„Dokudrama“ – Versionsunterschied
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Das '''Dokudrama''' ist ein [[Filmgenre]], in dem die Formen [[Dokumentarfilm|Dokumentar-]] und [[Spielfilm]] ([[Drama]]) miteinander vermischt werden.<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Dokudrama Definition im Duden]</ref><ref>[http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=2805 Filmlexikon der Uni Kiel]</ref>
== Charakterisierung ==
Im
Das Dokudrama darf nicht geschichtsverschleiernd oder -verfälschend sein. Dennoch sind die Produzenten bei der detaillierten Nachstellung der Ereignisse und insbesondere des Innenlebens der Protagonisten teilweise auf Spekulationen angewiesen, da die [[Quellenlage]] für eine derartige Darstellung oftmals nicht ausreichend ist. Einander widersprechende Aussagen in Quellen bzw. Interpretationen lassen sich mit den Mitteln des Spielfilms nur schwer darstellen, da der Film nur eine von mehreren möglichen Interpretationen zeigen kann.
In Deutschland sehr bekannt sind die vielfach ausgezeichneten Mehrteiler von [[Heinrich Breloer]], insbesondere [[Todesspiel]] (1997) und [[Die Manns - Ein Jahrhundertroman]] (2001).▼
Das Dokudrama steht durch die Vermischung des Dokumentarfilms mit dem üblicherweise dem Unterhaltungsbereich zugeordneten Element Spielfilm im Spannungsfeld zwischen der Unterhaltungserwartung der Zuschauer und dem Anspruch auf historische Authentizität. Es besteht das Problem, die [[Spielfilmdramaturgie]] mit den geschichtswissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen über das Ereignis in Einklang zu bringen. Dazu gehört die manchmal praktizierte optische Angleichung von Spielfilmmaterial an authentische historische Filmaufnahmen (etwa durch Dreh in Schwarz-Weiß und Verwendung künstlich erzeugter Alterungsspuren). Folgen historische Aufnahmen und solche nicht gekennzeichneten Spielszenen aufeinander, ist die Unterscheidung für den unvorbereiteten Zuschauer nicht immer auf Anhieb möglich.
== Beispiele ==
▲Dokudramen werden vornehmlich im Fernsehen ausgestrahlt. In Deutschland sehr bekannt sind die vielfach ausgezeichneten Mehrteiler von [[Heinrich Breloer]] und [[Horst Königstein]], insbesondere ''[[Todesspiel]]'' (1997),
In Österreich drehte [[Elisabeth Scharang]] 2007 das Dokudrama ''[[Franz Fuchs – Ein Patriot]]'', das sich mit dem Kriminalfall [[Franz Fuchs (Attentäter)|Franz Fuchs]] beschäftigte. Spielszenen wurden durch Interviews und Dokumentaraufnahmen ergänzt.
== Siehe auch ==
* [[Dokufiktion]]
* [[Dokumentardrama]]
* [[Filmbiografie]]
* [[Mockumentary]]
== Literatur ==
* Tobias Ebbrecht/Matthias Steinle: ''Dokudrama in Deutschland als historisches Ereignisfernsehen – eine Annäherung aus pragmatischer Perspektive.'' In: MEDIENwissenschaft Nr. 3/2008, S. 250–255.
* Christian Hißnauer: ''Das Doku-Drama in Deutschland als journalistisches Politikfernsehen – eine Annäherung und Entgegnung aus fernsehgeschichtlicher Perspektive.'' In: MEDIENwissenschaft Nr. 3/2008, S. 256–265.
* Christian Hißnauer: ''Geschichtsspiele im Fernsehen: Das Dokumentarspiel als Form des hybriden Histotainments der 1960er und 1970er Jahre.'' In: Arnold, Klaus et al. (Hrsg.): ''Geschichtsjournalismus. Zwischen Information und Inszenierung.'' Münster: Lit 2010.
* Christian Hißnauer: ''Hybride Formen des Erinnerns: Vorläufer des Doku-Dramas in den 1970er Jahren.'' In: Heinemann, Monika et al. (Hrsg.): ''Medien zwischen Fiction-Making und Realitätsanspruch.''
* Christian Hißnauer/Bernd Schmidt: ''Wegmarken des Fernsehdokumentarismus: Die Hamburger Schulen''. Konstanz: UVK 2013, ISBN 978-3-86764-387-0.
* Joanna Jambor/Christian Hißnauer/Bernd Schmidt: ''Horst Königstein: Wagemutiges Fernseh-Spiel. Eine Betrachtung im Spektrum überkommener und aktueller Formen''. In: Hißnauer, Christian (Hrsg.): ''Das bundesdeutsche Fernsehspiel der 1960er und 1970er Jahre.'' Themenheft 3–4/2011 der Zeitschrift Rundfunk und Geschichte, S. 60–75.
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Filmgattung]]
[[Kategorie:Fernsehgattung]]
[[Kategorie:Filmgenre]]
[[Kategorie:Doku-Drama| ]]
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