Walter HWK 109-509

Flüssigkeits-Raketenantrieb
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Die Walter HWK 109-509 war ein Flüssigkeitsraketenantrieb im Zweiten Weltkrieg.

Walter HWK 109-509

Der Antrieb wurde unter anderem in der Messerschmitt Me 163 und der Bachem Ba 349 eingesetzt. Die Basis bildete das zuvor entwickelte Walter R 1-203.

Das Triebwerk arbeitete nach dem Prinzip des „heißen“ Walter-Antriebs, bei dem eine Verbrennung hochreaktiver Stoffe in einer Brennkammer stattfindet. Als Treibstoffe kamen C-Stoff (Gemisch aus 30 % Hydrazinhydrat + 57 % Methanol + 13 % Wasser mit Restanteilen von Kalium-Kupfer-Cyanid) sowie T-Stoff (Wasserstoffperoxid) als Oxidator zum Einsatz. [1] Die Länge des Triebwerkes beträgt bei einer A-1 2,53 Meter, das Gewicht 175 Kilogramm und die Leistung 5 bis 15 kN.[2]

Das Triebwerk war in Integralbauweise konstruiert worden; sämtliche Baugruppen des Antriebes mit Ausnahme der Treibstofftanks wurden dabei in einem Rahmen fixiert. Die Kraftstoffversorgung erfolgte mittels einer mehrflutigen Turbopumpe, die durch ein heißes Dampf-Sauerstoff-Gemisch angetrieben wurde, das durch die Zersetzung von T-Stoff in einem mit Braunstein gefüllten Zersetzertopf erzeugt wurde.[3]

Ein Vorteil der HWK 109-509 war die Regulierbarkeit: das Triebwerk konnte auf Flughöhe abgeschaltet werden, wonach die Flugzeuge im Gleitflug angriffen und landeten. Durch die hohe Explosivität des Treibstoffes kam es zu einer Reihe von teilweise tödlichen Unfällen. Auf einer Messerschmitt Me 163 erreichte Heini Dittmar 1941 als erster Mensch eine Geschwindigkeit von über 1000 km/h.[2]

Bauarten der Walter HWK 109-509

  • A-0: Vorserienausführung, wurde ab Mai 1943 gefertigt. Der Schub dieses Triebwerks ließ sich zwischen 300 kp (2,9 kN) und 1500 kp (14,7 kN) regeln.
  • A-1: Erste Serienausführung, wurde ab August 1944 in die Messerschmitt Me 163 B eingebaut. Der Schub konnte hier von 100 kp (1 kN) bis 1600 kp (15,7 kN) geregelt werden.
  • A-2: Version für die Messerschmitt Me 163 C. Dieses Triebwerk besaß neben der Hauptbrennkammer noch eine sogenannte Marschbrennkammer (auch als Marschofen bezeichnet), die einen zusätzlichen Schub von 300 kp (2,9 kN) lieferte. Wurde die Hauptbrennkammer abgestellt, konnte das Raketentriebwerk allein mit der Marschbrennkammer betrieben werden; damit konnte die Lauf- und somit die Flugzeit gesteigert werden. Der Schub der Hauptbrennkammer ließ sich von 200 kp (2 kN) auf maximal 1700 kp (16,7 kN) regeln.
  • B-1: Leistungsgesteigerte Version der A-1. Schub zwischen 100 kp (1 kN) und 2000 kp (19,6 kN) regelbar. Eingesetzt in der Me 163 B-1.
  • C-1: Auf Basis der A-2 leistungsgesteigerte Version. Schub der Hauptdüse zwischen 400 kp (3,9 kN) und 2000 kp (19,6 kN), der Reisedüse 400 kp (3,9 kN)
  • D-1: Variante der C-1 für den Einsatz in der Bachem Ba 349 B. Ausgelegt für den Fallschirmabwurf.

Einzelnachweise

  1. Botho Stüwe: Peenemünde-West. Die Erprobungsstelle der Luftwaffe für geheime Fernlenkwaffen und deren Entwicklungsgeschichte. Bechtermünz-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0294-4, S. 220.
  2. a b Schautafel im DTMB
  3. Botho Stüwe: Peenemünde-West. Die Erprobungsstelle der Luftwaffe für geheime Fernlenkwaffen und deren Entwicklungsgeschichte. Bechtermünz-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0294-4, S. 221+222.
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