Althengstett ist eine Gemeinde im Landkreis Calw in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 43′ N, 8° 48′ O keine Zahl: 450–606 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Calw | |
Höhe: | 450–606 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,16 km2 | |
Einwohner: | 8157 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 426 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 75382 | |
Vorwahl: | 07051 | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 35 007 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Simmozheimer Str. 16 75382 Ottenbronn | |
Website: | www.althengstett.de | |
Bürgermeister: | Dr. Clemens Götz |
Geografie
Althengstett liegt in 450 bis 606 Meter Höhe im Nordschwarzwald in geringer Entfernung zum Landschaftsschutzgebiet Hecken- und Schlehengäu, wozu auch die Nachbargemeinden Simmozheim, Gechingen und Ostelsheim gehören, als letzte Gemeinde auf einem Ausläufer eines vom mittleren Schwarzwald (bei Furtwangen) ausgehenden Höhenzugs. Deshalb ist Althengstett die höchstgelegene Gemeinde im Landkreis Calw östlich der Nagold. Das Köpfle stellt mit einer Höhe von 606m die höchste Erhebung im Landkreis Calw östlich der Nagold dar. Weitere Erhebungen in und um Althengstett sind: Täfelberg (570 m), Jägerberg (587 m), Hube (584 m), Heimberg (580 m), Köpfle (606 m), Muckberg (591 m), Esslesberg (560 m), Stoilesberg (578 m), Stutz (590 m), Predigtplatz (580 m), Ottenbronner Berg (570 m), Omelesberg (575 m), Hörnle (545 m), Brann (580 m). Aufgrund der Nähe zum Schwarzwald kann man bei guter Witterung vom Heimberg aus die Windkraftanlage Simmersfeld, sowie die Landesklinik Nordschwarzwald sowie die Ortschaften Altburg und Alzenberg einsehen. Bei entsprechenden Windverhältnissen und schönem Wetter ist vom Täfelberg aus sogar der Sender Hornisgrinde auf der Hornisgrinde in weiter Ferne zu erkennen. Die Stadt Calw ist rund 5 Minuten entfernt, Pforzheim gut 35 Minuten, Nagold 25 Minuten, Freudenstadt 45 Minuten, Baiersbronn 55 Minuten sowie in entgegengesetzter Richtung Böblingen und Sindelfingen gut 30 min entfernt.
Am südwestlichen Ortsrand der Gemeinde befindet sich die Quelle des Tälesbachs, einem rechten Zufluss der Nagold.
Der Untere Wald, ein Ausläufer des Schwarzwaldes, der bis nach Althengstett reicht, stellt den östlichsten Punkt des Schwarzwaldes im Landkreis Calw dar. Gut ein Drittel der Gemeindefläche ist bewaldet. Knapp 70 % des Waldes in Althengstett sind Nadelwälder.
Althengstett steht vor allem im Südwesten auf Schwarzwaldtypischem Buntsandstein. Im Osten findet sich Muschelkalk.
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den drei Ortsteilen Althengstett, Neuhengstett und Ottenbronn.
Nachbargemeinden
Die direkten Nachbargemeinden sind Calw, Bad Liebenzell, Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim.
Geschichte
Um 1120 wird der Ort in einer Urkunde des Kloster Hirsau erstmals urkundlich erwähnt. Die damaligen Güter gehörten ursprünglich den Grafen von Calw. Einer der Bediensteten der Grafen mit Namen Hingo gab dem Ort seinen späteren Namen Hengstett, wie er auch heute noch von seinen Einwohnern genannt wird. Nach dem Aussterben der Calwer Grafen im 13. Jahrhundert kam der Ort zunächst an die Grafen von Zweibrücken, ging aber bereits 1303 an Württemberg.
Religionen
Die 48 m hohe Markuskirche im alten Ortskern von Althengstett soll nach einer mittelalterlichen Überlieferung von Papst Leo IX. – einem Verwandten der Grafen von Calw – im Jahre 1049 geweiht worden sein. Seit der Reformation ist Althengstett evangelisch geprägt. Auch heute noch gibt es keine römisch-katholische Kirche im Ort, jedoch ist Althengstett ein stark wachsender Teil der Gemeinde St. Josef, in Calw.
Ortsteile
Neuhengstett
Neuhengstett ist ein Waldenserort. Die aus Savoyen stammenden protestantischen Glaubensflüchtlinge konnten sich auf Initiative von Herzog Eberhard Ludwig ab 1699 in Württemberg niederlassen und gründeten 1700 den Ort Le Bourcet, der 1711 amtlich in Neuhengstett umbenannt wurde.
Ottenbronn
Ottenbronn kommt im Jahr 1075 als „Ottenbrunnan“ erstmals in dem Bestätigungsbrief König Heinrich IV. für das Kloster Hirschau unter den Gütern vor, die Graf Adalbert von Calw diesem Kloster neu hinzugestiftet hatte. Jedoch soll der Ort schon unter den frühesten Widemsgütern des Klosters Hirschau zu Beginn des 9. Jahrhunderts aufgeführt sein. Letzteres wird allerdings von verschiedenen Fachleuten bezweifelt; sie sind der Auffassung, dass die Nachricht von der Schenkung Ottenbronns an das Kloster Hirsau um 830 n. Chr. deshalb nicht zutreffen könne, weil es sich hier um eine Vorform des Waldhufendorfs handele und die Gemeinde später bei der Aufzählung der Neubeschenkung von Calw genannt werde.
Politik
Gemeinderat
Ergebnisse der Kommunalwahl am 13. Juni 2004:
FWG | 65,1 % | −0,7 | 12 Sitze | −1 |
CDU | 14,5 % | +2,6 | 2 Sitze | ±0 |
Die Grünen | 10,4 % | +0,5 | 2 Sitze | ±0 |
SPD | 10,0 % | −2,4 | 1 Sitz | −1 |
Bürgermeister
Seit 1. August 2007 ist Dr. Clemens Götz Bürgermeister von Althengstett.
Wirtschaft und Infrastruktur
Althengstett liegt in Nachbarschaft zu den großen Wirtschaftszentren Baden-Württembergs Sindelfingen/Böblingen, Pforzheim, Tübingen und Stuttgart.
Verkehr
Seit 1872 war Althengstett durch die Württembergische Schwarzwaldbahn (Stuttgart–Calw) an das überregionale Streckennetz angeschlossen. Mit Stilllegung des Abschnittes Weil der Stadt–Calw im Jahre 1988 wurde auch Althengstett vom Schienennetz abgekoppelt. Seitdem wird diese Relation mit Bussen bedient.
Althengstett liegt an der Bundesstraße 295. Sie kommt von Nordosten aus Weil der Stadt ins Gemeindegebiet und verlässt es wieder in Richtung Südwesten nach Calw.
Fuchsklinge ist der Name der Verbindungsstraße zwischen Althengstett und dem Calwer Stadtteil Hirsau hoch vom vom Nagoldtal hinauf auf die östlichsten Höhen des Schwarzwaldes. Sie hat Steigungsspitzen bis zu 16% und steigt im Schnitt um 5% und endet an der B 295. Sie ist damit eine der steilsten Straßen im Landkreis Calw. Kurz vor der Höhe wurde auf der linken Seite ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal angebracht.
Bildungseinrichtungen
In Althengstett gibt es eine Haupt- und Realschule. Außerdem bestehen in Althengstett, Neuhengstett und Ottenbronn je eine Grundschule. Zusätzlich stehen in Althengstett selbst drei Kindergärten sowie ein weiterer Kindergarten in Ottenbronn und der evangelische Kindergarten Neuhengstett für die ganz Kleinen zur Verfügung.
Bauwerke
- Bahnhofsgebäude der Württembergischen Schwarzwaldbahn, steht heute unter Denkmalschutz
- Schützenhausturm, ein Richtfunkturm in Stahlfachwerkbauweise beim Schützenhaus auf dem Heimberg (Geographische Koordinaten: 48° 43′ 15″ N, 8° 48′ 7″ O )
- Waldenserkirche Neuhengstett, 1769 anstelle einer zuvor dort befindlichen Holzkirche errichtet
Weblinks
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand