„Alexis Korner“ – Versionsunterschied
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'''Alexis Korner''' (* [[19. April]] [[1928]] in [[Paris]] als ''Alexis Andrew Nicholas Koerner;''
Alexis Korner gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Blues-Revivals Anfang der 1960er Jahre. Der ''[[Melody Maker]]'' bezeichnete ihn als „Vater des britischen Blues“.<ref>{{Der Spiegel|ID=45226356|Titel=Großes Geld|Autor=|Jahr=1970|Nr=5|Seiten=}} Die Nachfolge als wichtigste „Integrationsfigur der europäischen Musikszene“ trat wenige Jahre später sein Adept [[John Mayall]] an. Vgl. Rockmusiklexikon (Europa), Bd. 1, Taurus Press 1986, S. 424–426</ref> Zudem wurde er, wie auch [[John Mayall]], „Vater des weißen Blues“ genannt.
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== Leben und Wirken ==
=== 1928–1948: Kindheit und Jugend ===
Alexis Korner wuchs [[Multikulturelle Gesellschaft|multikulturell]] auf: Sein Vater war ein jüdischer österreichischer Kavallerieoffizier, seine Mutter eine Griechin. Die Familie lebte in der Schweiz, in Frankreich und Nordafrika. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges floh die Familie mit einem der letzten Schiffe nach England. Ab Mitte der [[1940er]] Jahre trat Korner, der u. a. auch Deutsch sprach, als Amateur bei [[Chris Barber|Chris Barbers Band]] auf und spielte Banjo.
=== 1948–1961: Soldat in Deutschland
[[Datei:Alexis Korner 1968 Bremen.jpg|
1947/48 war er als Soldat Alec Korner in Hamburg stationiert. Dort betreute er nebenbei das Schallplattenarchiv des [[British Forces Broadcasting Service|BFN]]<ref>Horst Ansin, Marc Dröscher, Jürgen Foth, Gerhard Klußmeier: ''Anglo German Swing Club. Dokumente 1945–1952.''
Ende der 1940er Jahre spielte Korner als halbprofessioneller Musiker in der Jazzband von [[Chris Barber]]. Daraufhin kehrte er nach London zurück, wo er Anfang der 1950er mit diversen Londoner Skiffle-Bands auftrat. 1954 entstanden erste Aufnahmen mit [[Ken Colyer]], 1958 produzierte er Musik mit der [[Skiffle]]-Band für [[Tempo Records (UK)|Tempo]] (''Blues from the Roadhouse<!-- oder Roundhouse? -->''). Bei Chris Barber lernte er den [[Mundharmonika]]spieler und Bluesfan [[Cyril Davies]] kennen, mit dem er in Londoner Jazzlokalen spielte und die ''Blues Night'' im [[The Roundhouse|Roundhouse]]-Pub initiierte, wo sie Ende der 1950er Jahre auch zusammen mit [[Muddy Waters]] aufgetreten waren.<ref>[[Marc Spitz]]: ''Jagger. Rebel, Rock Star, Ramble, Rogue.'' 2011 (Gewidmet [[Brendan Mullen]]); deutsch: ''Mick Jagger. Rebell und Rockstar.'' Aus dem Amerikanischen von Sonja Kerkhoffs. Edel Germany, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8419-0122-4, S. 41–43.</ref>
=== 1961–1967: Blues Incorporated ===
1961 gründete Korner mit Cyril Davies die bis 1967 bestehende Gruppe [[Blues Incorporated]], die samstäglich im [[Ealing Club]], dann daneben auch donnerstags im [[Marquee Club]] auftrat.<ref>[[Marc Spitz]]: ''Mick Jagger. Rebell und Rockstar.'' (Originaltitel: ''Jagger. Rebel, Rock Star, Rambler, Rogue,'' 2011) Aus dem Englischen von Sonja Kerkhoffs. Edel Germany, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8419-0122-4, S. 48.</ref> In ihr spielten und sangen bekannte Musiker wie [[Brian Jones (Musiker)|Brian Jones]], [[Mick Jagger]], [[Charlie Watts]] (Schlagzeuger, später von [[The Rolling Stones]]), [[Danny Thompson (Musiker)|Danny Thompson]], [[Jack Bruce]], [[Ginger Baker]], [[Eric Burdon]], [[Graham Bond]] und [[Dick Heckstall-Smith]]. Sie waren aktuelle bzw. spätere Mitglieder von Gruppen, die international sehr erfolgreich wurden, wie [[Rolling Stones]], [[Cream]], [[The Animals|Animals]], [[Manfred Mann’s Earth Band]] oder [[Colosseum (Band)|Colosseum]]. Blues
▲1961 gründete Korner mit Cyril Davies die bis 1967 bestehende Gruppe [[Blues Incorporated]]. In ihr spielten und sangen bekannte Musiker wie [[Brian Jones (Musiker)|Brian Jones]], [[Mick Jagger]], [[Charlie Watts]], [[Danny Thompson (Musiker)|Danny Thompson]], [[Jack Bruce]], [[Ginger Baker]], [[Eric Burdon]], [[Graham Bond]] und [[Dick Heckstall-Smith]]. Sie waren aktuelle bzw. spätere Mitglieder von Gruppen, die international sehr erfolgreich wurden, wie [[Rolling Stones]], [[Cream]], [[The Animals|Animals]], [[Manfred Mann’s Earth Band]] oder [[Colosseum (Band)|Colosseum]]. Blues Inc. traten diverse Male in der BBC auf und waren mit [[Cyril Davies’ All Stars]] zusammen die erste europäische Bluesband, die elektrisch verstärkte Musik spielte. 1963 verließ Davies die Band, um sich mehr dem Blues zu widmen, da Korner einen Bläsersatz in die Band geholt hatte und die Musik für Davies zu jazzig geworden war.
=== 1967–1969: Free At Last & New Church ===
1967 gründete Korner mit Cliff Barton, [[Victor Brox]], [[Gerry Conway (Musiker)|Gerry Conway]], [[Marsha Hunt (Sängerin)|Marsha Hunt]], [[Hughie Flint]] und Binky McKenzie die Gruppe ''Free At Last.''
=== 1970–1973: C.C.S. & Snape ===
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=== 1974–1984: Solokarriere ===
[[Datei:Hodgkinson Korner 01.jpg|miniatur|250px|Duo:
Ab 1974 arbeitete Korner, abgesehen von einer intensiven und langjährigen Zusammenarbeit mit Colin Hodgkinson als „Alexis & Colin“, nur noch in kurzfristigen Projekten. Auf seinen nachfolgenden Solo-Alben erhielt er Unterstützung von zahlreichen Musikern aus dem Rock- und dem Jazzlager. An „Get Off of my Cloud“ (1975) waren unter anderem [[Peter Frampton]], [[Nicky Hopkins]] und
Als Korner gegen Ende des Jahres 1983 über starke Kopfschmerzen klagte, wurde er in ein Krankenhaus in London eingeliefert, wo zunächst keine ernsthafte Erkrankung festgestellt werden konnte. Am 1. Januar 1984 verstarb Alexis Korner, der starker Raucher gewesen war, im Alter von 55 Jahren an Tumoren in Lunge und Gehirn. Wenige Tage vor seinem Tod produzierte er letzte Aufnahmen auf einem Tonbandgerät, die bis heute auf Wunsch der Familie unveröffentlicht sind. Als Reaktion auf den Tod organisierten einige seiner ehemaligen Bandmitglieder später ein Memorial-Konzert mit Musikern aus Korners Umfeld, das auch auf LP erschien.
Korner war ab 1950 mit Roberta
== BBC ==
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=== Sympathy for the Devil ===
1972 moderierte Korner eine dreizehnteilige Sendung zur Geschichte von Rock und Blues namens „Sympathy for the Devil“. Diese Sendereihe wurde auch im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich) international ausgestrahlt.
=== The Devil’s Music ===
Ende der 1970er Jahre zeichnete die BBC zwei Staffeln dieser Sendung auf, die ab 1979 ausgestrahlt wurde. Alexis Korner stellte darin alte Bluesmusiker vor und zeigte deren musikalische Situation zum Ende des Jahrzehnts. Es sollte ein Eindruck davon geschaffen werden, wie sich die frühe Bluesmusik am Anfang des 20. Jahrhunderts angehört haben mag. Er stellte damit, wie auch in seiner Karriere als Musiker, eher unbekannte Künstler einem breiten Publikum vor. Aktive Gäste in dieser Sendung waren u. a. [[Big Joe Williams]], [[Bukka White]], [[Houston Stackhouse]],
=== Guitar Greats ===
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== Diskografie ==
▲=== [[Ken Colyer]]’s Skiffle Group ===
* 1954 Back to the Delta
* 1955 Ken Colyer’s Skiffle Group (EP)
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* 1957 Blues From The Roundhouse Volume 1
* 1958 Blues From The Roundhouse Volume 2
=== Alexis Korner’s
* 1962 [[R&B from the Marquee]]
* 1962 Alexis Korner’s Blues Incorporated (EP)
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* 1964 Red Hot From Alex
* 1964 I Need Your Loving / Please, Please, Please (Single)
* 1965 I Got Money / I Need Your Loving
* 1965 Little Baby / Roberta (Single)
* 1965 Sky High
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* 1967 I Wonder Who?
===
* 1967 Rosie / Rock Me (Single)
===
* 1970 Both Sides
===
* 1970 Boom Boom / Whole Lotta Love (Single)
* 1970 C.C.S.
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* 1973 Hurricane Comming / Dragster (Single)
===
* 1972 Accidently Born in New Orleans
* 1972 Sweet Sympathy / Gospel Ship
* 1973 Live On Tour In Germany
===
* 1981 Rocket 88
=== Solo ===
* 1961 3/4 A.D. (mit Davy Graham)
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* 1978 Just Easy
* 1978 [[The Party Album]]
* 1978 Pinetop's Boogie Woogie / All I Got Is You
* 1978 Eat A Little Rhythm And Blues
* 1979 Me
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* 1995 The Lost Album
* 2006 Kornerstoned
* 2016 Live at RIAS, Berlin, 19. Juni 1981
=== Mitwirkung auf Alben/Singles/EPs anderer Musiker & Bands ===
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* 1960 Memphis Slim: Pinetop’s Blues (EP)
* 1960 Little Brother Montgomery: Little Brother
* 1961 [[Roosevelt Sykes|Roosevelt Skyes]]: The Honeydupper
* 1961 [[James Cotton]]: Chris Barber präsentiert Jimmy Cotton Vol. 1
* 1961 [[James Cotton]]: Chris Barber präsentiert Jimmy Cotton Vol. 2
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* 1977 Tell (Soundtrack)
* 1982 Open Air Arbon (Sampler)
* 1982 [[The Blues Band]]: Brand Loyalty (2012 Reissue
* 1983 Frankfurt City Blues Band: Live – Frankfurt City Blues Band Meets Alexis Korner
* 1983 [[The Blues Band]]: Bye Bye Blues (2012 Reissue
* 1988 The [[Jimi Hendrix]] Experience: The BBC Sessions
* 1999 [[Rory Gallagher]]: The BBC Sessions
== Literatur ==
* H. C. G. Matthew und Brian Harrison in association with the British Academy: ''Oxford dictionary of national biography.''
* [[Siegfried Schmidt-Joos]]: ''Alexis Korner. Kronzeuge ohne Krone.''
* Harry Shapiro: ''Alexis Korner – The Biography.'' Bloomsbury, London 1996, ISBN 978-0-7475-3163-0.
* Irwin Stambler: ''The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul.''
== Weblinks ==
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