„Burgwald Dinklage“ – Versionsunterschied

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→‎Naturnaher Wasserhaushalt: „Bruch-*“ von „Bruch“?
Beweiskraft des Fotos? Verdeutlichung der Bedeutung des Fotos: „Unnormal“ im Sinne des Abschnittthemas ist es, dass der Burgwald nur noch selten so aussieht, wie es das Foto zeigt.
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[[Datei:NSG Burgwald Dinklage.jpg|mini|Naturbelassener Laubwald im Naturschutzgebiet vor Gebäuden der Burg Dinklage]]
[[Datei:Dinklage Burgwald April 2024.jpg|mini|hochkant|Nach Monaten mit ergiebigen Regenfällen sank der Wasserstand im Wildpark Dinklage im Frühjahr 2024 nur langsam.]]
'''Burgwald Dinklage''' ist der Name eines östlich des Ortskerns der Stadt [[Dinklage]] im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Vechta]] gelegenen Waldgebiets, dessen unmittelbar westlich der [[Bundesautobahn 1|A 1]] gelegener Teil auf dem Gebiet der Stadt [[Lohne (Oldenburg)|Lohne]] liegt. ''Burgwald Lohne'' ist auch der Name eines 2017 gebildeten [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebietes]].
 
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=== Naturnaher Wasserhaushalt ===
[[Datei:Dinklage Burgwald April 2024.jpg|mini|hochkant|Naturnaher Waldzustand: Nach Monaten mit ergiebigen Regenfällen sank der Wasserstand im Wildpark Dinklage im Frühjahr 2024 nur langsam.]] <!-- Bäume, die längere Zeit – hier: noch mehr als drei Monate nach dem Weihnachtshochwasser 2023 – unter Wasser stehen, sind für einen Bruchwald „normal“ -->
Über Jahrhunderte bestand das Gebiet des heutigen Burgwalds überwiegend aus [[Bruchwald]]flächen. Ursprünglich nannte man den Bereich des heutigen Burgwaldes „Schellbrock“, von „Bruch“, einem feuchten, von Überflutung gekennzeichneten Wald, der sich durch ein sehr geringes Gefälle auszeichnete. Um die für den Betrieb einer Wassermühle erforderliche Fallhöhe zu erreichen, wurde 1462 der Mühlenbach aufgestaut. Beim Bau der Wasserburgen wurde ein künstliches System von Gräften angelegt. Um Staunässe im Bereich der Burg Dinklage zu vermeiden, wurde 1776 ein 12 km langes System von Gräben im Wald angelegt. Da der Trenkampsbach südlich des Waldes deutlich tiefer als die Wassermühle lag, wurde Wasser in Richtung Süden zu diesem Bach abgeleitet.<ref>Landkreis Vechta / Bio-Consult: ''Managementplan FFH-Gebiet „Wald bei Burg Dinklage“''. 2. November 2021, S. 12</ref> Teile des Bruchwalds wurden gerodet, und die danach freie Fläche wurde als Grünland genutzt, das durch ein Schleusensystem in den Wintermonaten überflütet wurde. Die hohen Erträge der Rieselwiesen konnten durch Anlage eines Rieselwiesensystems im Jahr 1847 gesteigert werden.<ref>Landkreis Vechta / Bio-Consult: ''Managementplan FFH-Gebiet „Wald bei Burg Dinklage“''. 2. November 2021, S. 13</ref> Nach der Markteinführung von [[Kunstdünger]] wurde das Rieselwiesensystem unwirtschaftlich und zunächst um ein unterirdisch verlaufendes [[Verrohrung (Wasserbau)|Dränagesystem]] ergänzt und ab 1920 ersetzt. Ab den 1920er Jahren setzten sich Bestrebungen durch, die Gründland- durch Ackerbauflächen zu ersetzen. Der Trockenlegungseffekt führte zur Anpflanzung von Nadelbäumen im verbliebenen Wald. Zu einer weiteren Senkung des Grundwasserspiegels im ehemaligen Bruchwald führte der Bau der [[Bundesautobahn 1]], der eine Ableitung von Wasser aus Brockdorf in den Trenkampsbach erforderlich machte.
Zur Ausweisung des Burgwaldgebiets als Landschaftsschutzgebiet führte im Jahr 1983 der rücksichtslose Umgang eines Privatwaldbesitzers, der um 1980 200 ha vom Grafen von Galen gekauft hatte.<ref>Landkreis Vechta / Bio-Consult: ''Managementplan FFH-Gebiet „Wald bei Burg Dinklage“''. 2. November 2021, S. 16</ref> Der Agrarindustrielle plante, die Fläche in einen Maisacker umzuwandeln, auf dem er die Gülle aus seinen Tierställen aufbringen wollte. Nach der illegalen Abholzung von 45 alten Eichen, die eine [[Wallhecke]] bildeten und die Bildung großer zusammenhängender Ackerflächen verhinderten, wurde er wegen „[[Gemeinschädliche Sachbeschädigung|gemeinschädlicher Sachbeschädigung]]“ verurteilt.