„Ernst Messerschmid“ – Versionsunterschied
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'''Ernst Willi Messerschmid''' (* [[21. Mai]] [[1945]] in [[Reutlingen]], [[Baden-Württemberg]]) ist ein deutscher Physiker und ehemaliger [[Raumfahrer|Astronaut]].
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Ernst Messerschmid wuchs in [[Reutlingen]] in der Nähe von Stuttgart auf und
=== Studium und Anfänge der wissenschaftlichen Laufbahn ===
Nachdem er seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, nahm Messerschmid 1967 als Stipendiat der [[Studienstiftung des deutschen Volkes]]<ref>Studienstiftung des deutschen Volkes: ''Jahresbericht 2017'', S. 86.</ref> sein Physikstudium auf. Er besuchte zunächst die [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Eberhard-Karls-Universität]] in [[Tübingen]] und ging 1970 für ein Jahr als Gastwissenschaftler an das europäische Kernforschungszentrum [[CERN]] im schweizerischen [[Genf]]. Dann setzte er sein Studium an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität]] in Bonn ([[Nordrhein-Westfalen]]) fort und erwarb 1972 sein Diplom.
Anschließend kehrte Messerschmid zum CERN zurück und forschte drei Jahre in Genf. 1975 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die USA an das [[Brookhaven National Laboratory]] auf [[Long Island]] ([[New York (Bundesstaat)|New York]]), wo er an der Entwicklung von [[Teilchenbeschleuniger]]n beteiligt war.
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Im Jahr darauf nahm er eine Stelle in seiner baden-württembergischen Heimat an: Er arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Albert-Ludwigs-Universität]] in [[Freiburg im Breisgau]] und schrieb an seiner Doktorarbeit (''Untersuchungen der [[Longitudinalwelle|longitudinalen]] Instabilität von relativistischen Protonenstrahlen in Kreisbeschleunigern''). 1976 promovierte er zum Dr. rer. nat. und ging für ein Jahr nach [[Hamburg]]. Am [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotron]] (DESY) arbeitete er an der Strahloptik des Speicherrings [[Deutsches Elektronen-Synchrotron#PETRA|PETRA]].
=== Astronautentätigkeit ===
1977 hatte die damalige DFVLR (Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt) in allen großen bundesdeutschen Tageszeitungen nach Experimentatoren für das europäische Raumlabor [[Spacelab]] gesucht. Ähnliche Anzeigen wurden von den übrigen nationalen Organisationen der ESA-Mitgliedstaaten veröffentlicht. Die [[Europäische Weltraumorganisation]] (ESA) suchte Bewerber, um ihre erste Astronautengruppe aufzubauen. Den Aspiranten wurde in Aussicht gestellt, in dem von der ESA gebauten Raumlabor an Bord des US-amerikanischen [[Space Shuttle]] forschen zu können. Insgesamt reichten rund 2.000 Wissenschaftler ihre Unterlagen ein – davon allein 700 aus der Bundesrepublik.
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Nach einer mehrjährigen intensiven Vorbereitung flogen Messerschmid und Furrer an Bord der US-Raumfähre [[Challenger (Raumfähre)|Challenger]] in den erdnahen Weltraum. Sie betreuten die 75 Versuchsanordnungen während der [[STS-61-A|Mission D1]] im Herbst 1985. Es war der erste von Deutschland finanzierte Spacelab-Flug (deshalb die Bezeichnung D1). Nach sieben Tagen ging das Wissenschaftsunternehmen erfolgreich zu Ende.
=== Lehrtätigkeit ===
Seitdem Messerschmid 1986 seinen Dienst im deutschen Astronautenkader aufgab,
1990 wurde Messerschmid für zwei Jahre zum [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] des Fachbereichs für Luft- und Raumfahrttechnik gewählt, war danach stellvertretender Leiter dieser Fakultät, bevor er ab Oktober 1996 für zwei Jahre als [[Prorektor]] für Forschung und Technologie der Universität arbeitete.
Neben seiner universitären Forschungstätigkeit ist Messerschmid vielfältig engagiert: von 1987 bis 1992 gehörte er dem Beratungskomitee für [[Hermes (Raumfähre)|Hermes]] an und beriet die europäische Weltraumorganisation in Sicherheitsfragen der Raumfähre. Für vier Monate war er ab Oktober 1991 für die ESA Vorsitzender des Auswahlgremiums der europäischen Astronauten am EAC und zwischen Oktober 1992 bis Juni 1993 hatte er den Vorsitz des Auswahlgremiums für Raumfahrtprogramme der DLR inne. Außerdem bildete er die deutschen Raumfahrer für [[STS-55|D-2]] ([[Hans Wilhelm Schlegel|Schlegel]]/[[Ulrich Walter|Walter]]/[[Renate Brümmer|Brümmer]]/[[Gerhard Thiele (Astronaut)|Thiele]]) und MIR '92 ([[Klaus-Dietrich Flade|Flade]]/[[Reinhold Ewald (Astronaut)|Ewald]]) aus.
Seit 1990 hält Messerschmid Vorlesungen an der [[École Nationale Supérieure de l’Aéronautique et de l’Espace|Nationalen Hochschule für Luft- und Raumfahrt]], der SUPAERO, im französischen [[Toulouse]] und unterrichtet an der [[International Space University]] in [[Straßburg]]. Für die ESA leitete er ab 1994 für zwei Jahre die ''[[Space Segment]] Advisory Group'' der Telekommunikationsabteilung und war bis zum Jahr 2000 im Nutzungsausschuss für die [[Internationale Raumstation]] (ISS). Zwischen 1995 und 1997 führte er bei der [[Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten|Deutschen Agentur für Raumfahrtangelegenheiten]] die Beratergruppe für die Nutzung der ISS. Daneben war er von 1996 bis 2004 Fachgutachter für Luft- und Raumfahrttechnik bei der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]].
Seine Professur für das Fachgebiet Astronautik und Raumstationen endete im Oktober 2015. Sein Nachfolger wird [[Reinhold Ewald (Astronaut)|Reinhold Ewald]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.irs.uni-stuttgart.de/news/news_0104.html?__locale=de |titel=Reinhold Ewald übernimmt Professur für Astronautik und Raumstationen |hrsg=irs.uni-stuttgart.de |autor=Elisa Werler |datum=2015-09-29 |zugriff=2015-11-20| archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304062918/http://www.irs.uni-stuttgart.de/news/news_0104.html?__locale=de| archiv-datum=2016-03-04}}</ref>
== Sonstiges ==▼
Messerschmid veröffentlichte rund 150 wissenschaftliche Schriften, war Mitautor von zehn Büchern und hält zehn deutsche und europäische Patente. Er ist unter anderem Träger des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse]], der [[Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg|Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg]] und der Goldenen [[Hermann-Oberth-Medaille]]. 2010 wurde er mit dem [[Hans-Peter-Stihl-Preis]] ausgezeichnet. ▼
▲=== Sonstiges ===
▲Messerschmid veröffentlichte rund 150 wissenschaftliche Schriften,
Seit 1977 ist Messerschmid verheiratet.
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== Siehe auch ==
* [[Liste der Raumfahrer]]
* [[Deutsche Raumfahrer]]
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|123836174}}
* ESA: [https://m.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Biografie_von_Ernst_Messerschmid Biografie] (englisch)
{{Astrobio|spacefacts-i=messerschmid_ernst|astronautix=messerschmid}}
* Uni Stuttgart: [
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<references />
▲* Uni Stuttgart: [http://www.irs.uni-stuttgart.de/institut/mitarbeiter/messerschmid.html IRS-Biografie]
{{Normdaten|TYP=p|GND=123836174|LCCN=n/99/13643|VIAF=45219192}}
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[[Kategorie:Space-Shuttle-Besatzung]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Stuttgart)]]
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]
[[Kategorie:Träger
[[Kategorie:Träger der Staufermedaille]]
[[Kategorie:Person (Reutlingen)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1945]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person (CERN)]]
{{Personendaten
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|STERBEORT=
}}
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