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Magda Goebbels in der Kunst: Roman von Ziervogel kompakter, Titel kursiv
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=== Kindheit und Jugend ===
Magda Goebbels wurde als Tochter des damals noch unverheirateten katholischen [[Dienstbote|Dienstmädchens]] Auguste Behrend geboren. Ihr Vater war der Bauunternehmer und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] Diplomingenieur [[Oskar Ritschel]], der Auguste Behrend kurz nach der Geburt ihrer Tochter heiratete. Die Mutter ließ sich 1905 scheiden und heiratete 1908 den in [[Brüssel]] tätigen wohlhabenden [[Judentum|jüdischen]] Kaufmann [[Richard Friedländer]], der Magda adoptierte und dessen Namen sie annahm. Ritschel und Friedländer, die einander persönlich schätzten, wetteiferten um die Erziehung des Einzelkindes. Magda wuchs in [[Bürgertum|bürgerlicher]] Atmosphäre auf.
 
In Belgien besuchte Magda Friedländer die [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] [[Klosterschule]]n in [[Vilvoorde]] bei Brüssel. Bei Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] zogen Mutter und Tochter nach Berlin; der Stiefvater folgte später. Dank der Unterstützung durch Ritschel konnte Magda weiterhin ein [[Lyzeum (Hochschule)|Mädcheninternat]] besuchen.
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Als der US-amerikanische Multimillionär Herbert Hoover, ein Neffe des gleichnamigen US-Präsidenten, von der Scheidung erfuhr, reiste er aus den USA an und machte ihr einen Heiratsantrag, den sie ausschlug.
 
Ihr geschiedener Mann Günter Quandt gehörte zu einer Gruppe von [[Großindustrie und Aufstieg der NSDAP|Großindustriellen]], die sich Mitte 1931 mit Hitler im [[Hotel Kaiserhof (Berlin)|Hotel Kaiserhof]] trafentraf und der NSDAP im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark in Aussicht stellten.
 
Ihre erste Berührung mit der nationalsozialistischen Ideologie erfuhr Magda Quandt in einem politischen Club namens „Nordischer Ring“ (der später in „Bogenclub München“ umbenannt wurde).<ref>[[Rüdiger Jungbluth]]: [https://books.google.de/books?id=LCrlAgAAQBAJ&pg=PT108&lpg=PT108&dq=Club+%22Nordischer+Ring%22&source=bl&ots=DyhHwWBHuL&sig=ACfU3U3bGmg6jvTPzE49EcyzOgLzknQEgg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiViriesJbhAhVFLlAKHadWC9oQ6AEwAHoECAcQAQ#v=onepage&q&f=false ''Die Quandts. Ihr leiser Aufstieg zur mächtigsten Wirtschaftsdynastie Deutschlands.''] Campus, Frankfurt am Main 2002.</ref> In diesem [[Rassentheorie|rassenkundlichen]] Debattierzirkel verkehrten Adlige wie [[Viktoria von Dirksen]] und [[Marie Adelheid Prinzessin Reuß-zur Lippe]]. Hier empfahl ihr im Spätsommer 1930 [[August Wilhelm von Preußen (1887–1949)|Prinz „Auwi“]] aus dem [[Hohenzollern|Haus Hohenzollern]], ein Sohn des abgedankten [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Kaisers Wilhelm&nbsp;II.]], sich als Mittel gegen Langeweile und Depression, sich bei einer Ortsgruppe der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] zu ehrenamtlicher Parteiarbeit zu melden.<ref>{{Der Spiegel |ID=20184307 |Titel=Magda Goebbels – Gefährtin des Bösen |Jahr=2001 |Nr=39 |Seiten=}}</ref> Zunächst besuchte sie am 30. August 1930 eine Veranstaltung der NSDAP im Berliner Sportpalast, auf der [[Joseph Goebbels]] sprach. Zum folgenden Tag, dem 1. September 1930, trat sie der NSDAP-Ortsgruppe Westend bei ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer 297.442]]),<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/11210469</ref> wurde kurz darauf Leiterin der örtlichen [[NS-Frauenschaft]] und begann mit der Lektüre von [[Alfred Rosenberg]]s ''[[Der Mythus des 20. Jahrhunderts]]''. Aber diese Arbeit an der Parteibasis lag ihr nicht. Sie war eher von Goebbels beeindruckt und meldete sich in der Zentrale der Berliner NSDAP und bot dort ihre Mitarbeit an. Goebbels war damals NSDAP-[[Struktur der NSDAP#Die 43 Gaue (1941) und ihre Gauleiter|Gauleiter]] von Berlin und arbeitete daran, mittels Propaganda und Schlägertrupps Berlin für die NSDAP zu erobern. Er machte sie zur Betreuerin seines Privatarchivs. Sie sammelte und ordnete z.&nbsp;B. Zeitungsartikel über Goebbels aus der in- und ausländischen Presse, wobei ihr ihre Sprachkenntnisse zustatten kamen.
 
Im Eintrag vom 7. November 1930 findet sich in Goebbels’ Tagebuch die erste Erwähnung seiner späteren Frau: ''Eine schöne Frau mit Namen Quandt macht mir ein neues Privatarchiv.'' Es folgten in den kommenden Wochen kurze Notizen über beginnende Intimbeziehungen. Anfang 1931 reiste Magda gemeinsam mit ihrem späteren Mann zu einer Parteiveranstaltung. Dort wurde sie in Goebbels’ politisches Umfeld eingeführt. Goebbels steckte damals noch in einer unglücklichen Beziehung zu einer Jugendliebe, die nach der späteren NS-Rassengesetzgebung „[[Halbjude|Halbjüdin]]“ war. Auch Magda Quandt führte eine parallele, intime Beziehung mit einem Studenten, ihrem Liebhaber aus der Zeit der Ehe mit Quandt. Dies führte ausweislich [[Goebbels-Tagebücher|Goebbels’ Tagebüchern]] von Beginn an wiederholt zu heftigen Streitigkeiten.
 
Im Herbst 1931 lernte Magda Quandt [[Adolf Hitler]] persönlich kennen – beim Tee im [[Hotel Kaiserhof (Berlin)|Hotel Kaiserhof, Berlin]]. Hitler sagte noch am selben Abend zu seinem Wirtschaftsberater und SA-Stabschef [[Otto Wagener]]: „Diese Frau könnte in meinem Leben eine große Rolle spielen, auch ohne dass ich mit ihr verheiratet wäre. Sie könnte bei meiner Arbeit den weiblichen Gegenpol gegen meine einseitig männlichen Instinkte spielen... Schade, dass sie nicht verheiratet ist.“<ref>[{{Internetquelle |autor=SILJA UKENA |url=https://www.abendblatt.de/archiv/1999/article204751065/Die-eiskalte-Schoene.html abendblatt.|titel=Die eiskalte Schöne |datum=1999-10-19 |sprache=de] |abruf=2024-08-18}}</ref>
 
=== Ehe mit Joseph Goebbels ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R32860, Berlin, Trauung von Joseph und Magda Goebbels.jpg|mini|Trauung von Joseph und Magda Goebbels auf Gut Severin bei Parchim (Mecklenburg), auf dem Weg zur Kirche. Im Hintergrund der Trauzeuge Hitler.]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R22014, Magda Goebbels.jpg|mini|hochkant|Magda Goebbels, 1933]]
Obwohl sich die oben erwähnten Spannungen zwischen Magda und Joseph Goebbels nie nachhaltig auflösten, fand am 19. Dezember 1931 ihre Hochzeit auf Gut [[Severin (Domsühl)|Severin]] bei [[Parchim]] in [[Mecklenburg]] statt. Dieses gehörte ihrem Ex-Mann Quandt, der von der Hochzeit auf seinem Gut jedoch nichts wusste. Goebbels wurde wegen der Hochzeitaus mitkirchlicher Sicht illegitimen Heirat einer geschiedenen (noch dazu geschiedenenzum Protestantismus übergetretenen) ProtestantinFrau von der katholischen Kirche [[Exkommunikation|exkommuniziert]].<ref>[[Elke Fröhlich]] (Hrsg.): ''Die Tagebücher von Joseph Goebbels:. AufzeichnungenSämtliche 1923–1941Fragmente.'' JuniTeil 1931I, Band September2. 1932K.G. Saur, TeilMünchen 11987, [http://books.google.ch/books?ei=PK8ZTu7_JYXNsgbg_6C6Dw&ct=result&id=0vFnAAAAMAAJ&dq=goebbels+exkommunikation&q=exkommuniziert#search_anchor S. 189 (Tagebucheintrag vom 6. Januar 1932).]</ref> Der nun zehnjährige Sohn Harald wohnte der Zeremonie in [[Deutsches Jungvolk|DJ]]-Uniform bei. Adolf Hitler war Trauzeuge.
 
Schon vor der Hochzeit hatte Hitler eine freundschaftliche Beziehung zu Magda aufgebaut, von der er sehr angetan war. Es war auch Hitler, dessen Urteil über eine mögliche Hochzeit für beide zukünftigen Eheleute maßgeblich war. Goebbels stellte dar, dass Hitler dem Glück seines alten Kameraden nicht im Wege stehen wollte, obwohl er selbst kurz Interesse an einer Beziehung mit Magda gezeigt haben soll. Hitler habe seine eigenen Ambitionen zurückgestellt und schließlich als geradezu väterlicher Freund dem verliebten Paar seinen„seinen Segen gegebengegeben“. Aufgrund der Schilderungen von Hitlers Berater [[Otto Wagener]] und anderer Hinweise gehen Historiker wie der Goebbels-Biograph [[Peter Longerich]] hingegen davon aus, dass Hitler die Hochzeit keineswegs nur duldete, sondern sie bewusst arrangierte, da er sich von der Ehe der beiden so öffentlichkeitstauglichen und treuen Nationalsozialisten propagandistischen Nutzen versprach und sich gleichzeitig ausrechnen konnte, über seinen engen Kontakt mit dem ihm völlig ergebenen Goebbels auch mit Magda weiter in Kontakt bleiben zu können.
 
Beides trat ein. Hitler wurde ein enger Freund der Familie, der das Ehepaar und dessen Kinder häufig in Berlin besuchte. Auch wurde Familie Goebbels häufig auf den [[Obersalzberg]] in Hitlers Privatresidenz eingeladen. Immer wieder verbrachten Magda und Hitler gemeinsame Zeit auch ohne Joseph Goebbels, mitunter tagelang. Ob das Verhältnis der beiden phasenweise auch intimer Natur war, ist unbekannt. Longerich bezeichnet die Konstellation als eine „Dreiecksbeziehung“.<ref>Peter Longerich: ''Goebbels'', 2010, S. 167 ff.</ref>
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Als die NS-Führung den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] begann, stellte sich Magda Goebbels mit ihren Kindern erneut in den Dienst der Propaganda. Sie machte eine Ausbildung zur [[DRK-Schwesternschaft|Rotkreuzschwester]] und pflegte propagandawirksam zweimal in der Woche Verwundete.
 
Während die Ehe dem äußeren Schein nach wieder harmonisch verlief, zog sich Goebbels zunehmend von seiner Familie zurück. Das Verhältnis zu Magda bestand nur noch aus gelegentlichen Besuchen. Wegen der [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Luftangriffe auf Berlin]] zog Magda mit den Kindern im August 1943 von [[Schwanenwerder]] in eindas Landhaus am [[BogenseeWaldhof (See beiam Wandlitz)|Bogensee]] bei [[Lanke (Wandlitz)|Lanke]], was wiederum ihrem Mann, der nach wie vor verschiedene Verhältnisse, unter anderem mit von ihm abhängigen Schauspielerinnen hatte, das Ausleben seiner Neigungen in seinen Berliner Häusern erleichterte. Die Kinder gingen im nahe bei Lanke gelegenen [[Wandlitz (Wandlitz)|Wandlitz]] zur Schule. Mit der zunehmend aussichtslos werdenden Kriegslage erkrankte Magda Goebbels des Öfteren und wurde Anfang 1944 für mehrere Tage in ein [[Sanatorium]] eingeliefert. Als Magda Goebbels am 20. Juli 1944 vom [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentat auf Hitler]] erfuhr, soll sie einen [[Nervenzusammenbruch]] erlitten haben. Am Telefon schwor sie ihm ihre „ewige“ Treue und erklärte sich bereit, für ihn zu sterben, „wenn in Berlin die Russen stehen“. Dafür sei sie nun zum „Äußersten“ entschlossen.
 
=== Mord an den Kindern und Suizid ===
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== Magda Goebbels in der Kunst ==
[[Marcel Beyer]]s im Jahr 1995 im [[Suhrkamp Verlag]] erschienener Roman ''[[Flughunde (Roman)|Flughunde]]'' greift die Geschichte von Magda Goebbels sowie ihrer sechs Kinder auf und ist in großen Teilen aus der Perspektive ihrer Tochter Helga erzählt.<ref>[http{{Internetquelle |url=https://www.suhrkamp.de/buecherbuch/marcel-beyer-flughunde-marcel_beyer_39126.htmlt-9783518391266 suhrkamp.de]|titel=Marcel Beyer Flughunde |abruf=2024-08-18}}</ref>
Die in London lebende deutsche Schriftstellerin und Verlegerin [[Meike Ziervogel]] hatschrieb einenden fiktionalisierten Roman über ''Magda'', Goebbels geschrieben. Der Roman „Magda“ erschiender 2013 im Londoner Verlag Salt erschien und war für mehrere Preise nominiert war. 2015 wurde „Magda“der Roman in polnischer Sprache herausgebracht., Imim selben Jahr erschien der Romaner in einer Übersetzung von [[Martin Thomas Pesl]] im österreichischen Verlag [[Edition Atelier]]. In dem 2024 erschienenen fiktionalisierten Roman ''Reichskanzlerplatz'' beschreibt die deutsche Schriftstellerin [[Nora Bossong]] die Geschichte Magda Goebbels aus der Sicht eines jungen Liebhabers.
 
== Literatur ==
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== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|11854005X}}
* {{DHM-HdG |Bio=magda-goebbels |Titel=Magda Goebbels}}