Der Hafen von Shanghai (Shanghai, VR China) besteht derzeit aus -je nach Zählung- fünf oder zehn Anlagen: Yangshan ist der neue Tiefseehafen, den Häfen in der Sonderwirtschaftszone Pudong und alten Anlagen, die am Chang Jiang (auch Jangtse genannt), dem Qiantang-Fluss bzw. dem Huangpu liegen. 2006 wurde der Hafen von Shanghai mit einem Umschlag von 537 Millionen Tonnen erstmals zum weltweit umschlagstärksten Hafengebiet.
- Die Anlagen
- Chang Jiang-Hafen (chin. 长江; 長江)
- Huangpu (chin. 黄浦江) Mündung am Wusongkou (chin: 吴淞口)
- Pudong-Küste (am Ostchinesischen Meer; chin. 浦东; 浦東)
- Pudong-Hafen 1
- Pudong-Hafen 2
- Pudong-Hafen 3
- Pudong-Hafen 4
- Pudong-Hafen 5
- Mündung des Qiantang-Fluss (chinesisch 钱塘江, Pinyin Qián Táng Jiāng) (Hangzhou-Bucht)
- Waigaoqiao-Freihafen und -handelszone (外高桥) in Pudong (Ostufer)
- Tiefseehafen Yangshan (in der Hangzhou Bucht und am Ostchinesischem Meer)
Der Betrieb der Häfen erfolgt seit 2003 durch die Shanghai International Port (Group) (SIPG). Sie gehört zum Index SSE 50, dem Aktienindex 50 bedeutender chinesischer Unternehmen an der Shanghaier Börse.
Umschlagszahlen (in Millionen Tonnen)
- 1984: 100
- 1999: 186
- 2005: 443
- 2006: 537
(auf einer Fläche von: 3.619,6 km²)
Geschichte
- siehe auch den Hauptartikel Geschichte Chinas und den Absatz Shanghais Geschichte im Artikel Shanghai
Als Seehafen entwickelte sich Shanghai während der Qing-Dynastie und überflügelte Ningbo und Guangzhou. 1842 wurde Shanghai im Rahmen der "Ungleichen Verträge" mit den Kolonialmächten England, Frankreich, Japan, Deutschland Traktatshafen und fand u. a. in dieser Phase Anschluss an den internationalen Handel.
Direkt vor dem Zweiten Weltkrieg eroberte Japan Shanghai in der vom 13. August bis zum 9. November 1937 dauernden Schlacht um Shanghai.
Die ausländischen Konzessionsgebiete wurden 1947 mit dem Abzug der Franzosen geschlossen.
1949: Gründung der Volksrepublik China. In der Folge wurde das Gebiet um Peking bei der räumlichen Entwicklung kontinuierlich gegenüber Shanghai (der ehemals südlichen Metropole) bevorzugt.
Ab 1991 erlaubte die chinesische Regierung Shanghai im Rahmen der neuen kommunistischen Wirtschaftspolitik eine umfassende Neuausrichtung von Wirtschaft und Stadtentwicklung. 2003 überrundete der Hafen mit seinem Umschlagvolumen den Hafen Rotterdam, 2004 den Hongkongs, 2005 den in Singapur.
Ab 2005 begann der Bau des Yangshan-Hafens bei den Yangshan-Inseln in der Hangzhou Bucht. Dadurch entsteht eine elf Kilometer lange Kaianlage, an der bis zu 50 Containerschiffe gleichzeitig festmachen können. Nun kann Shanghai als Tiefseehafen dem Hafen Ningbo-Zhoushan direkt Konkurrenz machen. Mit der Stadt ist die Anlage über die fast dreiunddreißig Kilometer lange sechsspurige Donghai Brücke verbunden.
Siehe auch
- Chinas Wirtschaftsunternehmen
- Häfen Chinas (zur Bedeutung im Im- und Export)
- Welthandel
Weblinks
- SIPG, Shanghai International Port (Group) Co., Ltd
- Jan-Philipp Sendker: Die Kunst des grenzenlosen Wachstums. In: Stern, 24. Juli 2008
- Häfen Chinas (engl.)
- La mer de toutes les ambitions (Artikel zum Hafenentwurf in der Uni-Zeitung Strasbourg; frz.)]