„Lee De Forest“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K r2.7.1) (Bot: Ergänze: be:Лі дэ Форэст |
Aka (Diskussion | Beiträge) K Tippfehler entfernt, Komma ergänzt |
||
(37 dazwischenliegende Versionen von 29 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[Datei:Forest foto1.jpg|
'''Lee
De Forest erfand die gasgefüllte<ref>de Forest, Patent US841387 vom 25. Oktober 1906, an evacuated vessel inclosing a sensitive gaseous medium</ref> [[Audion]]-Röhre, den Vorläufer der Hochvakuum-[[Triode]], eine [[Elektronenröhre|3-Elektroden-Röhre]], mit der schwache elektrische Signale (Spannungen) verstärkt werden konnten und meldete sie am 25. Oktober 1906 zum Patent an.<ref name="triode">{{Patent|Land=US|V-Nr=841387|Titel=Device For Amplifying Feeble Electrical Currents|Erfinder=Lee
De Forest war in etliche Patentauseinandersetzungen verwickelt und verbrauchte das Vermögen, das er mit seinen Erfindungen gemacht hatte, für die Gerichtskosten. Er war viermal verheiratet, scheiterte mit mehreren Unternehmen, wurde von einigen seiner
▲De Forest war in etliche Patentauseinandersetzungen verwickelt und verbrauchte das Vermögen, das er mit seinen Erfindungen gemacht hatte, für die Gerichtskosten. Er war viermal verheiratet, scheiterte mit mehreren Unternehmen, wurde von einigen seiner Geschäftspartnern betrogen und war einmal wegen Postbetrugs angeklagt. Von diesem Vorwurf wurde er später freigesprochen.
== Frühe Jahre ==
De Forest wurde in Iowa als Sohn des Gemeindepfarrers Henry Swift
▲De Forest wurde in Iowa als Sohn des Gemeindepfarrers Henry Swift De Forest geboren; seine Mutter war Anna Margaret De Forest, geborene Robbins. Lee hatte noch eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder.
Sein Vater hoffte, Lee würde einmal das Priesteramt weiterführen. 1879 nahm sein Vater das Amt des Schulpräsidenten am ''[[Talladega College]]'', einer Schule für Schwarze, in [[Talladega]] ([[Alabama]]) an. Dort verbrachte Lee den größten Teil seines jungen Lebens. Die meisten Angehörigen der weißen Gemeinde stießen sich an seines Vaters Tätigkeit, Schwarze zu unterrichten. Lee hatte einige Freunde unter den schwarzen Jungen der Stadt.
De Forest meldete sich im Jahre 1893 an der ''[[Sheffield School of Science]]'' der [[Yale University|Yale
Als neugieriger Student verursachte er eines Abends einen kompletten Stromausfall auf dem Schulgelände, als er das elektrische System der Universität anzapfen wollte. Daraufhin wurde er von der Schule suspendiert. Einige Zeit später wurde ihm erlaubt, sein Studium zu Ende zu führen. Einen Teil seines Schulgeldes verdiente er sich mit Erfindungen, seinen [[Bachelor]]-Abschluss erhielt er 1896.
Er promovierte 1899 in Yale, seine Doktorarbeit behandelte die [[Radiowelle]]n.
De Forest war an der [[drahtlos]]en [[Telegrafie]] interessiert, was zur Erfindung der ''Audion''-Röhre 1906 führte, und er entwickelte einen drahtlosen Telegrafenempfänger. Er reichte ein Patent für ein „Zweielektroden-Bauteil“ zur Detektion [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetischer Wellen]] ein. Mit der ''Audion''-Röhre, einer gasgefüllten Röhre, war es möglich, Sprache beim Radioempfang zu verstärken. De Forest sagte, er wüsste nicht, warum sie funktionierte, sie täte es einfach. [[Robert von Lieben]] schreibt über die ''Audion''-Röhre
Er war ein Gründungsmitglied des [[Institute of Radio Engineers]], einem der beiden Vorgänger der [[IEEE]].
== Mittlere Jahre ==
1906 erfand
Die daraus entstandene Triode oder ''Dreielektroden''-Röhre konnte als Verstärker für Audio-Signale und
▲[[Datei:Triode_tube_1906.jpg|right|thumb|De Forest Audion, 1906.]]
▲1906 erfand De Forest das ''Audion'' als Verbesserung der zu dieser Zeit benutzten [[Röhrendiode]] und meldete seine Erfindung als Patent an.<ref name="triode" /> Später wurde diese Röhre auch ''De Forest Ventil'' genannt, und ist heute unter der Bezeichnung [[Triode]] bekannt. De Forests Neuerung war das Einsetzen einer dritten Elektrode, dem [[Steuergitter|Gitter]], zwischen die [[Kathode]] und die [[Anode]] in der von [[John Ambrose Fleming]] erfundenen Diode. Er wurde daraufhin von Fleming der Nachahmung bezichtigt.
▲Die daraus entstandene Triode oder ''Dreielektroden''-Röhre konnte als Verstärker für Audio-Signale und, genauso wichtig, als ein (für diese Zeit) schnelles Schaltelement verwendet werden. 1907 ging De Forest erstmals testweise „on air“, mit einem Gespräch zur [[Frauenrechtsbewegung]], dass er mit seiner Schwiegermutter [[Harriot Stanton Blatch]], einer bekannten [[Suffragette]], führte.<ref>Bill Jaker; Frank Sulek: ''The Airwaves of New York,'' Mcfarland & Co Inc, New York 2006, S. 1</ref>
1916 reichte
▲Auf Betreiben seiner Aktionäre verklagte der Bezirksstaatsanwalt der Vereinigten Staaten De Forest 1913 wegen Aktienbetrugs mit der Begründung, ''Regeneration'' wäre eine ''absurde'' Versprechung. Später wurde er von diesem Vorwurf freigesprochen.
Im Jahre 1916 strahlte
▲1916 reichte De Forest ein Patent ein, das Auslöser für einen umstrittenen Prozess mit dem überaus produktiven Erfinder [[Edwin Armstrong]] wurde, der im Jahre 1914 ein Patent auf die [[Regenerativ-Empfänger|Regenerative Schaltung]] erhalten hatte. Der Prozess dauerte zwölf Jahre und ging durch Berufungen bis zum [[Supreme Court|Obersten Gericht]]. Dort wurde zu Gunsten von De Forest entschieden; allerdings halten die meisten Historiker dieses Urteil für falsch.
Es wird berichtet, dass er in den frühen zwanziger Jahren seinem Mitschüler Theodore Willard Case in Yale die Idee zum [[Lichttonverfahren|Tonfilm]] stahl. 1922 verbesserte de Forest die Arbeit von deutschen Erfindern und entwickelte den ''[[Phonofilm]].'' Er kam im August 1922 nach Berlin, um im [[Hotel Adlon]] seinen Geburtstag zu feiern und eine Rede zu halten. Der deutsche Rundfunkpionier [[Eugen Nesper (Ingenieur)|Eugen Nesper]] war dabei und berichtete, dass die Presse großes Interesse an de Forests Erfindungen und Visionen hatte, auch ein Vertreter der Post kam, aber niemand aus der Politik. de Forest sprach zunächst in Deutsch, um dann englisch fortzufahren. Er berichtete von dem zwei Jahre zuvor in [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]] von ihm entwickelten „sprechenden Film“ und von der „gittergesteuerten Verstärkerröhre“. Für die meisten Anwesenden, so Nesper, „waren die Problemstellung und Lösung so neu, daß sie sich kaum zu einer eigenen Stellungnahme bekennen wollten.“ Die Berliner Tageszeitungen verwandten in den Berichten über de Forests Besuch das damals noch weitgehend unbekannte Wort „Rundfunk“.<ref>Eugen Nesper: ''Ein Leben für den Funk''. München 1950. S. 100</ref>
▲Im Jahre 1916 strahlte De Forest von seinem Nachrichtensender die erste Radiowerbung (für seine eigenen Produkte) aus, und er berichtete als erster über Radio von einer Präsidentschaftswahl. Obwohl er das erste Musikprogramm (mit Aufnahmen von [[Enrico Caruso]], 1910) ausstrahlte und viele andere Ereignisse ins Radio brachte, erhielt er wenig Unterstützung.
De Forest gründete die ''De Forest Phonofilm Corporation'', die Filme wie ''[[Songs of Yesterday]]'' (1922), ''[[Noble Sissle and Eubie Blake Sing Snappy Songs]]'', ''[[A Few Moments with Eddie Cantor]]'' (1923) und ''[[Ben Bernie and All the Lads]]'' (1925) produzierte. Er konnte aber zu dieser Zeit niemanden in [[Hollywood]] für seine Erfindung interessieren. Einige Jahre später entschied sich Hollywood für ein anderes Aufnahmesystem, kam aber später auf die von
De Forest heiratete kurz nach der Patentierung des Audion, 1907, seine Assistentin, die Bauingenieurin [[Nora Stanton Blatch Barney]], mit der er eine gemeinsame Tochter hatte.<ref>Margaret E. Layne: ''Women in Engineering: Pioneers and Trailblazers,'' American Society of Civil Engineers, 2009</ref>
== Späte Jahre ==
1931 verkaufte Lee
▲1931 verkaufte Lee De Forest eines seiner Unternehmen an [[Radio Corporation of America|RCA]]. 1934 entschied das Oberste Gericht im Patentstreit mit Armstrong zu Gunsten De Forests. Er gewann zwar den Prozess, verlor aber an öffentlichem Ansehen. In der öffentlichen Meinung wurde er nicht als ernsthafter Erfinder angesehen, und als Kollege wurde ihm kein Vertrauen mehr entgegengebracht. 1942 erhielt er die [[IEEE Edison Medal]] für seine Pionierarbeiten für die Radiotechnik und die Erfindung der Triode.<ref>[http://www.ieee.org/documents/edison_rl.pdf Die Preisträger der IEEE Edison Medal, S.6] (engl.)</ref>
Sein Tonaufzeichnungsverfahren, zuerst abgelehnt, wurde später beim Film eingeführt. 1959/1960 erhielt er einen [[Oscar]] für „seine bahnbrechende Erfindung, die den Ton in die bewegten Bildern brachte“, und einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]].
Lee
1970 wurde der Mondkrater [[De Forest (Mondkrater)|De Forest]] nach ihm benannt.<ref>{{PlanetaryNames|1437|De Forest}}</ref>
== Wichtige Patente ==
* {{Patent|Land=US|V-Nr=841387|Titel=Device For Amplifying Feeble Electrical Currents|Erfinder=Lee
* {{Patent|Land=US|V-Nr=879532|Titel=Space Telegraphy|Erfinder=Lee
== Einzelnachweise ==▼
<references />▼
== Literatur ==
* Tom Lewis: '' Empire of the Air: The Men Who Made Radio''. Harpercollins 1991
▲* Tom Lewis: '' Empire of the Air: The Men Who Made Radio''. Harpercollins 1991. ISBN 0-06-018215-6
== Weblinks ==
{{commonscat}}
*
*
* [http://www.leedeforest.org/ The Perham Collection of History San José] ''(engl.)'' Lee
* [http://www.pbs.org/transistor/quicktimes/movieclips/monkeysVIDEO/monkeysVIDEO_MSTR.mov Film über das Audion] [[Public Broadcasting Service|Public-Broadcasting-Service]]-Film in [[Quicktime]]▼
▲== Einzelnachweise ==
▲* [http://www.ieee.org/organizations/history_center/legacies/deforest.html IEEE History Center] ''(engl.)'' IEEE-Seite mit biographischen Informationen
▲<references />
▲* [http://www.invent.org/hall_of_fame/40.html Hall of Fame] ''(engl.)'' Die Ruhmeshalle der Erfinder
▲* [http://www.leedeforest.org/ The Perham Collection of History San José] ''(engl.)'' Lee De Forest
▲* [http://www.pbs.org/transistor/quicktimes/movieclips/monkeysVIDEO/monkeysVIDEO_MSTR.mov Film über das Audion] [[Public Broadcasting Service]]-Film in [[Quicktime]]
{{Normdaten|
{{
[[Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur]]
[[Kategorie:Filmtechnikpionier]]
[[Kategorie:
[[Kategorie:
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Mondkrater]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Mann]]▼
[[Kategorie:Geboren 1873]]
[[Kategorie:Gestorben 1961]]
▲[[Kategorie:Mann]]
{{Personendaten
|NAME=De Forest, Lee
|ALTERNATIVNAMEN=DeForest, Lee (wirklicher Name)
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Ingenieur und Erfinder
|GEBURTSDATUM=26. August 1873
|GEBURTSORT=[[Council Bluffs]], [[Iowa]]
|STERBEDATUM=30. Juni 1961
|STERBEORT=[[Hollywood]], [[Kalifornien]]
}}
|