[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(13 dazwischenliegende Versionen von 13 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 6:
| Groesse = 326 bzw. 332 [[Aminosäuren]]
| Kofaktor =
| Precursor = [[Pepsinogen]], 373 [[Aminosäuren|AS]]
| Struktur =
| Isoformen =
Zeile 15:
| UniProt = P00790
| MGIid =
| CAS = {{CASRN|9001-75-6|Q95992717}}
| CASergänzend =
| ATC-Code = {{ATC|A09|AA03}}
Zeile 33:
}}
 
'''Pepsin''' (von {{grcS|πέψις|pepsis}} ''pepsis'', „Verdauung“) ist ein [[Verdauungsenzym]], eine so genannte [[Peptidase]], die in den Hauptzellen des [[Magen]]fundus von [[Wirbeltiere]]n und somit auch dem Menschen gebildet wird. Sie ist für den Abbau von mit der [[Nahrung]] aufgenommenen Eiweißen ([[Protein]]en) zuständig. Als Inhaltsstoff in Nahrungsmitteln oder in [[Pepsinwein]] soll es die Verdauung fördern.
 
== Geschichte ==
Grundlage für den Versuch von [[Johann Eberle (Mediziner)|Johann Nepomuk Eberle]] im Jahr 1834 Pepsin aus [[Rinder]]mägen anzureichern und somit zu beweisen, dass die [[Protein|Eiweiß]][[verdauung]] ein chemischer Prozess ist, waren die Aufzeichnungen von [[Friedrich Tiedemann]] und [[Leopold Gmelin]].<ref name=":0">{{Literatur |Autor=[[Wolf-Dieter Müller-Jahncke]], [[Christoph Friedrich (Pharmaziehistoriker)|Christoph Friedrich]], Ulrich Meyer |Hrsg= |Titel=Arzneimittelgeschichte |Auflage=2., überarbeitete und erweiterte Auflage |Verlag=Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft |Ort=Stuttgart |Datum=2005 |ISBN=978-3-8047-2113-5 |Seiten=112f.}}</ref>
 
[[Johannes Müller (Mediziner)|Johannes Müller]] vermutete in Pepsin ein [[Enzym]], das die [[Fleisch]]<nowiki />verdauung fördert, und übernahm den von [[Eilhard Mitscherlich]] eingeführten Begriff „Kontakt-Ferment“.<ref name=":0" /> Entdeckt wurde Pepsindas Magenpepsin<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 36.</ref> als erstes tierisches Enzym im Jahr 1836 vom deutschen [[Physiologie|Physiologen]] [[Theodor Schwann]].<ref name="pmid13432398">{{Literatur |Autor=Marcel Florkin |Titel=La découverte de la pepsine par Théodore Schwann [Discovery of pepsin by Theodor Schwann] |Sammelwerk=Revue Médicale De Liège |Band=12 |Nummer=5 |Datum=1957-03-01 |Seiten=139–144 |Sprache=fr |PMID=13432398}}</ref> 1839 wurde von [[Adolph Wasmann]] (1807–1853) eine Anleitung veröffentlicht, wie man Pepsin durch Fällung gewinnen kann. [[Friedrich Heinrich Bidder]] konnte schließlich beweisen, dass [[Salzsäure]] für den [[Magen]] vonnöten ist, dass er verdauen kann und dass das Pepsin durch die Salzsäure [[Aktivierung (Chemie)|aktiviert]] werden muss.<ref name=":0" />
 
Boudault kannte die Versuche von [[Friedrich Heinrich Bidder|Bidder]] nicht und muss so auch als [[Entdecker]] des [[Pepsinogen]]s angesehen werden, da er zu denselben Ergebnissen kam.<ref name=":0" />
Zeile 44:
1874 wurde das Pepsinogen dann von [[Wilhelm Ebstein]] und [[Paul Grützner]] in der [[Magenschleimhaut]] nachgewiesen.<ref name=":0" />
 
Der Leibarzt von [[Napoleon III.|Napoleon III]]., [[Lucien Corvisart]] (1824–1882), nutzenutzte den [[Magensaft]] von Tieren seit 1852, um Patienten mit [[Verdauungsstörung|Dyspepsie]] zu behandeln. Ihm wurde geraten, das Pepsin direkt nach der Methode von Wasmann herzustellen, um die Akzeptanz zu vergrößern. Auch in den Werken [[Arzneibuch|„Pharmacopoea germanica“]] (1872) sind Monografien zu „Pepsinum“ und „[[Pepsinwein|Vinum Pepsini]]“ zu finden, die die Behandlung von gastrischen Verdauungsinsuffizienzen belegt. 1873 kam das erste Pepsin-Präparat von [[Friedrich Witte (Unternehmer)|Friedrich Witte (Rostock)]] auf den Markt.<ref name=":0" />
 
1890 wurde ein Verfahren zur Pepsingewinnung in größerem Maßstab, z.&nbsp;B. aus 200 Schweinemägen, patentiert.<ref>{{Patent|Land=US |V-Nr=433395 |Titel=Obtaining Pepsin | A-Datum =1889-04-03 |V-Datum= 1890-07-29 |Erfinder=John Brill | DB =Google}}</ref> Das reine [[kristall]]ine Pepsin wurde erstmals 1929 von [[John Howard Northrop]], einem [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Chemiker]], beschrieben.<ref name="pmid17758437">{{Literatur |Autor=John H. Northrop |Titel=Crystalline Pepsin |Sammelwerk=Science |Band=69 |Nummer=1796 |Datum=1929-05-31 |Seiten=580–580 |Online=http://science.sciencemag.org/content/69/1796/580.1 |Abruf=2017-01-07 |DOI=10.1126/science.69.1796.580 |PMID=17758437}}</ref> 1898 benannte [[Caleb Bradham]] aus [[New Bern]] ([[North Carolina]]) das [[Erfrischungsgetränk]] „[[Pepsi]] Cola“ nach den wichtigsten Inhaltsstoffen Pepsin und [[Kolanuss]]extrakt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.sodamuseum.bigstep.com/generic.jhtml?pid=3 |wayback=20080212003647 |text=Soda Museum – The History of Pepsi-Cola}}</ref>
Zeile 59:
Temperaturen bis 60&nbsp;°C können seine Funktion nicht beeinträchtigen, ebenso wenig höhere Konzentrationen von [[Harnstoff]] und [[Guanidin]]. In [[Gefriertrocknung|gefriergetrocknetem]] Zustand kann Pepsin bei 4&nbsp;°C einige Monate gelagert werden.
 
== Verwendung ==
Penis
Pepsin eignet sich gut zur Untersuchung der [[Disulfidbrücke|Disulfidverbrückung]] in anderen Proteinen. Da die Spaltung bei niedrigen pH-Werten durchgeführt wird, ist die Gefahr von Disulfidaustauschreaktionen gering. Die kommerziell verfügbare Pepsin-Form ist meistens Pepsin aus dem Magen des [[Hausschwein|Schweins]].
 
== Siehe auch ==
Zeile 68 ⟶ 69:
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wiktionary}}