombenkrater auf der [[Hebalm]].<ref>Der Ort dieses Verbrechens ({{Coordinate|text=ICON0|NS=46/54/09.05/N|EW=15/02/57.02/E|type=landmark|region=AT-6|elevation=|name=Erschießung von 18 Partisanensympathisanten, 10. April 1945}}) ist nicht gekennzeichnet, im Gelände aber immer noch erkennbar.</ref> Auch die Ermordung von fünf [[Deserteur|desertierten]] Soldaten am 23. April 1945 „''ging höchstwahrscheinlich auf Suettes Konto''“.<ref>Schafranek, ''Biografien'', S. 523. Nähere Angaben zu diesem Endphaseverbrechen macht der Autor allerdings nicht.</ref>
Sieben der an den Morden vom 1. April 1945 Beteiligten mussten sich im Rahmen des ''[[Grazer Partisanenmordprozess|Grazer Partisanenmordprozesses]]es'' vor dem dortigen [[Volksgericht (Österreich)|Volksgericht]] im September 1946 verantworten. Suette als Drahtzieher dieses Verbrechens konnte jedoch nicht belangt werden. ErDa warer zwarerst am 7. September dieses Jahres von den Briten in Wien verhaftet wordenwurde, war die Frist für seine Einbeziehung in das bereits laufende Strafverfahren war es allerdings zu spätabgelaufen. Anfang November 1946 gelang es ihm aus dem [[Belgier-Kaserne#Die Belgier-Kaserne in der Nachkriegszeit|Internierungslager Wetzelsdorf]] in Graz, wohin er überstellt worden war, zu entfliehen, weswegen das gegen ihn eingeleitete Verfahren (LGS Graz, Vr 1449/99) nicht abgeschlossen werden konnte.<ref>[[Martin F. Polaschek]]: ''Im Namen der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955'' (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 23). Graz 1998, ISBN 3-901938-01-X, S. 160, Fußnote 514 mit Hinweis auf das Staatspolizeiliche Fahndungsblatt vom 2. Dezember 1946.</ref> Suette gelangte unerkannt nach Erlangen, wo er 1949 starb, ohne jemals für seine Verbrechen belangt worden zu sein.
== Werke ==
* Henning Volkmar (= [[Pseudonym]] für Hugo Suette): ''Untersteier, die deutsche Südostmark''. Sima-Verlag, Deutschlandsberg 1934. (44 Seiten)<ref>Vgl. dazu auch httphttps://www.karawankengrenze.at/ferenc/index.php?r=documentshow&id=1 (abgerufen am 1.8. August 2018), wo darauf hingewiesen wird, das diese Schrift auch hohen NS-Persönlichkeiten vorgelegt wurde.</ref>
* ''Der nationale Kampf in der Südsteiermark 1867 bis 1897'' (= Veröffentlichungen des Instituts zur Erforschung des deutschen Volkstums im Süden und Südosten in München und des Instituts für ostbairische Heimatforschung in Passau, Nr. 12). Verlag Max Schick, München 1936.
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Geboren 1903]] ▼
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[[Kategorie:Politiker (Österreich im Nationalsozialismus)]]
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[[Kategorie:Politiker (Deutschlandsberg)]]
▲[[Kategorie:Österreicher]]
▲[[Kategorie:Geboren 1903]]
▲[[Kategorie:Gestorben 1949]]
{{Personendaten
|NAME=Suette, Hugo
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer PolitikerSA-Führer (NSDAP)und Kreisleiter
|GEBURTSDATUM=27. Juni 1903
|GEBURTSORT=[[Graz]]
|STERBEDATUM= 1949
|STERBEORT=[[Erlangen]]
}}
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