Die Müllerhütte (italienisch Rifugio Cima Libera) ist eine Alpenvereinshütte im Südtiroler Teil der Stubaier Alpen nahe der Grenze zu Österreich. Sie liegt auf einer Höhe von 3145 m s.l.m. über dem Übeltalferner und ist eine von fünf Hütten der Ostalpen, die nur über Gletscher zu erreichen sind. Warentransport zur Hütte ist nur zu Fuß oder mittels Hubschrauber möglich.
Müllerhütte | ||
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Die Müllerhütte vor Wildem Pfaff | ||
Lage | Pfaffennieder, Einschartung zwischen Wildem Pfaff und Wildem Freiger; Südtirol, Italien | |
Gebirgsgruppe | Stubaier Alpen | |
Geographische Lage: | 46° 57′ 47″ N, 11° 10′ 41″ O | |
Höhenlage | 3145 m s.l.m. | |
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Besitzer | Autonome Provinz Bozen – Südtirol | |
Erbaut | 1908 | |
Bautyp | Hütte | |
Übliche Öffnungszeiten | Anfang Juli bis Mitte September | |
Beherbergung | 20 Betten, 70 Lager | |
Winterraum | 6 Lager | |
Weblink | www.muellerhuette.eu | |
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Geschichte
1891 erbaute Carl Müller aus Teplitz etwas oberhalb des heutigen Standorts die erste Hütte, die er zur Gänze selbst finanzierte. Dieser Bau war vollkommen neuartig konzipiert und bestand aus einem Gerüst aus Holzbalken, das mit Brettern verschalt und mit imprägniertem Tuch überzogen war. Einen Dachboden gab es nicht. Auch der Innenraum war mit speziellen einklappbaren Stockbetten, die auch als Sitzbänke dienten, innovativ gestaltet. Bereits 1892 musste aufgrund des starken Besuchs erweitert werden. 1894 übernahm die Sektion Teplitz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins die Müllerhütte. Im Juli 1909 eröffnete die Sektion das Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Schutzhaus am heutigen Hüttenstandort. Diese Hütte wurde bereits bewirtschaftet und bot 50 Menschen Platz, wobei die alte Hütte zusätzlich genutzt wurde. 1917 erfolgte die Umbenennung in Kaiser-Karl-Schutzhaus. 1923 wurde die Hütte enteignet und der Sektion Bozen des Club Alpino Italiano (CAI) überantwortet. Die alte Hütte verfiel.[1]
Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Müllerhütte 1999 in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über; mit Jahresende 2010 lief die Konzession zu deren Führung durch den CAI aus.[2][3] Die Verwaltung soll einer geplanten Führungskörperschaft übertragen werden, in der Südtirol, der CAI und der AVS beteiligt sind.[4]
Zustiege
- Von Ridnaun-Maiern (1566 m) in einer Gehzeit von 7 Stunden.
- Von Schönau in Passeier aus über die Schwarzwandscharte in 4 bis 5 Stunden.
- Aus dem Stubaital über die Grawaalm in 5 Stunden.
- Mit der Bergbahn bis zur Dresdner Hütte und von dort in 3½ Stunden zur Müllerhütte.
Touren
Gipfeltouren
- Zuckerhütl (3507 m ü. A.), Gehzeit 2½ Stunden
- Wilder Freiger (3418 m ü. A.), Gehzeit 1½ Stunden
- Sonklarspitze (3467 m ü. A.), Gehzeit 2 Stunden
- Wilder Pfaff (3458 m ü. A.)
Übergänge
- Becherhaus, Gehzeit: ¾ Stunde
- Teplitzer Hütte, Gehzeit: 3½ Stunden
- Sulzenauhütte, Gehzeit: 3½ Stunden
- Grohmannhütte, Gehzeit: 4½ Stunden
- Nürnberger Hütte, Gehzeit: 5 Stunden
- Hildesheimer Hütte, Gehzeit: 5 Stunden
- Siegerlandhütte, Gehzeit: 5 Stunden
- Schneeberghütte, Gehzeit: 6 Stunden
- Magdeburger Hütte, Gehzeit: 9 Stunden
Besonderheiten
Im August findet mit der sogenannten "Ice Parade" ein Wettbewerb im Eisklettern statt, bei dem die große Gletscherspalte hinter der Müllerhütte über einen jeweils neu angelegten Klettersteig zu durchsteigen ist.
Literatur
- Vito Brigadoi: Rifugio Cima Libera – Müllerhütte (Erzherzog-Karl-Franz-Josef-Schutzhaus, Pfaffennieder-Hütte). Storia di un rifugio centenario – Geschichte einer hundertjährigen Hütte: 1908–2008. Club Alpino Italiano, Bozen 2008
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hanspaul Menara: Südtiroler Schutzhütten. 2. Auflage. Athesia, Bozen 1983, ISBN 88-7014-017-2, S. 138.
- ↑ Übergang der Schutzhütten: Basis für Führungskörperschaft gelegt. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilungen, 2. Oktober 2009, abgerufen am 30. Januar 2012.
- ↑ Schutzhütten. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Vermögensverwaltung, abgerufen am 30. Januar 2012.
- ↑ LH Durnwalder trifft CAI-Hütten-Pächter: Führungs-Körperschaft angestrebt. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilungen, 26. April 2011, abgerufen am 30. Januar 2012.