[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 83.175.122.119 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.4.12)
Markierung: Zurücksetzung
K Sprache
Zeile 70:
==== Färse ====
[[Datei:Mastkuh EO5P0612-2.jpg|mini|Mastkuh in Mecklenburg]]
 
Ein zuchtreifes ([[adult]]es) weibliches Rind wird mit circa 18 Monaten [[Künstliche Besamung|besamt]] (seltener [[Natursprung|bedeckt, gedeckt]]) und hat somit ein [[Abkalben|Erstkalbealter]] von etwa 27 Monaten. Bis dahin wird es als ''Färse'' oder im [[Oberdeutsche Dialekte|Süddeutschen/Österreichischen]] als ''Kalbin'' oder ''Kalbe'' (vgl. „[[Kalb]]“) bezeichnet. In der Schweizer Schriftsprache und in Baden-Württemberg bezeichnet man es auch oft einfach nur mit Rind.<ref>Danach (nach Kalb) wird das Tier als
Jungrind, Rind oder Gusti bezeichnet. https://www.lid.ch/fileadmin/lid/Produkte/Broschueren/20010_kuehe.pdf</ref>
Weitere regionale Bezeichnungen sind zum Beispiel ''Quie/Quiene, Starke/Sterke'' und ''Queen/Queene/Beijst/Beijste'' in [[Niederdeutsch|Norddeutschland]]<ref>Auch wenn die Schreibung ähnlich ist, so leitet sich die niederdeutsche Bezeichnung nicht vom englischen Wort ''queen'' her. Vgl. dazu dänisch ''kvie'' (Färse) und ''kvinde'' (Frau).</ref> sowie [[schweizerdeutsch]] ''Galtlig,''<ref>''[[Schweizerisches Idiotikon]],'' Band II, Spalte 237, Lemma ''Galtli<sup>n</sup>g'' ([https://www.idiotikon.ch/Register/faksimile.php?band=2&spalte=237&lemma=Galtling Digitalisat]); vgl. auch [[Galtvieh]].</ref> ''Guschti/Gusti''<ref>''Schweizerisches Idiotikon,'' Band II, Spalte 494, Lemma ''Gusti I'' ([https://www.idiotikon.ch/Register/faksimile.php?band=2&spalte=494&lemma=Gusti%20I Digitalisat]).</ref> und ''Manse/Mänsche/Meis'' u.&nbsp;ä.<ref>''Schweizerisches Idiotikon,'' Band IV, Spalte 334, Lemma ''Manse<sup>n</sup>'' ([https://www.idiotikon.ch/Register/faksimile.php?band=4&spalte=334&lemma=Mansen%20I Digitalisat])</ref> Im [[Allgäuerisch]]en bezeichnet man weibliche Jungtiere als ''Schump(e)''.
Zeile 76 ⟶ 77:
==== Kuh ====
[[Datei:Sömmerung von Milchkühen, Schweizer Alp im Wallis.jpg|mini|[[Sömmerung]] von Milchkühen am [[Simplonpass]] im [[Kanton Wallis|Wallis]]]]
 
Erst nach dem ersten Kalben wird das geschlechtsreife weibliche Hausrind als ''Kuh'' bezeichnet (ein sehr altes Wort: [[althochdeutsch]] ''kuo'', [[Indogermanische Sprachen|indogermanisch]] *''g<sup>u</sup>ou-''). Zwischen Beginn der ersten bis zum Beginn der zweiten Laktation wird sie auch ''Jungkuh'' genannt. Dient die Kuh zur Milch- oder Fleischgewinnung, wird sie auch als ''Milchkuh'' bezeichnet. Eine Kuh, die ausschließlich ihr Kalb aufzieht, nennt man ''[[Mutterkuh]]''. Eine Kuh, die (auch) fremde Kälber mit aufzieht, nennt man ''Ammenkuh''. In alemannisch- und romanischsprachigen Alpendialekten wird die Kuh auch als ''Lobe'' bezeichnet.
 
Zeile 103 ⟶ 105:
** weibliche Rinder bis zur ersten Abkalbung (also weibliche Kälber, weibliche Jungrinder sowie Färsen),
** Bullen und Ochsen unter zwei Jahren,
** [[Hausrind#Schnitzkalbin|SchnitzkalbinSchnitzkalbinnen]]nen sowie
** keine Milch gebende Mutterkühe, wie dies insbesondere zwischen zwei [[Laktationsperiode]]n geschieht ([[Trockensteher]]).
* '''Melkvieh''': ist (weibliches) Vieh, das [[Melken|gemolken]] wird.
Zeile 137 ⟶ 139:
* Energydrink [[Red Bull]]
* [[PREFA Aluminiumprodukte|PREFA]], Dachschindel aus Alublech
* Skulptur [[Charging Bull]] im BörseviertelBörsenviertel New Yorks.<!--
weitere Beispiele:
* Autobatterie [[Banner Batterien|Banner]] Running Bull
Zeile 160 ⟶ 162:
Das Hausrind ist weltweit verbreitet, wobei die Zebu-Rassen wesentlich besser an die [[Tropen]] angepasst sind als Rassen eurasischen Ursprungs. Im [[Mittelalter]] führten Europäer das Hausrind in [[Island]] und vorübergehend in [[Grönland]] ein. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts brachten Europäer das Hausrind dauerhaft nach [[Amerika]], auf viele weitere Inseln und nach [[Australien]] und [[Neuseeland]], wo sich bald große verwilderte Bestände entwickelten, die jedoch ab dem 18. Jahrhundert zusammenbrachen. Es gibt jedoch auch heute noch eine Reihe von wildlebenden Hausrinderpopulationen. Lange Tradition haben etwa die [[Chillingham-Rind]]er oder die [[Betizuak]]s (siehe [[Dedomestikation#Wildlebende Hausrinder|wildlebende Hausrinder]]).
 
Insgesamt leben etwa 1,5 Milliarden Rinder auf der Erde (Stand 2020). In den letzten Jahren ist die Anzahl der Rinder weltweit insgesamt leicht gestiegen.<ref>Statistisches Bundesamt (Destatis): [https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html ''Globale Tierhaltung, Fleischproduktion und Fleischkonsum - Ausgabe 2022'']</ref> Deren Gesamtgewicht ist fast doppelt so hoch wie das aller Menschen.<ref>[https://herd-und-hof.de/ernaehrung-/planet-der-rinder.html Herd-und-Hof.de: Planet der Rinder, 2005]</ref>
 
{| class="wikitable zebra" style="text-align:right"
|+Länder mit der größten Anzahl der Rinder (2021)<ref>Our World in Data: [https://ourworldindata.org/grapher/cattle-livestock-count-heads?tab=table ''Number of cattle'']</ref>
Zeile 246 ⟶ 249:
 
Afrikanische Rinderrassen ähneln äußerlich entweder Indischen Zeburindern oder buckellosen Rindern. Ursprünglich wurden auf diesem Kontinent offenbar buckellose Rinder gezüchtet, während Tiere des Zebutyps erstmals vor rund 4000 Jahren eingeführt wurden und erst seit dem frühen Mittelalter (um 700 n. Chr.) im Zuge der Arabischen Invasion vermehrt auftraten. Eigenartigerweise zeigen sowohl die afrikanischen Buckelrinder als auch die afrikanischen buckellosen Rinder weit stärkere [[Mitochondriale DNA|mitochondriale]] Übereinstimmung mit europäischen buckellosen Rassen als mit indischen Zeburindern. Das mitochondriale Genom wird ausschließlich [[maternal]] vererbt. Man nimmt daher an, dass männliche Zebus in die ursprünglichen afrikanischen Rassen eingekreuzt worden sind.<ref name="PMID8146187">R. T. Loftus, D. E. MacHugh u.&nbsp;a.: ''Evidence for two independent domestications of cattle.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' Band 91, Nummer 7, März 1994, S.&nbsp;2757–2761, {{ISSN|0027-8424}}. PMID 8146187. {{PMC|43449}}.</ref>
 
[[Datei:African Horns.jpg|mini|[[Watussirind]]er zählen zur Gruppe der Sanga-Rinder]]
 
Die buckellosen ursprünglichen Rassen Afrikas werden als [[Sanga-Rind]]er bezeichnet. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Sanga-Rinder auf ein Domestikationsereignis zurückgehen, das in Afrika stattfand. Demnach wäre der Afrikanische Auerochse unabhängig domestiziert worden.<ref>Caroline Grigson: [http://link.springer.com/article/10.1007/BF01117218 ''An African origin for African cattle? – some archaeological evidence.'' African Archaeological Review 1991, Bd. 9, Nr. 1, S. 119–144]</ref>
 
Es gibt eine große Zahl von Rinderrassen, die für verschiedene Ansprüche gezüchtet werden.
Die für die Nutztierhaltung in Europa wichtigsten Rinderrassen sind:
 
* ''Milchrasse/Zweinutzungsrasse:'' Schwarzbunte/Rotbunte; Fleckvieh/Simmentaler; Braunvieh; Weissblaue Belgier; Gelbvieh; Angler; Jersey; Normande; Modicana; Valdostana.
* ''Fleischrassen:'' Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Chianina, Galloway, Hereford, Limousin, Marchigiana, Piemonteser.