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Eine '''Trense''' ist ein Bestandteil des [[Zaumzeug]]s, das im Maul des [[Hauspferd]]es oder [[Hausesel]]s angelegt wird. Es besteht heute weitgehend aus dem Mundstück, auch '''Gebiss''' genannt, und seitlich außerhalb des Maules befindlichen Ringen zum Einschnallen der [[Zügel]] und Riemen. Darüber hinaus können seitlich auch noch weitere Besatndteile angebracht sein. In der [[Urgeschichte|prähistorischen]] Vergangenheit waren Trensen in der Regel mehrteilig mit dem Mundstück und seitlichen Schenkeln, die als '''Trensenknebel''' bezeichnet werden. Damals wie heute kann das Mundstück oder Gebiss ungebrochen sein und wird dann '''Stange''' oder '''Stangenmundstück''' genannt. Ebenso gibt es gebrochene Varianten, so dass das Mundstück ein oder zwei Gelenke aufweist. Die Trense entstand im Übergang vom 3. zum 2. Jahrtausend v. Chr. im Verbund mit der Entwicklung leichter zweirädriger [[Streitwagen]] mit Speichenrad. Eine Übertragung auf das Reiten fand erst später statt.
Ein '''Gebiss''' ist ein Mundstück für [[Hauspferd|Pferde]] und Bestandteil des [[Zaumzeug]]s. Es hat auf beiden Seiten Ringe zum Einschnallen der [[Zügel]].
 
== Etymologie ==
Ein ungebrochenes Gebiss wird auch Stangengebiss oder '''Stange''' genannt. Eine '''Trense''' ist ein gebrochenes Gebiss, das bedeutet, dass sie ein oder zwei Gelenke hat.
Die Bezeichnung Trense stammt vom [[Spanische Sprache|spanischen]] Wort ''trenza'' ab, was mit „Flechte“ oder „Seil“ übersetzbar ist. Es leitet sich wohl vom altspanischen ''treça'' für „ Haarflechte“ her. Trense bezog sich somit ursprünglich auf eine leichte Schirrung ohne Mundstück. Von der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] gelangte die Bezeichnung während der spanischen Besetzung im 16. Jahrhundert über die [[Niederlande]] in den deutschen Sprachgebrauch.<ref name="Hüttel 1981"/> In frühneuzeitlichen Texten findet sich die Bezeichnung „das Biss“ für die Pferdetrense, so etwa in einem mit Abbildungen und Erläuterungen verschiedener Trensen versehenem „pisbuech“ (Teil einer in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Handschrift im Stadtarchiv Augsburg).<ref name="Hils 1985"/>
 
== Geschichte ==
=== Terminologie ===
[[Datei:Bit (AM 1938.16-2).jpg|mini|Ungebrochenes Stangengebiss, Bronze, Persien, ca. 2000 v.&nbsp;Chr.]]
Eine Trense im archäologischen Sinne besteht in der Regel aus dem Mundstück (Gebiss) und den Seitenstücken, an denen das Mundstück befestigt ist. Die Seitenstücke, bei modernen Trensen als Schenkel bezeichnet, werden in der Archäologie unter dem Oberbegriff „Trensenknebel“ geführt. Diese bestanden häufig aus härteren organischen Materialien wie Knochen, Geweih, selten auch Elfenbein oder aber aus Metall und sind so zumeist die einzigen erhaltenen Bestandteile der Trense, da das Mundstück anfänglich weitgehend aus weicheren Stoffen wie Leder oder Bast gefertigt war. Ausnahmen bilden hier vollständig metallene Trensen. Die Trensenknebel besitzen mehrere Öffnungen in Form von Löchern oder Ösen, welche das Mundstück und die Riemen des Kopfgestells des [[Hauspferd]]es zuzüglich der Zügel aufnehmen. Diese Öffnungen werden „Durchzüge“ genannt. Die Gesamtheit aller Durchzüge bildet die sogenannte „Einrichtung“.<ref name="Hüttel 1981"/>
[[Datei:AMK - Bronzezeit Frauenberg Trensenknebel.jpg|mini|Trensenknebel aus Hirschgeweih, Bronzezeit, Archäologisches Museum Kelheim]]
Ursprünglich wurden Gebisse aus vergänglichem Material beispielsweise Leder verwendet, wobei rechts und links anstelle der Trensenringe häufig Trensenknebel angebracht waren. Als älteste Trensenknebel (Psalien oder Psalii) wurden durchbohrte [[Geweih]]stangen, die so genannten Knebel vom Typ Sabatinovka der [[Sredny-Stog-Kultur|Sredni-Stog]]-, [[Gumelniţa-Kultur|Gumelnita]]- und [[Cucuteni-Tripolje-Kultur|Cucuteni-Tripolje]]-Kultur sowie die Ostorfer Spitzen der späten [[Trichterbecherkultur]] diskutiert, die in das Spät[[neolithikum]] und die frühe [[Kupferzeit]] zu datieren sind. Ihre Verwendung als Trensenknebel ist allerdings umstritten.
 
=== Aufbau der Trensen in der Bronze- und Eisenzeit ===
Als mögliche frühe Psalien sind außerdem noch Objekte aus der kupferzeitlichen [[Botai-Kultur]] [[Kasachstan]]s (etwa 3500–3000 v. Chr.) zu erwähnen. Ein Fundort erbrachte etwa 300.000 Pferdeknochen, die jedoch überwiegend von [[Wildpferd]]en stammen. Da die gesicherte, bronzezeitliche Knebelentwicklung dieses Raumes jedoch mit Platten- und Scheibenknebeln beginnt, bestände demnach keine Kontinuität.
[[Datei:Bit (AM 1938.16-2).jpg|mini|links|Ungebrochenes Stangengebiss, Bronze, Persien, um 2000 v. Chr.]]
[[Datei:Bronze horse bit MET DP243891.jpg|mini|Trense mit gebrochenem Mundstück, Bronze, Villanova, 8. Jh. v. Chr.]]
Anhand der metallenen Mundstücke lassen sich eine ungebrochene und eine gebrochene Version unterscheiden, ebenso treten glatte und tordierte Versionen auf. Die Verbindung der beiden Elemente einer Trense miteinander erfolgte auf unterschiedliche Weisen. In einer vor allem in der [[Bronzezeit]] und frühen [[Eisenzeit]] sehr weit verbreiteten Form wurden die Enden des Mundstücks durch den Hauptdurchzug des Trensenknebels geschoben, was als „α-Prinzip“ bekannt ist. Bei den Stangenknebeln entstand im weiteren Verlauf der eisenzeitlichen Entwicklung daraus das „β-Prinzip“, bei dem das Mundstück mittels eines organischen Bandes an den Knebel gebunden wurde. Dies ist typisch für Trensenknebel mit einer gleichlaufenden, also monoplanen Anordnung der Durchzüge und kann als Entwicklung der osteuropäischen Steppenvölker gesehen werden, welche sich dann auch nach Westen hin ausbreitete. Ein drittes, als „γ-Prinzip“ benanntes Verbindungssystem entstand in der [[Skythen]]zeit. Hierbei wurde der Trensenknebel in die äußere Öse des Mundstücks gesteckt.<ref name="Dietz 1998"/>
 
[[Datei:Seima Turbino artefacts 1.png|mini|links|Pferdefiguren der [[Sejma-Turbino-Kultur]] um 2000 v. Chr., links zwei Dolchgriffe aus Rostovka (1) und Sejma (2) mit geschirrten Pferden]]
Sichere Belege von Knebeln, die zu Trensen aus organischem, nicht erhaltenem Material gehören, stammen erst aus der frühen Bronzezeit (Ende des 3./Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr.). In den verschiedenen Gebieten werden dabei zunächst ganz unterschiedliche Formen aus Knochen oder Geweih verwendet. In dem osteuropäisch-zentralasiatischen Raum zwischen Griechenland bzw. dem [[Karpatenbecken]] (allerdings in einer Nebenrolle) bis [[Usbekistan]] handelt es sich um Platten- und Scheibenknebel (rueda calada).
[[Datei:Subeixi saddle - Wertmann et al 2023.jpeg|mini|hochkant|Skythische Ledersättel aus der Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr.]]
Über die Art der Einbindung der Trense in das Kopfgestell des Hauspferdes liegen aus vorgeschichtlicher Zeit nur wenige Informationen vor, da die zugehörigen Riemen und Zügel fast ausschließlich aus Leder oder ähnlichem bestanden. In einzelnen Fällen wurden knöcherne Riemenverteiler dokumentiert, die einen runden oder Y-förmigen Umriss haben und mehrere kreisförmige Öffnungen für die einzelnen Riemen aufweisen. Der größere Teil stammt aus dem Karpatenbecken, eventuell liegt mit einem Fund vom Buhuberg bei [[Waidendorf]] in Niederösterreich auch in Exemplar aus dem [[Alpen|nordalpinen]] Bereich vor.<ref name="Wittmann 2023"/> Gelegentlich finden sich aus der frühen Zeit der Trensenentwicklung figürliche Darstellungen von geschirrten Pferden. Zu den ältesten Beispielen gehören Figuren auf den Knäufen von Dolchen aus Rostovka und Sejma in [[Sibirien|Westsibirien]]. Sie werden der [[Sejma-Turbino-Kultur]] um 2000 v. Chr. zugesprochen und zeigen Pferdeköpfe mit stark stilisiertem Kopfgestell.<ref name="Michailov 2023"/> Deutlich jünger ist ein Beispiel eines bronzenen Pferdekopfaufsatz aus dem skythischen [[Großkurgan von Arschan]] in Südrussland, der verschiedene, aber vermutlich ebenfalls abstrahierte Riemen zeigt.<ref name="Dietz 1998"/> Weitere Hinweise auf das Kopfgestell geben bildliche Darstellungen der [[Mykenische Kultur|mykenischen]] Zeit, so auf [[Stele]]n der Schachtgräber von [[Mykene]] selbst oder auf [[Fresko|Fresken]] aus [[Tiryns]].<ref name="Boroffka 1998"/><ref name="Grigoriev 2021"/> Ebenso sind mehrere Darstellungen ab der Zeit des [[Neues Reich|Neuen Reiches]] im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] bekannt.<ref name="Herold 2004"/><ref name="Hoffmann 2004"/>
 
Ein nahezu vollständiges Kopfgestell wurde bei zwei Pferdebestattungen der [[Hallstattzeit]] aus [[Meilhac]] im zentralwestlichen Frankreich dokumentiert. Deren Riemensystem war ursprünglich prunkvoll mit [[Perle]]n besetzt gewesen, wodurch sich ein Kopfgestell bestehend aus den Backen- und Nackenriemen, dem Nasen- und Stirnriemen und zusätzlich einem Riemen längs über den Schädel zwischen den beiden letztgenannten rekonstruieren lässt.<ref name="Taffanel et al. 1962"/> Ein nahezu vollständiges Zaumzeug, das sich aus einem Ledersattel, der Trense mit eisernem Mundstück und hölzernen Stangenknebeln sowie ledernen Riemen und Zügeln zusammensetzt, blieb in einem skythischen Grab bei [[Yanghai-Gräberfeld|Yanghai]] im nordwestlichen [[Altai]] erhalten. Das Grab datiert in den Zeitraum von 724 and 396 v. Chr., ermittelt mit der [[Radiokarbonmethode]]. Das Kopfgestell umfasste einen Backen- und Nackenriemen, der vollständig um den Kopf geschlungen wurde, sowie einen Nasen- und Kehlriemen.<ref name="Wertmann et al. 2023/>
* Die Plattenknebel sind langrechteckig, in der Längsrichtung gewölbt, mit einem großen Loch in der Mitte. Eine zusätzliche Durchbohrung liegt seitlich. Das nach Fundlage obere Ende der Platte ist abgesetzt und trägt mehrere kleine Löcher.
* Die Scheibenknebel sind rund mit einem großen Durchzug in der Mitte. Eine Variante hat seitlich dazu zwei Löcher, eine andere, häufigere, besitzt eine abgesetzte, gerade oder dreieckige Seite mit mehreren kleinen Löchern, in denen manchmal Fixierstifte erhalten sind.
 
=== Prähistorische Trensenfunde ===
Platten- als auch die Scheibenknebel haben meist Zacken oder Spitzen auf der Innenseite, sind also geschärft. Die Verwendung solcher Platten und Scheiben als Trensenknebel ist gesichert durch Gräber aus dem [[Ural|Südural]]. Dort wurden sie am Maul von Pferdeskeletten gefunden. Einen weiteren Hinweis geben bildliche Darstellungen auf [[Mykenische Kultur|mykenischen]] [[Fresko|Fresken]]. Während die Plattenknebel in diesem Gebiet nur kurzzeitig verwendet wurden, blieben Scheibenknebel bis in die entwickelte Bronzezeit in Gebrauch. Die Knebelseite mit mehreren Löchern war an dem Nasenriemen befestigt, während alle weiteren Einrichtungen (andere Riemen und die Zügel) mit der Trense verknüpft gewesen sein dürften, die durch den großen Durchzug führte.
Im Vergleich zu den Trensenknebeln sind Mundstücke oder vollständige frühe Trensenfunde weitaus seltener. Beispielhaft für ein metallenes ungebrochenes Mundstück sei ein Objekt aus einem eisenzeitlichen Brangrab bei [[Königsbronn]] in Baden-Württemberg genannt. Eine der wenigen vollständigen Trensen aus organischem Material wurde in einer [[Pfahlbausiedlung]] bei [[Grandson]] am [[Neuenburgersee]] gefunden. Sie besteht aus zwei 16 cm langen Trensenknebeln aus Geweih sowie einem 7 cm langen Mundstück aus einem Röhrenknochen. Bei einem weiteren, rund 19 cm langen Trensenknebel der gleichen Fundstelle steckte in einem der Durchzüge noch der Rest eines Mundstückes aus Holz. Beide Objekte gehören der [[Urnenfelderzeit]] an.<ref name="Hüttel 1981"/> Deutlich häufiger sind metallene Trensen, die vermehrt für die spätere Bronzezeit und nachfolgende Eisenzeit des südlichen und südöstlichen Europas sowie des weiteren [[Mittelmeer]]gebietes vermerkt werden können.<ref name="Woytowitsch 1978"/><ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Dietz 1998"/> Als sehr bekannte Exemplare dieser Region können hier die Trensen aus [[Mykenische Kultur|Mykene]] in Griechenland aus [[Amarna]] in Ägypten oder vom [[Tell el Ajjul]] in Israel genannt werden, die alle der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. angehören. Ein für das nordalpine Gebiet hervorragendes Beispiel ist die im Jahr 1916 gefundene bronzene Trense von [[Zürich-Enge-Alpenquai]] in der Schweiz aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Eine Besonderheit findet sich insofern darin, dass das Mundstück zwar gebrochen ist, die beiden Teile jedoch jeweils fest mit den Trensenknebeln verbunden waren, sie wurden also jeweils in einem Stück gegossen.<ref name="Willingen et al. 2012"/> Vergleichbar dazu ist eine bronzene Trense aus Belin in Rumänien. Weitere metallene Trensen aus dem nordalpinen Raum wurden unter anderem in [[Mörigen]] am [[Bielersee]] in der Schweiz sowie in [[Mengen]] und [[Pfahlbaumuseum Unteruhldingen|Unteruhldingen-Stollenwiesen]] in Baden-Württemberg gefunden, die jeweils eine vergleichbare zeitlich Stellung aufweisen.<ref name="Hüttel 1981"/>
 
=== Ursprung der Trense ===
Eine eigenständige Provinz für Trensenknebelfunde ist [[China]]. Hier wurden in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. metallene Plattenknebel verwendet. Diese bestehen aus einer rechteckigen Platte mit zentralem Loch, seitlichem Bügel und zwei hohlen Rippen oder zusätzlichen Ösen. Im Unterschied zu den eurasischen Plattenknebeln aus Geweih oder Knochen sind sie ungeschärft.
Die [[Domestizierung]] des Hauspferdes aus wildlebenden Vorfahren begann möglicherweise schon im 4. Jahrtausend v. Chr. Um rund 3500 v. Chr. zähmten die Träger der kupferzeitlichen [[Botai-Kultur]] aus [[Kasachstan]] Wildpferde und begründeten teilweise ihre gesamte Lebensweise auf diesen Tieren. So erbrachte der für die Kultur namensgebende Fundort etwa 300.000 Pferdeknochen.<ref name="Anthony et al. 2000"/><ref name="Anthony 2007"/><ref name="Outram et al. 2009"/><ref name="Outram 2023"/> Die Frage, ob die Tiere außer als Nahrungs- und Rohstofflieferanten anderweitig eingesetzt wurden, unterliegt in der Wissenschaft aber einer intensiven Debatte. Überlegungen zufolge hätte das Reiten den Völkern der Steppe eine deutlich höhere Mobilität beschert. Einige Forscher interpretieren daher auffällige Zahnabnutzungsmuster als Hinweise auf Trensennutzung,<ref name="Brown et al. 1998"/> was jedoch auch in Kritik steht.<ref name="Treal et al. 2021"/> Die Pferdezucht der Botai-Kultur war insgesamt nicht von Dauer, so dass die Tiere wohl anschließend wieder verwilderten. [[Genetik|Genetischen]] Untersuchungen zufolge sind die Botai-Pferde die nächsten Verwandten des [[Przewalski-Pferd]]es und stehen nicht in der Linie des Hauspferdes.<ref name="Gaunitz et al. 2018"/>
Im Gegensatz dazu wurde im Karpatenbecken und im Alten Orient seit der Frühbronzezeit (Ende des 3./Anfang des 2. Jahrtausend v. Chr.) der
* Stangenknebel aus Geweih verwendet. Im Karpatenbecken trafen die Scheiben- und Stangenknebeltraditionen aufeinander, und es entstanden vereinzelte Mischformen. Im Verlauf der Bronzezeit (Mitte bis Ende des 2. Jahrtausends v. Chr.) verbreiteten sich die Stangenknebel weiter nach Westen und wurden in Italien, West- und Nordeuropa, einschließlich der [[Britische Inseln|Britischen Inseln]] bis in die Spätbronzezeit (Anfang 1. Jahrtausends v. Chr.) verwendet. Während dieser Zeit ersetzten sie allmählich auch im Osten die älteren Platten- und Scheibenknebel und sind in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. bis China nachweisbar. Es fällt auf, dass in Westeuropa, auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] und in Westfrankreich, archäologisch kein frühes Zaumzeug überliefert ist. Die Geweihknebel aus Frankreich sind vorwiegend spätbronzezeitlich, obwohl dort das Pferd in der Zeit der [[Glockenbecherkultur]] (3. Jahrtausend v. Chr.) wahrscheinlich redomestiziert worden war.
 
[[Datei:Model of a chariot drawn by four horses abreast. Quadriga consists of a chariot and a charioteer with four onagers. From Tell Agrab, Iraq. Early Dynastic period, 2600-2370 BCE. Iraq Museum.jpg|mini|Kupfermodell eines Streitwagens mit Vollrädern vom [[Tell Agreb]], gezogen von vier Equiden, die beiden mittleren sind über ein Joch eingespannt, die beiden äußeren jeweils nur über Leinen, etwa 2600 bis 2370 v. Chr.]]
Bei der Entwicklung der Stangenknebel finden sich schon von Anfang an sowohl biplan (der große Durchzug liegt in einer anderen Ebene als die kleineren Löcher) als auch monoplan (alle Löcher liegen in einer Ebene) eingerichtete Knebel. Diese beiden Systeme existierten bis in die Spätbronzezeit weiter, es entstanden jedoch auch andere Varianten. Schon aus der [[Frühe Bronzezeit|frühen]] und [[Mittlere Bronzezeit|mittleren Bronzezeit]] kennen wir Stangenknebel mit zwei mittleren Durchzügen, manchmal mit zusätzlichen Zapfen an einem Ende.
Das heutige Hauspferd wurde einige hundert Jahre später wahrscheinlich in der [[Schwarzes Meer|Schwarzmeerregion]] domestiziert. Spätestes zum Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. breitete es sich als Begleiter des Menschen über weite Teile Eurasiens aus.<ref name="Fages et al. 2019"/><ref name="Librado et al. 2021"/><ref name="Librado et al. 2024"/> Unklar ist hierbei, ob diese frühen Pferdezüchter vergleichbar zu den Trägern der Botai-Kultur die Hauspferde auch anderweitig denn als Nahrungs- und Rohstofflieferanten nutzten. Bei einzelnen menschlichen Skeletten der wiederum kupferzeitlichen [[Jamnaja-Kultur]] beobachtete anatomische Veränderungen werden als Reiterfazetten gedeutet.<ref name="Trautmann et al. 2023"/> Die großen und schweren Wagen mit Vollrädern, die unter anderem für die [[Maikop-Kultur|Majkop-]] und Jamnaja-Kultur sowie andere archäologische Komplexe der südrussischen Steppe belegt sind, wurden allerdings höchstwahrscheinlich von [[Hausrind]]ern gezogen.<ref name="Trifonov 2004"/><ref name="Turetskij 2004"/> Das Reiten eines Pferdes selbst benötigt nicht zwangsläufig eine Trense, da der Reiter seine Kommandos auch über anderweitige Signale (Druck, Körpergewichtsverlagerung und ähnliches) an das Tier übermitteln kann.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Dietz 1998"/><ref name="Wittmann 2023"/> Spätestens mit der Ausbreitung des Hauspferdes Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. erreichte dieses unter anderem [[Mesopotamien]] und [[Vorderasien]] allgemein. Dort traf es auf den [[Hausesel]], der um 3000 v. Chr. im [[Vorderer Orient|Vorderen Orient]] in den Hausstand eingeführt worden war. Er diente vorwiegend als Last- und Zugtier. Analog zu den Befunden der Botai-Kultur verweisen abgenutzte Zähne an Skeletten aus [[Tell eṣ-Ṣâfi]] in Israel aus der Zeit um 2800 bis 2700 v. Chr. auf einen möglichen Einsatz von Trensen beim Hausesel, ohne das es hierfür materielle Belege gibt.<ref name="Greenfield et al. 2018"/> Anhand einzelner mesopotamischer Steinreliefs etwa aus der Stadt [[Ur (Stadt)|Ur]] oder kupferner Modelle wie aus [[Tell Agrab]] wird ersichtlich, dass die Bewohner Mesopotamiens Equiden zum Ziehen von Wagen mit Vollrädern einspannten. Dabei kam überwiegend ein [[Joch (Geschirr)|Joch]] zum Einsatz, wie es beim Hausrind üblich ist, gelegentlich wohl auch ein [[Kappzaum]].<ref name="Crouwel 2004"/>
 
[[Datei:Großer Tempel (Abu Simbel) Große Pfeilerhalle Südwand 12.jpg|mini|Zweirädriger Streitwagen mit Speichenrädern von [[Ramses II.]] in [[Abu Simbel]]; das Pferde-Doppelgespann besitzt hier ein Trensen-Kopfgestell, um 1265 v. Chr.]]
In frühneuzeitlichen Texten findet sich die Bezeichnung „das Biss“ für die Pferdetrense, so etwa in einem mit Abbildungen und Erläuterungen verschiedener Trensen versehenem „pisbuech“ (Teil einer in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Handschrift im Stadtarchiv Augsburg).<ref>Hans-Peter Hils: ''Meister Albrants Roßarznei. Über eine unbekannte Abschrift von Meister Albrants Roßarznei aus dem 16. Jahrhundert.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 3, 1985, S. 77–99, hier: S. 77–79.</ref>
Zum Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. kam ein neuer, zweirädriger Wagentyp mit Speichenrädern zum Einsatz, der deutlich leichter, schneller und wendiger war als die zuvor benutzten schweren zwei- und vierrädrigen Wagen mit Vollrädern. Die ältesten Nachweise derartige Wagen werden der [[Sintaschta-Kultur|Sintašta-Petrovka-Kultur]] im südlichen [[Ural]]gebiet zugewiesen, die von 2100 bis 1700 v. Chr. bestand. In deren Zusammenhang wurden auch die ersten Belege für Trensen in Form von Trensenknebeln aus organischen Materialien entdeckt.<ref name="Epimachov et al. 2004"/><ref name="Maran 2020"/> Aus dem südöstlichen Europa sind im gleichen Zeitraum Tonmodelle von Wagen mit Speichenrädern bekannt, die einen ähnlichen Fortschritt aufzeigen, ebenfalls kombiniert mit dem Aufkommen von Trensenknebeln. Sie sind hier mit der [[Otomani-Füzesabony-Kultur]] verbunden, welche etwa von 1950 bis 1620 v. Chr. exisitierte.<ref name="Boroffka 2004b"/><ref name="Bondar 2012"/><ref name="Mengyan et al. 2023"/> Es lässt sich daher annehmen, dass die Trensen aus der Entwicklung dieser leichten Streitwagen mit Speichenrädern heraus entstanden. Mit Hilfe der Trensen war es dem Wagenlenker möglich, das Zugpferd nicht nur aus der Distanz zu kontrollieren, sondern auch die Übertragungszeit der Kommandos zu verkürzen und Richtungen präziser vorzugeben, was sich unter anderem bei höheren Geschwindigkeiten auszahlte. Erst danach wurden Trensen auch auf Reitpferde übertragen.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Boroffka 2004"/><ref name="Lindner 2021"/> Im [[Mittelmeer]]raum sind die leichteren Speichenräder erst um 1700 v. Chr. nachweisbar. Von hier stammen dann die ältesten Belege für Metalltrensen, so unter anderem mit einem Exemplar vom [[Tell Haror]] in Israel, das als Besonderheit mit dem Skelett eines Hausesels verbunden war. Es sind jedoch weder typologisch noch funktionell Unterschiede zu den Trensen des Hauspferds aus der gleichen Region feststellbar, die spätestens ab 1500 v. Chr. in Gebrauch waren.<ref name="Littauer et al. 2001"/> Die [[Hyksos]] führten um 1650 v. Chr. Streitwagen, Hauspferd und Trense im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] ein. Metalltrensen folgten in den weiter nördlicher gelegenen Regionen Europas erst mehrere hundert Jahre später. Dennoch blieben Trensen aus organischen Rohstoffen dort bis in das [[Mittelalter]] in Verwendung.<ref name="Boroffka 2004"/>
 
=== Trensenknebel ===
==== Formen ====
Die Trensenknebel bilden die am häufigsten aufgefundenen Bestandteile der Trensen. Insgesamt lassen sich drei hauptsächliche Formentypen unterscheiden:
* Plattenknebel, langrechteckig, in der Längsrichtung gewölbt, mit einem großen Loch in der Mitte. Eine zusätzliche Durchbohrung liegt seitlich. Das nach Fundlage obere Ende der Platte ist abgesetzt und trägt mehrere kleine Löcher.
* Scheibenknebel, rund mit einem großen Durchzug in der Mitte. Eine Variante hat seitlich dazu zwei Löcher, eine andere, häufigere, besitzt eine abgesetzte, gerade oder dreieckige Seite mit mehreren kleinen Löchern, in denen manchmal Fixierstifte erhalten sind.
* Stangenknebel mit mehreren Durchzügen. Diese waren vor allem in der Bronzezeit häufig ''biplan'' (ein Durchzug liegt in einer anderen, zumeist um 90° versetzten Ebene als die anderen) angelegt. Erst etwa ab dem Ende der Bronze- und dem Beginn der [[Eisenzeit]] entwickeln sich zunehmend monoplan (alle Löcher liegen in einer Ebene) eingerichtete Stangenknebel zum Standard. Hierzu gehören auch die Bügelknebel, die sich formal aus den Stangenknebeln ableiten, aber einen gebogen-symmetrischen Auffbau haben.
Sowohl die Platten als auch die Scheibenknebel besitzen Zacken oder Spitzen auf der Innenseite, sind also geschärft. Die Verwendung solcher Platten und Scheiben als Trensenknebel ist durch Gräber aus dem [[Ural|Südural]] gesichert, etwa aus bronzezeitlichen Gräbern bei Komarovka, wo derartige Stücke [[in-situ]] am Maul von Pferdeskeletten gefunden wurden.<ref name="Lindner 2021"/><ref name="Boroffka 2004"/> Die Knebelseite mit mehreren Löchern war an dem Nasenriemen befestigt, während alle weiteren Einrichtungen (andere Riemen und die Zügel) mit dem Mundstück verknüpft gewesen sein dürften, der durch den großen Durchzug führte.
 
Stangenknebel aus Geweih mit asymmetrischem Aufbau – breite Basis, schmale Spitze – wurden paarweise seitlich am Kopf des Pferdes befestigt. Hierbei ist die Orientierung des Objekts jedoch nicht ganz eindeutig. In der Regel besteht Konsens, dass die Spitze nach oben gerichtet war. Einige früh- bis mittelbronzezeitliche Pferdegräber, beispielsweise Morawianki aus Polen und Husiatyn in der Ukraine, lassen jedoch den umgekehrten Fall annehmen.<ref name="Makarowicz et al. 2023"/><ref name="Przybyła 2020"/> Ebenso besteht eine Diskussion, ob die Spitze nach vorn oder rückwärtig zeigte, wobei spätere Metalltrensen letzteres befürworten.<ref name="Schefzik et al. 2023"/> Teilweise treten sehr symmetrische Stangenknebel aus Geweih auf. Hier wird teilweise angenommen, dass diese in einer Art [[Kappzaum]] bei eine gebisslosen Schirrung Verwendung fanden und über die Nase des Pferdes wirkten.<ref name="Dietz 1998"/>
 
==== Verbreitung ====
Vor allem in der frühen und mittleren Bronzezeit sind zwei unterschiedliche Kreise fassbar, die im Jahr 1981 von Hans-Georg Hüttel herausgearbeitet wurden. Der vorwiegend osteuropäische „Don-Wolga-Ural-Trensenkreis“ umfasst einen größeren Raum vom östlichen [[Mittelmeer]] über [[Anatolien]] und [[Vorderasien]] bis nach [[Transkaukasien]] in die osteuropäischen [[Steppe]]ngebiete hinein. Hier dominieren Platten- und Scheibenknebel. Dem gegenüber steht der „Mitteldanubische-mitteleuropäische Trensenkreis“, der sich vom [[Karpatenbecken]] über [[Mitteleuropa]] bis nach [[Westeuropa|West-]] und [[Nordeuropa]] erstreckt. Letztere beiden Regionen wurden aber erst später im Verlauf der Bronzezeit erreicht. Das Gebiet wird durch Stangenknebel charakterisiert.<ref name="Hüttel 1981"/>
 
Die beiden Trensenknebelkreise entwickelten sich unabhängig voneinander. Eine zeitliche Priorität eines Trensenknebeltypus vor dem anderen besteht nicht, vielmehr entstanden sie mehr oder weniger zeitgleich.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Lindner 2021"/> Lediglich im Karpatenbecken trafen die Scheiben- und Stangenknebeltraditionen aufeinander, was auf [[Mykenische Kultur|mykenische]] Einflüsse zurückgeht. Hieraus entstanden vereinzelte Mischformen zwischen den verschiedenen Trensenknebeltypen. Im weiteren Verlauf breiteten sich die Stangenknebel jedoch weiter nach Osten aus und ersetzten dort zu Beginn der jüngeren Bronzezeit die Scheiben- und Plattenknebel vollständig.<ref name="Hüttel 1981"/>
 
Eine eigenständige Provinz für Trensenknebelfunde ist im östlichen [[Volksrepublik China|China]] nachweisbar. Hier wurden in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. metallene Plattenknebel verwendet. Diese bestehen aus einer rechteckigen Platte mit zentralem Loch, seitlichem Bügel und zwei hohlen Rippen oder zusätzlichen Ösen. Im Unterschied zu den eurasischen Plattenknebeln aus Geweih oder Knochen sind sie ungeschärft. Die Idee dazu wurde höchstwahrscheinlich über Kontakte aus dem westlich gelegenen „Don-Wolga-Ural-Trensenknebelkreis“ vermittelt. Im Übergang vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. setzten sich in China auch Stangenknebel durch, wiederum beeinflusst aus dem Westen.<ref name="Takahama 2020"/>
 
==== Entwicklung ====
Mit den ersten Trensen, die im Übergang vom 3. zum 2. Jahrtausend v. Chr. belegbar sind, geht auch die Entwicklung der Trensenknebel einher. Wie bereits erwähnt gehören die ältesten Exemplare einerseits mit den Scheibenknebeln der Sintašta-Petrovka-Kultur im Gebiet des südlichen Urals an, andererseits bildeten sich die Stangenknebeln der Otomani-Füzesabony-Kultur im Karpatenbecken heraus.<ref name="Burmeister et al. 2012"/><ref name="Grigoriev 2021"/> In beiden Fällen stehen mit der Entwicklung der leichten zweirädrigen Streitwagen in Verbindung. Dass es sich hierbei um jeweils eigenständige Formen handelt, lässt sich unter anderem daran aufzeigen, dass sie sich unterschiedlicher Schirrungsmethodiken bedienen. Bereits die frühesten Trensenknebel erscheinen als weitgehend technologisch ausgereifte Stücke. Das betrifft nicht nur die Anordnung der Durchzüge, sondern auch den teils umfangreichen Dekor. Es stellte sich somit die Frage nach potentiellen Vorläufern, anhand denen die technologischen Konzepte der Schirrung „ausgetestet“ worden waren.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Dietz 1998"/> Als mögliche Ressource bot sich die Botai-Kultur an, für deren Träger die Nutzung des Pferdes als Zug- oder Reittier allerdings strittig ist. Dennoch werden einige stangenförmige Objekte als frühe Trensenknebel interpretiert,<ref name="Boroffka 2004"/> ihre Verwendung als solche ist wiederum nicht eindeutig.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Dietz 1998"/> Gleiches gilt für ähnliche Stücke einiger weiterer, etwa zeitgleich zur Botai-Kultur auftretender archäologischer Kulturen des osteuropäischen Raumes, hier zu nennen wären die [[Sredny-Stog-Kultur|Sredni-Stog]]-, [[Gumelniţa-Kultur|Gumelnita]]- und [[Cucuteni-Tripolje-Kultur]]. Für diese wird ebenfalls eine frühe Pferdezucht angenommen, das Pferd erlangte hier jedoch nie die hohe Präsenz wie in der Botai-Kultur. So werden bis zu 20 cm lange Geweihstangen mit einer einzelnen zentralen Öffnung der Sredni-Stog-Kultur mitunter als eigenständiger Trensenknebeltyp Sabatinovka geführt, was nicht allgemein akzeptiert ist. Andere stangenförmige Objekte dieser Zeitphase wie etwa die Ostorfer Spitzen der spätneolithischen [[Trichterbecherkultur]] Mitteleuropas repräsentieren vermutlich eher Hiebgeräte. Anhand dieser Beispiele ist ersichtlich, dass eindeutig gesicherte Vorläufer der Trensenknebel bisher fehlen.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Dietz 1998"/><ref name="Wittmann 2023"/>
 
[[Datei:AMK - Bronzezeit Frauenberg Trensenknebel.jpg|mini|links|Stangenknebel vom Frauenberg, Bronzezeit]]
[[Datei:Bronze age 1700-1200BC IMG 1022 bit cheekpiece.JPG|mini|Zapfenknebel aus Ungarn, mittlere Bronzezeit]]
[[Datei:Horse bridle items, made from antler.jpg|mini|Zapfenknebel vom Typ Spiš aus Husiatyn in der Ukraine, um 1500 v. Chr.]]
Vor allem die Stangenknebel aus organischem Material durchliefen deutliche Veränderungen. Überwiegend in der frühen und mittleren Bronzezeit bestanden zahlreiche Typen von teils lokalem Gepräge. Für ihre Gliederung existieren mehrere typologische Konzepte. Allgemein markant für die frühen Stangenknebel war ein großer mittlerer Durchzug, der aber auch gedoppelt auftrat, um den sich mehrere kleinere gruppierten. Diese kleineren Öffnungen standen entweder bi- oder monoplan zum großen Durchzug. Außerdem konnten die einzelnen Stücke halbiert oder vollrund sein und wiesen unter Umständen längsgerichtete Führungsrillen auf. Relativ frühe Form werden durch die Stangenknebeltypen Füzesabony und Lovasberény repräsentiert, ersterer ist zwar häufig für das südöstliche Europa belegt, sein Vorkommen reichte aber nördlich der [[Alpen]] etwa bis zum Frauenberg oberhalb des Klosters [[Weltenburg]] in Niederbayern.<ref name="Rind 2000"/> Als charakteristisch für diese kann die relativ endständige Lage der kleineren Öffnungen gesehen werden. In der späten Bronzezeit entwickelten sich Zapfenknebel, die ein verdicktes spitzes Ende aufwiesen. Zu nennen sind hier unter anderem die Stangenknebeltypen Spiš, Vatin oder Borjas. Auch diese erwiesen sich als sehr variantenreich. So traten mitunter Subtypen mit extrem stark gebogenem spitzen Ende auf.<ref name="Schefzik et al. 2023"/> Bei anderen wiederum war der basale Bereich zackenförmig ausgearbeitet. Häufig lagerte die Einrichtung in der Mitte des Stangenknebels mit eng beeinander gruppierten Durchzügen. Ein auffalendes Merkmal für alle diese bronzezeitlichen Stangenknebel ist eine unter Umständen sehr reiche Verzierung. Im Übergang zur Eisenzeit lassen sich erstmals einzelne Vereinheitlichungen bemerken. Beim Stangenknebeltyp Magdeburg-Mikušovce wanderte die Einrichtung an die Basis des Knebels, behielt aber weitgehend die für die Bronzezeit biplane und markant enge Stellung der Durchzüge bei. Dagegen verteilten sich die Durchzüge beim Stangenknebeltyp Mörigen auf die Mitte und die beiden Enden des Stangenknebels und standen so weit auseinander. Im Unterschied zu ähnlich gestalteten Formen der frühen Bronzezeit wiesen alle drei Öffnungen nahezu die gleiche Größe auf. In den osteuropäischen Steppenlandschaften formte sich in der Folgezeit ein weitgehend einheitlicher Trensenknebeltyp heraus, der sich über drei monoplan angelegte Durchzüge auszeichnete und als eigenständige Entwicklung der Reitervölker angesehen werden kann. Aufwändige Verzierungen fielen hier zumeist weg. In Folge des Einflusses der Reitervölker breitete sich dieser Typ dann weit über Europa aus.<ref name="Hüttel 1981"/><ref name="Boroffka 1998"/><ref name="Grigoriev 2021"/>
 
== Wirkung von Gebissen ==
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== Einzelnachweise ==
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<ref name="Gaunitz et al. 2018">Charleen Gaunitz, Antoine Fages, Kristian Hanghøj, Anders Albrechtsen, Naveed Khan, Mikkel Schubert, Andaine Seguin-Orlando, Ivy J. Owens, Sabine Felkel, Olivier Bignon-Lau, Peter de Barros Damgaard, Alissa Mittnik, Azadeh F. Mohaseb, Hossein Davoudi, Saleh Alquraishi, Ahmed H. Alfarhan, Khaled A. S. Al-Rasheid, Eric Crubézy, Norbert Benecke, Sandra Olsen, Dorcas Brown, David Anthony, Ken Massy, Vladimir Pitulko, Aleksei Kasparov, Gottfried Brem, Michael Hofreiter, Gulmira Mukhtarova, Nurbol Baimukhanov, Lembi Lõugas, Vedat Onar, Philipp W. Stockhammer, Johannes Krause, Bazartseren Boldgiv, Sainbileg Undrakhbold, Diimaajav Erdenebaatar, Sébastien Lepetz, Marjan Mashkour, Arne Ludwig, Barbara Wallner, Victor Merz, Ilja Merz, Viktor Zaibert, Eske Willerslev, Pablo Librado, Alan K. Outram und Ludovic Orlando: ''Ancient genomes revisit the ancestry of domestic and Przewalski’s horses.'' Science 360 (6384), 2018, S. 111–114, [[doi:10.1126/science.aao3297]]</ref>
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<ref name="Librado et al. 2021">Pablo Librado, Naveed Khan, Antoine Fages, Mariya A. Kusliy, Tomasz Suchan, Laure Tonasso-Calvière, Stéphanie Schiavinato, Duha Alioglu, Aurore Fromentier, Aude Perdereau, Jean-Marc Aury, Charleen Gaunitz, Lorelei Chauvey, Andaine Seguin-Orlando, Clio Der Sarkissian, John Southon, Beth Shapiro, Alexey A. Tishkin, Alexey A. Kovalev, Saleh Alquraishi, Ahmed H. Alfarhan, Khaled A. S. Al-Rasheid, Timo Seregély, Lutz Klassen, Rune Iversen, Olivier Bignon-Lau, Pierre Bodu, Monique Olive, Jean-Christophe Castel, Myriam Boudadi-Maligne, Nadir Alvarez, Mietje Germonpré, Magdalena Moskal-del Hoyo, Jarosław Wilczyński, Sylwia Pospuła, Anna Lasota-Kuś, Krzysztof Tunia, Marek Nowak, Eve Rannamäe, Urmas Saarma, Gennady Boeskorov, Lembi Lōugas, René Kyselý, Lubomír Peške, Adrian Bălășescu, Valentin Dumitrașcu, Roxana Dobrescu, Daniel Gerber, Viktória Kiss, Anna Szécsényi-Nagy, Balázs G. Mende, Zsolt Gallina, Krisztina Somogyi, Gabriella Kulcsár, Erika Gál, Robin Bendrey, Morten E. Allentoft, Ghenadie Sirbu, Valentin Dergachev, Henry Shephard, Noémie Tomadini, Sandrine Grouard, Aleksei Kasparov, Alexander E. Basilyan, Mikhail A. Anisimov, Pavel A. Nikolskiy, Elena Y. Pavlova, Vladimir Pitulko, Gottfried Brem, Barbara Wallner, Christoph Schwall, Marcel Keller, Keiko Kitagawa, Alexander N. Bessudnov, Alexander Bessudnov, William Taylor, Jérome Magail, Jamiyan-Ombo Gantulga, Jamsranjav Bayarsaikhan, Diimaajav Erdenebaatar, Kubatbeek Tabaldiev, Enkhbayar Mijiddorj, Bazartseren Boldgiv, Turbat Tsagaan, Mélanie Pruvost, Sandra Olsen, Cheryl A. Makarewicz, Silvia Valenzuela Lamas, Silvia Albizuri Canadell, Ariadna Nieto Espinet, Ma Pilar Iborra, Jaime Lira Garrido, Esther Rodríguez González, Sebastián Celestino, Carmen Olària, Juan Luis Arsuaga, Nadiia Kotova, Alexander Pryor, Pam Crabtree, Rinat Zhumatayev, Abdesh Toleubaev, Nina L. Morgunova, Tatiana Kuznetsova, David Lordkipanidze, Matilde Marzullo, Ornella Prato, Giovanna Bagnasco Gianni, Umberto Tecchiati, Benoit Clavel, Sébastien Lepetz, Hossein Davoudi, Marjan Mashkour, Natalia Ya. Berezina, Philipp W. Stockhammer, Johannes Krause, Wolfgang Haak, Arturo Morales-Muñiz, Norbert Benecke, Michael Hofreiter, Arne Ludwig, Alexander S. Graphodatsky, Joris Peters, Kirill Yu. Kiryushin, Tumur-Ochir Iderkhangai, Nikolay A. Bokovenko, Sergey K. Vasiliev, Nikolai N. Seregin, Konstantin V. Chugunov, Natalya A. Plasteeva, Gennady F. Baryshnikov, Ekaterina Petrova, Mikhail Sablin, Elina Ananyevskaya, Andrey Logvin, Irina Shevnina, Victor Logvin, Saule Kalieva, Valeriy Loman, Igor Kukushkin, Ilya Merz, Victor Merz, Sergazy Sakenov, Victor Varfolomeyev, Emma Usmanova, Viktor Zaibert, Benjamin Arbuckle, Andrey B. Belinskiy, Alexej Kalmykov, Sabine Reinhold, Svend Hansen, Aleksandr I. Yudin, Alekandr A. Vybornov, Andrey Epimakhov, Natalia S. Berezina, Natalia Roslyakova, Pavel A. Kosintsev, Pavel F. Kuznetsov, David Anthony, Guus J. Kroonen, Kristian Kristiansen, Patrick Wincker, Alan Outram und Ludovic Orlando: ''The origins and spread of domestic horses from the Western Eurasian steppes.'' Nature, 2021, [[doi:10.1038/s41586-021-04018-9]]</ref>
<ref name="Librado et al. 2024">Pablo Librado, Gaetan Tressières, Lorelei Chauvey, Antoine Fages, Naveed Khan, Stéphanie Schiavinato, Laure Calvière-Tonasso, Mariya A. Kusliy, Charleen Gaunitz, Xuexue Liu, Stefanie Wagner, Clio Der Sarkissian, Andaine Seguin-Orlando, Aude Perdereau, Jean-Marc Aury, John Southon, Beth Shapiro, Olivier Bouchez, Cécile Donnadieu, Yvette Running Horse Collin, Kristian M. Gregersen, Mads Dengsø Jessen, Kirsten Christensen, Lone Claudi-Hansen, Mélanie Pruvost, Erich Pucher, Hrvoje Vulic, Mario Novak, Andrea Rimpf, Peter Turk, Simone Reiter, Gottfried Brem, Christoph Schwall, Éric Barrey, Céline Robert, Christophe Degueurce, Liora Kolska Horwitz, Lutz Klassen, Uffe Rasmussen, Jacob Kveiborg, Niels Nørkjær Johannsen, Daniel Makowiecki, Przemysław Makarowicz, Marcin Szeliga, Vasyl Ilchyshyn, Vitalii Rud, Jan Romaniszyn, Victoria E. Mullin, Marta Verdugo, Daniel G. Bradley, João L. Cardoso, Maria J. Valente, Miguel Telles Antunes, Carly Ameen, Richard Thomas, Arne Ludwig, Matilde Marzullo, Ornella Prato, Giovanna Bagnasco Gianni, Umberto Tecchiati, José Granado, Angela Schlumbaum, Sabine Deschler-Erb, Monika Schernig Mráz, Nicolas Boulbes, Armelle Gardeisen, Christian Mayer, Hans-Jürgen Döhle, Magdolna Vicze, Pavel A. Kosintsev, René Kyselý, Lubomír Peške, Terry O’Connor, Elina Ananyevskaya, Irina Shevnina, Andrey Logvin, Alexey A. Kovalev, Tumur-Ochir Iderkhangai, Mikhail V. Sablin, Petr K. Dashkovskiy, Alexander S. Graphodatsky, Ilia Merts, Viktor Merts, Aleksei K. Kasparov, Vladimir V. Pitulko, Vedat Onar, Aliye Öztan, Benjamin S. Arbuckle, Hugh McColl, Gabriel Renaud, Ruslan Khaskhanov, Sergey Demidenko, Anna Kadieva, Biyaslan Atabiev, Marie Sundqvist, Gabriella Lindgren, F. Javier López-Cachero, Silvia Albizuri, Tajana Trbojević Vukičević, Anita Rapan Papeša, Marcel Burić, Petra Rajić Šikanjić, Jaco Weinstock, David Asensio Vilaró, Ferran Codina, Cristina García Dalmau, Jordi Morer de Llorens, Josep Pou, Gabriel de Prado, Joan Sanmartí, Nabil Kallala, Joan Ramon Torres, Bouthéina Maraoui-Telmini, Maria-Carme Belarte Franco, Silvia Valenzuela-Lamas, Antoine Zazzo, Sébastien Lepetz, Sylvie Duchesne, Anatoly Alexeev, Jamsranjav Bayarsaikhan, Jean-Luc Houle, Noost Bayarkhuu, Tsagaan Turbat, Éric Crubézy, Irina Shingiray, Marjan Mashkour, Natalia Ya. Berezina, Dmitriy S. Korobov, Andrey Belinskiy, Alexey Kalmykov, Jean-Paul Demoule, Sabine Reinhold, Svend Hansen, Barbara Wallner, Natalia Roslyakova, Pavel F. Kuznetsov, Alexey A. Tishkin, Patrick Wincker, Katherine Kanne, Alan Outram und Ludovic Orlando: ''Widespread horse-based mobility arose around 2,200 BCE in Eurasia.'' Nature, 2024, [[doi:10.1038/s41586-024-07597-5]]</ref>
<ref name="Trautmann et al. 2023">Martin Trautmann, Alin Frînculeasa, Bianca Preda-Bălănică, Marta Petruneac, Marin Focşăneanu, Stefan Alexandrov, Nadezhda Atanassova, Piotr Włodarczak, Michał Podsiadło, János Dani, Zsolt Bereczki, Tamás Hajdu, Radu Băjenaru, Adrian Ioniță, Andrei Măgureanu, Despina Măgureanu, Anca-Diana Popescu, Dorin Sârbu, Gabriel Vasile, David Anthony und Volker Heyd: ''First bioanthropological evidence for Yamnaya horsemanship.'' Science Advances 9, 2023, S. eade2451, [[doi:10.1126/sciadv.ade2451]]</ref>
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<ref name="Hoffmann 2004">Ulrich Hoffmann: ''Kulturgeschichte des Fahrens im Ägypten des Neuen Reiches.'' In: M. Fansa und S. Burmeister (Hrsg.): ''Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa.'' Wissenschaftliche Begleitschrift zur Sonderausstellung „Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa“ vom 28. März bis 11. Juni 2004 im Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg. Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 40, 2004, S. 143–156</ref>
<ref name="Crouwel 2004">Joost Crouwel: ''Der Alte Orient und seine Rolle in der Entwicklung von Fahrzeugen.'' In: M. Fansa und S. Burmeister (Hrsg.): ''Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa.'' Wissenschaftliche Begleitschrift zur Sonderausstellung „Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa“ vom 28. März bis 11. Juni 2004 im Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg. Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 40, 2004, S. 69–86</ref>
</references>
 
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