„Küfer“ – Versionsunterschied
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== Bezeichnungen ==
[[Datei:Frankweiler Bergborn5 1681.jpg|mini|Zunftzeichen eines Küfners mit den gekreuzten Bandhaken]]
[[Datei:Faßbinden in einer Küferwerkstatt.webm|mini|Video: Faßbinden in einer Küferwerkstatt, 1962]]
[[Datei:Unfertiges Fass 9105.jpg|mini|Böttcherei oder Fassbinderei]]
[[Datei:HS 140 fol 64v Fassbinder 1518 (2).jpg|mini|Brandzeichen der [[Bozen]]er Küfer (Fassbinder) aus dem Jahr 1518 ([[Bozner Stadtbuch]])<ref>{{Literatur |Autor=[[Hannes Obermair]] |Titel=Das Bozner Stadtbuch. Handschrift 140 – das Amts- und Privilegienbuch der Stadt Bozen |Sammelwerk=Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern – Bolzano fra i Tirolo e gli Asburgo|TitelErg=Beiträge der internationalen Studientagung, Bozen, Schloss Maretsch, 16.–18. Oktober 1996 |Reihe= Forschungen zur Bozner Stadtgeschichte/Studi di storia cittadina |Band=1 |Datum=1999 |Ort=Bozen |Verlag=Athesia |Seiten=399–432, hier: S. 415 |ISBN=88-7014-986-2}}</ref>]]
[[Datei:RoscheiderHof-waldmuseum-kueferwerkstatt-2009.jpg|mini|Küferwerkstatt [[Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof]]]]
[[Datei:Kuiperij Zuiderzeemuseum.jpg|mini|Küferwerkstatt [[Zuiderzeemuseum]] (Niederlande)]]
* Fassbinder (dazu: Binder, Bindter, Pinter), Fassler, Fässler, Fassmacher
* Böttcher, Böttger, Böttiger, ([[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsch]]/[[Plattdeutsche Sprache|plattdeutsch]]: Böttjer) (von [[Bottich]])
* Böttner, Büttner (von [[Bütte]], Franken)
* Kübler (von ''Kübel'')▼
* Schäffler, Scheffler (von [[Schaff]]; [[Bairisch|Bayern]] und [[Pfälzische Dialekte|Pfalz]])▼
* Küfner, Küffner, Kiefer (von ''[[Kufe]]'')
▲* Kübler (von Kübel)
* Kuper, Küper<ref>https://www.duden.de/rechtschreibung/Kueper</ref>
▲* Schäffler, Scheffler (von [[Schaff]]; [[Bairisch|Bayern]] und [[Pfälzische Dialekte|Pfalz]])
* Schedler ([[Alemannische Dialekte|alemannisch]]
* [[Simmermacher]] (
* Tonnenmacher (von ''Tonne'')
* Pichler von [[Pichen]]: Fässer mit flüssigem [[Pech (Stoff)|Pech]] abdichten.
[[Datei:Mosaic depicting a rustic calendar, panel showing the sealing of storage jars (Autumn), from Saint-Romain-en-Gal, first quarter of 3rd century AD, Musée d'Archéologie Nationale, Saint-Germain-en-Laye (34830260871).jpg|mini|Musée d’Archéologie Nationale, [[Schloss Saint-Germain-en-Laye]]: Römisches Mosaik; Zwei Männer beim Pichen eines Fasses (zum Schwefeln wäre das Fass geschlossen)]]
Alle diese Namen sind auch [[Raummaß|Hohlmaße]] und Maßeinheiten, siehe [[Geschichte von Maßen und Gewichten]]: Dort finden sich noch zahlreiche weitere Bezeichnungen.
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== Geschichte ==
Diese Technik war bereits im [[1. Jahrhundert v. Chr.]] in [[Gallien]] bekannt. In der [[Römisches Reich|römischen Kaiserzeit]] verschickte man nordgallischen und pannonischen Wein überwiegend in Holzfässern. [[Daubenschale|Daubengefäße]] waren in den Nordprovinzen für die Vorratshaltung gebräuchlich.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erlebte der handwerklich ausgeübte Beruf einen starken Rückgang: Durch die industrielle Herstellung von Eimern und Wannen aus Blech sank die Nachfrage nach diesen Haushaltsgegenständen; gleichzeitig entstanden Fabriken, in denen Fässer arbeitsteilig und mit Maschineneinsatz hergestellt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Holzfässer für Bier und Wein durch Kunststoff- bzw. Aluminium- und Edelstahlbehälter verdrängt. Seit den 1990er-Jahren ist allerdings im qualitätsbewussten Weinbau eine Rückbesinnung auf die Verwendung von Holzfässern zu beobachten, der zu einem gewissen Wiederaufschwung im Küferhandwerk führte.
Heute werden zum Teil moderne Maschinen eingesetzt, um die Arbeitszeit zu verkürzen und schnellere Abläufe zu gewährleisten. Auch werden Nischenprodukte wie Holzbadewannen oder Saunatauchbecken hergestellt.
== Die Küferei-Technik ==
In diesem Beruf werden Holzgefäße hergestellt, vor allem Bütten und Fässer. Die Böden dieser Gefäße werden aus Brettern zusammengeleimt und erhalten an ihrem Rand auf der Außenseite eine umlaufende breite [[Fase]]. Die Deckel der Fässer erhalten zudem mit etwas Abstand zu ihrem Rand ein kleines Loch für den Zapfhahn oder den Spund. Die bei Fässern bauchigen Wandungen werden aus ''[[Daube (Fassbau)|Dauben]]'' zusammengefügt. Fassdauben sind im Querschnitt konische, gewölbte Bretter, die sich zu den Enden hin verjüngen (verschmälern), die in Längsrichtung gebogen werden sowie oben und unten Nuten eingeschnitten bekommen, damit sie die Deckel und Böden festhalten können. Eine der breiteren Dauben erhält zum schnellen Befüllen und Leeren des Fasses mittig ein großes Loch. Zusammengehalten werden Fässer wie Bütten von eisernen, ehedem hölzernen [[Fassreifen]], die der [[Reifschneider]] oder [[Bandreißer]] fertigte. Zum Abdichten der Nuten an den Deckeln und Böden und bei Bedarf auch der Dauben untereinander werden Lieschblätter, das sind die getrockneten Blätter von [[Rohrkolben]] (''Typha'') eingelegt.
Ein Spezialwerkzeug des Böttchers war der [[Bandhaken]], mit dem Fassreifen über die Dauben gezogen wurden.
== Bräuche ==
Bis zur [[Industrialisierung]] hingen die Berufe Böttcher und [[Bierbrauen|Bierbrauer]] bzw. [[Weinküfer]] eng zusammen, sie waren sogar in einer [[Zunft]] organisiert. Regionale [[Zunfttanz|Zunfttänze]] der Binder und Schäffler sind der [[Schäfflertanz]] in [[München]] sowie der Bindertanz in [[Ulm]] und in [[Bozen]]<ref>[http://www.provinz.bz.it/katalog-kulturgueter/de/suche.asp?kks_priref=60027085 Foto vom Bozner Bindertanz, ca. 1950–60]</ref>.
Die Straßenbezeichnung [[Bindergasse]] erinnert in mehreren Städten an die frühere Bedeutung des Gewerbes.
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[[Kategorie:Holzverarbeitung]]
[[Kategorie:Brauen]]
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]
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