„Kreis Lauban“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Androl (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K →Königreich Preußen: lf |
||
(70 dazwischenliegende Versionen von 46 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[
Der '''
== Verwaltungsgeschichte ==
=== Königreich Preußen ===
Nach dem [[Wiener Kongress]] trat 1815 ein großer Teil der ehemals sächsischen [[Oberlausitz]] zum [[Regierungsbezirk Liegnitz]] der preußischen [[Provinz Schlesien]]. Aus Teilen davon wurde im Mai 1816 der neue ''Kreis Lauban'' gebildet.<ref>{{Literatur |Titel=Vorläufige Bekanntmachung der Kreiseinteilung der Oberlausitz im Regierungsbezirk Liegnitz |Sammelwerk=Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Liegnitz |Band=1816 |Ort=Liegnitz |Datum=1816-05-28 |Seiten=1 |Online=[http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10001552_00023.html Digitalisat] }}</ref> Das Landratsamt war in Lauban.
Die
[[Datei:Schloss Berthelsdorf Sammlung Duncker.jpg|mini|Schloss Alt Berthelsdorf um 1860, Sammlung [[Alexander Duncker]]]]
*
*
*
*Umgliederung des Dorfes Haugsdorf aus dem [[Kreis Bunzlau (Schlesien)|Kreis Bunzlau]] in den Kreis Lauban.
=== Norddeutscher Bund/Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] und ab dem 1. Januar 1871 zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue [[Provinz Niederschlesien]] gebildet. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Lauban entsprechend der Entwicklung im übrigen [[Freistaat Preußen]] eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen [[Gutsbezirk]]e aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen. Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der [[sowjetisch]]en Besatzungsmacht gemäß dem [[Potsdamer Abkommen]] unter [[Volksrepublik Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Im Kreisgebiet begann daraufhin der Zuzug polnischer Zivilisten, die zum Teil aus den an die [[Sowjetunion]] gefallenen Gebieten östlich der [[Curzon-Linie]] kamen. In der Folgezeit wurde die deutsche Bevölkerung größtenteils aus dem Kreisgebiet [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]].
== Einwohnerentwicklung ==
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
! Quelle
|-
| 1819 || align="right" |42.556|| <ref>{{Literatur |Titel=Beiträge zur Statistik des preußischen Staats |Hrsg=Statistisches Bureau zu Berlin |Verlag=Duncker & Humblot |Ort=Berlin |Datum=1821 |Kapitel=Schlesien |Seiten=83 ff |Online=[https://books.google.de/books?id=EQk_AAAAcAAJ&hl=de&pg=PA86#v=onepage&q&f=false Digitalisat] }}</ref>
|-
| 1846 || align="right" | 65.645|| <ref>{{Literatur |Hrsg=Königliches Statistisches Bureau |Titel=Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2 |TitelErg=Einwohnerzahlen der Kreise |Datum= |Online=[https://books.google.de/books?id=QgMpAQAAIAAJ&pg=PA322#v=onepage&f=false Digitalisat]}}</ref>
|-
| 1871 || align="right" | 64.988|| <ref>[https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11182550/bsb:BV014917049?lang=de&view=default&c=default&allDigIds=false&queries=%7C Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung 1871]</ref>
|-
| 1885 || align="right" | 67.113|| <ref>[http://obc.opole.pl/dlibra/docmetadata?id=616 Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien 1885]</ref>
|-
| 1900 || align="right" |70.745|| <ref name="gvz">[http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?schlesien/schlesien1900.htm www.gemeindeverzeichnis.de]</ref>
|-
| 1910 || align="right" |72.423|| <ref name="gvz"/>
|-
| 1925 || align="right" |73.136|| <ref name="demand">{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=lauban.html|name=Landkreis Lauban (poln. Luban)}}</ref>
|-
| 1939 || align="right" | 71.896|| <ref name="demand" />
|}
== Landräte ==
* 1816–1840{{0|00}}von Bose
* 1840–1848{{0|00}}[[Rudolf von Uechtritz (Verwaltungsjurist)|Rudolf von Uechtritz]] <small>(1803–1863)</small>
* 1849–1864{{0|00}}[[Friedrich Dagobert Deetz]] <small>(1812–1871)</small>
* 1864–1865{{0|00}}Alfons von Zastrow
* 1873–1886{{0|00}}[[Johannes von Saldern]] <small>(1839–1907)</small>
* 1886–1887{{0|00}}Graf zur Lippe (''kommissarisch'')
* 1887–1900{{0|00}}[[Wilhelm Hengstenberg (Oberpräsident)|Wilhelm Hengstenberg]] <small>(1853–1927)</small>
* 1900–1919{{0|00}}Fink
* 1919–1933{{0|00}}Ludwig von Nordeck zu Rabenau
* 1933–1940{{0|00}}[[Rudolf Schultz von Dratzig]]
* 1940–1945{{0|00}}Karl-August Vieregge
== Kommunalverfassung ==
Der Kreis Lauban gliederte sich zunächst in die Städte Lauban, Marklissa, Schönberg und Seidenberg, in Landgemeinden und [[Gutsbezirk]]e. Mit Einführung des [[Preußisches Gemeindeverfassungsgesetz|preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes]] vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen ''Land''gemeinden nun als ''Gemeinden'' bezeichnet wurden. Diese waren in [[Amtsbezirk (Preußen)|Amtsbezirken]] zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
== Gemeinden ==
Der Kreis Lauban umfasste zuletzt die folgenden Gemeinden:<ref name="demand" />
{|
|valign=top |
*[[Stary Zawidów|Alt Seidenberg]]
*Bad Schwarzbach
*Beerberg
*Berna
*Bertelsdorf
*Eckersdorf
*[[Biedrzychowice|Friedersdorf]]
*Gebhardsdorf
*[[Siekierczyn|Geibsdorf]]
*Gieshübel
*[[Złotniki Lubańskie|Goldentraum]]
*[[Miłoszów|Hartmannsdorf]]
*Heidersdorf
*[[Kościelnik|Holzkirch]]
*[[Karłowiec|Karlsberg]]
*Kerzdorf
*Kundorf
|valign=top |
*Küpper
*[[Olszyna|Langenöls]]
*[[Lubań|Lauban]], Stadt
*[[Leśna|Marklissa]], Stadt
*Mittel Gerlachsheim
*Mittel Steinkirch
*[[Mittel Thiemendorf]]
*[[Radzimów|Nieder Bellmannsdorf]]
*Nieder Gerlachsheim
*Nieder Halbendorf
*Nieder Langenöls
*[[Zaręba|Nieder Lichtenau]]
*[[Platerówka|Nieder Linda]]
*Nieder Rudelsdorf
*Nieder Schönbrunn
*Nieder Steinkirch
*[[Nieder Thiemendorf]]
|valign=top |
*[[Bahnhof Mikułowa|Nikolausdorf]]
*[[Radzimów|Ober Bellmannsdorf]]
*Ober Gerlachsheim
*Ober Halbendorf
*[[Zaręba|Ober Lichtenau]]
*[[Platerówka|Ober Linda]]
*Ober Rudelsdorf
*Ober Schönbrunn
*Ober Steinkirch
*[[Ober Thiemendorf]]
*[[Szyszkowa|Örtmannsdorf]]
*Ostrichen
*Pfaffendorf
*[[Stankowice|Rengersdorf]]
*[[Nawojów Łużycki|Sächsisch Haugsdorf]]
*Schadewalde
*[[Nawojów Łużycki|Schlesisch Haugsdorf]]
|valign=top |
*[[Sulików|Schönberg (Ob. Laus.)]], Stadt
*[[Pisarzowice (Lubań)|Schreibersdorf]]
*Schwerta
*[[Zawidów|Seidenberg]], Stadt
*Steinbach
*[[Wyręba|Stolzenberg]]
*Vogelsdorf
*Volkersdorf
*Wiesa
*[[Pobiedna|Wigandsthal]]
*Wilka
*[[Jałowiec|Wingendorf]]
*[[Radogoszcz (Lubań)|Wünschendorf]]
*[[Henryków Lubański|Ziethen-Hennersdorf]]
*Zwecka
|}
Die folgenden Gemeinden verloren vor 1945 ihre Eigenständigkeit:<ref name="gvz" /><ref name="demand" />
{|
|valign=top |
*Alt Scheibe, am 1. April 1935 zu Volkersdorf
*Bergstraß, am 1. Oktober 1929 zu Bad Schwarzbach
*Grenzdorf, am 17. Oktober 1927 zu Bad Schwarzbach
*Hartha, am 1. Oktober 1938 zu Karlsberg
*Heide, am 1. April 1935 zu Volkersdorf
*Meffersdorf, am 30. September 1928 zu Wigandsthal
*[[Radzimów|Mittel Bellmannsdorf]], am 21. August 1920 zu Nieder Bellmannsdorf
*Mittel Linda, am 1. Oktober 1929 zu Ober Linda
*Neu Bertelsdorf, am 1. April 1936 zu Bertelsdorf
*Neu Gersdorf, am 30. September 1928 zu Wigandsthal
*Neu Scheibe, am 1. April 1935 zu Volkersdorf
*Nieder Gerlachsheim im Winkel, am 1. August 1924 zu Nieder Gerlachsheim
*Nieder Örtmannsdorf, am 1. April 1936 zu Örtmannsdorf
*Ober Langenöls, am 23. August 1920 zu Langenöls
*Ober Örtmannsdorf, am 1. April 1936 zu Örtmannsdorf
*Straßberg, am 17. Oktober 1927 zu Bad Schwarzbach
|}
== Ortsnamen ==
[[Datei:Rittergut Meffersdorf Sammlung Duncker.jpg|mini|Rittergut Meffersdorf um 1860, Sammlung [[Alexander Duncker]]]]
Im Jahre 1937 wurden mehrere Gemeinden umbenannt:
*Meffersdorf: [[Pobiedna|Wigandsthal]]
*Nieder Linda: Nieder Linde
*Ober Linda: Ober Linde
*Schwerta: Schwertburg
*Tzschocha: Rengersdorf
*Wiesa: Wiese (Niederschlesien)
*Wilka: Wilke
*Zwecka: Erlbachtal
== Literatur ==
* [[Gustav Neumann (Geograph)|Gustav Neumann]]: ''Geographie des Preußischen Staats.'' 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, [https://books.google.de/books?id=mx5fAAAAcAAJ&pg=PA227 S. 227–228, Ziffer 16.]
* Königliches Statistisches Bureau: ''Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871.'' Berlin 1874, S. 260–267 ({{Google Buch |BuchID=_MtjAAAAcAAJ |Seite=260 |Hervorhebung=207 997 |Linktext=Faksimile}}).
* ''Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichniß sämmtlicher Rittergüter und selbständigen Guts- und Forstbezirke, sowie solcher größeren Güter, welche innerhalb des Gemeindeverbandes mit einem Reinertrag von etwa 1500 Mark und mehr zur Grundsteuer veranlagt sind''. Fünfte Ausgabe, Wilhelm Gottlob Korn, Breslau 1894, S. 276–283 ([https://books.google.de/books?id=G0wRAQAAIAAJ&pg=PA276 Online]).
* [[Johann Gottlieb Mischke]]: ''Das Markgrafthum Ober-Lausitz, Königlich-preussischen Antheils, in geschichtlicher, statistischer und topographischer Hinsicht.'' Görlitz 1861, S. 138–177 ([https://books.google.de/books?id=jadCAAAAIAAJ&pg=PA138 Online]).
* {{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=lauban.html|name=Provinz Schlesien – Landkreis Lauban}}
== Weblinks ==
{{Commonscat|Landkreis Lauban}}
*[http://www.archiv-lauban.de Deutsches Archiv für Stadt und Kreis Lauban]
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Navigationsleiste Kreise in Schlesien}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4399091-5}}
[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis in Schlesien|Lauban]]
[[Kategorie:Powiat Lubański]]
[[Kategorie:Gegründet 1816]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1945]]
|