„Magda Goebbels“ – Versionsunterschied
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Obwohl sich die oben erwähnten Spannungen zwischen Magda und Joseph Goebbels nie nachhaltig auflösten, fand am 19. Dezember 1931 ihre Hochzeit auf Gut [[Severin (Domsühl)|Severin]] bei [[Parchim]] in [[Mecklenburg]] statt. Dieses gehörte ihrem Ex-Mann Quandt, der von der Hochzeit auf seinem Gut jedoch nichts wusste. Goebbels wurde wegen der aus kirchlicher Sicht illegitimen Heirat einer geschiedenen (noch dazu zum Protestantismus übergetretenen) Frau von der katholischen Kirche [[Exkommunikation|exkommuniziert]].<ref>[[Elke Fröhlich]] (Hrsg.): ''Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Sämtliche Fragmente.'' Teil I, Band 2. K.G. Saur, München 1987, S. 189 (Tagebucheintrag vom 6. Januar 1932).</ref> Der nun zehnjährige Sohn Harald wohnte der Zeremonie in [[Deutsches Jungvolk|DJ]]-Uniform bei. Adolf Hitler war Trauzeuge.
Schon vor der Hochzeit hatte Hitler eine freundschaftliche Beziehung zu Magda aufgebaut, von der er sehr angetan war. Es war auch Hitler, dessen Urteil über eine mögliche Hochzeit für beide zukünftigen Eheleute maßgeblich war. Goebbels stellte dar, dass Hitler dem Glück seines alten Kameraden nicht im Wege stehen wollte, obwohl er selbst kurz Interesse an einer Beziehung mit Magda gezeigt haben soll. Hitler habe seine eigenen Ambitionen zurückgestellt und schließlich als geradezu väterlicher Freund dem verliebten Paar ''seinen Segen gegeben''. Aufgrund der Schilderungen von Hitlers Berater [[Otto Wagener]] und anderer Hinweise gehen Historiker wie der Goebbels-Biograph [[Peter Longerich]] hingegen davon aus, dass Hitler die Hochzeit keineswegs nur duldete, sondern sie bewusst arrangierte, da er sich von der Ehe der beiden so öffentlichkeitstauglichen und treuen Nationalsozialisten propagandistischen Nutzen versprach und sich gleichzeitig ausrechnen konnte, über seinen engen Kontakt mit dem ihm völlig ergebenen Goebbels auch mit Magda weiter in Kontakt bleiben zu können.
Beides trat ein. Hitler wurde ein enger Freund der Familie, der das Ehepaar und dessen Kinder häufig in Berlin besuchte. Auch wurde Familie Goebbels häufig auf den [[Obersalzberg]] in Hitlers Privatresidenz eingeladen. Immer wieder verbrachten Magda und Hitler gemeinsame Zeit auch ohne Joseph Goebbels, mitunter tagelang. Ob das Verhältnis der beiden phasenweise auch intimer Natur war, ist unbekannt. Longerich bezeichnet die Konstellation als eine „Dreiecksbeziehung“.<ref>Peter Longerich: ''Goebbels'', 2010, S. 167 ff.</ref>
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