„Richard Müller (Chemiker)“ – Versionsunterschied
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'''Richard Gustav Müller''' (* [[17. Juli]] [[1903]] in [[Hartha]]; † [[7. Juli]] [[1999]] in [[Radebeul]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Chemiker]].
== Leben und Wirken ==
Der Sohn eines Angestellten studierte nach dem Besuch der Volksschule in Hartha und des [[Lessing-Gymnasium (Döbeln)|G.-E.-Lessing-Gymnasiums]] in [[Döbeln]] von 1923 bis 1931 [[Chemie]] an der [[Universität Leipzig]], wo er 1931 bei [[Max Le Blanc|Le Blanc]] promovierte. Anschließend arbeitete er ab 1933 als Laborleiter in [[Radebeul]] in der [[Chemische Fabrik v. Heyden|Chemischen Fabrik v. Heyden]]. Während seiner Forschungen dort gelang ihm 1941 die technische Herstellung von [[Methylchlorsilane]]n, welche Ausgangsprodukte für die Herstellung der [[Silikone]] sind.
{{Zitat|Autor=Richard Müller
Parallel zu ihm entwickelte der US-amerikanische Chemiker [[Eugene G. Rochow]] das gleiche Verfahren. Da beide unabhängig von einander ihre Entwicklung durchführten, wird dieses Verfahren heute [[Müller-Rochow-Synthese]] genannt.▼
|Allerdings war diese Entdeckung eher ein Zufallsprodukt. Ich hatte im Jahr 1932 die Idee, einen künstlichen Nebel zu erfinden, um ganze Städte damit einzuhüllen, falls es jemals wieder einen Krieg geben würde. Damals gab es ja noch kein Radar. Doch heraus kam immer nur ein schneeweißes Gas. Nach jahrelangen Versuchen – inzwischen schrieben wir das Jahr 1941 – führte ich die Untersuchungen in eine andere Richtung fort. Da entdeckte ich schließlich eine zähe weiße Masse – das Silikon.}}
▲Parallel zu ihm entwickelte der US-amerikanische Chemiker [[Eugene G. Rochow]] das gleiche Verfahren. Da beide unabhängig
Am Wiederaufbau der chemischen Industrie in Radebeul nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Müller maßgeblichen Anteil. 1952 wurde er Leiter des VEB Silikon-Chemie in [[Nünchritz]], eines ausgegliederten Zweigwerkes der Chemischen Fabrik v. Heyden, und 1953 wissenschaftlicher Leiter des Gesamtbetriebs.
{{DEFAULTSORT:Muller, Richard}}▼
[[Kategorie:Mann]]▼
Während des [[Aufstand vom 17. Juni 1953|Aufstandes vom 17. Juni 1953]] war er Wortführer der Belegschaft des inzwischen [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betriebs]] Chemische Fabrik v. Heyden.
Von 1954 bis 1972 lehrte Müller als Leiter des Instituts für Silikon- und Fluorcarbonchemie an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]], die ihn 1992 zum Ehrendoktor ernannte.<ref>[https://tu-dresden.de/ua/dokumentationen/dokumentationen/ehrenpromovenden-der-th-tu-dresden-alphabetisch/ehrendok#wtqdly-accordion-label Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden]</ref>
Müller wurde auf dem [[Friedhof Radebeul-Ost]] beerdigt.<ref>{{Literatur | Autor=Karin Fischer; Ina Steiding | Herausgeber=Der Rektor der Technischen Universität Dresden | Titel=Grabstätten von Professoren der alma mater dresdensis auf Friedhöfen in Dresden und Umgebung |Auflage= 2. ergänzte |Datum=2003-07}}</ref> Seit 2001 ist in Radebeul eine Straße nach Richard Müller benannt.
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
[[Datei:Gedenktafel der GDCh am Hause Meißner Straße 35 in Radebeul.png|mini|hochkant|Gedenktafel der GDCh an der Chemischen Fabrik v. Heyden, Meißner Straße 35 in Radebeul]]
* 1951 [[Nationalpreis der DDR]] III. Klasse für Wissenschaft und Technik
* 1962 [[Clemens-Winkler-Medaille]]
* Seit dem 1. Oktober 2012 ist die ehemalige Salicylsäurefabrik und spätere [[Chemische Fabrik v. Heyden|Chemische Fabrik Dr. F. von Heyden]] eine der [[Historische Stätten der Chemie|Historischen Stätten der Chemie]], ausgezeichnet durch die [[Gesellschaft Deutscher Chemiker]] (GDCh) im Rahmen eines Festakts mit einer Gedenktafel am Hauptgebäude in Radebeul. Diese erinnert an das Wirken von [[Friedrich von Heyden (Chemiker)|Jacob Friedrich von Heyden]], [[Hermann Kolbe|Adolf Wilhelm Hermann Kolbe]], [[Rudolf Schmitt (Chemiker)|Rudolf Wilhelm Schmitt]], [[Richard Seifert|Bruno Richard Seifert]] und Richard Gustav Müller.
== Schriften ==
* Müller, Richard; ''Beiträge zur Kenntnis des Systems Nickeloxyd-Sauerstoff-Wasser''. Phil. Diss., Leipzig 1931.
== Literatur ==
* {{BibISBN|3938460059}}
* {{WWW-DDR|id=richard-mueller|lemma=Müller, Richard|autor=|band=2|idNum=2426}}
* [[Dorit Petschel]]: ''175 Jahre TU Dresden.'' Band 3: ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von [[Reiner Pommerin]], Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 662 ({{Google Buch |BuchID=Lz-8eVVqPOQC |Seite=662 |Hervorhebung="Müller, Richard"}}).
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|129644838|NAME=Richard Müller}}
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=p|GND=129644838|VIAF=50312780}}
[[Kategorie:Chemiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Träger des Nationalpreises der DDR III. Klasse für Wissenschaft und Technik]]
[[Kategorie:Person (Radebeul)]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden]]
[[Kategorie:Geboren 1903]]
[[Kategorie:Gestorben 1999]]
[[Kategorie:
{{Personendaten
|NAME=Müller, Richard
|ALTERNATIVNAMEN=Müller, Richard Gustav (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher
|GEBURTSDATUM=17. Juli 1903
|GEBURTSORT=[[Hartha]]
|