„Frankfurt-Unterliederbach“ – Versionsunterschied

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== Geographische Lage ==
Unterliederbach befindetliegt sichim [[Main-Taunusvorland]], zwischen [[Untermainebene]] im Süden und Südosten sowie dem [[Vordertaunus]], der sich nördlich und nordwestlich erhebt.
Der Stadtteil befindet sich Nordwesten des Ortsbezirks 6 ([[Frankfurt-West]]), etwarund 9,610 km westlich der [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]]. Südwestlich befinden sich [[Frankfurt-Zeilsheim|Zeilsheim]] und Teile [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingens]]. Im Südosten verläuft die Grenze zu [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] durch fließend ineinander übergehende Bebauung. Im Nordosten liegt [[Frankfurt-Sossenheim|Sossenheim]]. Im Nordwesten und Norden stößt Unterliederbach an die Gemeinden [[Liederbach am Taunus|Liederbach]] und [[Sulzbach (Taunus)|Sulzbach]] des benachbarten [[Main-Taunus-Kreis]]es.
 
{{Nachbargemeinden
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| SUEDOST = [[Frankfurt-Höchst]]
| SUED = [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]]
| SUEDWEST = [[Frankfurt-Zeilsheim|Zeilsheim]]
}}
 
== Geschichte ==
 
=== [[Etymologie|Namensherkunft]] ===
[[Datei:Hoechst Unterliederbach Plan 1723.jpg|mini|''Niederliederbach'' auf einer Karte von 1723]]
Namensgebend für den Ort ist der [[Liederbach (Main)|Liederbach]], der das Dorf ursprünglich mit mehreren Armen umfloss. Zum ersten Mal erwähnt wird der Ort um das Jahr 800 als ''Liderbach'' oder ''Leoderbach'', womit allerdings seinerzeit zusammenfassend auch Oberliederbach gemeint war. Ab 1222 taucht die Unterscheidung auf als ''inferiori Liderbach'' ([[Latein|lateinischlatein]]isch für "niederes„niederes Liederbach"Liederbach“).
Ab 1406 hieß das Dorf ''Nidernliderbach''. Die Schreibweise wandelte sich von ''Niddemliederbach'' (1492) über ''Niddern Liederbach'' (1592) hin zu ''Niederliederbach'' (1723), ehe 1818 der heute noch übliche Name Unterliederbach eingeführt wurde.<ref name="lagisLAGIS" />
 
=== [[Urgeschichte|Vorgeschichtliche Zeit]] ===
Die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung der heutigen Unterliederbacher Gemarkung zeugen aus der hiesigen [[Jungsteinzeit]], etwa 3000 [[v. Chr.]]: Drei vollständig erhaltene Urnen, Überbleibsel von [[Knochenwerkzeug]]en sowie einige Scherben, die 1950 bei Bauarbeiten in der ''[[Ludwig Windthorst|WindthorstWindthorststraße]]straße'' gefunden und hernach von [[Archäologie|Archäologen]] untersucht und datiert worden waren.
 
=== [[Römische Kaiserzeit]] ===
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=== [[Mittelalter]] ===
Die Gründung des heutigen Ortes erfolgte während der Expansion des [[Fränkisches Reich|Fränkischen Reichs]] im [[6. Jahrhundert]], wie auch die vieler Nachbarortschaften, deren Namen allerdings erst in [[Karolinger|karolingischer Zeit]] schriftlich festgehalten wurden - in diesem Fall in der Schenkungsurkunde, laut der neben ''Liederbach'' (also Unter- und Oberliederbach) ferner [[Fischbach (Taunus)|Fischbach]], [[Kriftel]] und Sindlingen samt Einwohnern an das [[Kloster Fulda]] übereignet wurden. Die Urkunde entstand zwischen 780 und 802, das genaue Datum ist unbekannt, da das Original nicht mehr existiert, sondern nur eine Abschrift aus der Zeit um 1150.
 
838 zählte Unterliederbach nach erneuter Schenkung an das [[Kloster Lorsch]] zum Verwaltungsbezirk [[Niddagau]]. 1282/83 ist die ''comitia in Liderbach et Liderbach'' ein [[Pfalzgraf|pfalzgräfliches]] [[Lehnswesen|Lehen]] im Besitz der [[Eppstein (Adelsgeschlecht)|Herren von Eppstein]]. Als diese überschuldet ihr halbes Reich verkaufen mussten, wechselte Unterliederbach in die Herrschaft der [[Landgrafschaft Hessen]].
 
=== [[Frühe Neuzeit]] ===
[[Datei:Unterliederbach Markt 1.jpg|mini|Der frühere [[PropsteiMainzer (Kirche)Domkapitel#Propst|Mainzer Dompropsteihof]] (links) war jahrhundertelang Ortsmittelpunkt. Seinem [[Klerus|klerikalen]] "Inhaber"„Inhaber“ mussten die Unterliederbacher Bauern ein [[Zehnt]]el ihrer Ernte abliefern.]]
1567 wurde Hessen nach dem Tode [[Philipp I. (Hessen)|Philipps des Großmütigen]] geteilt, Unterliederbach gehört fortan zur [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]]. Allerdings hieß der Verwaltungsbezirk nach wie vor ''Herrschaft Eppstein'', obgleich das zuständige Amt in [[Wallau (Hofheim am Taunus)|Wallau]] war. Unterliederbach war indes durch Grenzveränderungen zur [[Exklave]] geworden, so dass seine Einwohner für Amtsgeschäfte [[Kurmainz|kurmainzischeskurmainz]]isches ''Ausland'' durchqueren mussten. Bereits im 14. Jahrhundert ist die Existenz einer Kirche belegt, neben dem [[PropsteiMainzer (Kirche)Domkapitel#Propst|Mainzer Dompropsteihof]] (heutige Heugasse 3), der Ortsmittelpunkt war. Seinem [[Klerus|klerikalen]] "Inhaber"„Inhaber“ mussten die Unterliederbacher Bauern ein [[Zehnt]]el ihrer Ernte abliefern. Vermutlich um 1527 wurde Unterliederbach im Zuge der [[Reformation]] evangelisch, derweil es unter der Zuständigkeit des (römisch-katholischen) Mainzer [[Mainz]]er [[Propst|Dompropstes]] verblieb, der nach wie vor den ''Zehnt'' erhob. Nach Renovierungen im 17. Jahrhundert erfolgte 1716 der Neubau des [[Chor (Architektur)|Chores]], wodurch das in der Gegenwart ''[[Dorfkirche Unterliederbach|Dorfkirche]]'' genannte Gebäude seine heutige Gestalt erhielt. Damals bestand das Dorf aus 25 Haushalten und wuchs fortan.
==== [[Mühle]]n und [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhäuser]] ====
Um 1675 war am südlichen OrtsrandRand der seinerzeitigen Bebauung eine [[Wasserrad#Unterschlächtiges Wasserrad|unterschlächtige]] [[Mühle]] (spätere ''Untermühle'' errichtet worden, auf die 1709 am Nordrand wiederum die [[Wasserrad#Oberschlächtiges Wasserrad|oberschlächtige]] ''Obermühle'' folgte, die noch heute nach ihrem letzten [[Müller (Berufsbezeichnung)|Müller]] ''Kneiselsmühle'' genannt wird, gelegen nordwestlich der heutigen Autobahntrasse, wo auch heute noch der Liederbach fließt. Wenige Jahre zuvor war das später als Rathaus genutzte [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] (heute Wagengasse 8) im Süden des damaligen Ortes entstanden. Am Westrand wiederum wurde 1755/56 das Herrenhaus erbaut, das heute [[Graubnerpark|Graubner'scheGraubner’sche Villa]] heißt.
 
=== [[Industrielle Revolution in Deutschland|Industrialisierung]] und [[Moderne]] ===
1803 gelangte Unterliederbach in Folge der [[Säkularisation#Rechtsrheinische Gebiete 1803|Säkularisation]] zur Grafschaft [[Nassau-Usingen]], ausdie demsich dasmit [[Nassau-Weilburg]] 1806 zum [[Herzogtum Nassau]] hervorgingvereinte. Gleichzeitig erhielt diesesNassau-Usingen den Dompropsteihof und mit ihm das Recht, den ''Zehnt'' zu erheben, was dann nach 1847 schrittweise abgeschafft worden warwurde. Das Herzogtum baute von 1814 bis 1820 die durch Unterliederbacher Gebiet führende ''Sodener Chaussee'' (heutige Königsteiner Straße).
 
Das [[Industrielle Revolution#Beginnendes Maschinenzeitalter|Maschinenzeitalter]] begann in Unterliederbach 1840, als erstmals die Züge der [[Taunus-Eisenbahn]] zwischen Frankfurt und [[Wiesbaden]] durch den südlichen Zipfel der Gemarkung fuhren. Damals lebten 527 Menschen im Ort - mehr als doppelt so viele wie noch sechs Jahrzehnte zuvor. In etwa derselben Größenordnung blieb die Einwohnerzahl konstant bis zur [[Deutsche Reichsgründung|Deutschen Reichsgründung]] 1871. Vier Jahre zuvor war das Herzogtum Nassau mit u.&nbsp;a. Unterliederbach nach dem verlorenen [[Deutscher Krieg|DeutschenPreußisch-Österreichischen Krieg]] Teil desvom [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]] gewordenannektiert und dessen im Jahr darauf gegründeter Provinz [[Hessen-Nassau]] zugeordnet worden.
In dieser Zeit wuchs das Dorf zunächst nur um einzelne Häuser am südöstlichen Ortsrand sowie das ''Alleehaus'' an der Chaussee, aus dem sich erst ein Wirtshaus entwickelte und ab 1893 nach Anbau eines Saales ein Treffpunkt des Ortes für [[Tanzball|Bälle]] und StitngsfesteStiftungsfeste. Ab 1864 plante die Gemeinde gezielt ihre Erweiterung durch Erschließung neuer Bauplätze, insbesondere in Richtung der Chaussee durch Errichtung des ''Neuwegs'' (heute ''Wasgaustraße'') sowie entlang des ''Steinwegs'' (heute ''Heimchenweg'').
 
[[Datei:Meyers5 Frankfurt Höchst.png|mini|links|Karte von 1893: Die expandierenden Orte Unterliederbach und [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] beginnen baulich zusammenzuwachsen.]]
Der Bedarf an Wohnraum wuchs in der Folgezeit indes weiter seit der Gründung der ''Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co.'' 1863 im benachbarten Höchst, der späteren [[Hoechst|Farbwerke Hoechst]]. Binnen eines Vierteljahrhunderts stieg die Zahl der Mitarbeiter dieses Unternehmen auf 2.000, weshalb es die Gründung einer Stiftung anregte, die ab 1891 den Bau des ''Arbeiterheims'' initiierte, das im Volksmund ''Heimchen'' genannt wurde, und bereits ein an die Fabrik angeschlossenes Wasserleitungssystem erhielt. Zur gleichen Zeit entstand die Siedlung ''Engelsruhe'' für andere [[Arbeiter]], denn mittlerweile war der Ort selbst zum industriellen Standort geworden. Schon vor 1872 gab es eine [[Gerben|Gerberei]], die ab 1887 von den neuen Eigentümern ''Graubner & Scholl'' sukzessive erweitert wurde um zwei [[Sheddach|Shedhallen]] sowie ein neues [[Maschinenhaus|Maschinen-]] und [[Kesselhaus]]. Es folgten weitere Werkstatt-, Fabrikations- und Lagerbauten bis zu Beginn des [[20. Jahrhundert]]s der Komplex zwischen (heutiger) Wasgau-, Soonwald- und Pfälzer Straße sowie dem Liederbach die Dimensionen eines Großbetriebs erreichte, der 400 Mitarbeiter beschäftigt haben<ref> name="Volker Rödel, 1984">Volker Rödel: ''Fabrikarchitektur in Frankfurt am Main"'', [[Frankfurter Societät|Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH]], 1984, ISBN 3-7973-0435-8, SeitenS. 201–204 sowie 446/447</ref> und eine der größten Fabriken dieser Art im ganzen damaligen [[Deutsches Kaiserreich|Reich]] gewesen sein soll. Auf das schnelle Wachstum folgte 1911 der [[Bankrott|Konkurs]] sowie nach zwischenzeitlichem Besitzerwechsel 1920 die Einstellung der Produktion. Der die damaligen Häuser überragende [[Schornstein#Schornsteine bei Kraftwerken und Industrieanwendungen|Schlot]] prägte die Ortsansicht bis zu seiner Sprengung 2009.<ref>{{Toter Link | url=https://www.fnp.de/frankfurt/wie-man-mit-hundehaufen-geld-gemacht-hat-90103824.html | datum=2024-02-17 | bot=2024-02-17 15:52:45 TabellenBot}}</ref>
 
Ein weiterer [[Leder]] verarbeitender Betrieb war von 1880 bis 1905 eine in der Königsteiner Straße 80 gegründete [[Treibriemen]]-[[Fabrik]]. Ein paar Häuser weiter, Hausnummer 86, eröffnete 1891 eine [[Möbel]]fabrik, auf der gegenüberliegenden Straßenseite bestand ab 1902 die [[Motor]]enfabrik ''Eisenlohr & Schäfer'',<ref> name="Volker Rödel, 1984"Fabrikarchitektur in Frankfurt am Main", [[Frankfurter Societät|Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH]], 1984, ISBN 3-7973-0435-8, Seiten 201–204 sowie 446/447</ref> die noch in ihrem Gründungsjahr für ein Patent zur Verbindung von [[Formkasten]] Erwähnung fand in ''[[Stahl und Eisen (Zeitschrift)|Stahl und Eisen]]'', der Zeitschrift des [[Stahlinstitut VDEh|Vereins Deutscher Eisenhüttenleute]] (VDEh)]].<ref>http://delibra.bg.polsl.pl/Content/13022/Inhalt.pdf</ref> Die Möbelfabrik fusionierte derweil zu ''Heist & Hobraeck'' und errichtete 1906 am gleichen Ort eine Fabrikanlage mit mehrgeschossigem Werkstattgebäude, kesselhausKesselhaus, Kohleschuppen, Trockenkammer und [[Holztrocknung|Holztrockenschuppen]].
 
Nachdem die Untermühle bereits lange außer Betrieb gewesen war, nahm ab 1912 eine [[Gießen (Metall)|Metallgießerei]] dort ihren Betrieb auf. Die ''Obermühle'' wiederum war 1899 in ein [[Sägewerk]] umgewandelt worden, nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war dort kurze Zeit das ''Höchster Feilenwerk'' untergebracht. Seit Mitte der [[1920er]] Jahre dient der Gebäudekomplex ausschließlich als Wohnanlage.
 
1905 wurde erstmals ein hauptamtlicher Bürgermeister eingesetzt. Die nebenamtlichen Vorgänger waren der Arbeitsbelastung nicht mehr gewachsen gewesen und 1906 stellte sich etwa heraus, dass es keine Baugenehmigung gab für den bereits fast vollendeten Schul-Neubau an der heutigen Hunsrück- bzw. [[Hörselberge|Hörselberg]]-Straße. Geplant für 16 Klassen hatte sie beim Einzug im Januar 1907 745 Schüler, die von 12 Lehrern unterrichtet wurden. Zuvor hatte sich die Schule im ''Herrenhaus'' an der Wagengasse befunden, bestehend aus zwei Klassenräumen sowie zwei Lehrerwohnungen. Dort zog wiederum 1908 die Gemeindeverwaltung ein. Im selben Jahr eröffnete der [[Konsumgenossenschaft|Arbeiter-Konsumverein]] Höchst seine Betriebszentrale in der Hörselbergstraße, gegenüber der neuen Schule. Außer Lager- und VverpackungsräumenVerpackungsräumen gab es hier eine Großbäckerei samt Verkaufsfiliale. 1911 wurde schließlich der Bau der [[Wasserverteilungssystem|Wasserleitung]] abgeschlossen. Bis dato hatte die öffentliche Wasserversorgung (außer im ''Heimchen'') bestanden aus fünf Brunnen in und um den alten Ortskern sowie ebenso vielen im Bereich der Siedlung ''Engelsruhe''.
 
=== [[Eingemeindung]]en und Weltkriege ===
1917 wurden Unterliederbach und seine inzwischen rund 5300 Einwohner (zusammen mit Sindlingen und Zeilsheim) nach ''Höchst am Main'' eingemeindet.<ref name="LAGIS" /> Dieses wiederum wurde 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Die ''Verwaltungsstelle Unterliederbach'' samt Standesamt verblieb indes noch 1932 im selben Haus, ehe dieses zu einem reinen Wohnhaus wurde. Derweil lag Unterliederbach nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bis 1930 in der [[Alliierte Rheinlandbesetzung|französisch besetzten Zone]]. Ein Jahr zuvor war die erste [[Postagentur]] im Ort eröffnet worden. Zur gleichen Zeit wurden in der Siedlung ''Engelsruhe'' neue Wohnhäuser gebaut als Teil des von [[Ernst May]] geplanten ''[[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurts]]''. Die Farbwerke ließen von 1934 bis 1936 zusätzliche Wohnblocks und Reihenhäuser entstehen an der heutigen Liederbacher Straße sowie am Karl-König-Weg.
 
==== Motorisierung ====
Ab Anfang der 1920er Jahre eröffnete der Unternehmer Wilhelm Engel in der ''Hauptstraße 16'' (heute: Liederbacher Straße 54; das Gehöft wurde 1980 abgerissen) zunächst einen [[Taxi]]-Betrieb und bald darauf zusätzlich eine [[Tankstelle]]. Zwecks Vergrößerung des Betriebs erfolgte 1925 der Umzug an die Kreuzung der ''Sodener Chaussee'' mit der ''Elisabethenstraße''. Letztere wurde bald darauf für den aufkommenden Autoverkehr ausgebaut und 1933 zu einem Teil des ''Rhein-Main-Schnellwegs'' (heute A 66), auch ''[[Bundesautobahn 66#Ausbau zur Autoumgehungsstraße|Autoumgehungsstraße]]'' genannt. In der Mitte der Kreuzung entstand dabei ein Kreisverkehr mit 40 Meter Durchmesser, in dem fortan der ''Auto-Engel'' stand als eine frühe Art [[Autobahnraststätte]]. Offiziell zur [[Autobahn]] wurde die ''Elisabethenstraße'' im Jahr 1965. In den 1980er Jahren folgten der erneute Umbau der [[Anschlussstelle (Autobahn)|Autobahnanschlussstelle]] samt der Verbreiterung auf drei Spuren sowie die Errichtung von [[Lärmschutzwand|Schallschutzwänden]]. Auf diese entfielen rund zehn Prozent der Baukosten von 40 MilionenMillionen [[Deutsche Mark|D-Mark]].
 
==== [[Zweiter Weltkrieg]] ====
[[Datei:2346957 Tanks of the 11th Armored Division, Third U.S. Army, advance along the Autobahn near Frankfurt, Germany, March 31, 1945.jpg|mini|Kolonne der 3. US-Armee auf der Autobahn bei Unterliederbach am 31. März 1945]]
Im Juni 1940 fielen [[Fliegerbombe]]n auf Häuser des Arbeiterheims. In der Folgezeit wurde ein [[Luftschutzbunker]] errbaut an der Ecke ''Heimchenweg''/''Peter-Bied-Straße''.
Während der [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main#Mittwoch, 22. März 1944|Frankfurter Bombennacht am 22. März 1944]] detonierte eine [[Luftmine]] an der Ecke ''Hunsrückstraße''/''Legienstraße'' und richtete dabei schwere Schäden an der Schule und umliegenden Gebäuden an. [[Stabbrandbombe|Brandbomben]] ließen das ''Alleehaus'' in Flammen aufgehen; auch die Möbelfabrik ''Heist & Hobraeck'' wurde teilweise zerstört. Am 5. November desselben Jahres veranstalteten die Ortsgruppen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in ganz Frankfurt [[Musterung]]sappelle, auf denen die im Kreis Groß-Frankfurt erfassten Männer zum [[Volkssturm]] antreten mussten, die Unterliederbacher gemeinsam mit jenen des restlichen Frankfurter Westens auf dem [[Höchster Schloßplatz]].
 
Im Juni 1940 fielen [[Fliegerbombe]]n auf Häuser des Arbeiterheims. In der Folgezeit wurde ein [[Luftschutzbunker]] errbauterbaut an der Ecke ''Heimchenweg''/''Peter-Bied-Straße''.
[[Jakob Sprenger (Politiker)|Jakob Sprenger]], [[Reichsverteidigungskommissar]] und [[Struktur der NSDAP# Die 43 Gaue (1941) und ihre Gauleiter|Gauleiter]] von [[Gau Hessen-Nassau|Hessen-Nassau]], ordnete am 23. März 1945 an, dass kein arbeitsfähiger Einwohner die Stadt verlassen dürfe. Am selben Tag fielen erneut alliierte Bomben auf Unterliederbach, dabei wurde das katholische Schwesternhaus erheblich beschädigt. In der Nacht zuvor hatte die [[Third United States Army|3. US-Armee]] bei [[Oppenheim]] den [[Rhein]] überquert und am folgenden Tag den [[Frankfurter Stadtwald]] erreicht.
Während der [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main#Mittwoch, 22. März 1944|Frankfurter Bombennacht am 22. März 1944]] detonierte eine [[Luftmine]] an der Ecke ''Hunsrückstraße''/''Legienstraße'' und richtete dabei schwere Schäden an der Schule und umliegenden Gebäuden an. [[Stabbrandbombe|Brandbomben]] ließen das ''Alleehaus'' in Flammen aufgehen; auch die Möbelfabrik ''Heist & Hobraeck'' wurde teilweise zerstört. Am 5. November desselben Jahres veranstalteten die Ortsgruppen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in ganz Frankfurt [[Musterung]]sappelle, auf denen die im Kreis Groß-Frankfurt erfassten Männer beziehungsweise männliche Jugendliche und Senioren zum [[Volkssturm]] antreten mussten, die Unterliederbacher gemeinsam mit jenen des restlichen Frankfurter Westens auf dem [[Höchster Schloßplatz]].
 
[[Datei:2346957 Tanks of the 11th Armored Division, Third U.S. Army, advance along the Autobahn near Frankfurt, Germany, March 31, 1945.jpg|mini|Kolonne der 3. US-Armee auf der Autobahn bei Unterliederbach am 31. &nbsp;März 1945]]
[[Jakob Sprenger (Politiker)|Jakob Sprenger]], [[Reichsverteidigungskommissar]] und [[Struktur der NSDAP# Die 43 Gaue (1941) und ihre Gauleiter|Gauleiter]] von [[Gau Hessen-Nassau|Hessen-Nassau]], ordnete am 23. März 1945 an, dass kein arbeitsfähiger Einwohner die Stadt verlassen dürfe. Am selben Tag fielen erneut alliierte Bomben auf Unterliederbach, dabei wurde das katholische Schwesternhaus erheblich beschädigt. In der Nacht zuvor hatte die [[Third United States Army|3. US-Armee]] bei [[Oppenheim]] den [[Rhein]] überquert und am folgenden Tag den [[Frankfurter Stadtwald]] erreicht.
 
Sprenger hatte nun wiederum "die„die sofortige, totale Räumung"Räumung“ angeordnet, jedoch ohne Angabe, wohin evakuiert werden soll. Als nach Kämpfen vom 26. bis 28. März Kapitulation und vollständige Einnahme Frankfurts folgten, was am nächsten Tag offiziell durch US-amerikanische Radiosender verkündet wurde, endete der Krieg für die Unterliederbacher.<ref>https{{Internetquelle | autor= | url=http://www.fr.de/politik/granattreffer-beendet-endkampf-frankfurt-11731602.html | titel=Ein Granattreffer beendet den Endkampf um Frankfurt | werk=[[Frankfurter Rundschau|fr.de]] | datum=2019-02-04 |abruf=2024-01-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | autor=Manfred Köhler | url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/ende-des-zweiten-weltkriegs-in-frankfurt-als-der-main-zur-front-wurde-16696940.html | titel=Als der Main zur Front wurde | werk=[[FAZ.net]] | datum=2020-03-26 |abruf=2024-01-28}}</ref> 25 von ihnen starben durch Luftangriffe, 240 als Soldaten der [[Wehrmacht]]; 120 galten als vermisst. Auch die katholische Kirche, die zeitweise als Möbellager für ausgebombte Familien diente, verzeichnete Bombenschäden, ihre Glocken waren bereits Anfang 1942 demontiert worden, um als Teil der sogenannten ''[[Metallspende des deutschen Volkes#Zweiter Weltkrieg|Metallspende des deutschen Volkes]]'' zu Kriegszwecken eingeschmolzen zu werden.
 
=== [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] bis heute ===
Frankfurt und somit auch Unterliederbach lagen in der [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanischen Besatzungszone]]. Ab dem 19. September 1945 wurde es ein Teil von [[Groß-Hessen]], woraus ein Jahr später [[Hessen]] in seiner heutigen Form entstand. Nur zwei Wochen nach der ersten Sitzung des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestags]] sprach dessen [[Mitglied des Deutschen Bundestages|Abgeordneter]] [[Hermann Brill]] bei einer [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Versammlung im Saalbau ''Zur Guten Quelle'' über die Arbeit des Parlaments.
 
Bald wurde im Stadtteil weiter gebaut, ab 1950 zunächst im Bereich der ''Engelsruhe'', namentlich am ''[[Cherusker]]weg'', in der nördlichen ''[[Goten]]straße'' sowie einigen Zwischenverbindungen zur ''[[Rugier]]straße''. 1960 folgten weitere Neubauten an der ''[[Rudolf Eucken|Eucken]]''- und der ''Sieringstraße''. Zeitgleich entstand am nordwestlichen Ortsrand die ''[[Gagfah]]-Siedlung'' zwischen der ''Wartburgstraße'' und der ''Elisabethenstraße'', inklusive der ''Ibellstraße'' und der ''Ludwig-Hensler-Straße'' sowie der dazwischen liegenden Nebengassen. Hinzu kamen viele einzelne Bauten im bereichBereich des ''Vogelviertels'' und im Bereich ''[[Carl Legien|LegienLegienstraße]]straße''. Ein Wohnviertel entstand ferner auf dem Gartengelände östlichdes Liederbachs (''Johannesallee'' und ''[[Loreley|LoreleiLoreleistraße]]straße''). Die [[United States Army|US-Truppen]] hatten sich in der Höchster kaserneKaserne eingerichtet, für einige ihrer Soldaten sowie deren Familien entstand bis 1955 die ''Hoechst Housing Area'' am [[Teutonen]]weg.
 
In der Zwischenzeit war 1956 das von der Hoechst AG gebaute ''Silobad'' eröffnet worden, Frankfurts ältestes beheiztes [[Freibad]]. Das Silobad wurde 1994 für den symbolischen Preis von einer [[Deutsche Mark|Mark]] an die Stadt Frankfurt verpachtet. 1961 eröffneten zwei neue Schulen: die [[Walter Kolb|Walter-Kolb]]-Schule als [[Volksschule]], sowie die Karl-Oppermann-Schule als ''[[Förderschule (Deutschland)|Sonderschule für Lernbehinderte]]''. Der Neubau der alten Volksschule war bereits 1952 neu eröffnet worden. Zwei Jahrzehnte später entstand an selber Stelle die ''Kaufmännische berufsschule 6'', seit 1982 ''[[Ludwig Erhard]]-Schule''. Eine weitere Grund- und Hauptschule war die 1973 in Betrieb genommene [[Carl Friedrich Emil von Ibell|Karl-von-Ibell]]-Schule an der ''[[Schmalkalden]]er Straße''.
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=== Eisenbahn ===
==== Unterliederbacher Bahnhof ====
Unterliederbach liegt an der [[Königsteiner Bahn]], auf der die Züge der [[Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn]] halbstündlich nach [[Königstein im Taunus|Königstein]] oder zum [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurter Hauptbahnhof]] fahren. War in den ursprünglichen Plänen für die Kleinbahn hier gar kein Halt vorgesehen, schuf der enorme Bevölkerungszuwachs neue Erfordernisse. Unterliederbach erhielt ein kleines [[Empfangsgebäude]] im Stil des [[Technisches Fachwerk|Technischen Fachwerks]] - ähnlich jenen, die seinerzeit gebaut wurden für die Stationen [[Liederbach am Taunus|Niederhofheim-Oberliederbach]], [[Hornau (Kelkheim)|Hornau]] und [[Schneidhain]].<ref>Jochen Fink, ''Frankfurt-Königstein, Ein Jahrhundert Nahverkehr im Taunus'', [[GeraMond Verlag]], S. 130 ff.</ref> Es wurde in den 1950er Jahren abgerissen und durch ein einfaches [[Wartehalle|Wartehäuschen]] ersetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Günter H. Köhler, Andreas Christopher |Titel=Eisenbahnen im Rhein-Main-Gebiet |Sammelwerk=Eisenbahn-Kurier |Ort=Freiburg |Datum=1983 |ISBNformalFalsch=3-88255-600-4 |Seiten=94 ff. |Sprache=de}}</ref>
 
Die Station galt als [[Bahnhof]], ehe sie 1983 zum [[Haltepunkt]] zurückgestuft wurde, und Nebengleis samt Verladerampe abgerissen wurden. Lediglich die Verladerampe eines einstigen Holzverarbeitungsbetriebs ist noch vorhanden, der heute allerdings einem indischen Supermarkt als [[Veranda]] zur Außenbewirtschaftung dient. 1987, im Zuge der Eingliederung der Kleinbahn in den [[Frankfurter Verkehrsverbund]], wurden die Bahnsteige erhöht. 2002, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn, wurde ein neues Wartehäuschen für die Reisenden errichtet – ähnlich wie auch bei anderen Stationen der Linie.
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Ebenfalls auf Unterliederbacher Gemarkung befindet sich der [[Bahnhof Frankfurt-Höchst Farbwerke]], allerdings weitab der Wohnbebauung, und von dort weitaus umständlicher zu erreichen als der nahe gelegene [[Bahnhof Frankfurt-Höchst]]. Auch die einstige [[Güterbahnhof Frankfurt-Höchst|Güterabfertigung Frankfurt-Höchst]] ist Unterliederbacher Grund. Seit 2000 befindet sich dort eine Eisenbahn-[[Waschanlage]], insbesondere zur [[Instandhaltung der ICE-Züge|Instandhaltung von ICE-Zügen]] wegen des erhöhten Bedarfs durch die zwei Jahre später eröffnete [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|ICE-Strecke von Frankfurt nach Köln]].<ref>{{Internetquelle |autor=Holger Vonhof |url=https://www.fnp.de/lokales/auch-ice-zuege-muessen-waschstrasse-10402352.html |titel=Ehemaliger Güterbahnhof: Auch ICE-Züge müssen in die Waschstraße |werk=[[Frankfurter Neue Presse]] |datum=2018-04-27 |abruf=2021-04-06}}</ref>
 
Unmittelbar jenseits der A 66 gibt es ein Anschlussgleis an die Königsteiner Bahn. Dieses war 2004 errichtet worden für Transporte schwerer [[Transformator#Energietechnik|Großtransformatoren]] für ein seinerzeit neu errichtetes [[Umspannwerk]] in [[Kriftel]].<ref>Pressemitteilung des Umspannwerk-Betreibers [[Amprion]]: https://www.amprion.net/Presse/Presse-Detailseite_2609.html</ref> Bereits für den Ausbau der ''Elisabethenstraße'' zur Kraftfahrstraße ab Anfang 1928 hatte es rund ein Jahr lang an etwa derselben Stelle (km 2,435) ein Anschlussgleis gegeben. Auf eine [[Feldbahn]] parallel zur Straßentrasse wurden hier Baustoffe umgeladen. Diese kamen von einem [[Steinbruch]] nahe desdem [[Rettershof]]s, von wo sie ebenfalls per Feldbahn zur Königsteiner Bahn transportiert worden waren, zu einem Anschlussgleis nahe [[Schneidhain]] (km 12,6).<ref>Jochen Fink, ''Frankfurt-Königstein, Ein Jahrhundert Nahverkehr im Taunus'', [[GeraMond Verlag]], S. 132 uundund S. 140</ref>
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* Bus
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Die zusammenhängende Bebauung Unterliederbachs wird grob durch den Rhein-Main-Schnellweg ([[Bundesautobahn 66|A&nbsp;66]]) im Norden und durch die Gleise der [[Königsteiner Bahn]] im Westen eingegrenzt, während sie im Südosten in die Bebauung von Höchst nahtlos übergeht.
 
Die Königsteiner Straße gilt als ''sozialer Äquator'', der den Stadtteil in einen wohlhabenden West- und einen ärmeren Ostteil trennt.<ref>Peter von Freyberg, ''Am sozialen Äquator soll Ruhe einkehren'', [[Höchster Kreisblatt]], 7. März 2001</ref> Letztgenannter wurde daher um die Jahrtausendwende aufgenommen in in das Programm [[Soziale Stadt]].
 
=== Einzelgebäude ===
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Gut erhalten ist die barocke [[Dorfkirche Unterliederbach|Dorfkirche]]. Auf ihrem Friedhof liegt der [[Herzogtum Nassau|nassauische]] Reformer [[Carl Friedrich Emil von Ibell|Carl von Ibell]] (1780–1834) begraben. Die evangelische [[Stephanuskirche (Frankfurt-Unterliederbach)|Stephanuskirche]] wurde 1964 eingeweiht, zwei Jahre zuvor die neu errichtete, [[Liste von Sakralbauten in Frankfurt am Main|katholische Kirche]].
 
==== Friedhöfe ====
Der [[Friedhof Unterliederbach]] liegt jenseits der Autobahn und ist geschlossen. Eine Vielzahl von Grabstätten steht unter Denkmalschutz. Der sogenannte „Alte Friedhof“ wurde von der selbständigen Landgemeinde Unterliederbach im Jahr 1873 eröffnet. Nach der Eingemeindung nach Höchst 1917 wurde er 1925 wieder geschlossen. Nur die Inhaber von Kaufgräbern (alte Bauernfamilien) haben zur Grabpflege noch Zugang. Durch die Autobahnerweiterung in den 1960er Jahren verlor der Friedhof 35 % seiner Fläche und viele Gräber wurden eingeebnet. Der Haupteingang, der zur Autobahn ging, wurde zugemauert und ein Nebeneingang eröffnet.
Ebenfalls auf Unterliederbacher Gemarkung befindet sich der [[Friedhof Höchst#Der Höchster Hauptfriedhof|Höchster Friedhof]].
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Teile der einstigen Arbeitersiedlung ''Heimchen'' im Südwesten des Ortes stehen unter Denkmalschutz.
 
Die 1974 fertiggestellte ''Papageiensiedlung'' ist ein rund 500 Meter langer Gebäudekomplex aus Wohnungen und Tiefgaragen entlang der Autobahn, der zugleich als Lärmschutzwand dient. Der Name geht auf die frühere Gestaltung zurück, als jeder Wohnblock eine andere Farbe trug, ein Design von [[Friedrich-Ernst von Garnier]]. Seit der Renovierung Mitte der 2000er Jahre ist die ''Papageiensiedlung'' nicht mehr so leuchtend bunt, sondern in gedeckten Tönen gestrichen.<ref>{{Internetquelle | autor=dpa | url=https://www.faz.net/aktuell/stil/drinnen-draussen/an-der-autobahn-wohnen-die-papageiensiedlung-14368454.html | titel=Leben in einer Schallschutzwand an der Autobahn | werk=[[FAZ.net]] | datum=2016-08-02 |abruf=2024-01-28}}</ref>
 
== Trivia ==
Einen Tag nach der [[Jürgen Ponto#Ermordung|Ermordung Jürgen Pontos]], am 31. Juli 1977, wurde in Unterliederbach das Fluchtauto der Täter gefunden.
 
Der [[Mordfall Tristan]], bei dem ein 13-jähriger Junge aus Unterliederbach getötet wurde, erschütterte den Stadtteil Ende der 1990er Jahre und führte ab 2002 in bis dahin nicht gekanntem Maße zu verdachtsunabhängigen [[Screening|ReihenuntersuchungReihenuntersuchungen]]en. Dafür sollten unter anderem in der ''Sport- und Kulturhalle'' an der [[Hans Böckler|Hans-Böckler]]-Straße die [[Fingerabdruck|Fingerabdrücke]] erfasst werden von allen männlichen Unterliederbachern, die zur Tatzeit im Alter von 15 bis 45 Jahren waren.
 
== Persönlichkeiten ==
* [[Carl Friedrich Emil von Ibell|Carl von Ibell]] (1780-18341780–1834), Regierungspräsident des Herzogtums Nassau und politischer Reformer,
* [[Jakob Bilz]] (1872–1951), römisch-katholischer Priester und Theologe, Hochschullehrer
* [[Paul Graubner]] (1892–1932), Landrat des Kreises Altena
* [[Theodor Buchhold]] (1900-19841900–1984), [[Elektrotechnik|Elektro-]] und [[Raketentechnik]]er
* [[Heinz Willmann]] (1906–1991), Politiker (KPD/SED), Funktionär, Diplomat, Botschafter der DDR u. &nbsp;a. in der [[Tschechoslowakei|ČSSR]] (1966–1967)
* [[Heinz Riesenhuber]] (* 1935), Politiker (u. &nbsp;a. [[Bundesministerium für Bildung und Forschung|Forschungsminister]])
* [[Harald Krämer]] (* 1964), Fußballspieler
* [[Marko Marin]] (* 1989), Fußballspieler
 
== Literatur ==
* Otto Kammer: ''Unterliederbach, Spuren aus der Vergangenheit - Linien in die Gegenwart'', hrsg. durch [[Frankfurter Sparkasse#Frankfurter Sparkasse von 1822|Frankfurter Sparkasse von 1822 (Polytechnische Gesellschaft)]], 1977.
 
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
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* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=11717 |titel=Unterliederbach, Stadt Frankfurt am Main |datum=2018-10-16}}
* [https://hgv-unterliederbach.de/ Website des Heimat- und Geschichtsvereins Unterliederbach mit historischen Fotos]
* [https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de Website des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte]
* [https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/browse/id/7/current/1/sn/hkw/blatt_id/203 Unterliederbach auf einer Landkarte von ca. 1865]
* [https://www.tramfan-ffm.de/stadtplan/1942Stadtplan_FFM.jpg Frankfurter Stadtplan von 1942 mit damaliger Bebauung]
 
== Einzelnachweise ==
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