„Hotel Fürstenhof (Berlin)“ – Versionsunterschied

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Kleinkram
 
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[[Datei:Hotel Fürstenhof Anzeigevor (BerlLeben1906 1903-10(BIKA).jpg|mini|hochkant=1.353|Zeitungsanzeige des HotelsHotel Fürstenhof, 1903.vor 1906]]
[[Datei:Hotel Fürstenhof vor 1906Anzeige (BIKABerlLeben 1903-10).jpg|mini|hochkant=1.353|HotelZeitungsanzeige des Hotels Fürstenhof, (vor 1906)1903]]
 
[[Datei:Hotel Fürstenhof (BAW 1908-10).jpg|mini|hochkant=1.35|Das erneuerte Hotel Fürstenhof, 1908]]
Das '''Hotel Fürstenhof''' war ein traditionsreiches [[Grand Hotel|Luxushotel]] am [[Potsdamer Platz]] in [[Berlin-Mitte]]. Es bestand bereits in der zweiten Hälfte des 19.  Jahrhunderts als [[Hotel]] der mittleren Kategorie und eröffnete zum Luxushotel vergrößert 1907 erneut. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Hotel zerstört.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-14409-0007, Berlin, Potsdamer Platz, Ruinen.jpg|mini|300px|1952: Blick vom Potsdamer Platz in die Strese­mann­straße. Links die Ruine des Hotels Fürstenhof. Gegenüber rechts das [[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]]]
Das '''Hotel Fürstenhof''' war ein traditionsreiches Luxushotel am [[Potsdamer Platz]] in [[Berlin-Mitte]]. Es bestand bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hotel der mittleren Kategorie und eröffnete zum Luxushotel vergrößert 1907 erneut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel zerstört.
 
== Ein Hotel in günstiger Lage ==
[[Datei:Hotel Fürstenhof (BAW 1908-10).jpg|mini|hochkant=1.35|Das erneuerte Hotel Fürstenhof, 1908]]
Das Hotel ''Fürstenhof'' bestand nach Ausweis von Reiseführern des 19. Jahrhunderts<ref>vgl. Karl Baedeker: Berlin und Umgebungen. Handbuch für Reisende. 5. Aufl. Leipzig 1887. S. 14.</ref> bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hotel der mittleren Kategorie am Leipziger Platz (Nr.&nbsp;2). Der Betrieb des Hotels profitierte von seiner günstigen Lage am verkehrsreichen Potsdamer Platz mit dem [[Berlin Potsdamer Bahnhof|Potsdamer Bahnhof]]. Ganz in der Nähe befanden sich an der Nordseite des Potsdamer Platzes das [[Hotel Bellevue (Berlin)|Grand Hotel Bellevue]] sowie das Palast-Hotel. Nicht weit entfernt war auch der [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhof]] am [[Askanischer Platz|Askanischen Platz]].
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-14409-0007, Berlin, Potsdamer Platz, Ruinen.jpg|mini|300px|1952: Blick vom [[Potsdamer Platz]] in die [[Stresemannstraße (Berlin)|Strese&shy;mann&shy;straße]]. Links die Ruine des Hotels Fürstenhof. Gegenüber rechts das [[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]]]
 
Das Hotel ''Fürstenhof'' bestand nach Ausweisausweislich von Reiseführern des 19. Jahrhunderts<ref>vgl. [[Karl Baedeker]]: ''Berlin und Umgebungen. Handbuch für Reisende''. 52. AuflAuflage (Separat-Abdruck aus der 19. LeipzigAuflage 1887von Baedeker’s Nord-Deutschland). Leipzig 1880, S.&nbsp;2. In der Vorauflage von 1878 findet der Fürstenhof noch keine 14Erwähnung.</ref> bereits in der zweiten Hälfte des 19. &nbsp;Jahrhunderts als Hotel der mittleren Kategorie am Leipziger Platz (Nr.&nbsp;2). Der Betrieb des Hotels profitierte von seiner günstigen Lage am verkehrsreichen Potsdamer Platz mit dem [[Berlin Potsdamer Bahnhof|Potsdamer Bahnhof]]. Ganz in der Nähe befanden sich an der Nordseite des Potsdamer Platzes das [[Hotel Bellevue (Berlin)|Grand Hotel Bellevue]] sowie das [[Palast-Hotel (Potsdamer Platz)|Palast-Hotel]]. Nicht weit entfernt war auch der [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhof]] am [[Askanischer Platz|Askanischen Platz]].
Dieser ältere und eher schlichte Bau des Hotels ''Der Fürstenhof'' bot Raum für 50 Zimmer.<ref>vgl. Karl Baedeker: Berlin und Umgebung. Handbuch für Reisende. 13. Aufl. Leipzig 1904. S. 5. Ein Foto des älteren Gebäudes des Hotels "Fürstenhof" von dem Berliner Fotografen Max Missmann findet sich in der Zeitschrift "Berliner Leben", Heft 08 (1905).</ref> Der letzte Besitzer des alten Hotels ''Fürstenhof'' in dieser Form&nbsp;– mit der Adresse Leipziger Platz&nbsp;2&nbsp;– war der Hotelier Heinrich Quitz. (Dort 1899–1905 nachweisbar.) Er verkaufte 1905 das Hotelgebäude an das Gastronomie-Unternehmen [[Aschinger]] und versuchte dann, in der Markgrafenstraße&nbsp;49 direkt am [[Gendarmenmarkt]] ein neues Hotel unter dem Namen ''[[Fürsten-Hotel (Berlin)|Fürsten-Hotel]]'' zu installieren.<ref> Am selben Standort hatte nach Ausweis der Berliner Adressbücher in den Jahren 1851–1883 "Scheible's Hotel" bestanden.</ref> Das ''Fürsten-Hotel'' am Gendarmenmarkt bestand nur von 1906 bis 1909.
 
Dieser ältere und eher schlichte Bau des Hotels ''Der Fürstenhof'' bot Raum für 50 Zimmer.<ref>vgl. Karl Baedeker: ''Berlin und Umgebung. Handbuch für Reisende''. 13. AuflAuflage. Leipzig 1904., S. 5. Ein{{BerlinerLeben Foto|Autor=Max desMissmann älteren|Titel=Der Gebäudesüberlastete desPotsdamer HotelsPlatz "Fürstenhof"|Jahr=1905 von|Heft=8 dem|Seiten=9 Berliner|Kommentar=Foto Fotografendes Maxälteren MissmannGebäudes findetdes sichHotels in„Fürstenhof“ der Zeitschrift "Berliner Leben", Heft 08 (1905).|zlb=185}}</ref> Der letzte Besitzer des alten Hotels ''Fürstenhof'' in dieser Form&nbsp;– mit der Adresse Leipziger Platz&nbsp;2&nbsp;– war der Hotelier Heinrich Quitz. (Dortdort 1899–1905 nachweisbar).) Er verkaufte 1905 das Hotelgebäude an das Gastronomie-Unternehmen [[Aschinger]] und versuchte dann, in der Markgrafenstraße&nbsp;49 direkt am [[Gendarmenmarkt]] ein neues Hotel unter dem Namen ''[[Fürsten-Hotel (Berlin)|Fürsten-Hotel]]'' zu installieren.<ref> Am selben Standort hatte nach Ausweis der Berliner Adressbücher in den Jahren 1851–1883 "Scheible's'Scheible’s Hotel"'' bestanden.</ref> Das ''Fürsten-Hotel'' am Gendarmenmarkt bestand nur von 1906 bis 1909.
 
== Ausbau zum Luxushotel ==
Das Gastronomie-Unternehmen Aschinger ließ für das in exponierter Lage befindliche große Grundstück am Potsdamer und [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]] sowie an der Königgrätzer Straße (1930–1935 und seit 1947 [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]]) einen Architektenwettbewerb ausloben, dessen Ergebnis in der ''[[Berliner Architekturwelt]]'' vom Juli 1905 dokumentiert ist.<ref>{{BerlinerArchitekturwelt |Autor=[[Ernst Spindler]] |Titel=Wettbewerb Hotel Aschinger |Jahr=1906 |Heft=4 |Seiten=119 ff. |zlb=126}}</ref> Die obsiegenden Berliner Architekten [[Richard Bielenberg]] und [[Josef Moser (Architekt)|Josef Moser]] errichteten 1906–1907 das neue Hotel ''Fürstenhof''.<ref>{{LuiseLexBez |Titel=Hotel Fürstenhof |Bezirk=Mitte |ID=hotel_fuerstenhof |Band= |Seiten=}}</ref>
1906–1907 wurde das Hotel ''Fürstenhof'' für das Gastronomie-Unternehmen [[Aschinger]] durch die Berliner Architekten [[Richard Bielenberg]] und [[Josef Moser (Architekt)|Josef Moser]] an der Ecke [[Leipziger Platz]] / Königgrätzer Straße (seit 1947 [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]]) neu errichtet, nachdem ihr Entwurf siegreich aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen war.<ref>[http://www.luise-berlin.de/lexikon/mitte/h/hotel_fuerstenhof.htm www.luise-berlin.de]</ref> Durch den Zukauf angrenzender Grundstücke konnte das Hotelareal dabei vor allem in die Königgrätzer Straße hinein verlängert werden. In seiner neuen erheblich vergrößerten Gestalt verfügte das Hotel über 300 Zimmer.<ref>vgl. Karl Baedeker: Berlin und Umgebung. Handbuch für Reisende. 18. Aufl. Leipzig 1914. S. 4.</ref> Die Architektur des Neubaus wies Elemente des [[Jugendstil]]s, der [[Moderne (Architektur)|beginnenden Moderne]] und des [[Neobarock]]s auf. Auch das Innere des Gebäudes war aufwändig ausgeschmückt, u.a. durch einen Brunnen von [[Ludwig Vordermayer]] und Schnitzereien von [[Richard Kühn]]. Der Grieben-Reiseführer führt den Fürstenhof 1920 in seiner Liste der Hotels ''"allerersten und ersten Ranges"'' auf und urteilt: ''"Vornehmes Haus mit allem Komfort"'' und weist auf das dem Hotel angeschlossene Café Fürstenhof hin.<ref>vgl. Anonymus: Berlin. Kleine Ausgabe. Auszug aus der 60. Auflage der großen Ausgabe. Griebens Reiseführer Band 25. Albert Goldschmidt Verlag, Berlin 1920/21, S. 7.</ref>
 
1906–1907 wurde das Hotel ''Fürstenhof'' für das Gastronomie-Unternehmen [[Aschinger]] durch die Berliner Architekten [[Richard Bielenberg]] und [[Josef Moser (Architekt)|Josef Moser]] an der Ecke [[Leipziger Platz]] / Königgrätzer Straße (seit 1947 [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]]) neu errichtet, nachdem ihr Entwurf siegreich aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen war.<ref>[http://www.luise-berlin.de/lexikon/mitte/h/hotel_fuerstenhof.htm www.luise-berlin.de]</ref> Durch den Zukauf angrenzender Grundstücke konnte das Hotelareal dabei vor allem in die ''Königgrätzer Straße'' hinein verlängert werden. In seiner neuen erheblich vergrößerten Gestalt verfügte das Hotel über 300 Zimmer.<ref>vgl. Karl Baedeker: ''Berlin und Umgebung. Handbuch für Reisende''. 18. AuflAuflage. Leipzig 1914., S. 4.</ref> Die Architektur des Neubaus wies Elemente des [[Jugendstil]]s, der [[Moderne (Architektur)|beginnenden Moderne]] und des [[Neobarock]]s auf. Auch das Innere des Gebäudes war aufwändigaufwendig ausgeschmückt, u.&nbsp;a. durch einen Brunnen von [[Ludwig Vordermayer]] und Schnitzereien von [[Richard Kühn]]. Der Grieben-Reiseführer führt den Fürstenhof 1920 in seiner Liste der Hotels ''"allerersten„allerersten und ersten Ranges"''Ranges“ auf und urteilt: ''"Vornehmes„Vornehmes Haus mit allem Komfort"''Komfort“ und weist auf das dem Hotel angeschlossene ''Café Fürstenhof'' hin.<ref>vgl. Anonymus: ''Berlin''. Kleine Ausgabe. Auszug aus der 60. Auflage der großen Ausgabe. Griebens Reiseführer, Band 25. Albert Goldschmidt Verlag, Berlin 1920/211921, S. 7.</ref>
== Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ==
 
Im November 1943 wurde das Gebäude bei einem [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|britischen Luftangriff auf Berlin]] von Fliegerbomben zum Teil zerstört,<ref>[http://www.potsdamer-platz.org/fuerstenhof.htm www.potsdamer-platz.org]</ref> und die Ruine in den 1950er Jahren komplett abgerissen.
== Kriegsschäden und Abriss ==
Im November 1943 wurde das Gebäude bei einem [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|britischen Luftangriff auf Berlin]] von Fliegerbomben zum Teil[[Fliegerbombe]]n zerstört,beschädigt<ref>[http://www.potsdamer-platz.org/fuerstenhof.htm www.potsdamer-platz.org]</ref> und die Ruine in den 1950er Jahren komplett abgerissen.
 
== Literatur ==
* {{BerlinerArchitekturwelt |Autor=[[Max Creutz]] |Titel=Der Fürstenhof |Jahr=1908 |Heft=10 |Seiten=361–400 |zlb=380}}
* M. Creutz: [http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/504/pdf/BAW_1908_10.pdf „Der Fürstenhof“]. In: [[Berliner Architekturwelt]], 10. Jahrgang, Heft 10 (Januar 1908), S. 361−400.
* [[Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin]] (Hrsg.): ''Berlin und seine Bauten. Teil 8: Bauten für Handel und Gewerbe. Band B: Gastgewerbe.'' Ernst & Sohn, Berlin u. &nbsp;a. 1980, ISBN 3-433-00825-6, S. 6–9 und S. 40 (=&nbsp;''[[Berlin und seine Bauten]]'', Teil 8: ''Bauten für Handel und Gewerbe'', Band&nbsp;B).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Berlin]]
[[Kategorie:Potsdamer Platz]]
[[Kategorie:Aschinger]]