„Wegrelikt“ – Versionsunterschied

Als '''Wegrelikte''' oder '''Altwegrelikte''' bezeichnet man Formen und Merkmale in der [[Landschaft]], die auf einen verschwundenen [[Weg]] oder auf eine früher größere Bedeutung von Wegen hinweisen, die heute von untergeordneter Bedeutung sind.<ref>D. Denecke: ''Altwegrelikte: Methoden und Probleme ihrer Inventarisierung und Interpretation. Ein systematischer Überblick.'' In: ''Wege als Ziel, Veröffentlichungen der Altertumskommission für Westfalen XIII.'' Münster 2002, S. 1.</ref> Relikte ehemaliger Wege und [[Straße]]n sind noch zahlreich in der Landschaft vorhanden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht immer sofort erkennbar sind. Vor allem in [[Wald]]gebieten und [[Weide (Grünland)|Weidearealen]] sowie in kleinteilig landwirtschaftlich genutzten Regionen sind häufig Wegrelikte, vor allem [[Hohlweg|Weghohlen]], anzutreffen.<ref>E. Fischer: ''Zur Beurteilung alter Hohlwege,.'' inIn: ''Urgeschichte und Heimatforschung 24.'' (1987), S. 7.</ref> Wegrelikte helfen bei der Aufklärung der Trassen von [[Altstraße|Altwegen]] im Rahmen der historischen und archäologischen Altwegeforschung.<ref>B. W. Bahn: ''Zur Frage der Zentralität von Landschaften, Orten und Trassen,.'' inIn: ''aedificatio terrae. Beiträge zur Umwelt- und Siedlungsarchäologie Mitteleuropas,.'' Festschrift für Eike Gringmuth-Dallmer zum 65. Geburtstag, hrg. V. G.H. Jeute, J. Schneeweiß und C. Theune, (Rahden/West. 2007), S. 39.</ref>

Noch heute prägen vielerorts Wegrelikte durch ihr [[Relief (Geologie)|Relief]] und die reliefbedingte Vegetation lokale landschaftliche Verhältnisse. Sie stellen dabei oft auch wertvolle Biotope dar. Als solche und als Zeugen der über Jahrhunderte und teils schon über Jahrtausende hinweg ablaufenden Entwicklung des Wegenetzes bilden sie wertvolle Landschaftselemente der [[Kulturlandschaft]]. Sie müssen deshalb im Rahmen einer denkmal- und umweltgerechten Nutzung erhalten werden.<ref>D. Denecke: ''Wege und Wegenetz,.'' inIn: ''Reallexikon der Germanischen Altertumskunde.'' Bd. 35 (Berlin, Berlin/New York 2007), S. 626.</ref>