Frankfurt-Unterliederbach

Stadtteil von Frankfurt am Main
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2005 um 19:25 Uhr durch Melkom (Diskussion | Beiträge) (kein wappen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen fehlt Datei:Unterliederbachinfrankfurt.png
Basisdaten
Stadt: Frankfurt am Main
Stadtteile
Fläche: 5,877 km²
Einwohner: 14.348
Bevölkerungsdichte: 2.441 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 65929
Stadtbezirke: 3 (Mitte, Ost und West)
Webseite:
Politik
Ortsbezirk/Ortsbeirat: 6 (West)

Unterliederbach ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, ca. 11 km westlich der Innenstadt. Er grenzt direkt an den Stadtteil Höchst, mit dem er baulich eine Einheit bildet.

Geschichte

Namensgebend für den Stadtteil war der Liederbach, der am alten Ortskern vorbei fließt und zum ersten Mal um 800 in einer Schenkung an die Gaugrafen von Nürings als "Liderbach" oder "Leoderbach" erwähnt wird. Das Dorf selbst ist allerdings bereits um 550 gegründet worden. Um die Zeit entstanden auch die Nachbardörfer Niederhofheim und Oberliederbach (beide heute zu Liederbach am Taunus gehörend). Siedlungsfunde in der Gegend reichen sogar bis ca. 3000 v. Chr. zurück, während der römischen Zeit gab es in der Gemarkung einige Gehöfte.

Der Name Unterliederbach bzw. "inferior Liderbach" taucht um 1200 das erste Mal auf. Nach Aussterben der Gaugrafen von Nürings 1175 kam Unterliederbach zur Herrschaft Eppstein. 1492 wurde es an die Landgrafen von Hessen verkauft, seit 1567 gehört es zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. 1803 kam es zum Herzogtum Nassau-Usingen und später 1814 zum Herzogtum Nassau zugeordnet. Nach dem Deutsch-deutschen Krieg von 1866 kam es mit Hessen-Nassau zu Preußen.

1917 wurde Unterliederbach in Höchst am Main eingemeindet, 1928 gemeinsam mit Höchst in Frankfurt am Main.

Die Entwicklung des Ortes wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts stark durch die Farbwerke Höchst (später Hoechst AG) beeinflusst. Ab 1891 entstanden die Arbeitersiedlungen Engelsruhe und Heimchen. 1958 wurde das von der Hoechst AG gebaute Silobad eröffnet, Frankfurts ältestes beheiztes Freibad. Das Silobad wurde 1994 an die Stadt Frankfurt verschenkt.

Auch das bekannteste Bauwerk des Stadtteils, die Jahrhunderthalle, wurde von der Hoechst AG errichtet und 1963 eröffnet (ebenfalls 1994 an die Stadt verschenkt). Im Volksmund heißt sie deshalb auch heute noch, nicht mehr ganz korrekt, Jahrhunderthalle Höchst. Nicht weit entfernt befindet sich die Ballsporthalle Frankfurt am Main, in der Basketball, Handball, Tennis, Boxen und andere Sportarten ausgetragen werden.

Gut erhalten ist die barocke Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert, das älteste Gebäude im alten Ortskern. Seit 1527 ist die Kirche protestantisch. Im 17. Jahrhundert wurde sie im barocken Landstil neu gestaltet. Auf ihrem Friedhof liegt der nassauische Reformer Carl von Ibell (1780 - 1834) begraben.