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K Bedeutung und Herkunft des Begriffs: Hehe, das hat ja nicht ganz gestimmt...
K Götzendienst: ISBN-Format
 
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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem religiösen Begriff Götze, zum Familiennamen siehe: [[Götze (Familienname)]].}}
[[Datei:Golden calf weltchronik.png|miniaturmini|Biblisches Götzenbild des [[Goldenes Kalb|goldenen Kalbes]] in [[Hartmann Schedel]]s ''Weltchronik'' (Nürnberg 1493)]]
'''Götze''' ist eine abwertende Bezeichnung für einen der eigenen Religion fremden [[Gott]], insbesondere einen [[Abgott]], also die Darstellung einer Gottheit in einem kultisch verehrten Bildwerk. Derartige „Götzenbilder“ verstoßen gegen das biblische [[Bilderverbot]] {{Bibel|Dtn|5|8|EU}} und galten den [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]] daher lange als [[Heidentum|heidnisch]].
 
== Bedeutung und Herkunft des Begriffs ==
Der deutsche Begriff Götze geht auf [[Martin Luther]] zurück und entspricht besonders in der Bedeutung „Abgott“ dem griechischen εἴδωλον (''eidolon'') und dem lateinischen ''idolum'' (vgl. [[Idol]]); der Begriff „Götzendienst“ übersetzt folglich den der [[Bilderverehrung|Idolatrie]]. Im heute geläufigen Sinne von „Abgott, falscher Gott“ gebrauchte Luther den Begriff bereits 1520, weite Verbreitung fand er durch seine Verwendung in [[Lutherbibel|Luthers Bibelübersetzung]] (1534), wo „Götze“ das hebräische Wort „אֱלִיל“ („elil“) übersetzt, das eigentlich die Grundbedeutung „nichts“, „nichtig“ hat. In der biblischen Götzenpolemik {{Bibel|1 Chr|16|26|LUT}}: „כָּל-אֱלֹהֵי הָעַמִּים, אֱלִילִים“ („kol elohei haamim elilim“) übersetzte er alsLuther: „Denn aller Heiden Götter sind Götzen;.; wörtlich übersetzt gälte hier jedoch gleichfalls: „Alle Götter der Völker sind nichts“. Als Götze gilt nach Luther in einem erweiterten Sinne alles, „woran der Mensch sein Herz hängt“<ref>Martin Luther: ''[[Der Große Katechismus]].'', 1. Gebot, 1529.</ref> wie beispielsweise amder [[Mammon]] oder im Sinne von „eine Anzubetende“ aneine einer schönenschöne Frau.<ref>Jürgen Ehlers (Hrsg. und Übers.): Abū'l'Abū’l-Qāsem Ferdausi: Rostam - Die Legenden aus dem „Šāhnāme“.''Šāhnāme''. Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2002, ISBN 3-15-050039-7, S. 364.</ref>
 
Die Herleitung des Begriffs bei und vor Luther ist nicht eindeutig geklärt. Seit dem Mittelhochdeutschen lässt sich ''götze'' in der Bedeutung „Bildwerk, Statue“, besonders auch „[[Heiligenbild]]“, nachweisen, wobei das Wort hier eine [[Diminutiv]]form von [[Gott]] darstellt, also in etwa „kleiner Gott, Gottchen“ bedeutet, aber keineswegs abschätzig konnotiert gewesen zu sein scheint. Dass Luther dieses Wort im Sinn hatte oder auch nur kannte, darf jedoch bezweifelt werden. [[Friedrich Kluge]] zufolge ist es aufgrund inhaltlicher Erwägungen wahrscheinlicher, dass er sich mit „Götze“ vielmehr ein Schimpfwort mit der Bedeutung „Dummkopf, Schwächling“ aneignete, das seit dem 15. Jahrhundert vor allem im oberdeutschen Raum belegt ist. Dabei handelt es sich um eine vom älteren Wortgebrauch unabhängige Neuprägung, ursprünglich eine Kurz- oder Rufform des Vornamens [[Gottfried]], wobei das Suffix ''-ze'' in diesem Fall durchaus [[Pejorativum|pejorativ]] konnotiert ist (vgl. die Redewendung „[[Hinz und Kunz]]“, eigentlich „Heinrich und Konrad“).
 
== SieheGötzendienst auch==
Das Verehren und Anbeten eines Götzen oder [[Gottesbild]]es wird als „Götzendienst“ bezeichnet. Das wohl bekannteste Beispiel aus der Bibel ist die Verehrung des „[[Goldenes Kalb|Goldenen Kalbes]]“, während Mose auf dem Berg [[Sinai (Berg)|Sinai]] die Gesetzestafeln empfängt (vgl. [[2. Buch Mose|Exodus]], 32). Nach [[Erich Fromm]] überträgt der Götzendiener seine eigenen Eigenschaften teilweise auf seinen Götzen bzw. [[Dämon]]en. Dem Götzen unterwirft sich der abergläubische Mensch, er betet ihn an und bringt ihm [[Opfer (Religion)|Opfer]], um die projizierten Eigenschaften verstärkt zurückzuerhalten.<ref>Erich Fromm: ''Ihr werdet sein wie Gott''. dva, Stuttgart 1982, Kap. 2, ISBN 3-421-01941-X.</ref> Als Krieger überträgt der Götzendiener beispielsweise seine Auffassung von Mut, Stärke und Tapferkeit in den Götzen und bittet diesen um Beistand, damit er ihm gemäß den eigenen Vorstellungen die gewünschten Eigenschaften im Kampf verleihen möge. Je mehr Eigenschaften der Mensch in einen Götzen projiziert, umso mehr seiner [[Handlungsfreiheit|Freiheit]] opfert er dem [[irrational]]en, dämonischen [[Glaube (Religion)|Glaube]]n. Nicht nur traditionelle Gottesbilder wie das »Goldene Kalb« können vergöttlicht und als Götzen gesehen werden, sondern auch Erscheinungen wie der [[Staat]], die [[Nation]], ein charismatischer [[Führer]], der [[Fortschritt]], der [[Konsum]], die [[Technik]], [[Reichtum]], [[Schönheit]] oder sonstige [[Symbol]]e der [[Macht]].
* [[Teraphim]]
 
== Siehe auch ==
* [[Fetischismus (Religion)|Fetischismus]]
* [[Avoda sara]]
* [[PenatenTeraphim]]
* [[Laren]] und [[Penaten]]
* [[Bamberger Götzen]]
 
== Literatur ==
* {{Deutsches Wörterbuch |Titel=Götze |Band=8 |Sp=1430–1450}}
* [[Maria Effinger]], [[Cornelia Logemann]], [[Ulrich Pfisterer (HgKunsthistoriker)|Ulrich Pfisterer]] (Hrsg.): ''Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit. Europas Blick auf fremde Religionen.''. Winter, Heidelberg 2012.
 
== Weblinks ==
* {{Wiktionary|Götze}}
* {{Grimm|Götze}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{DEFAULTSORTSORTIERUNG:Gotze}}
[[Kategorie:Christliche Mythologie]]
[[Kategorie:Übernatürliches Wesen]]