„Lüdersdorf (Trebbin)“ – Versionsunterschied
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== Geschichte ==
Lüdersdorf ist nach seiner ursprünglichen Dorfstruktur ein Runddorf, dessen alter Kern noch gut erhalten ist, auch wenn nun der ursprüngliche zentrale Platz eng bebaut ist. Der Dorfkern liegt südlich der Durchgangsstrasse (L70). Lüdersdorf wurde 1492 erstmals urkundlich erwähnt<ref group="Anmerkung ">Die Nennung eines Luderstorph 1357 ist nicht sicher auf diesen Ort zu beziehen.</ref><ref name="Ortslexikon"/>. Es gehörte damals bereits zum [[Amt Zossen (1491–1872)|Amt Zossen]], das aus der [[Herrschaft Zossen]] hervorgegangen war. Es kann damit als sicher gelten, dass Lüdersdorf im Mittelalter zur Herrschaft Zossen gehörte; diese war 1490 vom brandenburgischen Kurfürsten [[Johann Cicero]] erworben worden. Der Ortsname ist vom Personennamen ''Luder/Lüder'' abgeleitet, bedeutet also Dorf eines Luder/Lüder, vermutlich der Lokator. Dieser Personenname ist wiederum eine verkürzte Form oder Koseform von Liuthari, Liutheri, Liudger oder Lothar. Liuthari, von ''liut'' = Volk und ''heri'' = Heer.<ref name="Namenbuch"/>
Nach dem Erbregister des Amtes Zossen von 1583 war die Gemarkung „seit alters“ in 40 [[Hufe]]n eingeteilt. Jede Hufe maß 15 [[Morgen (Einheit)|Morgen]] und 264 [[Quadratrute]]n (etwa 6,77 ha). Der [[Schultheiß|Lehnschulze]] bewirtschaftete drei Hufen, 18 Bauern hatten je zwei Hufen und ein Bauer bewirtschaftete lediglich eine Hufe. Der [[Kötter|Kossät]] des Lehnschulzen hatte dreieinhalb Morgen Acker, der kurfürstliche „Buschläufer“ zwei Morgen 150 QR neuen Acker. 1624 wurden neben den 20 Bauern und den zwei Kossäten auch ein Schmied und „die Schäferknechte“ registriert. 1652 waren nach den Wirren des 30-jährigen Krieges nur noch 11 Bauern und ein Kossät in Lüdersdorf ansässig. Aber bereits 1655 waren die Höfe wieder voll besetzt. Der Schulze hatte Fischereirechte. Unklar ist, wo er diese Rechte wahrnehmen konnte (im Amtsgraben westlich des Ortes? im Luch, einem kleinen Teich östlich des Ortes?). 1711 übte auch wieder ein Schmied sein Handwerk im Dorf aus. 1743 wird erstmals die [[Windmühle]] nordöstlich des Dorfes auf dem Windmühlenberg und ein Krug genannt. 1755 ist erstmals ein Schneider im Dorf nachgewiesen. 1771 zählte das Dorf 21 Giebel, 1801 sind 41 Feuerstellen (= Haushaltungen) genannt. 1840 wurden bereits 43 Wohnhäuser gezählt (bei 287 Einwohnern). 1858 hatte sich vor allem die Ausstattung mit Handwerkern verbessert; genannt werden zwei Schneidermeister, zwei Zimmergesellen, ein Tischlermeister, zwei [[Küfer|Böttchermeister]], ein Grobschmiedemeister und ein Kaufmann. 1893 wurde der Ort durch einen verheerenden Brand heimgesucht, nach dem das Dorf „völlig neu wieder aufgebaut“<ref name="Spatz"/> worden ist. Um 1900 war die Zahl der Wohngebäude auf 80 gestiegen, 1931 waren es bereits 86 Wohnhäuser. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden im Zuge der Bodenreform 134 ha Land enteignet und 96 ha auf Kleinbauern aufgeteilt, 34 ha wurden auf zwölf Altbauern verteilt. 1953 gründete sich eine [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] Typ III, 1954 eine weitere LPG. Beide wurden 1955 vereinigt, 1956 bewirtschaftete die vereinigte LPG mit 33 Mitgliedern eine Nutzfläche von 263 ha. 1960 war die LPG auf 135 Mitglieder mit 931 ha Nutzfläche angewachsen. Daneben existierte noch eine LPG Typ I mit 28 Mitgliedern und 106 ha Nutzfläche. Diese wurde 1964 mit der LPG Typ III zusammengeschlossen. 1971 erfolgte der Zusammenschluss der LPG Lüdersdorf mit den LPG's Klein Schulzendorf und Wiesenhagen mit Sitz in Klein Schulzendorf. 1973 hatte der VEB Landtechnischer Anlagenbau Potsdam einen Betriebsteil im Wohnplatz Eichenhof. Außerdem hatte die Revierförsterei Kummersdorf ihren Sitz in Lüdersdorf.
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