„Dennis O’Neil“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Schriftsteller Dennis O’Neil; zum Geistlichen siehe [[Dennis Patrick O’Neil]].}}
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'''Dennis „Denny“ O’Neil''' (* [[3. Mai]] [[1939]] in [[St. Louis]], [[Mississippi (Bundesstaat)|Mississippi]]; † [[11. Juni]] [[2020]] in [[Nyack]], [[New York (Bundesstaat)|New York]])<ref>Richard Sandomir: [https://www.nytimes.com/2020/06/18/books/denny-oneil-dead.html ''Denny O’Neil, Writer Who Left His Mark on Batman, Dies at 81.''] In: ''[[The New York Times]]'', 18. Juni 2020,
== Leben und
=== Anfänge ===
O’Neil entstammte einer katholischen Familie aus St. Louis. Er studierte an der [[Saint Louis University|St. Louis University]] und erwarb Abschlüsse in englischer Literatur, kreativem Schreiben und Philosophie. Nach dem Studium trat O’Neil in die [[United States Navy|US-Navy]] ein. Als Matrose nahm er unter anderem an der amerikanischen Seeblockade teil, die die amerikanische Regierung über die Insel während der [[Kubakrise]] von 1962 verhängte.
Nach seinem Ausscheiden aus der Marine arbeitete O’Neil zunächst gelegentlich als Kolumnist bei einer Zeitung in Fort Girardeau, Mississippi. O’Neils [[Kolumne]]n ließen den damals bei [[Marvel Comics]] als Autor tätigen Schriftsteller [[Roy Thomas (Comicautor)|Roy Thomas]] auf ihn aufmerksam werden. Thomas vermittelte O’Neil einen Einstellungstest bei Marvel Comics. O’Neils Abschneiden bei diesem
=== Wechsel zu DC Comics ===
Unter dem Pseudonym Sergius O’Shaugnessy<!--sic!--> arbeitete O’Neil Ende der 1960er Jahre kurzzeitig bei [[Charlton Comics]], wo er [[Dick Giordano]] kennenlernte. Nach dem Bankrott von Charlton Comics wechselte O’Neil zu dem Verlag [[DC Comics]]. Die von DC veröffentlichten Serien und Figuren galten damals weithin als gesellschaftlich konformistisch, brav und zahm. Insbesondere die dramatischen sozialen Veränderungen und Konflikte in den Vereinigten Staaten der 1960er Jahre (Rassenunruhen, Frauenbewegung, Anti-Vietnamkrieg-Bewegung, ein wachsender Trend zur Hinterfragung gesellschaftlicher Verhältnisse und Strukturen sowie des Handelns politischer Machtinstanzen) wurde in den von DC zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Comics so gut wie gar nicht reflektiert.
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O’Neil, der sich sein Leben lang zu seinen linken Ansichten bekannte, benutzte seine Position als Autor (und später Editor) einiger der meistgelesenen amerikanischen Comicserien seit den späten 1960er Jahren beständig dazu, um von ihm als Missstände angesehene Erscheinungen der realen Welt durch das Medium der von ihm betreuten Comics zu thematisieren und anzuprangern. Der sich zum Konservativismus bekennende Autor [[Chuck Dixon]], der von den frühen 1990er bis in die frühen 2000er Jahre mehr als zehn Jahre lang als Autor von O’Neil als Redakteur beaufsichtigte Comics über den Superhelden Batman verfasste, spöttelte daher, vom rechten Blickwinkel aus, 2016 über O’Neil, dass dieser „der wohl bekannteste Liberale der amerikanischen Comicbranche“ sei („perhaps comicdoms most famous bleeding heart liberal“; der Begriff ''bleeding heart liberal'' ist in der Sprache der amerikanischen Konservativen dabei mit dem Werturteil aufgeladen, dass jener Teil der Linken, der so bezeichnet wird, von übermäßiger und verfehlter Empathie für jene Teile der Gesellschaft erfüllt ist, die angeblich zu Unrecht behaupten, benachteiligt und unterdrückt zu sein), fügte aber hinzu, dass er und der O’Neil aufgrund des Umgänglichkeit und undoktrinärer Art während ihrer Zusammenarbeit „trotzdem immer prächtig miteinander ausgekommen“ seien („we never got along anything but famously“).
=== Green Arrow und Green Lantern ===
Als Autor für die Anthologie-Serie ''[[The Brave and the Bold]]'' nahm O’Neil es zu dieser Zeit auf sich, die Figur des mit Pfeil und Bogen bewaffneten Superhelden [[Green Arrow]] optisch und charakterlich zu modernisieren: Während dieser in der ursprünglichen Version im Wesentlichen ein generischer [[Robin Hood|Robin-Hood]]-Abklatsch ohne bemerkenswerte individuelle Persönlichkeitszüge gewesen war, verpasste O’Neil ihm erstmals eine konturierte Persönlichkeit: Während der alte Green Arrow ein glattrasierter austauschbarer Superheld, ohne nennenswerte Meinungen, Eigenschaften und politische Überzeugungen, gewesen war, machte O’Neil aus ihm einen leidenschaftlichen Anhänger linker Ideen (Hinterfragung von Autoritäten und Machtstrukturen, Ablehnung von Militär, Polizeigewalt, Nuklearwaffen, Überzeugung, dass ein größeres Maß an sozialer Gerechtigkeit verwirklicht werden müsse), der sich – eine Beigabe der Hippie-Bewegung der
Die von ihm überarbeitete Green
Die Presse feierte die Reihe seinerzeit als eine effektvolle Aufzeigung von Missständen in der realen Welt, die das Bewusstsein für die hässlichen Seiten des zeitgenössischen Amerikas schärfe. Auch wurde O’Neils und Adams Arbeit als Beleg für die Reifung des Mediums Comic bewertet: So anerkannten Kritiker die „Hard Travelling Heroes“ als einen Nachweis dafür, dass Comics nicht zwingend darauf beschränkt sein müssten, ausschließlich auf Kinder zugeschnittene Geschichten mit wenig anspruchsvollem Inhalt zu bieten, der sich in kurzweiliger Unterhaltung ohne jede Tiefe erschöpft, sondern dass es auch möglich sei, in Comics Handlungen und Ideen zu präsentieren, die auch für Heranwachsende und Erwachsene geeignete Unterhaltung und sogar Denkanstöße transportieren.
Für Marvel Comics schrieb O’Neil in den 1970er Jahren längere Zeit für die Serie ''[[Iron Man]]''. Dabei verarbeitete er insbesondere seine eigenen schweren Alkoholprobleme in den 1970er Jahren, indem er den sich hinter dem eine moderne Hightech-Rüstung tragenden Superhelden Iron Man verbergenden Playboy, Unternehmer und Ingenieur Tony Stark in der Storyline „Demon in the Bottle“ als ein von Suchtproblemen geplagtes Wrack, das nur langsam zurück ins Leben findet.▼
==== Generalüberholung Batmans und seiner Widersacher ====
O’Neils bekannteste und wirkungsmächtigste Arbeit war
Die bis heute bekannten – in zahlreichen Fernsehserien, Filmen und Videospielen adaptierten – Versionen dieser Figuren wurden im Wesentlichen von O’Neil und Adams in den frühen 1970er Jahren geschaffen. Auch den seit den 1940er Jahren nicht mehr verwendeten Schurken [[Two-Face]] brachten die beiden zurück und reinterpretierten ihn als eine weitaus dunklere Figur – einen von Zwangsneurosen und schmerzhaften Obsessionen geleiteten mörderischen Geisteskranken mit krimineller Genialität – als in der ursprünglichen Fassung. Zudem fügten sie Batmans Schurkengalerie mit dem charismatischen Sektenführer und Terroristen [[Ra’s al Ghul]], einem Adepten mysteriöser magischer Künste, die ihm ein jahrhundertelang währendes Leben geschenkt haben, einen neuen Schurken hinzu, der sich als bei den Lesern überaus populär erwies und als einer der am häufigsten wiederkehrenden Widersacher des Superhelden durchsetzte. Weitere beständige Figuren, die O’Neil dem Batman-Universum hinzufügte, waren al Ghuls Tochter Talia, die zwischen ihrer Loyalität zu ihrem Vater und seinen Idealen und ihrer Liebe zu Batman hin- und hergerissen ist und die in späteren Geschichten die Mutter von Batmans Sohn wird, des Weiteren der exzentrische Gangster Maxie Zeus, der sich für eine Reinkarnation des höchsten Gottes des griechischen Pantheons hält, sowie die humanistische Ärztin Leslie Tompkins, die sich der Fürsorge für die Armen und Kranken in den Slums von Batmans Heimatstadt [[Gotham City (Comics)|Gotham City]] verschrieben hat.
In den frühen 1980er Jahren hatte O’Neil für Marvel Comics einen längeren Run als Autor der Serie ''[[Daredevil (Comic)|Daredevil]]'' über den blinden Rechtsanwalt Matt Murdock, der trotz seiner Behinderung mit Hilfe eines Radarsinns nachts gegen das Verbrechen kämpft. Als Zeichner wurde er von dem jungen Künstler [[Frank Miller]] unterstützt, dessen Karriere er fortan förderte. So verschaffte O’Neil Miller die Stelle seines Nachfolgers als Autor von ''Daredevil'' als er die Serie verließ. Und Mitte der 1980er Jahre holte O’Neil Miller zu DC Comics, wo Miller mit der von O’Neil edierten Miniserie ''The Dark Knight Returns'' (1986), die eine dystopische Zukunftsversion des Batman-Mythos, die das Amerika der 1980er Jahre reflektiert, präsentiert, sowie mit dem ebenfalls von O’Neil edierten Vierteiler „Batman. Year One“ (Batman #404-407) künstlerisch und kommerziell äußerst erfolgreiche Arbeiten produzierte.▼
==== Ausbau des Batman-Universums ====
In den 1980er und frühen 1990er Jahren schrieb O’Neil neben seiner Arbeit als Comicautor auch Episoden für Fernsehzeichentrickserien wie ''GI. Joe'' und ''Batman. The Animated Series'' sowie für Serien mit Realdarstellern wie ''Superboy''. In den frühen 1980er Jahren war er zudem an der Konzipierung der Zeichentrickserie ''Transformers'' über zwei einander bekriegende Fraktionen von außerirdischen Robotern, die sich in Fahrzeuge und Flugzeuge verwandeln können, beteiligt, die vor allem durch die die Cartoons flankierende Serie von Action-Figuren – einem der großen Verkaufsschlager der 1980er Jahre – äußerst erfolgreich wurde. Er war dabei unter anderem derjenige, der dem sehr bekannt gewordenen Anführer der „guten“ Roboterfraktion, den Autobots, den Namen „Optimus Prime“ gab.▼
Abenteuer für die diversen Batman-Serien verfasste O’Neil mit Unterbrechungen bis Ende der 1970er Jahre. 1986 wurde er vom DC Verlag zurückgeholt und als Editor mit der redaktionellen Aufsicht über das gesamte Batman-Sortiment des Verlages betraut: In dieser Stellung lenkte er die Geschicke des Superhelden mehr als 16 Jahre lang, bis 2002, indem er Autoren und Zeichner zur Gestaltung der Comics einstellte und anleitete, Manuskripte prüfte, Leitlinien für den weiteren Verlauf der Serien ausgab und dergleichen mehr. Unter seiner Ägide wuchs das Batman-Programm des Verlages von drei monatlichen Serien im Jahr 1986 (''Batman'', ''Detective Comics'', ''Batman and the Outsiders'') auf neun monatliche Serien im Jahr 2002 (''Batman'', ''Detective Comics'', ''Batman: Legends of the Dark Knight'', ''Batman: Gotham Knights'', ''Batgirl'', ''Birds of Prey'', ''Catwoman'', ''Nightwing'', ''Robin'').
Eine weitere Serie für die O’Neil Ausgaben verfasste war die Serie über den Pulp-Helden [[The Shadow]] (Zeichner: Mike Kaluta).▼
Als Autor von Batman-Comics steuerte O’Neil in den 1980er und 1990er Jahren, parallel zu seiner Tätigkeit als Editor, einzelne Storylines für die Anthologie ''Legends of the Dark Knight'' bei, darunter die Storyline „Venom“, in der er sich erneut mit den Gefahren der Drogensucht auseinandersetzt, sowie die Jubiläumsausgabe #50, die eine mögliche Variante des ersten Aufeinandertreffens von Batman und seinem Erzfeind Joker erzählt.▼
Ende der 1980er Jahre verfasste O’Neil die knapp 30 Hefte erreichende Neuauflage der ursprünglich von Charlton Comics veröffentlichten, inzwischen von DC Comics übernommenen, Serie über den trenchcoattragenden „gesichtslosen“ Mysterienjäger [[The Question]], die von [[Denys Cowan]] künstlerisch umgesetzt wurden.▼
Während seiner Zeit als Batman-Editor wirkte O’Neil auch an fünf seit 1989 entstandenen Batmanverfilmungen als Berater mit. Außerdem übernahm er es, die Comicadaptionen der vier Kinofilme ''[[Batman (Film)|Batman]]'' (1989), ''[[Batmans Rückkehr|Batman Returns]]'' (1992), ''[[Batman Forever]]'' (1995) und ''[[Batman & Robin]]'' (1997) zu verfassen.▼
In den 1990ern hat O’Neil unterrichtete O’Neil neben seiner Tätigkeit für DC Comics als Dozent an der [[School of Visual Arts]] in [[Manhattan]].▼
==== Weitere Batman-Projekte ====
Für seine Arbeit erhielt O’Neil diverse Auszeichnungen, so den ''[[Shazam Award]]'' for „Best Individual Story“ für „No Evil Shall Escape My Sight“ in ''Green Lantern'' # 76 (mit Neal Adams), für den „Best Writer“ (Dramatic Division) in den 1970ern für Serien wie ''Green Lantern'', ''Batman'', ''Superman'', u. a. sowie für die „Best Individual Story“ für „Snowbirds Don’t Fly“ in Green Lantern #85 1971.▼
Außerdem schrieb
Als Romanautor verfasste O’Neil eine Buchadaptionen der sich über zwei Jahre und mehr als
Dennis O’Neil starb im Juni 2020 im Alter von 81 Jahren.<ref>Chris Arrant: [https://www.gamesradar.com/legendary-batman-writer-denny-oneil-dies-at-age-81/ Legendary Batman writer, Denny O’Neil dies at age 81], gamesradar.com, erschienen und abgerufen am 12. Juni 2020</ref>▼
O’Neils letzte Batman-Geschichte war die kurze von [[Steve Epting]] illustrierte Story „Return to Crime Alley“ (eine Fortsetzung zu seiner klassischen Story „There is No Hope in Crime Alley“), die er 2019 zu der Jubiläumsausgabe ''Detective Comics'' #1000 beisteuerte.▼
▲=== Arbeiten an Batman (1969 bis 2008) ===
=== Iron Man und Daredevil bei Marvel ===
▲O’Neils bekannteste und wirkungsmächtigste Arbeit war jedoch schließlich die, ebenfalls zusammen mit Neal Adams als künstlerischem Partner verwirklichte, Generalüberholung des Superhelden Batman: Nachdem Batman sich in den 1950er und 1960er Jahren von einer unheimlichen Kreatur der Nacht, die im Schutz der Dunkelheit als bedrohlicher Rächer Jagd auf Kriminelle macht, zu einer harmlosen und sogar humoristischen Figur entwickelt hatte, die kinderfreundlich-zahme Abenteuer erlebte, führten O’Neil und Adams sie ab 1970 zu ihren Ursprüngen aus den späten 1930er und frühen 1940er Jahren zurück (und gingen sogar deutlich über diese hinaus), indem sie den Batman-Geschichten eine sehr viel düstere Optik sowie sehr viel düstere Inhalte und überhaupt einen grimmigeren und erwachseneren Stil als in den vorangegangenen Jahrzehnten gaben. Anstatt eines zumeist bei Tag agierenden leutseligen Zeitgenossen, der unbeschwert-lebensfroh durchs Leben geht und sich mit Widersachern auseinandersetzt, die ins Unterhaltungsprogramm eines Kindergeburtstages passen würden, machten sie Batman zu einer gebrochenen und traumatisierten Figur, die von inneren Dämonen angetrieben wird, die ihn zwingen nachts einen harten Privatkrieg gegen gefährliche Kriminelle zu führen. Zu diesem Zweck wurden die bekanntesten Widersacher von Batman, wie der Joker, der [[Pinguin (Comicfigur)|Pinguin]] oder [[Scarecrow (Comicfigur)|Scarerow]] („die Vogelscheuche“) die in den 1950er und 1960er Jahren erheiternd-harmlose Schießbudenfiguren gewesen waren, von O’Neil und Adams auf ihre Grundfesten herabgebrochen und dann als gefährliche Psychopathen und Geisteskranke (Joker, Scarecrow) oder als gewiefte Meisterverbrecher (Pinguin) neu interpretiert. Die bis heute bekannten – in zahlreichen Fernsehserien, Filmen und Videospielen adaptierten – Versionen dieser Figuren wurden im Wesentlichen von O’Neil und Adams in den frühen 1970er Jahren geschaffen. Auch den seit den 1940er Jahren nicht mehr verwendeten Schurken [[Two-Face]], brachten die beiden zurück und reinterpretierten ihn als eine weitaus dunklere Figur – einen von Zwangsneurosen und schmerzhaften Obsessionen geleiteten mörderischen Geisteskranken mit krimineller Genialität – als in der ursprünglichen Fassung. Zudem fügten sie Batmans Schurkengalerie mit dem charismatischen Sektenführer und Terroristen [[Ra’s al Ghul]], einem Adepten mysteriöser magischer Künste, die ihm ein jahrhundertelang währendes Leben geschenkt haben, einen neuen Schurken hinzu, der sich als bei den Lesern überaus populär erwies und als einer der am häufigsten wiederkehrenden Widersacher des Superhelden durchsetzte. Weitere beständige Figuren, die O’Neil dem Batman-Universum hinzufügte, waren al Ghuls Tochter, Talia, die zwischen ihrer Loyalität zu ihrem Vater und seinen Idealen, und ihrer Liebe zu Batman hin- und hergerissen ist und die in späteren Geschichten die Mutter von Batmans Sohn wird, der exzentrische Gangster Maxie Zeus, der sich für eine Reinkarnation des höchsten Gottes des griechischen Pantheons hält, sowie die humanistische Ärztin Leslie Tompkins, die sich der Fürsorge für die Armen und Kranken in den Slums von Batmans Heimatstadt [[Gotham City (Comics)|Gotham City]] verschrieben hat.
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▲In den frühen 1980er Jahren hatte O’Neil für Marvel Comics einen längeren Run als Autor der Serie ''[[Daredevil (Comic)|Daredevil]]'' über den blinden Rechtsanwalt Matt Murdock, der trotz seiner Behinderung mit Hilfe eines Radarsinns nachts gegen das Verbrechen kämpft. Als Zeichner wurde er von dem jungen Künstler [[Frank Miller]] unterstützt, dessen Karriere er fortan förderte. So verschaffte O’Neil Miller die Stelle seines Nachfolgers als Autor von ''Daredevil'', als er die Serie verließ. Und Mitte der 1980er Jahre holte O’Neil Miller zu DC Comics, wo Miller mit der von O’Neil edierten Miniserie ''The Dark Knight Returns'' (1986), die eine dystopische Zukunftsversion des Batman-Mythos präsentiert, die das Amerika der 1980er Jahre reflektiert
▲Abenteuer für die diversen Batman-Serien verfasste O’Neil mit Unterbrechungen bis Ende der 1970er Jahre. 1986 wurde er vom DC Verlag zurückgeholt und als Editor mit der redaktionellen Aufsicht über das gesamte Batman-Sortiment des Verlages betraut: In dieser Stellung lenkte er die Geschicke des Superhelden mehr als sechzehn Jahre lang, bis 2002, indem er Autoren und Zeichner zur Gestaltung der Comics einstellte und anleitete, Manuskripte prüfte, Leitlinien für den weiteren Verlauf der Serien ausgab und dergleichen mehr. Unter seiner Ägide wuchs das Batman-Programm des Verlages von drei monatlichen Serien im Jahr 1986 (Batman, Detective Comics, Batman and the Outsiders) auf neun monatliche Serien im Jahr 2002 (Batman, Detective Comics, Batman: Legends of the Dark Knight, Batman: Gotham Knights, Batgirl, Birds of Prey, Catwoman, Nightwing, Robin). So wurde unter O’Neils Regie 1989 die fast zwanzig Jahre laufende Serie ''Legends of the Dark Knight'' gestartet, die dezidiert auf erwachsene Leser ausgerichtete, inhaltlich, tonal und optisch besonders düstere Geschichten erzählt, die in den Anfachsjahren von Batmans Karriere als Verbrechensbekämpfer spielen. Anders als alle anderen Batman-Serie hatte Legends of the Dark Knight kein festes ''creative team'', sondern wurde von ständig wechselnden Autoren und Zeichnern betreut, die sich jeweils über eine bis sechs Ausgaben der Serie hinziehende Geschichte erzählen, um dann für das nächste Künstlerpaar Platz zu machen. 1992 initiierte O’Neil zudem den Start der vierten monatlichen Batman-Serie ''Batman: Shadow of the Bat'' (2000 durch ''Batman: Gotham Knights'' ersetzt). Im Laufe der 1990er Jahre ergänzte er das Batman-Programm dann um mehrere Spin-off-Serien, die Soloabenteuer von Figuren, die ursprünglich als Helfer oder Widersacher in den Batman-Serien aufgetreten waren, erzählen: Den Anfang machten 1993 die Serien ''Catwoman'' und ''Robin''. Es folgten ''Azrael'' (1995), ''Nightwing'' (1996), ''Birds of Prey'' (1998) und ''Batgirl'' (2000). Für die Serie ''Azrael'', die die Abenteuer eines jungen Mannes erzählt, der seit früher Kindheit von einem religiösen Geheimbund (dem Orden von Saint Dumas) indoktriniert und durch eine unterbewusste mentale Programmierung systematisch zu einer lebendigen Waffe herangebildet wurde, bevor er sich mit Batmans Hilfe von diesem Geheimbund lossagte, übernahm O’Neil zusätzlich zu seinen Aufgaben als Gruppeneditor für den Batman-Bereich des Verlages auch die Autorenpflichten. So verfasste er sämtliche 100 Ausgaben (und eine Sondernummer und mehrere Annuals) für diese von 1995 bis 2003 monatlich erscheinende Serie.
=== Arbeiten beim Fernsehen ===
▲Als Autor von Batman-Comics steuerte O’Neil in den 1980er und 1990er Jahren, parallel zu seiner Tätigkeit als Editor, einzelne Storylines für die Anthologie ''Legends of the Dark Knight'' bei, darunter die Storyline „Venom“, in der er sich erneut mit den Gefahren der Drogensucht auseinandersetzt, sowie die Jubiläumsausgabe #50, die eine mögliche Variante des ersten Aufeinandertreffens von Batman und seinem Erzfeind Joker erzählt.
▲In den 1980er und frühen 1990er Jahren schrieb O’Neil neben seiner Arbeit als Comicautor auch Episoden für Fernsehzeichentrickserien wie ''GI. Joe'' und ''Batman. The Animated Series'' sowie für Serien mit Realdarstellern wie ''Superboy''. In den frühen 1980er Jahren war er zudem an der Konzipierung der Zeichentrickserie ''Transformers'' über zwei einander bekriegende Fraktionen von außerirdischen Robotern, die sich in Fahrzeuge und Flugzeuge verwandeln können, beteiligt, die vor allem durch die die Cartoons flankierende Serie von Action-Figuren – einem der großen Verkaufsschlager der 1980er Jahre – äußerst erfolgreich wurde. Er war dabei unter anderem derjenige, der dem sehr bekannt gewordenen Anführer der „guten“ Roboterfraktion, den Autobots, den Namen „Optimus Prime“ gab.
=== Weitere Arbeiten und Auszeichnungen ===
▲Während seiner Zeit als Batman-Editor wirkte O’Neil auch an fünf seit 1989 entstandenen Batmanverfilmungen als Berater mit. Außerdem übernahm er es, die Comicadaptionen der vier Kinofilme ''[[Batman (Film)|Batman]]'' (1989), ''[[Batmans Rückkehr|Batman Returns]]'' (1992), ''[[Batman Forever]]'' (1995) und ''[[Batman & Robin]]'' (1997) zu verfassen.
[[Datei:9.13.09DennyO'NeillByLuigiNovi.jpg|mini|O’Neil beim Brooklyn Book Festival (2009)]]
▲Eine weitere Serie für die O’Neil Ausgaben verfasste war die Serie über den Pulp-Helden [[The Shadow]] (Zeichner: Mike Kaluta).
▲Ende der 1980er Jahre verfasste O’Neil die knapp 30 Hefte erreichende Neuauflage der ursprünglich von Charlton Comics veröffentlichten, inzwischen von DC Comics übernommenen
▲Außerdem schrieb er in den 1990er Jahren einige außerhalb der fortlaufenden Serien veröffentlichte Batman-Sonderprojekte: So die Miniserie ''Batman Sword of Azrael'' (1992), die den ersten Auftritt von Batmans Verbündeten und zeitweiligem Ersatz Azrael erzählt, die Miniserie ''Gordon of Gotham'' (1998), die die frühe Laufbahn von Batmans Verbündeten Jim Gordon, dem Polizeichef von Gotham City, als idealistischem Straßenpolizist beschreibt, und den One-Shot ''Batman: Death of Innocents'' (1996). Letzterer erzählt eine Geschichte, die vor den Gefahren von [[Landmine]]n warnt: Batman reist in ein fiktives Land, das von einem Bürgerkrieg geplagt ist, um die vermisste Tochter eines Mitarbeiters der ihm in seiner Geheimidentität als Bruce Wayne gehörenden Firma Wayne Enterprises zu finden. Es gelingt ihm zwar das Mädchen zu finden, doch kurz bevor der Helikopter, der sie ausfleigen soll eintrifft, stirbt sie, da sie versucht ein vermeintliches Spielzeug aufzuheben, das sich als der Zünder einer Landmine, der gezielt so gestaltet worden ist, dass er wie ein Kinderspielzeug aussieht, wobei sie zerrissen wird. Dieses Comicheft, das ein Vorwort des langjährigen Senators von Vermont [[Patrick Leahy (Politiker)|Patrick Leahy]] und mehrere Erlebnisberichte von Personen, die persönliche Erfahrungen mit Minen hatten, enthält, wurde von den Vereinten Nationen an Kinder in den Balkanländern und einige Mittelamerikanische Länder wie Honduras und Nicaragua verteilt, um dazu beizutragen, diese über die Gefahren von Landminen aufzuklären, die in diesen Ländern infolge kriegerischer Verwicklungen weit verbreitet waren, und die Kinder zu Verhalten anzuleiten, das geeignet war, das Risiko derselben mit Minen in Kontakt zu kommen reduzieren würde.
▲In den 1990ern hat O’Neil unterrichtete O’Neil neben seiner Tätigkeit für DC Comics als Dozent an der [[School of Visual Arts]] in [[Manhattan]].
▲Als Romanautor verfasste O’Neil eine Buchadaptionen der sich über zwei Jahre und mehr als achtzig Comichefte hinziehenden Storyline „Knightfall“ sowie die Romanadaptionen der Kinofilme ''Batman Begins'' (2005) und ''The Dark Knight'' (2008).
▲Für seine Arbeit erhielt O’Neil diverse Auszeichnungen, so den
▲O’Neils letzte Batman-Geschichte war die kurze von [[Steve Epting]] illustrierte Story „Return to Crime Alley“ (eine Fortsetzung zu seiner klassischen Story „There is No Hope in Crime Alley“), die er 2019 zu der Jubiläumsausgabe ''Detective Comics'' #1000 beisteuerte.
▲Dennis O’Neil starb im Juni 2020 im Alter von 81 Jahren.<ref>Chris Arrant: [https://www.gamesradar.com/legendary-batman-writer-denny-oneil-dies-at-age-81/ ''Legendary Batman writer, Denny O’Neil dies at age 81''.]
== Bibliographie ==
* Charlton Premiere # 2
* Thunderbolt # 58–60
* Adventure Comics # 418, 419, 449–451
* Armageddon 2001 special # 2
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* [[World’s Finest Comics|World’s Finest]] # 198, 199, 201, 202, 204, 211, 212, 214, 244, 256–264
* Amazing Spider-Man, The # 207–219, 221, 223
* Amazing Spider-Man Annual, The # 14
Zeile 129 ⟶ 142:
* X-Men # 65
* Justice, Inc – 1975
* Shadow the Private Files – with Mark Waid 1989
Zeile 148 ⟶ 161:
* Green Lantern – Hero’s Quest – 2005
* „The Iconoclasts“ – Fantastic Stories, ed. Ted White, Ultimate Publishing, 1971
* „Report on a Broken Bridge“ – [[Ellery Queen’s Mystery Magazine]], December 1971
Zeile 166 ⟶ 179:
* „Bicycle Superhero“ – Superheroes, ed. John Varley Ace Fantasy, 1995
* The Bite of Monsters – Belmont, 1971
* Dragon’s Fists – Richard Dragon, Kung Fu Master with Jim Berry, 1974
Zeile 178 ⟶ 191:
* [[The Dark Knight]], 2008
* The Lurker in the Family Room – The Haunt of Horror, Juni 1973
* Review of Will Eisner’s “A Contract With God” – [[The Comics Journal]] #46, Mai 1979
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Dennis O'Neil|3=S|Dennis O’Neil}}
* {{DNB-Portal|13018439X}}
* {{IMDb|nm1259714|Denny O’Neil}}
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