„Robert William Thomson“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Robert William Thomson.png|mini|hochkant|Robert William Thomson]]
'''Robert William Thomson''' (* [[1822]] in [[Stonehaven]], [[Kincardineshire]], [[Schottland]]; † [[8. März]] [[1873]] in [[Moray Place]], [[Edinburgh]]) war ein schottischer [[Konstrukteur]], [[Unternehmer]] und [[Erfinder]], auf den unter anderem der [[Luftreifen]], der [[Füllfederhalter]] und die [[Bandsäge]] zurückgehen.
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Thomson beschäftigte sich auch mit einem Radsystem, das mehr Komfort und Bodenhaftung bieten sollte als die herkömmlichen Kutschenräder mit ihren Eisenreifen. Am 10. Dezember 1845 wurde ihm für sechs Monate<ref>{{ANNO|mem|27|12|1845|16|List of English Patents Granted Between November 27, and December 24, 1845|ALTSEITE=448}}</ref> das britische Patent Nr. 10990 ausgestellt. Es betraf einen [[Vulkanisation|vulkanisierten]] [[Luftreifen]], den er „Aerial Wheel“ nannte. Erst ein Jahr zuvor hatte der [[US-Amerikaner|US-Bürger]] [[Charles Goodyear]] (1800–1860) ein amerikanisches Patent betreffend das Verfahren zur [[Kautschuk]]-[[Vulkanisierung]] erhalten.
Thomsons System bestand aus einem Lederschlauch, in dem ein weiterer Schlauch steckte. Der innere Schlauch bestand aus luftdicht mit [[Kautschuk]] vulkanisiertem [[Canvas (Gewebe)|Canvas-Gewebe]] und wurde mit Luft gefüllt. Der stabile äußere Lederreifen wurde auf die Felge [[Niet|genietet]].<ref name="HistoricUK_RWThomson" /> Das System funktionierte, war aber teuer. Zudem machte die genietete Konstruktion einen Reifenwechsel überaus aufwendig.
Im März 1847 wurde das Thomson-Rad im Londoner [[Regent’s Park]] öffentlich vorgeführt und in der Folge an mehreren Kutschen angebracht. Die Ergebnisse insbesondere bezüglich Fahrkomfort und Lärmreduktion waren positiv. An einer [[Brougham (Fuhrwerk)|Brougham-Kutsche]] hielt ein Satz ''Aerial wheels'' immerhin 1200 Meilen (ca. 2000 km).<ref name="GracesGuide_RWThomson" /> Für eine praktische Anwendung war es indes zu früh. Die Herstellung war viel zu aufwendig, um etwa im Kutschenbau kommerziell erfolgreich aufgenommen zu werden; das Fahrrad steckte noch in den Kinderschuhen.<ref name="HistoricUK_RWThomson" /> Schließlich war der Bedarf noch nicht gegeben, da erst die spätere Befestigung von Straßen mit vorwiegend grobem Kopfsteinpflaster den Wunsch nach Geräuschminderung vordergründig werden ließ.<ref>''Zur Geschichte des Luftreifens.'' In: [[KFT|Kraftfahrzeugtechnik]] 4/1968, S. 122–123.</ref> Thomson beklagte zudem den Mangel an besseren Materialien, insbesondere dünneren Gummibelägen, die seinen Luftreifen praktikabler gemacht hätten. Dennoch ließ er seinen Reifen 1846 auch in Frankreich und 1847 in den USA patentieren. Seine Idee geriet aber rasch in Vergessenheit.<ref name="GracesGuide_RWThomson" /> Lange nach dem Ablauf der Patentfrist erlangte Thomsons Erfindung noch einmal Bedeutung: Als nämlich [[John Boyd Dunlop]] 1888 ein sehr ähnliches Patent einreichte, wurde dies in Unkenntnis von Thomsons früherer Arbeit ausgestellt. Als das Amt den Fehler bemerkte, musste Dunlop seine Erfindung überarbeiten und neu einreichen.<ref name="WDRStichtag" /><ref name="SPon2013" />
Thomsons britisches Patent enthielt als mögliche Anwendung auch eine [[Untergrundbahn]] mit Dampfzügen auf seinen Gummirädern. Diese sollten auf hölzernen Bahnen laufen, die Lenkung der Komposition hätten seitliche, horizontal angebrachte Rollen übernommen, die an einem Mast am Fahrzeug angebracht, die Tunnelwände entlang laufen sollten.<ref name="EdinburghTrams_RWThomson" />
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[[Datei:The grave of Robert William Thomson, Dean Cemetery.JPG|mini|Robert William Thomsons Grab auf dem [[Dean Cemetery]] in Edinburgh.]]
Nach langer Krankheit verstarb
Clara Thomson reichte nach seinem Tod ein Patent über „Elastische Bänder, Sitze und andere Stützen und Kissen“ ein – seine letzte Arbeit.<ref name="HistoricUK_RWThomson" />
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Zwei Jahre nach seinem Tod heiratete seine Witwe [[John Fletcher Moulton, Baron Moulton]] (1844–1921). Sie verstarb 1888.
== Literatur ==
* {{DictNatBiogr |
* ''Obituary. Captain H. L. Thomson.'' In: ''[[The Times]].'' 14. März 1924 ([[s:en:The Times/1923/Obituary/Harold Lyon Thomson|Volltext]] [[[Wikisource]]]).
* [[Richard J. Evans]]: ''Steam Cars (Shire Album No. 153).'' Shire Publications, 1985, ISBN 0-85263-774-8.
* Anthony Bird, Edward Douglas-Scott Montagu of Beaulieu: ''Steam Cars, 1770–1970.'' Littlehampton Book Services, 1971, ISBN 0-304-93707-X.
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*
* {{Britannica |id=biography/Robert-William-Thomson |titel=Robert William Thomson |abruf=2017-04-26
* [https://www.historic-uk.com/HistoryUK/HistoryofScotland/Robert-William-Thomson/ ''Robert William Thomson''.] Historic-UK (englisch) abgerufen am 22. März
* [http://www.gracesguide.co.uk/Robert_William_Thomson ''Robert William Thomson''.] Grace’s Guide (englisch) abgerufen am 26. April 2017
* Jim Donnelly: [https://www.hemmings.com/magazine/hsx/2014/08/Robert-William-Thomson/3740801.html ''Robert William Thomson''.] Hemmings.com, August 2014 (englisch) abgerufen am 21. April 2017
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* [http://www.gracesguide.co.uk/Alexander_Chaplin_and_Co ''Alexander Chaplin and Co.''] Grace’s Guide (englisch) abgerufen am 26. April 2017
* [http://www.gracesguide.co.uk/John_Boyd_Dunlop ''John Boyd Dunlop''.] Grace’s Guide (englisch) abgerufen am 17. August 2017
== Einzelnachweise ==
<references>
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