„Dolchstoßlegende“ – Versionsunterschied

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Die DNVP, die [[Völkische Bewegung]] und die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] griffen die Dolchstoßlegende auf, verknüpften sie mit der Behauptung einer alliierten [[Kriegsschuldlüge]] und nutzten sie propagandistisch für ihre Zwecke aus. Denn wenn das angeblich unbesiegte deutsche Heer durch einen „Dolchstoß“ der Juden und Kommunisten um den Sieg gebracht worden sei, dann hätten die Revolutionäre vom November 1918 und die demokratischen Politiker Schuld an der Niederlage und am folgenden Versailler Vertrag. Sie wurden deshalb als „Novemberverbrecher“ bezeichnet, die durch ihren „Verrat“ die Niederlage Deutschlands verschuldet hätten.
 
Diese Propaganda war eine schwere Belastung für die junge Weimarer Demokratie. Sie trug wesentlich dazu bei, die staatstragenden Parteien der [[Weimarer Koalition]] in der Öffentlichkeit zu delegitimieren und die Republik scheitern zu lassen. In diesem Zusammenhang begingen Rechtsradikale zu Beginn der 1920er Jahre auch einige [[Politischer Mord|politischen Morde]], so an [[Matthias Erzberger]] und [[Walther Rathenau]].nega
 
Friedrich Ebert geriet im „[[Dolchstoßprozess]]“ unter juristischen und medialen Druck, sein Verhalten im letzten Kriegsjahr zu rechtfertigen. Ein Gutachten des [[Reichsarchiv|Potsdamer Reichsarchivs]] hob die maßgeblichen Entscheidungsabläufe der OHL hervor; [[Wilhelm Groener]] deckte sein Geheimabkommen mit Ebert vom 9. November 1918 auf. Dies entlastete Ebert von den Vorwürfen, der jedoch, nicht zuletzt durch die ungerechtfertigten Anklagen gedemütigt und gesundheitlich angeschlagen, kurz darauf an einer verschleppten [[Appendizitis|Blinddarmentzündung]] verstarb.