[[Datei:Divan von Hafiz.jpg|mini|''Diwan des [[Hafis]]'', Miniaturmalerei, Persien, 1585]]
Die Geschichte der '''persischen Literatur''', genannt auch '''iranische Literatur''', lässt sich bis in das [[Altertum]] zurückverfolgen. Erste Beispiele einer [[iran]]ischen Dichtung, die bereits das Schema einer zur Tradition gewordenen [[Rhetorik]] aufweisen, befinden sich in den ''[[Gathas]]'' ''(Gesängen)'', den ältesten Teilen des [[Avesta]], der Schrift der [[Zoroastrismus|zoroastrischen Religion]] (siehe auch [[Zarathustra]]). Als ''Persische Dichtung'' wird hingegen die Gesamtheit der klassischen [[Dichtung]]skultur im [[Iranisches Hochland|Iranischen Hochland]] bezeichnet, die in der [[Persische Sprache|persischen Schriftsprache]] angefertigt wurde. Sie entstand hauptsächlich auf dem Gebiet der heutigen Staaten [[Iran]], [[Afghanistan]], [[Tadschikistan]] und [[Usbekistan]]. Zudem war die persische Sprache über eine sehr lange Zeitspanne hinweg die Kultur- und Amtssprache im [[Irak]], in [[Pakistan]] und in Nord[[indien]]. Auch hier lebten einige der bekanntesten Dichter der persischen Sprache.
Im persischen Kultur- und Sprachgebiet wird die Dichtkunst hoch geschätzt, so dass der persische Kulturkreis eine ganze Anzahl berühmter und erfolgreicher Dichter hervorgebracht hat. Persische Dichter haben so auch über Jahrhunderte hinweg andere Kulturen und Sprachen beeinflusst, unter anderem den deutschen Dichter [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], dessen ''[[West-östlicher DiwanDivan]]'' auf der klassischen persischen Poesie basiert.
== Dichter ==
=== Berühmte Dichter des persischen Stils – Klassische Periode ===
* [[Rudaki]] (858–941), der erste Dichter und ''Vater der neupersischen Sprache''. Geboren in einem Gebirgsdorf östlich von [[Samarqand]], im heutigen Tadschikistan, war Rudaki der offizielle Dichter des [[Samaniden|samanidischen]] [[Emir]]s Nasr II. (914–943), der ihn, wie es heißt, mit Ehrungen überhäufte. Er verfasste eine berühmte [[Fabel]]sammlung [[Indien|indischen Ursprungs]] in [[Vers]]form unter dem Namen [[Kalīla wa Dimna|Kalila und Dimna]], die im [[Orient]] große Beliebtheit genoss und später [[Jean de La Fontaine|La Fontaine]] als Hauptquelle seiner Fabeln diente. Von dem ihm zugesprochenen umfangreichen Werk blieb nur ein Teil erhalten. Er hinterließ [[Panegyrikus|Panegyriken]], [[Elegie|Trauerelegien]], Liebeslyrik, [[BakchosBacchus|bacchische]] Dichtung sowie erzählende und [[moral]]ische Dichtung. Gegen Ende seines Lebens wurde er wohl wegen seiner religiösen Überzeugungen [[Blendung (Strafe)|geblendet]].
* Bu Schakor Balchi, Verfasser des ({{faS|آفرين نامه‎}}) ''Āfarīn-Nāme'' (Lobesbrief), entstanden zwischen 954 und 958 n. Chr.
* [[Rābi'aRābi’a bint Ka'bKa’b]] oder Zain al-'Arab, die erste Frau der persischen Dichtung.
* [[DaqiqiDaqīqī]] (930/40 – vor 980), war einer der begabtesten Dichter des [[10. Jahrhundert]]sJahrhunderts. Er wirkte als [[Panegyrikon|Panegyriker]] der Lokalfürsten ''Tschaghaniens'' ([[Transoxanien]]), südöstlich von [[Samarqand]], außerdem bei dem samanidischen Emir [[Samaniden|Mansur I.]] (961–976) und dessen Sohn Nuh II. (976–997) – und kann als Meister dieses ''Genres'' betrachtet werden. Berühmtheit erlangte er jedoch als Vorgänger [[Firdausi|Ferdousis]]. Vor seinem frühzeitigen Tod – er wurde gemäß Ferdousi von einem seiner Sklaven ermordet – hatte er bereits das umfangreiche Prosamaterial des traditionellen [[Epos|Nationalepos]] in Verse gebracht, was zuvor von vier Gelehrten aus ''[[Tūs]]'' ([[Chorasan|Chorāsān]]) (in der Nähe des heutigen [[Maschhad]]) zusammengestellt worden war (961). Einige Tausend dieser [[Distichon|Distichen]] wurden von Ferdousi in seinem [[Schāhnāme]] ({{faS|شاهنامه‎}}) übernommen. Obwohl häufig vermutet wurde, dass DaqiqiDaqīqī [[Zoroastrismus|zoroastrischen]] Glaubens war, lassen Passagen hieraus (s. Safā, 1964) jedoch eher vermuten, dass es sich hier um die Sympathiebekundungen eines großen Literaturliebhabers sehr gemäßigten islamischen Glaubens handelte.
* [[Firdausi|Abū l-Qasem-e Ferdousī]] (* um 940–1020), geboren in dem Dorf ''Bāž'' (Tabaran, dem Gebiet von ''[[Tūs]]'' als Sohn einer [[Adel|Landadelsfamilie]] ''([[Dehqan]])''), ist der Verfasser des persischen Nationalepos, des ({{faS|شاهنامه‎}}) [[Schāhnāme]] ''(Das persische Königsbuch)''. In mehr als 50.000 [[Distichon|Distichen]] berichtet er von der Pracht des persischen Reichs vor der [[Islamische Expansion|Invasion der Araber]] im 7. Jahrhundert. [[Datei:Shahnameh3-1.jpg|mini|[[Schāhnāme]] von [[Firdausi|Ferdousi]]]] Dieses Epos, das zu den besten seinesgleichen zählt, diente als Vorlage für weitere Epen [[Persische Sprache|persischer Sprache]] und wurde zunächst ins [[Arabische Sprache|Arabische]] und [[Türkische Sprache|Türkische]], später in viele weitere Sprachen (meist in Ausschnitten) übersetzt. Schon seit Anbeginn seiner Jugend versifizierte Ferdousi einige hervorstechende Episoden der [[Geschichte des IranIrans|persischen Geschichte]], doch erst gegen 980, als er von der Ermordung DaqiqisDaqīqīs erfuhr, nahm er das von ihm angefangene Projekt wieder auf. Gegen 994 hatte er bereits die von Abu Mansur 957 erstellte Fassung versifiziert, die als Quelle der arabischen Prosaübersetzung al-Bondaris (13. Jahrhundert) diente. Danach nutzte er weitere Quellen zur Vervollständigung seines Werkes: u. a.unter anderem die [[Memoiren]] Zarirs sowie die Heldentaten [[Rostam (Schāhnāme)|Rostams]] und [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]]. Gegen 1010 hatte er sein Werk abgeschlossen, das er sodann [[Mahmud von Ghazni]] widmete. Nachdem er sich jedoch mit diesem überworfen hatte, verließ Ferdousi [[Ghazni]] und ließ sich an verschiedenen Orten, u. a.unter anderem [[Herat|Herāt]], Tus, [[Tabaristan]] und Chorāsān nieder. Die Größe Ferdousis liegt in der Gewissenhaftigkeit bei der Verwendung seiner Quellen, seiner Geschicklichkeit in der Naturdarstellung und der Darstellung der kriegerischen und heroischen Episoden sowie dem Einflechten moralischer Ermahnungen in diese Beschreibungen. Seine Klarheit und Einfachheit des Stils sowie des Vokabulars machten ihn zum Vorbild weiterer Dichter. Es bestehen zwei bedeutende Einführungen zum Schahname: eine des [[Timuriden]]fürsten Bai Songhor (15. Jahrhundert) sowie eine weitere, ältere, die zum Teil jene Abu Mansur al-Mommaris wiedergibt, die er 957 auf Bitten Abu Mansur Mohammad ebn Abd or-Razzaqs für eine Prosafassung erstellt hatte.
* [[Baba Taher]] (ca. 944–1019), einer der ersten bedeutenden Dichter des [[Sufismus]], dessen Gedichte, instrumentell begleitet, häufig als Grundlage der [[Iranische Musik|klassischen persischen Musik]] dienen.
* [[Farruchi Sistani]] († 1037), allgemein hochgeschätzter Verfasser von [[Ghazal]]en und Panegyriken (Lobreden), Hofdichter der [[Ghaznawiden]].
* [[OnsuriUnsuri]] (988?–1040), Dichter der [[Ghaznawiden]]. Er verfasste zarte, anspruchsvolle und in der Wahl der Themen originelle Ghazale und ''Qassiden'' ''(Qasidas)'' ([[Ode]]n und Panegyriken), die als Vorbild für viele seiner Nachfolger dienten. Er versifizierte außerdem einige alte [[Legende]]n, wie z. B.zum Beispiel ''Wameq und Asra'' und ''[[Rostam und Sohrab|Rostam und Sohrāb]]'' (siehe auch ''Ferdousi'' ''(Der Tod des Sohrāb)'').
* [[Manutschihri]] († 1040) Dichter am Hofe der [[Ziyariden]] und [[Ghaznawiden]] mit starkem Einfluss der [[Arabische Literatur|arabischen Literatur]], den er gekonnt beim Verfassen seiner Gedichte einbrachte. Er erweiterte die Facetten der [[BakchosBacchus|bacchischen]] Gedichte.
* [[Gorgani]] († 1054), Dichter am Hofe der [[Seldschuken]], war er der Verfasser eines der besten Epen in persischer Sprache, ''Wis und Rāmin'', das als Vorbild für weitere Epen, wie beispielsweise ''[[Chosrau und Schirin]]'' von [[NezāmiNezami]], diente und eine Verbindung zwischen dem [[Perserreich|vorislamischen]] und islamischen Iran herstellte.
* [[Asadi Tusi]] († 1072), geb. in Tus (bei [[Maschhad]]), fälschlicherweise als Meister [[Abū l-Qasem-e FerdousīFirdausi|Ferdousis]] bezeichnet, Autor von [[Debatte]]n (Monāzer), des ''Buches [[Garschasp|Garschāsp]]'' ''(Garschāspnāme)'', dem besten Epos nach dem ''Schāhnāme'' Ferdousis – außerdem Verfasser von Panegyriken (Lobreden) und Verfasser eines der ältesten [[Wörterbuch|Wörterbücher]] in persischer Sprache, in dem er seltene Wörter und Wörter aus der persischen Dichtung sammelte ''(Loghat-e Fārs)''. Zunächst lebte er in Chorāsān (am Hofe der Ghaznawiden), später in [[Aserbaidschan]] bei den Fürsten der dortigen Region. In seinem Hauptwerk, dem ''Garchaspnāme'', erzählt er von den fabulösen Errungenschaften ''Garchasps'', des Ahnherrn [[Rostam (Schāhnāme)|Rostams]]. Nach einer Aufzählung der Ahnenfolge berichtet er detailliert von Garchasps Reisen und Aufenthalten in verschiedenen Ländern, seinen Kämpfen dort, seiner Unterredung mit [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] sowie mit anderen Weisen – außerdem von den Sitten und Bräuchen der fremden Völker, die er aufgesucht hatte, in Verbindung mit Ermahnungen und Ratschlägen an den Leser. Seine Stärke liegt vor allem in den Beschreibungen, den Wortzusammenstellungen, seinem Satzbau und der Wahl ausdrucksstarker und subtiler Bilder. Fälschlicherweise wurde von einigen Orientalisten lange zwischen einem sogenannten Sohn und Vater unterschieden, was allerdings von Safā in seiner ''Geschichte der Literatur im Iran'', II, S. 404ff widerlegt wurde. (''Edition Garchaspnameh: Yaghmai'' (Teheran 1918), Übersetzung und Edition des 1. Drittels: Clément Huart (1926), der beiden weiteren Drittel von Henry Massé (1950))
* [[NasserNāsir-i ChosrauChusrau]] (1003–1075), geboren in Gobadian (in der Region [[Balch]]). Nachdem er sich weitreichend gebildet hatte, machte er sich 1045 auf eine Pilgerfahrt zu den heiligen Städten des Islam. Danach hielt er sich für einige Zeit in [[Ägypten]] auf, wo er sich der [[Doktrin]] der [[Ismailiten]] anschloss, und wurde daraufhin vom [[Fatimiden]]kalifen nach Chorāsān delegiert. Beunruhigt durch die Orthodoxen der Region, zog er sich in den [[Kanton]] Badachschān zurück, wo er sich in Yomgan zur Ruhe setzte und die spirituelle Führung der Ismailiten übernahm. Gleichzeitig verfasste er seine [[Theologie|theologischen]] und [[Philosophie|philosophischen]] [[Abhandlung]]en und erstellte außerdem eine umfangreiche Sammlung von Gedichten, was ihn zu einem der kraftvollsten Denker des Iran machte. Seine Gedichte, geprägt durch den Einfluss seiner theologischen Bildung, sind voll von [[Sentenz]]en und Ermahnungen, die er, geprägt durch sein wissenschaftliches Denken, logisch anbringt. Gleichzeitig ist seine Dichtung voller verzierter und subtiler Erfindungen und seine poetische Sprache erinnert an jene der letzten Dichter aus der [[Samaniden|Zeit der Samaniden]]. In der Prosa war er einer der ersten, die philosophische oder wissenschaftliche Fragen in einer Sprache verfasste, die klar im Stil und bestimmt im Ton war. Sein Reisebericht ''[[Safarnameh|Safarnāme]]'', den er ebenfalls in Prosa verfasste, ist ebenfalls ein Modell des einfachen und genauen Stils, so wie ({{faS|روشنايى نامه‎}}) ''Roschnainame''.
* [[ʿAbdallāh al-Ansārī]] (1006–1089), ''„Pir von Herāt“'' ''(der [[Weisheit|Weise]] (Alte) von Herāt)'', bedeutender [[Sufismus|Sufidichter]] und Verfasser des [[MunadschatMunādschāt|''Monādschātnāme'']] ({{faS|مناجات نامه‎}}), des ''Buches der Psalmen''.
* Irān Schāh (ca. † 1117), Zeitgenosse des Seldschukensultans [[Malik -Schah II.|Malek Schāh II.]], schrieb gegen [[1106]] ein Epos, in dem er von den „hohen Taten“ des Helden Bahman, des Sohns Esfandiārs, berichtet – eines der Hauptelemente des Nationalepos im Iran. (u. a.unter anderem ''Barzin und der Drache'', der Kampf zw. ''Barzin und Bahman'', ''Selbsterkenntnis'') (siehe auch: Safā, ''Hamāse Sarā'iSarā’i dar Irān'' ''(Geschichte des Heldenepos im Iran)'', 1945)
* [[Omar Chayyām]] (1048–1131 oder 1132), (Dichter, Philosoph, Mathematiker und Astronom), Schüler des Arztes, Wissenschaftlers und Lyrikers<ref>Hermann Ethé: ''Avicenna als persischer Lyriker.'' In: ''Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-Augusts-Universität.'' Göttingen 1875, S. 555–567.</ref> [[Avicenna]], wirkte am Hofe des Seldschukenherrschers [[Malik Schah I.|Malek Schāh I.]] (1072–1092). Er tat sich zu Lebzeiten in erster Linie als Mathematiker, Philosoph und Astronom hervor und wirkte maßgebend an der Reform des [[Iranischer Kalender|iranischen Kalenders]] mit. In diesem Zusammenhang verfasste er auch das [[Nouruz]]nāme ({{faS|نوروزنامه‎|DMG=Naurūznāme|de=Neujahrsbuch; Buch über das Neue Jahr}}), eine Abhandlung über die Neujahrsbräuche im alten Iran. Nach seinem Tod wurde Chayyām vor allem für seine ''[[Rubāʿī|Rubā‘iyāt]]'' („Vierzeiler“) bekannt, die relativ kritisch gehalten waren. Beispiel eines Vierzeilers in der Übersetzung von ''Max Barth'': ''Sag, wer ist sündenlos auf Erden hier?/ Wer könnte leben, ohne je zu fehlen?/ Tust du für üble Tat einst Übles mir, wo ist der Unterschied dann zwischen mir und dir?''
* Moezzi (1124–1127) war ein [[Laureat]]endichter des Seldschukenherrschers [[Malik Schah I.|Malek Schāh I.]] (1072–1092). Er verbrachte seine Jugend in Herāt und [[Isfahan|Esfahān]]. Er schrieb hervorragende Ghazale und trug zur Erneuerung der Qasiden bei, die bis dahin stark durch ihren arabischen Ursprung geprägt waren.
* Sanā'iSanā’i (ca. 1080–1157), geboren in [[Ghazni]] Mitte des 11. Jahrhunderts, begann seine Dichterlaufbahn am Hofe der Ghaznawiden Ebrahim (1098–1114) und Bahmanschāh (1117–1157). Nachdem er sich endgültig in Chorāsān niedergelassen hatte, wurde er von mehreren Dichtern in die [[Sufismus|mystische]] Dichtung eingewiesen, in der er einen ganz eigenen Stil entwickelte, was ihn zu einem der ersten großen Meister dieses [[Genre]]s machte. Sein Werk bildet somit einen Markstein der persischen Literatur. Neben seinen [[Lyrik|lyrischen Werken]] hinterließ er einige MasnawisMasnawīs hoher Spiritualität.
* [[RaschidRaschīd ad-DinDīn VatvatWatwāt]] (ca. 1088/89–1182/83), der Hofpoet und „Staatskanzleichef“ der [[Choresm-Schahs|Choresm-Schahs]] aus der Dynastie der Anuschteginiden]] (insbesondere des [[Ala ad-Din Atsiz]]’), verfasste als Panegyriker in erster Linie kunstvolle Lobgedichte, hinterließ aber auch eine Vielzahl beeindruckender Briefe und ein bedeutendes Handbuch [[RhetorischeRhetorisches FigurenStilmittel|rhetorischer Figuren]] namens ''„Die Gärten der Magie in den Feinheiten der Poesie“''. Der engagierte Privatgelehrte verbrachte den Großteil seines langen Lebens in der [[Choresmien|choresmischen]] Hauptstadt [[Gurgandsch]].
* Anwari († 1187), einer der geschätztesten Verfasser von Panegyriken (Lobreden) der persischen Sprache. Zunächst Studium der „Klassischen Disziplinen“ (Literatur, Philosophie, Mathematik und Astrologie), danach verdingte er sich am Hofe des Seldschukenprinzen [[Ahmad Sandschar]]. Vorbild für Autoren von Quasiden. Schrieb die besten Ghaselen bis zum Erscheinen [[Saadi|Sa'dis]]s.
[[Datei:Nizami - Khusraw discovers Shirin bathing in a pool.jpg|mini|Szene aus ''[[Chosrau und Schirin]]'' von [[NezāmiNezami]]]]
* Modschir († 1197) von Beilaqan, einer heute in Ruinen liegenden Stadt in [[Aserbaidschan]]. Er gilt als einer der besten Verfasser von Panegyriken seiner Zeit. Schüler [[Chaqani]]s (allerdings mit einem klareren Stil), gegen den er jedoch später [[Satire|satirische Verse]] schrieb. Lebte zunächst am Hofe der [[Atabegs von Aserbaidschan]], später am Hofe des Seldschuken Arslan ibn Toghril. Er starb in [[Isfahan|Esfahān]], wo er einem Mord zum Opfer fiel.
* [[Nezami]] (1141–1209); geboren in der Stadt ''Gandscha'', dem heutigen [[Gəncə]] im [[Kaukasus]] (Aserbaidschan), lebte NezāmiNezami weit weg von den Höfen der Herrscher, doch widmete er seine Werke, gemäß dem Brauch der Zeit, den Fürsten Aserbaidschans. Er zählt zu den ''Meistern'' der Persischen Literatur. NezāmiNezami verfasste einen [[Diwan (Dichtung)|Dīwān]] mit bedeutenden mystischen lyrischen Gedichten, fünf MasnawisMasnawīs, den ''Chamse'' (wörtl.: ''Fünfersammelband'') oder ''Pandsch Gandsch'' ''(Fünf Schätze)'' mit [[Didaktik|didaktischen]] und moralischen Gedichten, weiterhin einige Romane (in Versen), die sich auf alte [[Sassanidenreich|sassanidische]] oder auch arabische [[Legende]]n bezogen. In unerwarteten [[Kollokation|Wortverbindungen]] drückt NezāmiNezami subtile Gedanken aus, wobei er das gesamte persische Kulturgut (Literatur, Wissenschaft, Philosophie) mit einem unübertroffenen eigenen Können verbindet. Die von ihm gewählten Wörter und [[Metapher]]n sind hierbei stets zur Wahrung einer Gesamtharmonie seiner Werke, u. a. ''Scharafname'' ({{faS|شرفنامه‎}}), gewählt.
* [[Fariduddin Attar]] (1136–1220) ist einer der bedeutendsten Repräsentanten der [[Sufismus|Sufidichtung]] im Iran. Zunächst war er als [[Apotheker|Drogist (Apotheker)]] in seiner Heimatstadt [[Nischapur]] tätig (wovon sich auch sein Name ''Attār = Drogist'' ableitet). Als Dichter hinterließ er ein umfangreiches Werk. Neben einer in Prosa gehaltenen Sammlung von Biographien der ''Scheich-Sufis'', dem „Gedenkbuch der Heiligen“ und einem lyrischen Diwan hinterließ er auch diverse MasnawisMasnawīs, darunter „[[Die VogelgesprächeKonferenz der Vögel]]“ und „Die sieben Städte der Liebe“. MasnawisMasnawīs sind in einfachem Stil gehaltene, lehrreiche, tiefempfundene und bewegende [[Sentenz]]en, ausgeschmückt mit einer Reihe von [[Anekdote]]n und [[Parabel (SpracheLiteratur)|Parabeln]]. Er starb wohl 1220 zur Zeit der Einnahme Nischapurs durch die [[Hülegü|Mongolen]].
* ‘Erāqī aus [[HamadānHamadan]] (1213–1289), einer der berühmten [[Sufismus|mystischen]] Dichter des 13. Jahrhunderts. Im Alter von 18 Jahren, nach Abschluss einer literarischen und wissenschaftlichen Ausbildung, zog er nach [[Indien]] (Hindūstān), wo er sich in [[Multan]] unter dem ''Scheich Bahā od-Din Zakariya'' niederließ. Später folgten weitere Reisen nach [[Arabische Halbinsel|Arabien]] und [[Kleinasien]], wo er unter ''Scheich Sadr od-Din von [[Konya]]'', einem Schüler des berühmten arabischen Mystikers ''Muhyī ad-Dīn ibn al-'Arabī'', studierte. Danach reiste er wiederum nach Ägypten und Syrien, wo er auch starb. Er wurde in der Nähe des Grabes ''Muhyī ad-Dīn''s begraben. Er hinterließ einen Diwan mit unterschiedlichen Gedichten, eine [[MasnawiMasnawī]]dichtung, ''‘Oššāqnāme'' ''(Buch der Liebenden)'', in der er die Abstufungen mystischer Liebe beschreibt, und eine in [[Prosa]] verfasste [[Abhandlung]], die später von [[Dschāmi]] kommentiert wurde. Er kann als vollkommener [[Sufismus|Mystiker]] bezeichnet werden, der sich in klarer und bestimmter, gleichzeitig aber auch leidenschaftlicher Form äußert, wobei er sich auch Gedanken über die Lehre (Vermittlung) der Mystik macht.
[[Datei:Sadi in a Rose garden.jpg|mini|links|Saadi in einem Rosengarten, [[Persische Miniaturmalerei|Miniatur]] aus einem Manuskript des ''Rosengartens'' in der [[Freer Gallery of Art]], [[Washington, D.C.]]]]
* [[Saadi]] (* Anfang des 13. Jahrhunderts – 1291 od. 1294) ist einer der berühmtesten Dichter Persiens. Seine Jugend verbrachte Sa'diSaadi in [[Bagdad]], wo er zunächst [[Literaturwissenschaft|Literatur]] und [[ReligionswissenschaftenReligionswissenschaft]]en studierte. Danach reiste er in den [[Irak]], nach Syrien und nach [[Hedschas|Hidschāz]]. Gegen Mitte des Jahrhunderts kehrte er zurück nach [[SchirazSchiras|Schirāz]], seinem Geburtsort, wo er seine beiden berühmten Sammlungen moralischer Anekdoten, den in Versen geschriebenen ''[[Bustan|Bustān]]'' (1257) und das mit Versen versehene [[Prosa]]werk ''[[Golestan (Saadi)|Golestān]]'' ''(Rosengarten)'' (1258) fertigstellte. Danach führte er außerhalb von [[Schiraz|Schirāz]] das Leben eines Einsiedlers. Neben [[Firdausi|Ferdousi]], [[HafesHafis|Hāfez]] und [[NezāmiNezami]] zählt er zu den größten Dichtern Irans. Wie kaum andere beherrscht er die persische Sprache, was sich gerade in seinen [[Sentenz]]en und [[Sprichwort|Sprichwörtern]] zeigt. Seine Werke sind wortgewandt, flüssig und fesselnd zugleich. Auch seine Ghazale zeugen von höchster Anmut. Neben den bereits genannten Werken verfasste er noch einige weniger umfangreiche Prosaschriften, darunter einige [[Essay]]s und den ''Rat für die Herrscher''. Hier eines seiner Gedichte in der Übersetzung von [[Friedrich Rückert]]: ''O ihr Gebornen eines Weibes/ Seid ihr nicht Glieder eines Leibes?/ Kann auch ein Glied dem Weh verfallen,/Dass es nicht wird gefühlt von allen?/ Du, den nicht Menschenleiden rühren,/ Kannst auch den Namen Mensch nicht führen.'' (Trivia: Über dem Eingang der [[Vereinte Nationen|UNO]] findet man dieses Gedicht Sa'disSaadis.)
* [[Rumi (Dichter)|Dschalal ad-Din ar-Rumi]] (1207–1273, genannt ''Moulawi, Mevlana'' oder ''Moulanā'') war der bekannteste und vielleicht beliebteste Vertreter der [[Sufismus|Sufidichtung]]. Geboren in [[Balch]], begleitete er schon im Kindesalter seinen Vater auf Grund der [[Geschichte des IranIrans|Mongoleninvasion]] nach Kleinasien, wo sich die Familie in [[Konya]] niederließ. Unterrichtet von seinem Vater ''Bahā od-Din Mohammad'' und dessen Schüler ''Borhān od-Din Mohaqqh von [[TermezTermiz]]'', vervollständigte er seine Studien in Syrien. Zurück in Konya, unterrichtete er Theologie. Bei dieser Gelegenheit machte er die Bekanntschaft des Mystikers ''[[Schams-e Tabrizi|Chams od-Din Mohalal ebn Ali Tabrizi]]'', unter dessen Einfluss er großen Enthusiasmus für die [[Sufismus|Mystik]] entwickelte, was ihn in den letzten dreißig Jahren seines Lebens prägte. In dieser Zeit verfasste er auch seine großen Werke. Sein [[MasnawiMasnawī]] zählt zu den Meisterwerken der [[Sufismus|mystischen Literatur]] schlechthin. Hier behandelt er die wichtigsten religiösen und moralischen Fragen, die er ebenfalls mit Anekdoten und traditionellen [[Sprichwort|Sprichwörtern]] illustriert. Auch seine Ghazale, die er seinem Lehrmeister ''Chams od-Din Tabrizi'' widmete, sind höchst sublim und zeugen von großer lyrischer Schönheit. Daneben verfasste er eine Sammlung von Vierzeilern ([[Rubāʿī]]), eine mystische Abhandlung und [[Epistel|Prosaepisteln]]. Sein Stil, der die Tradition der Dichter Chorasans widerspiegelt, ist schlicht und bemerkenswert schnörkellos.
* [[Hafis|Hafes]] (*Anfang des 14. Jahrhunderts – 1389) zählt zu den Größten der persischen Literatur und ist gleichzeitig der im Ausland bekannteste persische Dichter (er wurde ebenfalls von Goethe sehr geschätzt). Bis auf kürzere Reisen nach [[Yazd]] und [[Isfahan|Esfahān]] verbrachte er sein Leben meist in seiner Geburtsstadt [[SchirazSchiras|Schirāz]], wo er als Gelehrter und trotz des Ansehens, das er am Hofe der [[Muzaffariden|Mozaffariden]]-Fürsten in seiner Geburtsstadt genoss, doch sehr bescheiden lebte. Dennoch gab es auch Phasen der Ungnade am Hofe, was sich in seinen Werken schmerzhaft niederschlug – und so näherte er sich Schāh Choda (1357–1383) an. Sich seines Genies bewusst, erlaubte er es sich, sich beim Verfassen von Panegyriken (Lobesreden) zurückzuhalten und seine [[Protegé]]s ebenfalls lediglich in Andeutungen in seinen Ghazalen zu erwähnen. Auch wenn Hāfez’ Werk weniger umfangreich ist als das anderer persischer Dichter, zeugt es von einem ungeheuren Reichtum an Facetten, Nuancen und an Schlagfertigkeit, wobei es dennoch einem großen Publikum über die Jahrhunderte hinweg zugänglich blieb. Hāfez zählt zu den populärsten Dichtern [[Iran]]s und sein Diwan dient allgemein als Mittel der Weissagung. Seine Dichtung, sowohl mystisch als auch weltzugewandt, zeugt von einer ungemeinen verbalen Harmonie und einer Überfülle an Bildern und Bedeutungen, was sich erschwerend und einschränkend auf deren Übersetzung auswirkt.
* Ne'matollāhNe’matollāh Wali (1329–1437) war wohl einer der größten mystischen Meister seiner Zeit. Der von ihm gegründete [[Derwisch]]orden (Der Orden der ''Nematollahi''s bzw. ''Nimatullahi''-[[TariqaTarīqa]]) ist heute noch einer der bedeutendsten seinesgleichen im [[Iran]]. Geboren in [[Aleppo]], Syrien, zog er später nach [[Samarqand]], [[Herat|Herāt]], [[Yazd]] und [[Kerman (Iran)|Kermān]], wo er auch starb. Die Stadt wird auch heute noch von vielen Pilgern des [[Sufismus]] besucht.
* [[Dschāmi]] (1414–1492), einer der letzten [[Sufismus|Sufi-Dichter]] der klassischen Epoche. Geboren wurde er in [[Dschām (Ort)|Dschām]], in [[Chorasan|Chorāsān]]. Nach hochgradigen theologischen und literarischen Studien in Herāt und Samarqand schloss er sich der sufischen Brüderschaft der ''[[NaqschbandiNaqschbandīya]](s)'' an, deren Vorgesetzter er wurde. Gleichzeitig wurde er von den [[Timuriden]]fürsten hoch geschätzt, unter deren Herrschaft er lebte (speziell der ''Hoseyn Bayqaras''). Er war ein sehr schöpferischer Dichter und hinterließ neben einigen Prosaschriften (mystischen Essays und [[Biographie]]n von [[Sufismus|Sufis]]), die er auf Persisch und Arabisch verfasste, drei Diwane, fünf [[MasnawiMasnawī]]dichtungen (die er im Stile [[NezāmiNezami]]s hielt), sowie eine Anekdotensammlung in Prosa, in die er im Stile des ''Golestān'' von [[Sa'diSaadi]] Verse einflocht. Sein weiteres Vorbild war Hāfez. Trotz seines steten Bemühens, seinen Vorgängern zu folgen, mangelte es Dschāmi nicht an Originalität. Seine Reichhaltigkeit im Stil und seine Handhabung der Sprache machten ihn zu einem der ''Meister'' der Persischen Literatur.
* [[Mir ʿAli Schir Nawāʾi]] (1441–1501), Dschāmis Schüler und ein bekannter Dichter am Hofe der Timuriden.
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"The Concourse of the Birds", Folio 11r from a Mantiq al-tair (Language of the Birds) MET DT227734.jpg|Illustrationen von [[Fariduddin Attar|Attārs]] ''VogelgesprächenDie Konferenz der Vögel'' (13. Jahrhundert)
Meister des Dîwân-von-Hafiz-Manuskripts 001.jpg|Diwan des Hāfez, 14. Jahrhundert
Kelileh va Demneh.jpg|[[KalilaKalīla undwa Dimna|''Kalile o Demne'']], [[Rudaki]], Fassung von 1429
Jami Rose Garden.jpg|Illustrationen von [[Dschāmi]]s ''Rosengarten der Frommen'', 1553.
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=== Berühmte Dichter des indischen Stils – postklassische Periode ===
* ''[[Amir Chosrau|'''[[Amir ChosrauChusrau]]''' Dehlawi]]'' (1253–1325), Sohn einer aus [[Balch]] emigrierten Familie, Verfasser zahlreicher Werke in Lyrik und Prosa, gilt als größter persischer Dichter des indischen Stils. Neben seinen fünf Masnawis[[Masnawī]]s verfasste er mehrere weitere Werke zur Geschichte Indiens.
* ''Hasān Dahlavi'' (1274–1337), Vertreter von [[Sa'diSaadi]] in Delhi
* '''''[[Muhammad Urfi|Orfi-e Schirāzi]]''''' (1555–1590), ist einer der besten Repräsentanten der sog. ''Indischen Schule'' des 16. Jahrhunderts. Er gilt als außerordentlich origineller Dichter, auch wenn er unter Iranern relativ unbekannt ist. Schon in frühen Jahren verließ er den [[Iran]], um sich am Hofe des [[Mogulreich|Großmoguls]] [[Akbar I.]] in [[Lahore]] (1556–1605) niederzulassen. Er hinterließ einen Diwan und zwei [[Masnawi]]sMasnawīs.
* ''Faizi'', auch ''Feisi'' und ''Feyzi'' (1556–1605), geboren in [[Agra]], [[Indien]], verbrachte sein gesamtes Leben am Hofe des Großmoguls Akbar, wo er '''''Orfi''''' protegierte. Großer Gelehrter, der er war, verfasste er einen Kommentar des [[Koran]]s und fertigte Übersetzungen aus dem [[Sanskrit]] ins [[Persische Sprache|Persische]] an. Er hinterließ ferner einige Ghazale ([[Qawwali]]), Qasiden und mehrere [[Masnawi]]dichtungenMasnawīdichtungen.
* ''Tāleb-e Āmoli'' († 1626), geboren in [[Amol|Āmol]], [[Mazandaran]], lebte in [[Kaschan (Stadt)|Kaschan]] und [[Merw|Marw]], bevor er sich am Hofe des Großmoguls [[Dschahangir|DschahāngirJahangir]] (1605–1627) in Indien niederließ, wo er als ''[[Laureat|Dichterfürst]]'' tätig war. Er verfasste einen Diwan und den ''Dschahāngirnāme'' in [[Epik|epischem]] Stil.
* ''[[Sa'ebSa’eb Tabrizi|Sā'ebSā’eb-e Tabrizi]]'' (1607–1670), geboren in [[Isfahan]] als Sohn einer [[Kaufmann]]sfamilie [[Täbris]]er Ursprungs, war zunächst am Hofe der [[Safawiden]] tätig, bevor er sich an den Hof des Großmoguls [[Schah Dschahan|SchāhShah DschahānJahan]] begab. Danach ging er an den Hof [[Abbas II. (Persien)|Abbās' II.]] (1633–1666), wo er als ''Dichterfürst'' wirkte. Danach ging er ein weiteres Mal nach [[Indien]], bevor er endgültig in den [[Iran]] zurückkehrte, wo er bis ans Ende seines Lebens blieb. Er ist unter Iranern wenig bekannt, doch ist er sowohl in Indien als auch in der [[Türkei]] sehr angesehen. Er kann sicherlich als einer der brillantesten Dichter der ''Post-klassischen'' Literatur betrachtet werden.
* ''Mirzā Dschalāl'' ''Asir'' (1619–1658) stammte aus einer Familie von [[SeyyedSayyid]]s aus [[Isfahan|Esfahān]] unter Abbās II. Er verfasste Qasiden, feine und subtile Ghazale ([[Qawwali]]), Rubā'isRubā’is und weitere Versdichtungen. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts wurde er oft von den Liebhabern des ''indischen Stils'' imitiert.
* ''[[Bidil|Hakim Abdul Qāder-e '''Bidel''' Dehlawi]]'' (1645–1721), geboren in [[Patna|ʿAẓīmābād]] ([[Bihar]]), verbrachte den größten Teil seines Lebens in Einsamkeit und Freiheit in Schāh Dschahān Ābād (damalige Bezeichnung von [[Delhi]]), wo er sich der mystischen Meditation und dem Verfassen mehrerer Werke in Prosa und Lyrik hingab. Er schrieb mehrere MasnawisMasnawīs und einen Diwan mit Lyrik unterschiedlicher Gattungen. Nach Amir ChosrauChusrau gilt er als bester Vertreter der persischen Dichtung indischen Stils. In seinen Werken verbinden sich subtile mystische Gedanken mit komplizierter Begrifflichkeit und Bildern.
=== Berühmte persische Dichter des persischen Stils – Post-klassische Periode ===
* ''Moschtāq'' (1689–1757), geboren und gestorben in [[Isfahan|Esfahān]] war er einer der Vorreiter der Reaktion gegen den ''indischen Stil''. Er selbst bediente sich in seinen Dichtungen des sog. ''irakischen'' Stils, der sich durch eine neue Themenwahl und Ausdrucksweise auszeichnete.
* ''ʿĀšeq'' (1699–1767) (türkische Schreibweise ''[[Aşık]]'', Kurzform für ʿĀšeq Esfahāni, eigentlich: Moḥammad Chan). Ebenfalls aus Isfahan, setzte er sich für eine Rückbesinnung auf den Stil des 13. und 14. Jahrhunderts ein.
* ''Āzar'' († 1780) lebte in Chorāsān, Esfahān und [[SchirazSchiras|Schirāz]], wo er sich ebenfalls an der Reaktionsbewegung gegen den ''indischen Stil'' beteiligte. Am Hofe der Nachfolger [[NadirNader Schah|Nadir Schāhs]]s sowie am Hofe [[Karim Khan|Karim-e ChānsZand]]s verfasste er Panegyriken. Weiterhin verfasste er eine Gedichtssammlung, ''Atasch Kade'' ([[Feuertempel]]), und ein romanesques Epos, ''Yusof o Soleika'' ''(Joseph und die Frau Putiphars)'' nach [[Dschāmi]]s Vorbild.
* ''Hātef'' († 1783) (hauptberuflich Arzt) wirkte entscheidend auf die Rückbesinnung auf den ''klassischen Stil'' ein. Auf Persisch wie auf Arabisch verfasste er hervorragende Prosawerke und [[Dichtung|Versdichtungen]]. Er hinterließ eine Sammlung von Qasiden, Ghazalen und [[Strophe|strophischen]] [[Gedicht]]en ''(Tardschiband(e))'', in eloquentem, klarem und präzisem Stil.
* ''Medschmār'' († 1810) (eigentlich: Modschtahed-os-choara Seyyed Hoseyn ''Tabataba'iTabataba’i'' – genannt: ''Medschmār''), geboren in Isfahan, kam er in jungen Jahren nach [[Teheran]], wo er mit Hilfe des Dichters ''Nechāt'' am Hofe [[Fath Ali Schah|Fath Ali Schāhs]] eingeführt wurde. Er imitierte erfolgreich und äußerst eloquent einige Ghazale des Dichters [[Sa'diSaadi]].
* ''Fath Ali Chān Sabā'' († 1822), offizieller Dichter von Fath Ali Schāh. Spätestens mit ihm erreichte die Reaktionsbewegung ihre volle Blüte. Er verfasste einige längere Gedichte: Eines über die Regierungszeit Fath Ali Schāhs, ein weiteres über [[Mohammed]] und [[Ali ibn Abi Talib|Ali]], weiterhin ein moralisches Gedicht, das er im Stile Sa'disSaadis ''(Bustān)'' schrieb.
* ''Nechāt'' (1761–1828) (Mo'tamidMo’tamid od-Doule Mirzā Abd ol-Wahhab Nechāt), geboren in Esfahān, lebte ab 1808 in Teheran, wo er Staatskanzler am Hofe Fath Ali Schāhs war. Seine [[Arabische KalligraphieKalligrafie|Kalligraphien]] machten ihn berühmt. Er verfasste Briefe in eleganter Prosa, lange MasnawienMasnawīen sowie lyrische Dichtung von hoher Vorstellungskraft und stilistischer Schönheit (seine Ghazale erinnern an jene von [[Hafis]]). Auch seine Qasiden und MasnawisMasnawīs nähern sich denen der alten Meister an. Gelegentlich macht sich in seiner Dichtung ebenfalls eine Vorliebe für die [[Sufismus|Mystik]] bemerkbar.
* ''Foroughi'' (1798–1857) (Mirzā Abbās Foroughi), geboren in Bastam, zählt zu den besten persischen Dichtern des 19. Jahrhunderts. Zunächst verfasste er die Panegyriken der [[Kadscharen]]herrscher. Im Verlauf der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verschrieb er sich mehr und mehr der Mystik und verfasste einige gedanklich und stilistisch beeindruckende Ghazale.
* ''Scheibāni'' (1825–1890) zählt zu den bedeutenden Dichtern des 19. Jahrhunderts in der persischen Dichtung. Spross einer militärischen Adelsfamilie, verfasste er die Panegyriken für [[MohammedMohammad Schah|Mohammad SchāhKadschar]], [[Nāser ad-Din Schah|Nāser od-Din Schāh]] sowie dessen Sohn. Später wandte er sich mehr der Mystik zu und verfasste außerdem einige Prosaschriften. Seine Lyrik trug zu einer Vereinfachung des Stils bei.
* ''Amiri'' (1860–1917) (Sādeq Chān-e Farahan, mit Titel ''Abibolmamalek'' ''(Schriftgelehrter des Empirs)'') entstammte einer Familie von Schriftstellern. Er kannte mehrere Fremdsprachen des [[Orient]]s und des [[OkzidentAbendland|Okzidents]]s. Er beteiligte sich an der [[Konstitutionelle Revolution|Konstitutionellen Revolution]] und übernahm während des Aufschwungs der [[Presse (Medien)|Presse]] einige Zeitschriften. Er beherrschte fast alle traditionellen Formen der Dichtung, vor allem die der Qasiden, derer er sich vor allem auch zum Ausdruck seiner neuen Ideen und seiner Sozialkritik bediente. Sein Werk zeigt den Einfluss [[Europa|europäischer]] Schriftsteller.
* ''[[Iradsch Mirza|Iradsch]]'' (1874–1926) (eigentlich ''Iradsch Mirzā'' oder auch ''Iraj Mirza'' ''(der Prinz Mirzā)'') gehörte einer jüngeren Linie der königlichen Familie an. Außerordentlich gut ausgebildet (er beherrschte die arabische, türkische, [[Französische Sprache|französische]] und [[Russische Sprache|russische]] Sprache), war er eine Zeit lang offizieller Dichter des Hofes, doch zog er schließlich eine [[Beamtentum|Beamtenlaufbahn]] vor. Auch wenn er sich an den politischen Kämpfen der Zeit nicht beteiligte, entwickelte er viele neue Gedanken, die den Einfluss des Okzidents widerspiegelten. Er engagierte sich ebenfalls in der neuen [[Frauenbewegung]]. Seine in einfachem Stil verfassten Gedichte zeugen außerdem von einem Sinn für Humor. Er ist unter Iranern sehr beliebt.
== Persische Literatur des 20. Jahrhunderts (Iran) ==
Bereits gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich in der persischen Literatur der Beginn einer neuen Ära gefolgt von drastischen Veränderungen in Form und Stil angekündigt. Exemplarisch hierfür kann ein Vorfall am [[Kadscharen|Qadscharenhofe]] Nāser od-Din Schāhs gesehen werden, bei dem der reformorientierte Premierminister der Zeit, [[Amir Kabir]], den Dichter ''Habibhollāh Qā'āniQā’āni'' der ''„glatten Lüge“'' bezichtigte, als dieser ihn in einer Lobeshymne (Panegyrikus) [[QassidaQasīda|qasidischen]] Stils pries. Diese Form der Dichtung wurde von nun an als ''fortschrittshemmend'' und der ''Modernisierung entgegenstehend'' betrachtet. Stattdessen wurden immer mehr Stimmen laut, die die Literatur als Sprachrohr sozialer Bedürfnisse und des [[Sozialer Wandel|sozialen Wandels]] betrachteten. Diese neue Tendenz kann nur im Zusammenhang der intellektuellen Bewegung im Kreise der [[iran]]ischen Philosophen der Zeit in Verbindung mit den sozialen Veränderungen gesehen werden, die ihren Höhepunkt in der [[Konstitutionelle Revolution|Konstitutionellen Revolution]] (1905–1911) fanden. Dichter wie ''[[Ali Akbar Dehchoda]]'' und ''Abu l-Qāsem Aref'' versuchten dies in der Art dichterisch umzusetzen, als sie neue Inhalte in die persische Dichtung einführten und im Bereich der [[Textlinguistik|Struktur]], der [[RhetorischeRhetorisches FigurStilmittel|rhetorischen Figuren]] (siehe auch [[Liste rhetorischer Stilmittel]]) und der [[Lexikalische Semantik|Lexikosemantik]] experimentierten.
Auch wenn im Zusammenhang dieser Veränderungen häufig argumentiert wurde, dass der Begriff der ''Modernisierung'' mit dem der ''Westernisierung'' gleichzusetzen wäre, kann jedoch argumentiert werden, dass all die Vertreter der neuen Bewegung sicherlich durch Tendenzen vor allem in der europäischen Literatur inspiriert wurden, diese jedoch nicht blind kopierten, sondern den Bedürfnissen der sozialen und kulturellen Realität im Iran anpassten.
'''''[[Sadegh Hedayat|Sādeq Hedāyats]]''''' ''Modernismus'' beispielsweise äußert sich in einer [[Säkularismus|säkularen]] Kritik der iranischen Gesellschaft – ohne jegliche [[Ideologie|ideologische]] Festlegung – sondern in einer die Realität erfassenden und dennoch persönlichen, [[Subjektivität|subjektiven]], sehr einfühlsamen Wahrnehmung der unterprivilegierten und einfachen Bevölkerungsschichten der iranischen Gesellschaft, wie man es derart vor allem in seinen Novellen finden kann.
* [[Mohammad-Taqi Bahar]] (1886–1951), geboren in [[Maschhad]], kann als größter Dichter der persischen [[Moderne]] angesehen werden. Als Schriftsteller und als Politiker nahm er aktiv an der [[Konstitutionelle Revolution|revolutionären Bewegung]] seiner Zeit teil. Ab 1916 animierte er die Gesellschaft für Literatur ''[[Daneschkade]]'', die sich zum Ziel gesetzt hatte, „Mit neuen Gedanken antike Verse“ zu schreiben. Als Professor an der [[Universität Teheran]] gehörte er zu jenen, die zur Weiterentwicklung der [[Literaturgeschichte]] beitrugen. Seine Inspiration schöpfte er aus dem Leben seiner Zeit – sie war politisch, sozial und moralisch geprägt. Sein Wirkungsspektrum umfasste alle lyrischen Formen, speziell jedoch die der Qasiden. Er verstand es meisterhaft, traditionelle Elemente harmonisch mit Elementen der modernen Sprache (hier [[Archaismus|Archaismen]] mit Elementen der [[Umgangssprache|Alltagssprache]] (auch [[Dialekt]]en)) zu verbinden. Mit seiner Erweiterung der Inspiration und der Ausdrucksmittel übte er einen großen Einfluss auf die Dichtung des 20. Jahrhunderts aus.
* ''Raschid Yasemi'' (1896–1951), geboren in [[KermānschāhKermanschah]]. Als Professor der Universität Teheran veröffentlichte er Untersuchungen zur [[Philologie|Persischen Philologie]] und [[Geschichte des IranIrans|Geschichte]] (siehe auch [[Iranistik]]). Außerdem übersetzte er Werke [[Französische Literatur|französischer Schriftsteller]]. Als Dichter machte er sich für diejenigen stark, die für eine Erneuerung der persischen Dichtung ohne Aufgabe traditioneller Elemente kämpften. Seine Ideen gehen in Richtung Moderne, sein Stil, weich und melodisch, spiegelt zum einen die Kultur der Klassik wider, zum anderen den Einfluss der französischen Dichtung.
* [[Parvin E'tesamiE’tesami]] (1906–19411907–1941) kann als beste Dichterin der persischen Moderne gesehen werden. Als Tochter eines bedeutenden Dichters befasste sie sich in erster Linie mit moralischen[[Ethik|ethischen]] und [[sozial]]en Themen, die sie gefühlsbetont in klassischer Form (in [[QasideQasīda|Qasiden]]n, [[Ghazal]]en und der [[MasnawiMasnawī]]form) behandelte. Ihr Stil ist leicht und klar, wobei sie sich maßvoll der modernen Sprache bedient, um traditionelle [[Metapher]]n zu beleben.
==== Das „Neue“ Persische Gedicht (''Sche'rSche’r-e Nou'') ====
[[Datei:Nima Yushij.jpg|mini|Nimā Youschidsch]]
* ''[[Nima Youschidsch]]'' (1896–1960), wird häufig als ''Vater der „Neuen“ Persischen Dichtung'' bezeichnet. Geboren in ''Yusch'', einem Dorf in [[Mazandaran]], im Norden des [[Iran]], wuchs Nimā Yuschidsch ländlich auf, wobei er seinem Vater regelmäßig bei der Arbeit zur Hand ging und gelegentlich mit den Hirten der Umgebung am Lagerfeuer kampierte. Ihre einfachen doch unterhaltsamen Geschichten, die sie ihm dort erzählten, auch über Konflikte innerhalb der Dorfbevölkerung, beeindruckten ihn sehr. Nachdem er zunächst eine religiös orientierte ''Maktab'' (Schule) besucht hatte, schickten ihn seine Eltern mit 12 Jahren nach [[Teheran]] auf eine katholische Schule. Einer seiner Lehrer dort, ''Nezām Wafa'', selbst ein bekannter Dichter, entdeckte und förderte Yuschidschs dichterisches Talent. Das in jeder Hinsicht gegensätzliche neue Leben verbunden mit den neuen Lehrinhalten, die nicht seiner Lebensumgebung entsprachen, drängten Nima in seiner Dichtung zu einer Suche nach neuen Darstellungsmethoden bei der Verarbeitung der Eindrücke. Zunächst noch der Tradition [[Saadi|Sa'dis]]s und [[HafesHafis|Hāfez]] verbunden, löste er sich immer mehr von den alten Vorbildern, bis er gänzlich neue Wege beschritt: im Zentrum der Darstellung stand nun der „kleine Mann“ in seiner Bewältigung aktueller Problematiken. Hierbei bediente er sich der natürlichen, auch lokal gefärbten Alltagssprache, neuer Schemen, die einen freien Fluss der Gedanken erlaubten – befreit von den bislang vorgegebenen [[Verslehre|Versmaßen]]. Auch [[Reim]] und [[Verslehre|Rhythmen]] wurden verändert, [[Personifikation]]en verwendet. [[Symbolismus (Literatur)|Symbolismen]] folgten der strukturellen Integrität, wobei seine Gedichte als Dialog zwischen mehreren (2–3) symbolischen Referenzen gelesen werden konnten. Hāfez hatte sich bereits einer solchen Technik bedient, jedoch eher auf einer [[Textlinguistik|thematischen]] als [[symbol]]ischen Ebene. Nimas Gedichte erreichten die Öffentlichkeit erst gegen 1930, doch stellten sie einen Wendepunkt im Verständnis der Prinzipien traditioneller Dichtkunst dar, der die folgende Dichtung nachwirkend beeinflusste.
[[Datei:Frough-Farrokhzad.jpg|mini|Forugh FarochzādFarrochzad]]
* ''[[Forugh FarrochsadFarrochzad]]'' (1935–1967) gehörte der ersten Generation an, die den neuen Gedichtsstil ''Nimās'' annahm, der ein verstärktes Experimentieren mit Rhythmus, Bildern und des Einflusses der Dichterpersönlichkeit selbst in die Dichtung beinhaltete. Als erste Dichterin verarbeitete sie sexuelle Themen aus der persönlichen und weiblichen Sicht des Gegenstandes in ihren Gedichten. Neben der Dichtung erweiterte sie ihr künstlerisches Wirken auf die Malerei, Schauspielerei und die [[Dokumentarfilm]]erstellung.
* Ein weiterer bedeutender Vertreter der Neuen Dichtung ist [[Sohrab Sepehri]] (1928–1980), Dichter und Maler. Seine Gedichte kennzeichnet eine starke Verfechtung ''[[HumanitätMenschlichkeit|humanistischer]]'' Werte und eine ausgeprägte Liebe der Natur. Er starb frühzeitig an den Folgen seiner [[Leukämie]]erkrankung.
==== Das „Weiße Gedicht“ (''Sche'rSche’r-e Sepid'') ====
Das ''Sepid-Gedicht'' ''(Das Weiße Gedicht)'' stellt eine Weiterentwicklung des ''Neuen Gedichts'' dar, das sich weiter von den bisherigen Regeln und Einschränkungen der Dichtkunst entfernte und eine freiere Struktur entfaltete. Gemäß der Dichterin ''[[Simin Behbahani|Simin Behbahāni]]'' (1927–2014) muss ''Bidschan Dschalāl'' (* 1927) als Entwickler dieser Gedichtsform gesehen werden, da sie erst durch seine Werke allgemeine Beachtung und Anerkennung fanden. Ein weiterer ebenso bedeutender Repräsentant dieser Dichtungsrichtung ist ''[[Ahmad Schamlou|Ahmad Schāmlou]]'' (1925–2000), der sich auf die Musikalität und sprachimmanente Poetik der Wörter besann und sie in einem prosagleichen Prozess verarbeitete, ohne dabei den Gedichtscharakter zu verlieren. ''Simin Behbahāni'' selbst verschrieb sich eher dem ''Chār Pare''-Stil ''Nimās'', um sich dann wieder dem Ghazal zuzuwenden, das sie entscheidend weiterentwickelte, indem sie Themen des Theaters und des Alltags in Verbindung mit Alltagskonversationen in diese Gedichtsform einführte und den Umfang an traditionellen persischen Versformen erweiterte. Ihre Werke zählen zu den bedeutendsten der persischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
==== Gedichte der Brückenbildung ====
1951 brachte der Dichter ''[[Mehdi Achawan Sales|Mehdi Achawān Sāles]]'' (1928–1990) eine Literaturzeitschrift, ''Orgān'', heraus, in der er Gedichte der ''Brückenbildung'' zwischen dem traditionellen ''Chorāsān''-Stil und Nimās neuem Gedichtsstil veröffentlichte. Er selbst ist einer der bedeutenden Dichter des 20. Jahrhunderts, der die freien Rhythmen in eine moderne Form des Epos einführte. Auch ''[[Fereydun Moschiri]]'' (1926–2000), der die geographische und soziale Bandbreite der persischen Literatur des 20. Jahrhunderts erweiterte, lässt sich in diese Richtung einordnen. Eine Mittelstellung zu '''''Nimā''''', ''Schāmlou'' und ''Sāles'' nimmt '' [[Mohammad Reza Schafi’i Kadkani|Rezā Schafi'iSchafi’i-Kadkāni]]'' (* 1939) (ein Dichter der Vorrevolution (1979)) ein, dessen Werke Einflüsse von Hāfez und Dschalal ad-Din ar-Rumi zeigen, gleichzeitig inspiriert durch die politische Atmosphäre der Zeit sind.
=== Prosa ===
Im Rahmen eines Schriftstellerkongresses im Jahre 1946 verkündete der Literaturprofessor und Literat [[Parwiz Natel Chanlari|Parviz Natel-Chanlari]] die Zukunft der Literatur als das „Zeitalter der Prosa“, was zu jener Zeit angesichts der weitreichenden Tradition im Genre der Dichtung als recht kühne Behauptung bewertet wurde. Auch wenn die Lyrik heute noch ihre bedeutende Stellung in der literarischen Produktion keineswegs eingebüßt hat und ein wichtiges Mittel des Ausdrucks bleibt, zeigt die literarische Entwicklung jedoch eine entscheidende Hinwendung in Richtung Prosa (vgl. ''Ghanoonparvar.'' S. 1).
Seit die Prosa in den frühen 1920er Jahren mit der Veröffentlichung [[Mohammad Ali Dschamalzade|Dschamālzādes]] (1895–1997) anekdotischen Geschichten ''Yeki bud Yeki nabud'' ''[Es war einmal]'' diesen Weg eingeschlagen hatte, durchlief sie mehrere Phasen, die wesentlich durch die sozialen und politischen Bedingungen und Verhältnisse ihrer Zeit geprägt waren. Ghanoonpar hierzu: ''„{{lang|en|Perhaps in no other country has the development of literature been so closely associated with social and political fluctuation as in Persia during the [present]}} [[Geschichte des Iran|20th century]].}}“ (Gh, S. 1)'' In seinem Vorwort zu ''Yeki bud Yeki nabud'' formulierte ''Dschamālzāde'', der noch stark durch den [[Konstitutionelle Revolution|post-revolutionären (1905–1911) Elan]] seiner Zeit inspiriert war, das Quasi-Manifest der modernen persischen Literatur, in dem er für eine „Demokratisierung der Literatur“ plädierte. Die Funktion der Literatur sah er hier zum einen in der ''Erziehung der Massen'', zum anderen im ''Festhalten volkstümlicher und [[Varietät (Linguistik)|sozial-regional variierender Redeweisen]]''.
Die einflussreichste Persönlichkeit der persischen Prosa des 20. Jahrhunderts bleibt jedoch ''[[Sadegh Hedayat|Sādeq Hedāyat]]'' (1903–1951), der ''Dschamālzāde'' in den 1930er Jahren in seinem Interesse für verschiedene Aspekte der persischen Kultur und Sprache in seinem für ihn (Hedāyat) charakteristischen sehr persönlichen, philosophischen, bisweilen [[Surrealismus|surrealen]] und sehr pessimistischen Stil folgte (s. hierzu vor allem ''[[Die blinde Eule]]'' (1937) ''[Eule: Symbol der Weisheit]''). Die persische Literatur der 1940er Jahre zeichnete sich sodann durch ein vordergründiges sozio-politisches Interesse aus, das dem künstlerischen Aspekt einen ihm untergeordneten Stellenwert beimaß. Zu den angesehensten Vertretern dieser Zeit zählen ''[[Bozorg Alavi]]'' (1904–1997), der während der Regierungszeit [[Reza Schah Pahlavi|Rezā Schāh Pahlavis]] auf Grund seiner [[Marxismus|marxistischen]] Ansichten für vier Jahre inhaftiert worden war, und [[Dschalāl Āl-e Ahmad]] (1923–1969). [[Datei:Jalal Ale Ahmad.jpg|mini|Dschalāl Al-e Ahmad]] ''Bozorg Alavi'' hatte sich einer ''engagierten Literatur'' (s.siehe [[Jean-Paul Sartre]], [[Existentialismus]], aber auch die regulative Funktion des ''Blickes'' in der [[Zarathustra|zoroastrischen Religion]] (Masani, (Universität Bombay) Paris, Payot 1939, S. 60)) im Dienste der politischen Ideologie und der Bevölkerungsmassen verschrieben. Sein Werk ''Tscheschm-ha-yasch (Ihre Augen) (1952)'' kann hierfür exemplarisch gesehen werden. Seine Aufgabe als Schriftsteller sah er in der intellektuellen Wegweisung und als Sprachrohr der Massen. In Bezug auf die künstlerische Weiterentwicklung jedoch nehmen die Werke Sādeq Tschubaks (1916–1998) aus der Zeit zwischen den 1940er bis 1960er Jahren eine führende Stellung ein. Sein primäres Interesse gilt formalen Aspekten und der sprachlichen Kunstfertigkeit in Verbindung mit einer objektiven, unpersönlichen Weltsicht, und der damit verbundenen Möglichkeit des literarischen Experiments. In seiner Kurzgeschichtensammlung ''Cheymehschab-bazi (Marionettenspiel)'' (1945) zeichnet er das Leben einzelner Repräsentanten der untersten sozialen Schicht umsichtig nach, wobei es ihm besonders gelingt, ihre Sprache literarisch kunstvoll umzusetzen. Die Literatur der Folgezeit nimmt die Anregungen aus den vorangegangenen Entwicklungen auf, in dem sie die formalen und künstlerischen Möglichkeiten mit sozial ausgerichteten Inhalten verbindet. ''[[Huschang Golschiri]]'' (1937–2000), der in seinem Kurzroman ''Schahzade Ehtedschab (Prinz Ehtedschab)'' (1968) vermittels der ''[[Bewusstseinsstrom|Stream of Consciousness]]''-Technik und des ''[[Innerer Monolog|inneren Monologs]]'' die moralische Qual des Sprosses einer Tyrannendynastie nachzeichnet, und eine Reihe von jüngeren Schriftstellern sind dafür exemplarisch, darunter auch Autorinnen wie ''[[Simin DāneschwarDaneschwar]]'', ''Moniru RawānipurRawanipur'' (* 1954) und ''[[Shahrnush Parsipur|Schahrnusch Pārsipur]]'' (* 1946), die einige hervorragende [[Roman]]e hervorbrachten, wobei die Revolution von 1979 eine vermehrte Konzentration auf politisch-islamische Themen bewirkte. ''(Ghanoonparvar, S. 1–7, Meyers Lexikon Online)''
== Persisch-Dichter in Indien (bzw. Pakistan) (Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert) ==
== Persisch-Dichter in Afghanistan (20. Jahrhundert) ==
[[Datei:Mahmud Tarzi and his wife Asma Rasmiya.jpg|mini|links|Mahmud Tarzi (1866–1933) mit seiner Frau]]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah sich Afghanistan mit starken sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen konfrontiert, die ebenfalls neue Herangehensweisen in der Literatur forderten. Im Jahre 1911 kehrte der in Regierungszirkeln einflussreiche ''[[Mahmud Tarzi]]'', nach einigen Jahren des Exils in der Türkei, nach Afghanistan zurück, wo er eine Zeitschrift namens ''Sardsch’ul Achbar'' herausgab, die im Abstand von jeweils zwei Wochen erschien. Auch wenn diese Zeitschrift nicht die erste ihrer Art im Lande war, so bildete sie in den Bereichen Journalismus und Literatur doch eine wichtige Plattform der Veränderung und Modernisierung. Im Bereich der Dichtung und Lyrik öffnete sie den Weg für neue Ausdrucksformen, die zum einen der Dichterpersönlichkeit im Ausdruck ihrer persönlichen Gedanken mehr Raum gab, gleichzeitig stark sozial orientiert war. Nach Monaten der kulturellen Stagnation im Jahre 1930 (1309), gründete eine Gruppe von Schriftstellern den ''Literarischen Zirkel Herats'' in der Hauptstadt des Landes, der ein Jahr später vom ''Literarischen Zirkel [[Kabul]]s'' gefolgt wurde. Beide Zirkel veröffentlichten ihre eigene Zeitschrift zu den Themen Kultur und Literatur, wobei es ihnen jedoch kaum gelang, weitere literarische Erneuerungen herbeizuführen. Vor allem das literarische Magazin Kabuls verschrieb sich stattdessen wieder verstärkt der traditionellen Dichtung. Hervorstehende Persönlichkeiten der Zeit waren ''Ghary Abdullah'', ''Abdul Hagh Beytat'' und ''[[Khalilullah Khalili|Chalilullah Chalili]]'', wobei die ersteren beiden den Titel ''Malek ul Schoarā (König der Dichter)'' zuerkannt bekamen. ChaliliKhalili, der jüngste unter ihnen, vertrat hierbei eher den traditionellen ''Chorāsān-Stil'' im Gegensatz zu dem sonst vertretenen ''indischen Stil''. Sein Interesse galt ebenfalls der modernen Dichtung, zu der er auch durch neue Gedanken und [[Polysemie|Bedeutungsaspekte]] beitrug. Als im Jahre 1934 (1313) die Gedichte ''Gharāb'' und ''Ghāghnus'' von [[Nima Youschidsch|Nimā Yuschidsch]] veröffentlicht wurden, schrieb ChalilKhalili ebenfalls eines in dessen Reimschema, ''Sorud-e Chusestān (Lied, Hymne Chusestans)'' und schickte es zur Veröffentlichung nach Kabul, wo es jedoch von den Traditionalisten abgelehnt wurde. Trotz all der Anfangsschwierigkeiten, fanden die neuen Stilrichtungen allmählich doch ihren Weg in die Literatur und Öffentlichkeit. 1957 (1337) wurde der erste Band mit neuen Gedichten veröffentlicht und 1962 (1341) eine weitere Sammlung in Kabul. Zu der ersten Gruppe von Dichtern, die den neuen Stil vertraten, zählten ''Mahmud Farāni'', ''Baregh Schafi’i'', ''[[Suleiman Laeq]]'', Qahare Ahssi, Schabgier Poladian, Nadja Fazzel, ''Soheil Āyeneh'' und einige andere. Später traten weitere wie ''[[Wasef Bakhtari|Wāsef Bachtāri]]'', ''[[Assadullah Habib|Asadullah Habib]]'' und ''[[Latif Nazemi|Latif Nāzemi]]'' hinzu, wobei jeder seinen eigenen Beitrag zur Modernisierung der Dichtung in Afghanistan beitrug. Weitere bedeutende Persönlichkeiten sind ''Usatd Behtāb'', ''Leilā Sarāhat Roschani'', ''Sayed Elān Bahār'', ''[[Razeq Fani|Raziq Faani]]'' und ''[[Parwin Pazwak|Parwin Pāzwāk]]''. Dichter wie [[Wladimir Wladimirowitsch Majakowski|Majakowski]], ''Yase Nien'' und ''[[AbolqasemAbulqossim LahutiLohutij|Lāhuti]]'' (ein iranischer Dichter, der im russischen Exil lebte), übten Einfluss auf die persischen Dichter Afghanistans aus. Auch der Einfluss Iranischer Dichter wie beispielsweise Farokhzād, Yazdi und Schāmlou machte sich besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bemerkbar. Zur afghanischen Prosa, siehe bitte den Weblink mit einem informativen Aufsatz von Monika Pappenfuß.
{{Siehe auch|Geschichte Afghanistans|Liste afghanischer Schriftsteller}}
== Persisch-Dichter in Tadschikistan (20. Jahrhundert) ==
Die neuere Dichtung [[Tadschikistan]]s befasst sich mit den Lebensumständen seiner Einwohner und den Auswirkungen der Revolution. Bis zum Aufkommen der modernen Dichtung Frankreichs, Asiens und Lateinamerikas machte sich ein starker Drang nach Erneuerung bemerkbar, wobei die Dichtung [[Muhammad Iqbal|Muhammad Iqbāl Lāhoris]] und die moderner iranischer Dichter eine deutliche Vorbildfunktion einnahmen. Die 1960er Jahre erwiesen sich als eine besonders schöpferische und aktive Schaffensperiode in der Dichtung Tadschikistans, vor allem in Bezug auf die Themenentwicklung und literarische Form. Von dem jedoch starken äußeren Einfluss in der Literatur, vor allem auch der europäischen Literatur, der häufig lediglich imitiert wurde und zu keiner eigenen Form führte, lösten sich nur wenige Schriftsteller. Zu den bekanntesten Vertretern der tadschikischen Literatur zählen ''[[Gulruchsor Safijewa|Golrochsar Sāfijewa]]'', Mitglied des [[P.E.N.PEN International|PEN]]-Clubs Tadschikistans, ''Mo'menMo’men Ghena'atGhena’at'', ''Farzāne Chodschandi'', ''Lājeq Scher Ali'', ''Abied Radschāb'', der u. a. mit dem ''Rudaki''- Preis ausgezeichnet wurde, und ''Abolqasem Lāhuti''.
{{Siehe auch|Samarkand|Liste persischer Schriftsteller}}
{{Siehe auch|Liste iranischer Schriftsteller|Yasmina Reza}}
{{Siehe auch|Geschichte des IranIrans|Iranistik}}
== Wichtige literarische Gattungen des Neupersischen (Überblick) ==
# '''[[Epik]]'''
## ''[[Epos|Epischer Liebesroman]]''/''[[Höfischer Roman]]'' ''(Versroman)'' wie<br />''Bidschan und Manidsche'' (1312 Verse im [[Schāhnāme]] ([[Abū l-Qāsem-e FerdousīFirdausi|Ferdousi]])), ''[[Sorch But|Sorch But]] und Chonak But]]'' und ''[[Wameq und Asra]]'' des Dichters am Hofe der [[Ghaznawiden]] ([[OnsuriUnsuri]]), ''[[Warqa und Gulschah|Warqa und Golschāh]]'' ([[Ayyuqi]]), ''[[Gorgani|Wis und Rāmin]]'' ([[Gorgani|Gorgāni]]), ''[[Chosrau und Schirin]]'' und ''[[Leila und Madschnun|Leilā und Madschnun]]'' ([[NezāmiNezami]], [[Amir Chosrau|Amir Chosrau DahlawiChusrau]], [[Dschāmi]]). Außerdem ''Siāh Mu und Dschalāli'', verfasst von der Dichterin Siāh Mu Herāwi (aus [[Herat|Herāt]]), ''Joseph und Soleyka (die Frau Putiphars)'' (Āzar)
## ''[[Epos|Episches Heldengedicht]]'' z. B.zum Beispiel ''[[Schāhnāme]]'' (Ferdousi), ''Garchaspnāme'' (Āzādi), ''[[Alexander der Große|Eskandarnāme]]'' ([[NezāmiNezami]]), ''[[Firuz Schah Tughluq|Tughluqnāme]]'' (Amir Chusro Dahlawi), ''[[DschahangirJahangir|Dschahāngirnāme]]'' (Tāleb-e Āmoli), (Mahdi Achawān Sāles)
## ''Nāme'' (''wörtlich „Brief“ – ''hier'': [[Abhandlung]] (auch [[Theogonie]] und [[Kosmogonie]] in Versform'')): ''Āfarinnāme'' (Abu Schakor), ''[[Nouruz]]nāme'' ([[Omar Chayyām]]), ''Scharafnāme'' und ''Gandschawi'' sowie [[MunadschatMunādschāt|''Monādschātnāme'']] (Ansari), ''Ochāqnāme'' (Erāqi)
# '''[[Lyrik]]''' ''(Nazm)''
## ''Nazm'' ''([[Lyrik]])'': [[Rudaki]], Sanā'iSanā’i, [[NezāmiNezami]], Attār, Erāqi, Wali, (Asir ''ind. Stil''), Āzar, Hātef, Sabā, Nechāt, Scheibāni, Iradsch, [[Muhammad Iqbal|Eqbāl]], Rachid, [[Zabihollah Safa|Zabihollah Safā]], [[Abbas Kiarostami|Abbās Kiārostami]]
## ''[[QassidaQasīda]]'' ''(Qasida)'': Rudaki, [[Ayyuqi]], Moezzi, Anwari, (Faizi, Asir ''(ind. Stil)''), Hātef, Nechāt, Amiri, Bahār, [[Parvin E'tesami|Parwin E'tesāmiE’tesami]]
## ''[[Ghazal]]'': Vertreter dieser Gattung sind Rudaki, [[Ayyuqi]], [[Farruchi Sistani|Farrochi]], Moezzi, Forughi, Anwari, [[Sa'diSaadi]], [[Omar Chayyām]], [[Rumi (Dichter)|Dschalal ad-Din ar-Rumi]], [[HafesHafis|Hāfez]], Hātef, [[Medschmār]], [[Parvin E'tesamiE’tesami|Parwin E'tesāmiE’tesāmi]], [[Simin Behbahani|Simin Behbahāni]]
## ''[[MasnawiMasnawī]]'': [[Rudaki]], Sanā'iSanā’i, [[NezāmiNezami]], [[Fariduddin Attar|Fariduddin Attār]], Erāqi, Dschalal ad-Din ar-Rumi; (ein Diwan von Rumi heißt: ''MasnawiMasnawī-e Manawi'' (geistreiche Doppelverse) bzw. ''Mesnevi''), Amir ChosrauChusrau ''(ind. Stil)'' [[Datei:Chayyam guyand kasan behescht ba hur chosch ast2.png|mini|Einer der Chajjam zugeschriebenen Vierzeiler]], [[Dschāmi]], Orfi ''(ind. Stil)'', Bedel ''(ind. Stil)'', Nechāt, [[Parvin E'tesami|Parwin E'tesāmiE’tesami]]
## ''[[Rubai|RubāʿiRubāʿī]]'' ''(Vierzeiler)'': Vertreter dieser Gattung sind [[Rudaki]], [[Baba Taher|Bābā Tāher]], [[Omar Chayyām]], Dschalal ad-Din ar-Rumi, (Asir ''ind. Stil'')
## ''Hamd'' ''([[Panegyrikus|Panegyriken]] (Lobeslieder))'': Rudaki, [[DaqiqiDaqīqī]], [[Farruchi Sistani|Farrochi]], Āzādi, Anwari ''(einer der geschätztesten Panegyriker der persischen Sprache)'', Modschir, [[HafesHafis|Hāfez]], Āzar, Foroughi, Scheibāni
## ''Mosammat'' ''(strophische Dichtung)'': [[Manutschihri]]
## ''Tardschiband'' ''(strophische Dichtung)'': Hātef
## ''Tasnif'': ''melodiöse Ballade''
## ''Sche'rSche’r-e Nou'' ''(Das „Neue“ Persische Gedicht)'': [[Nima Youschidsch|Nimā Yuschidsch]], [[Forugh Farrochsad|Forugh FarochzādFarrochzad]], [[Simin Behbahani|Simin Behbahāni]], Sohrāb Sepehri
## ''Sche'rSche’r-e Sepid'' ''(Das Weiße Gedicht)'': [[Bidschan Dschalāl]], [[Ahmad Schamlou|Ahmad Schāmlu]], evtl. [[Huschang Golschiri]], [[Taraneh Javanbakht|Taraneh Dschawanbacht]]
## ''Gedichte der'' ''Brückenbildung'': Mahdi Achawān Sāles, Fereydun Moschiri, Rezā Schafi'iSchafi’i-Kadkāni
# '''Lyrik''', ''Sabke Hendi'' (indischer Stil, mit und ohne Musik, siehe auch unter 2.)
## ''Tarāne'' ''(Lied)''
## ''[[Naqsch o Gul|Naqsch o Gol]]'' ''(wörtl. Muster und Blume)'': [[Amir ChosrauChusrau]] Dahlawi
## '''''[[Naht]]'''''
## ''[[Qawwali]]'': Faizi, Asir
## ''[[Rak]]'' bzw. ''[[Raga]]'': Rak-e Chiāl ''(Traum-Raga)'' und Rak-e Dschalāli ''(Ekstase-Raga)''
# '''[[Prosa]]''' '''(Nasr)'''
## ''Fakā-i'' ''[[Anekdote]]'': [[Sa'diSaadi]], [[Dschāmi]]
## '''''[[Kurzgeschichte]]''''': [[Mohammad Ali Dschamalzade|Dschamālzāde]], Golschiri, Ahmad Mahmud, Dschamāl Mirzādeghi, [[Dschawad Modschabi|Dschawād Modschabi]], Dscha'farDscha’far Modarres-Sādeghi, [[Shahrnush Parsipur|Schahrnusch Pārsipur]]
## '''''[[Novelle]]''''': Sādeq Tschubak, [[Sadegh Hedayat|Sādeq Hedāyat]], [[Mohammad Ali Dschamalzade|Dschamālzāde]]
## '''''[[Drama]]''''': Sādeq Tschubak, [[Sadegh Hedayat|Sādeq Hedāyat]], Dschawād Modschabi
## ''Dāstān'' ''(wörtlich aus „Da(m)“ und „stān“ „Wild“-Garten)'' ''[[Fabel]]'': [[Samad Behrangi]], Ahmad Mahmud
## ''Afsāne'' ''(abgeleitet von „Afsun“, „verträumt“)'' ''[[Märchen]]'': ''[[Tausendundeine Nacht]]'', ''[[Tausendundein Tag]]'', [[Samad Behrangi]]
## ''Hekāyat'': ''[[Erzählung]]'': [[Kader Abdolah]], Dschalāl Ahmad, [[Bozorg Alavi]], Sādeq Tschubak, [[Mahmoud Dowlatabadi|Mahmud Doulatābādi]], Nāder Ebrāhimi, Amin Faghiri, Huschang Golschiri, [[Mohammad Ali Dschamalzade|Dschamālzāde]], [[Taraneh Javanbakht|Taraneh Dschawanbacht]], Mahmud Kiānusch, Ahmad Mahmud, Dscha'farDscha’far Modarres-Sādeghi, Gholām Hoseyn Sāedi, Fereydun Tonekaboni, Asghar Elāhi,
## '''''[[Roman]]''''': [[Kader Abdolah]], Ali Mohammad Afghāni, Bozorg Alavi, Rezā Barāheni, Sādeq Tschubak, [[Simin DāneschwarDaneschwar]], Mahmud Doulatābādi, Ebrāhim Golestān, Huschang Golschiri, [[Sadegh Hedayat|Sādeq Hedāyat]], Ahmad Mahmud, Dschamāl Mirzādeghi, [[Shahrnush Parsipur|Schahrnusch Pārsipur]], Zoya Pirzād, Moniru Rawānipur, Dscha'farDscha’far Modarres-Sādeghi, Gholām Hoseyn Sāedi
## '''''[[Satire]]''''': Bibi Chatton Astarābādi, Dehchodā, Kioumars Sāberi Fumani, Hādi Chorsandi, Dschawād Modschabi, [[Iradsch Mirza|Iradsch Mirzā]], Ebrāhim Nabāwi, Omrān Sālehi, [[ʿUbaid-i Zākānī|Obeyd Zakāni]]
## '''''[[Abhandlung]]''''': [[Nasser Chosrau|NāserNāsir-i ChosrouChusrau]], [[Omar Chayyām]], Dschalal ad-Din ar-Rumi, Erāqi, [[Mohammad Chātami]], [[Seyyed Hossein Nasr|Seyyed Hoseyn Nasr]], [[Ali Schariati]], [[Abdolkarim Sorusch]]
## '''''[[Essay]]''''': [[Nizām al-Mulk|Nezām al-Mulk]], [[Sa'diSaadi]], [[Dschāmi]], Dschawād Modschabi, [[Abdolkarim Sorusch]], [[Khosro Naghed|Chosrou Nāghed]]
## ''Monāzer'' ''([[Debatte]])'': Āsādi
## '''''[[Kolumne]]n''''': [[Kader Abdolah]], Dscha'farDscha’far Modarres-Sādeghi
## '''''[[Dokumentation]]''''': [[SchirinShirin Ebadi|Schirin Ebādi]]
## '''''[[Biographie]]''''': Attār, [[Dschāmi]]
## '''''[[Epistel]]''''': [[Omar Chayyām]]
## '''''[[Brief]]e''''' ''(div. Formen)'': ''[[Siyāsatnāme]]'' ([[NizamNizām al-Mulk]]), ''[[Safarnameh|Safarnāme]]'' ([[Nasser Chosrau|NāserNāsir-i ChosrouChusrau]]), Nechāt, [[Abdolkarim Sorusch|Abd ol-Karim Sorousch]], ''Dārābname-ye Bigāmi'', ''[[Firuz Schah Tughluq|Firuznāme]]'', ''Dārābnāme-ye Tarsusi'', ''[[Bachtiari|Bachtiārnāme]]'', ''[[Avicenna|Dschaschnnāme-ye Ebn-e Sinā]]'', ''Dalirān-e Dschānbāz'' ''(engl.: 'The Warriors)'' s. [[Ziyariden]]
# '''Weitere'''
## '''''[[Comic]]''''': [[Marjane Satrapi]]
== Literatur ==
; '''Literaturgeschichten ('und Ähnliches'u. ä.'')
* [[Bozorg Alavi]]: ''Geschichte und Entwicklung der modernen persischen Literatur'' (= ''Iranische Texte und Hilfsbücher.'' Band 5). Akademie-Verlag, Berlin 1964.
* {{Literatur
* [[Mohammad Hossein |Titel=Allafi]]: ''Ein Fenster zur Freiheit. 100 Jahre moderne iranische Literatur – 3 Autorengenerationen '' (= ''Der andere Orient.'' Band 13). Glaré-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-930761-23-8.▼
|Autor=[[Bozorg Alavi]]
* [[Edward Granville Browne|Edward G. Browne]]: ''A Literary History of Persia.'' 2 Bände, Unwin, London 1909–1928.
|Titel=Geschichte und Entwicklung der modernen persischen Literatur
|Ort=Berlin ''(ehem. Ost)''
|Datum=1964}}
* {{Literatur
|Autor=[[Mohammad Hossein Allafi]]
▲ |Titel=Ein Fenster zur Freiheit. 100 Jahre moderne iranische Literatur – 3 Autorengenerationen
|Ort=Frankfurt am Main
|Datum=2002
|ISBN=978-3-930761-23-4}}
* {{Literatur
|Autor=[[Edward G. Browne]]
|Titel=Literary History of Persia
|Datum=1998
|ISBN=0-7007-0406-X}}
* {{Literatur
|Autor=Alamgir Hashmi
|Datum=1986
|ISBN=0-00-500407-1}}
* Paul Horn: |Datum=1901}}''Geschichte der persischen Litteratur'' (= ''[[Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen]] ,.'' Band VI.1) . C. F. Amelang, Leipzig 1901 (Neudruck Elibron Classics, 2005, ISBN 0-543-99225-X ). ▼
* {{Literatur
|Autor=Paul Horn
|Titel=Geschichte der persischen Litteratur
|Verlag=C. F. Amelang
|Ort=Leipzig
▲ |Datum=1901}} (= [[Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen]], VI.1) Neudruck Elibron Classics, 2005, ISBN 0-543-99225-X.
* {{Literatur
|Autor=Henry Massé
|ISBN=2-228-89128-2
|JahrEA=1950}}
* George Morrison: |Titel=''History of Persian Literature from the Beginning of the Islamic Period to the Present Day '' (= ''Handbuch der Orientalistik.'' Abteilung 1, Band 4,2,2). Brill, Leiden 1981.▼
* {{Literatur
* Ludwig Paul (Hrsg.): ''Handbuch der Iranistik.'' 2 Bände, Reichert, Wiesbaden 2013–2017, ISBN 978-3-89500-918-1 und ISBN 978-3-95490-131-9.
|Autor=G. Morrison, et al.
* [[Jan Rypka]] u. a.: ''Iranische Literaturgeschichte'' (= ''Iranische Texte und Hilfsbücher.'' Band 4). Harrassowitz, Leipzig 1959.
▲ |Titel=History of Persian Literature from the Beginning of the Islamic Period to the Present Day
|Datum=1981}}
* {{Literatur
|Autor=[[Jan Rypka]], Robert Salek, Helena Turkova, Heinrich F.J. Junker
|Titel=Iranische Literaturgeschichte
|Ort=Leipzig
|Datum=1959}}
* {{Literatur
|Autor=[[Zabihollah Safa]]
|Ort=Teheran
|Datum=1969}}
* [[Bertold Spuler]] und andere (Hrsg.): ''[[Handbuch der Orientalistik]].'' Brill, 1952–2020, hier: I. Abteilung (''Der nahe und mittlere Osten''), IV. Band (''Iranistik'', 2. Abschnitt ''Literatur''). Leiden/Köln 1968.
* {{Literatur
|Autor=Kamran Talatoff
|Kommentar=seit 1988}}
; '''Anthologien und Werkausgaben'''
'''''Lyrik'''''
|Datum=1980
|Kommentar=pers. Lyrik – Roman in Versen}}
* [[Arthur Christensen]], Hg.: ''Persische Märchen.'' Reihe: [[Eugen Diederichs Verlag|Diederichs]] Märchen der Weltliteratur. Letzte Aufl.Auflage Rowohlt, Reinbek 1998
* [[Mahmoud Dowlatabadi]]: ''Kelidar''. Unionsverlag, Zürich 1999, ISBN 3-293-20145-8.
* Mahmoud Dowlatabadi: ''Der leere Platz von Ssolutsch.'' Unionsverlag, Zürich 1996, ISBN 3-293-20081-8.
* Ulrich Hannemann (Hrsg.): ''Das Zend-Avesta.'' Weißensee-Verlag, Berlin 2011, ISBN 3-89998-199-5.
; '''Nachschlagewerk zur Iranistik'''
* {{Literatur
|Autor=Ehsan Yarshater et al.
|Titel=[[EncyclopaediaEncyclopædia Iranica]]
|Ort=Costa Mesa
|Datum=
* [http://www.iranchamber.com/literature/articles/persian_novel.php Link zum persischen Roman (Iran)] (englisch)
* {{Webarchiv |url=http://shahnameh.recent.ir/default.aspx?item=205 |text=Schahnameh auf Persisch |wayback=20111126101049}}
* [http://www.afghanasamai.com/Germanasamai/ausgabe1/moderne%20literaturafghan.htm Link zur modernen Literatur Afghanistans (Prosa)], die vor allem auf [[Paschtunische Sprache|Paschtu]] veröffentlicht wurde (deutsch)] s. a. [[Paschtunische Sprache]]
* {{Webarchiv |url=http://www.geocities.com/Athens/7261/ |text=Link mit moderner afghanischer Dichtung (persisch) |wayback=20071114180825}}
* [http://www.afghan-web.com/culture/poetry/poems.html# Link mit afghanischer Dichtung] (englisch)
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