„Christoph Buggert“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
{{Belege}}
Christoph Buggert verbrachte seine Kindheit und Jugend in [[Stargard]]/[[Hinterpommern]], [[Halle/ (Saale)]] und [[Bremen]]. Er studierte in Freiburg/Breisgau und München. 1967 promovierte er bei [[Walter Müller-Seidel]] über Erzähltechniken im Roman des 19. Jahrhunderts.
 
Ab 1972 war er Hörspieldramaturg am [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunk (BR)]], 1976 wechselte er zum [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk (HR)]]. Seine Spezialität waren die 16-stündigen, monothematisch orientierten hr2-Radiotage – wie zum Beispiel ''Der Krieg geht zu Ende'' von [[Walter Kempowski]] und [[Walter Adler]], ''Space Day'' zum Start der Internationalen Raumstation [[ISS]] oder die nur aus Geräuschen bestehende 16-stündige Dokumentation ''Ein Tag in Europa'' von [[Helmut Kopetzky]]. Insgesamt zwölf Jahre lang leitete er die Kulturwelle hr2.
 
Buggert war Mitbegründer der [[Genossenschaft|genossenschaftlich]] organisierten [[Autorenbuchhandlung]]en in München und Frankfurt am Main.
 
Ab 1959 verfasste er über zwanzig Hörspiele, die von verschiedenen deutschsprachigen Sendern produziert und in neunzehn Sprachen übersetzt wurden.<ref>Hans Jürgen Krug: ''Kleine Geschichte des Hörspiels.'' Halem, Köln 2020, dritte erw. Auflage, passim/S. 208 f.</ref> Sein erster Roman ''Das Pfarrhaus'' erschien 1988.<ref>Annette Meyhöfer: ''Brutstätte der Sünde – Christoph Buggerts erster Roman.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 24. März 1988, S. 28.<br/> Bernhard Kessel: ''Die Apfeldörfer und ihre Liebeseskapaden.'' In: ''Welt am Sonntag'' vom 17. April 1988, S. 50.<br /> Martin Gregor-Dellin: ''Reise durch die Eingeweide.'' In: ''Der Tagesspiegel'' vom 3. Juli 1988, S. XI</ref> 1990 nahm erBuggert am [[Ingeborg-Bachmann-WettbewerbPreis]] in Klagenfurt teil. Bis 2022 folgten acht weitere Romane.
 
Buggert wurde 1977 Präsidiums-Mitglied der [[Deutsche Akademie der Darstellenden Künste|Deutschen Akademie der Darstellenden Künste]], für die er von 1985 bis 2019 die Institution [[Hörspiel des Monats|Hörspiel des Monats/des Jahres]] betreute.<ref>''Seismographie des Hörspiels. 40 Jahre Hörspiel des Monats, 30 Jahre Hörspiel des Jahres.'' Herausgegeben von Christoph Buggert im Auftrag der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. belleville, München 2017.</ref> Von 2007 bis 2013 war er Jury-Vorsitzender des [[Günter-Eich-Preis (Hörspiel)|Günter-Eich-Preises]]. Neben den literarischen Titeln publizierte er zahlreiche Essays zum Thema Radio- und Hörspiel-Theorie.
 
Christoph Buggert lebt seit 1984 in [[Oberursel/ (Taunus)]]; er ist verheiratet, das Paar hat zwei Töchter.
 
Buggert wurde 1977 Präsidiums-Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, für die er von 1985 bis 2019 die Institution Hörspiel des Monats/des Jahres betreute. Von 2007 bis 2013 war er Jury-Vorsitzender des Günter-Eich-Preises. Neben den literarischen Titeln publizierte er zahlreiche Essays zum Thema Radio- und Hörspiel-Theorie.
<!----ist das so?
Christoph Buggert lebt seit 1984 in Oberursel/Taunus – verheiratet, zwei Töchter.
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== Auszeichnungen ==
* 1978: [[Hörspielpreis der Kriegsblinden]] für das Hörspiel ''Vor dem Ersticken ein Schrei''<ref>Schriftsteller und Hörspiel, Reden zum Hörspielpreis der Kriegsblinden, Hrsg. Klaus Schöning, Athenäum Königstein, S. 110 ff - HörWelten, 50 Jahre Hörspielpreis der Kriegsblinden, Hrsg. Hans Ulrich Wagner/Uwe Kammann, Aufbau Verlag Berlin 2002, S. 142 f/189 ff</ref>
1978 wurde er für sein Hörspiel ''Vor dem Ersticken ein Schrei'' mit dem [[Hörspielpreis der Kriegsblinden]] ausgezeichnet, 1983 erhielt er den [[Drama Award]] der [[British Theatre Association]], 1985 den [[Jean-Thevenot-Preis]] sowie 1991 den [[Morishige Award]] der [[Television and Radio Writers' Association of Japan]]. Sein Hörspiel ''Domino'' wurde von der Akademie der Darstellenden Künste zum [[Hörspiel des Monats]] Juni 2012 gewählt. Im Jahr 2020 wurde sein Hörspiel ''Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders'' mit dem [[Deutscher Hörspielpreis der ARD|Deutschen Hörspielpreis der ARD]] ausgezeichnet.<ref>''[https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutscher-hoerspielpreis-der-ard-fuer-einsteins-zunge.265.de.html?drn:news_id=1192000 Deutscher Hörspielpreis der ARD für „Einsteins Zunge“]'', deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 7. November 2020.</ref>
* 1983: ''Drama Award'' der [[British Theatre Association]]
* 1985: ''Jean-Thevenot-Preis''
* 1991: ''Morishige Award'' der ''Television and Radio Writers’ Association of Japan''
* 2012 wurde sein Hörspiel ''Domino'' von der Akademie der Darstellenden Künste zum [[Hörspiel des Monats]] Juni 2012 gewählt.
* 2020 wurde sein Hörspiel ''Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders'' mit dem [[Deutscher Hörspielpreis der ARD|Deutschen Hörspielpreis der ARD]] ausgezeichnet.<ref>Deutscher Hörspielpreis der ARD für „Einsteins Zunge“ von Christoph Buggert www.ard.de, 07.11.2020</ref>
 
== Werke (Auswahl) ==
=== Hörspiele ===
* 1961 ''Der blaue Vogel'', Regie: [[Hermann Wenninger]] (BR)
* 1964 ''Ikarus auf der Wolke'', Komposition: Heinz Brüning, Regie: [[Heinz-Günter Stamm]] (BR)
* 1965 ''Reisen nach Mazedonien'', Regie: [[Heinz Wilhelm Schwarz]] (WDR)
* 1967 ''Auslandsgespräch'', Regie: Heinz-Günter Stamm (BR/WDR)
* 1971 ''Weichgesichter. Revue'', Komposition: [[Friedrich Scholz (Komponist)|Friedrich Scholz]], Regie: Manfred Marchfelder (BR/HR)
* 1973 ''Bumerang. Ein bürgerliches Kampfspiel'', Regie: [[Ulrich Lauterbach]] (HR/BR)
* 1977 ''Vor dem Ersticken ein Schrei. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 1'', Regie: [[Raoul Wolfgang Schnell]] (WDR/BR) [[Hörspielpreis der Kriegsblinden]]<ref>Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart, Hrsg. Wilfried Barner, C.H.Beck München 2006, zweite erw. Auflage, S. 667</ref>
* 1981 ''Mein Sommernachtstraum'', Regie: [[Walter Alder]] (WDR/SFB)
* 1987 ''Nullmord. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 2'', Regie: Walter Adler (WDR/BR/SWF)
* 1989 ''Blauer Adler - Roter Hahn. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 3'', Regie: Walter Adler (WDR/BR/SWF)
* 1990 ''Deutschlandbesuch. Deutsche Trilogie 1'', Regie: [[Norbert Schaeffer]] (WDR/SWF) ausgezeichnet mit dem Morishige Award der Television and Radio Writers‘ Association of Japan
* 1997 ''Kulturprogramm. Deutsche Trilogie 2'', Regie: Norbert Schaeffer (WDR/SWF)
* 1998 ''Tag der deutschen Einheit. Deutsche Trilogie 3'', Regie: Norbert Schaeffer (MDR)
* 1999 ''Obsession'', Regie: Norbert Schaffer (WDR), ARD-Einreichung zum [[Prix Europa]]
* 2012 ''Domino'', Regie: Walter Adler (MDR/WDR) [[Hörspiel des Monats]] Juni
* 2014 ''Vier Versuche über die Zeit'', Regie: [[Bernadette Sonnenbichler]] (SWR)
* 2015 ''Die ganze Wahrheit über meinen Vater. Hörspiel-Komödie'', Regie: [[Stefan Kanis]] (MDR)
* 2016 ''Schachabend. Kriminaloper'', Komposition und Regie: [[Helga Pogatschar]] (BR)
* 2018 ''Ein Nachmittag im Museum der unvergessenen Geräusche. Saarbrücker Trilogie 1'', Komposition und Regie: [[Liquid Penguin Ensemble]] (SR/MDR), ARD-Einreichung zum Prix Europa und zum Deutschen Hörspielpreis der ARD<ref>Jan Sinning: Geräusch – Geräuscherleben und Erinnerung in Christoph Buggerts Hörspiel ‚Ein Nachmittag im Museum der unvergessenen Geräusche‘. In: Gehörte Geschichten – Phänomene des Auditiven. Hrsg. Nils Lehnert/Ina Schenker/Andreas Wicke, De Gruyter Berlin/Boston 2022, S. 105 ff.</ref>
* 2020 ''Einsteins Zunge – Aus dem Nachlass meines Bruders,. Saarbrücker Trilogie 2'', Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR/MDR), ausgezeichnet mit dem [[Deutscher Hörspielpreis der ARD|Deutschen Hörspielpreis der ARD]]
* 2024 ''Im Busch. Saarbrücker Trilogie 3'', Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR)<ref>Stefan Fischer: „Im Busch“, Süddeutsche Zeitung 10./11.02.2024, S. 38 - Jochen Meißner: Christoph Buggerts Hörspiel ‚Im Busch‘ – Aus dem Lorbeerbusch der Verdrängung, KNA Mediendienst 15.02.2024</ref>
 
=== Bearbeitungen ===
* 1969: [[Dylan Thomas]]: ''[[Unter dem Milchwald (Hörspiel)|Unter dem Milchwald]]'' – Regie: Raoul Wolfgang Schnell (BR/WDR)
* 1972: [[Tankred Dorst]]: ''Sand''. Ein Attentäter (BR)
 
== Werke ==
=== Schriften ===
* ''Figur und Erzähler.'' Dissertation LMU München, Lerche, München 1970, ISBN 3-87478-011-2.
* ''Das Pfarrhaus. Das Buch der Entzückungen.'' Roman. Piper, München / Zürich 1988, ISBN 3-492-03206-0.
* ''Lange Reise.'' Roman. Kindler, Berlin 2002, ISBN 3-463-40433-8.
* ''Deutschlandbesuch.'' Roman. Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 3-379-00860-5.
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* ''Kopfstein.'' Roman. Nachttischbuch-Verlag, Hamburg 2020, ISBN 978-3-937550-27-5.
* ''Oleanderplatz, Suburbia.'' Roman. Nachttischbuch-Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-937550-28-2.
* ''Die Nacht auf den 32. Juli.'' Roman. Nachttischbuch-Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-937550-39-8.<ref>aktuelle (alsVerlagswebsite e-Book:zu 978-3-937550-40-4)Christoph Buggert, <nowiki>https://www.nachttischbuch.de/christoph_buggert.phtml</nowiki></ref>
 
=== Hörspiele ===
 
* 1987 Nullmord. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 2, Regie: Walter Adler (WDR)
 
* 1989 Blauer Adler - Roter Hahn. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 3, Regie: Walter Adler (WDR/BR/SWF)
* 1990 Deutschlandbesuch. Deutsche Trilogie 1, Regie: Norbert Schaeffer (WDR/SWF) ausgezeichnet mit dem Morishige Award der Television and Radio Writers‘ Association of Japan
* 1997 Kulturprogramm. Deutsche Trilogie 2, Regie: Norbert Schaeffer (WDR)
* 1998 Tag der deutschen Einheit. Deutsche Trilogie 3, Regie: Norbert Schaeffer (MDR)
* 1999 Obsession, Regie: Norbert Schaffer (WDR), ARD-Einreichung zum Prix Europa
* 2012 Domino, Regie: Walter Adler (MDR/WDR)
* 2014 Vier Versuche über die Zeit, Regie: Bernadette Sonnenbichler (SWR)
* 2015 Die ganze Wahrheit über meinen Vater, Regie: Stefan Kanis (MDR)
* 2016 Schachabend – Kriminaloper, Komposition und Regie: Helga Pogatschar (BR)
* 2018 Ein Nachmittag im Museum der unvergessenen Geräusche, Saarbrücker Trilogie 1, Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR/MDR), ARD-Einreichung zum Prix Europa
* 2020 Einsteins Zunge – Aus dem Nachlass meines Bruders, Saarbrücker Trilogie 2, Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR/MDR), ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD
 
'''Bearbeitung (Wort):'''
* 1969: [[Dylan Thomas]]: ''[[Unter dem Milchwald (Hörspiel)|Unter dem Milchwald]]'' – Regie: Raoul Wolfgang Schnell (BR/WDR)
* 2016: [[Helga Pogatschar]]: ''Schachabend '', Kriminaloper, [[Libretto]] von Christoph Buggert<ref>[https://www.helgapogatschar.de/diskographie/schachabend/ ''Schachabend'', Kriminal-Oper für Stimme und Bläserquintett], helgapogatschar.de, abgerufen 23. August 2020</ref>
 
'''Herausgeber'''
* ''Seismographie des Hörspiels : 40 Jahre Hörspiel des Monats 1977-2017, 30 Jahre Hörspiel des Jahres 1987-2017'', [[Deutsche Akademie der Darstellenden Künste]] /belleville Verlag, München 2017, ISBN 978-3-946875-21-5.
 
=== DiskussionsbeiträgeEssays ===
* ''Geisel Hörspiel? Verteidigung eines Medien-Biotops''. In: ARD-Jahrbuch 1985, Hamburg Hans Bredow Institut, S. 99 ff
* ''[https://www.medienkorrespondenz.de/leitartikel/artikel/das-gemurmel-im-kopf.html Das Gemurmel im Kopf. Ein Zwischenruf zur Entwicklung und zum Stand des Hörspiels]''. In: [[Medienkorrespondenz]]. 6.&nbsp;Juni 2019
* ''Verkabelte Literatur? Die Chancen des Hörspiels in der Medienzukunft.'' In: Irmela Schneider/Christian Thomsen (Hrsg.) ''Grundzüge der Geschichte des europäischen Hörspiels'', Darmstadt 1985, S. 207 ff
* ''Muss das Hörspiel populärer werden?'' In: Schriften der Dramaturgischen Gesellschaft, Band 20, Berlin 1986, S. 65 ff
* ''Medienkultur – Kultivierung der Medien''. In: Sprache im technischen Zeitalter, Hrsg. Walter Höllerer/Norbert Miller, Heft 117, Berlin 1991, S. 76 ff.
* ''Quo vadis, Radio?'' In: Agenda, Zeitschrift für Medien, Bildung, Kultur, 15. Jahrgang, Redaktion: Adolf Grimme Institut, Bonn 1992, S. 23. ff
* ''Delirium Radio – Anmerkungen eines Medienfossils''. In: Augenblick – Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Heft 26, Dezember 1997, S. 30 ff.
* ''Das Gemurmel im Kopf. Ein Zwischenruf zur Entwicklung und zum Stand des Hörspiels''. In: Medienkorrespondenz, Juni 2019.<ref>siehe auch: Kritische Audio-Edition, Hrsg. Anke Bosse/Wolfgang Lukas, De Gruyter Berlin/Boston 2024, S. 9 ff</ref>
* ''Was das Radio kann. Subjektive Anmerkungen zum 100jährigen Radio-Jubiläum''. In: epd-medien Nr. 43, Oktober 2023.
 
== Weblinks ==
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== Belege ==
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