Hurden ist ein Ortsteil der Schweizer Gemeinde Freienbach. Der 1,31 km² grosse Ortsteil mit Nobelvillen und Gourmet-Restaurants liegt auf einer Halbinsel im Zürichsee am Seedamm zwischen Pfäffikon SZ und Rapperswil SG und ist eng mit der Geschichte des Seedammes verbunden.
Hurden | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Schwyz (SZ) | |
Bezirk: | Höfe | |
Gemeinde: | Freienbach | |
Postleitzahl: | 8640 | |
Koordinaten: | 703325 / 230126 | |
Höhe: | 408 m ü. M. | |
Einwohner: | 271 (31. Dezember 2008) | |
Website: | www.freienbach.ch | |
Ansicht vom Etzel
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Karte | ||
Entstehung
Die weit in den Zürichsee hinausragende Landzunge hat ihren Ursprung in einer Deponie eines würmzeitlichen Rückzugstadiums des Linthgletschers. Dieser Rückzug hinterliess eine Moräne, welche den Zürichsee in zwei Teile trennt, den Obersee und den eigentlichen Zürichsee. An dieser Seeenge entstand mit der Zeit mit leichten zusätzlichen Aufschüttungen und dem Bau einer Brücke der Seedamm von Rapperswil.
Geschichte
Schon zu Römerzeiten wurde Hurden als Umschlagplatz genutzt. Im 9. Jahrhundert wurde über die Seeenge ein Fährbetrieb von Kempraten nach Hurden eingerichtet und brachte dank dem Einsetzen der Pilgerströme aus Süddeutschland zum Kloster Einsiedeln viel Verkehr. Erstmals im Jahr 1217 taucht der Name «de Hurden» für die Halbinsel auf und erhielt diesen wegen der vielen Fischfallen aus geflochtenen Werk, den Hürden oder Hurden, welche hier von den Einheimischen aufgestellt wurden.
Zwischen 1358 und 1360 erbaute Herzog Rudolf IV. von Habsburg eine 1850 Schritt lange Holzbrücke, welche die Stadt Rapperswil mit der Halbinsel Hurden verband. Nun waren die Einheimischen und Pilger nicht mehr auf den Fährbetrieb angewiesen, sondern konnten mit Karren und Vieh jederzeit auf die andere Seite des Sees gelangen. Für den Unterhalt der Brücke musste aber ein Wegzoll entrichtet werden.
Um das Jahr 1430 führte eine Holzbrücke zudem von Hurden hinüber zur Insel Ufenau, welcher als «Kilchweg in die Uffnow» bezeichnet war. 1440 kam das Dorf Hurden zu Schwyz und wurde 1443 mitsamt der Brücke zur Ufenau von den österreichischen Rapperswilern in Brand gesetzt (→Schlacht bei Freienbach). Als Folge des Zweiten Villmergerkrieges fiel Hurden an Zürich, Bern und Glarus und der Landvogt von Wädenswil wurde mit der Amtsführung von Hurden betraut.
Im Jahr 1798 kam Hurden dann politisch zum Distrikt Rapperswil im Kanton Linth und im Jahr 1803 zum neugeschaffenen Pfäffikon. Während der Revolutionswirren wurde der hölzerne Steg nach Rapperswil mehrmals zerstört und immer wieder aufgebaut.
Im Jahr 1875 erfolgte der Bau eines festen Seedammes mit Strasse und Schienen der Zürichsee–Gotthardbahn, welcher drei Jahre später dem Verkehr übergeben werden konnte. Die Landzunge Hurden wurde ab 1930 als gerne gesehenes Bauland für Wochenendhäuser genutzt, und ab 1950 wurden auch feste Einfamilienhäuser errichtet.
1943 wurde im südlichen Hurden ein Kanaldurchstich vom oberen zum unteren Zürichsee ausgebaggert und die Strasse und Bahn mittels einer Brücke darübergeführt. Nun war der Obersee auch für die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft Zürichsee (ZSG) befahrbar, aber die Halbinsel Hurden wurde dadurch eigentlich eine richtige Insel, welche vom Festland abgeschnitten ist. Ab 1990 wurde Hurden für luxuriöse Villen beliebt, welche zum Teil auf frisch aufgeschüttetem Gebiet erstellt und mit eigenem Jachtanlegeplatz ausgestattet wurden.
Auf Initiative verschiedener Organisationen und Persönlichkeiten begann im Jahr 2000 der Bau eines neuen Holzsteges zwischen Rapperswil und Hurden, welcher als Fuss- und Wanderweg an Stellen der Vorgängerbrücken die Seeenge überquert und an diese erinnern soll. Am 6. April 2001 wurde die 841 Meter lange Holzbrücke, die längste Holzbrücke der Schweiz, den Fussgängern übergeben und ist bei Spaziergängern sehr beliebt.
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Hurden und die Herrschaft Rapperswil auf dem Murerplan von 1566
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Fischer und ihre Hürden (Reusen), Ansicht vom Obersee bei Hurden auf die Holzbrücke, im Hintergrund die Stadt Rapperswil, auf einem Stich von J. Barbier, um 1780
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Blick von Pfäffikon über den oberen Zürichsee in Richtung Rapperswil, unterhalb der Bildmitte liegt Hurden
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Gleiche Ansicht 1929, Aufnahme von
Walter Mittelholzer -
Historisches Luftbild vom 5. Juli 1933, aufgenommen von Walter Mittelholzer
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Historisches Luftbild von 1924, aufgenommen aus 200 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
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Historisches Luftbild von 1924, aufgenommen aus 300 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
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Blick auf den Seedamm und Hurden vom Lindenhof in Rapperswil
UNESCO-Weltkulturerbe und Kulturgut von nationaler Bedeutung
Zusammen mit den Fundstellen Rapperswil-Jona-Technikum, Seegubel und den Seequerungen zwischen Rapperswil und Hurden wurden die prähistorischen Siedlungsreste Freienbach–Hurden–Rosshorn als Bestandteil der Seeufersiedlungen des Alpenraumes am 27. Juni 2011 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.[1]
Verkehr
Der Ort ist dank der Hauptstrasse über den Seedamm gut an das Strassennetz angeschlossen. Daneben besitzt das Dorf auch die Haltestelle Hurden an der Bahnlinie Pfäffikon-Rapperswil und ist dank der S-Bahn des Zürcher Verkehrsverbundes und der Verbindungen der Schweizerischen Südostbahn (SOB) gut ins Netz des öffentlichen Verkehres integriert.
Literatur
- Anja Buschow Oechslin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwytz. Schwyz IV. Bezirk Höfe. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2010 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 118). ISBN 978-3-906131-93-1.
Weblinks
- Paul Wyrsch: Hurden. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Die Geschichte von Hurden auf pfaeffikon.uch.ch
- Hurden auf der Webseite der Gemeinde Freienbach; unter Portrait, fünf Dörfer
Einzelnachweise
- ↑ Website palafittes.org: Fundstellen Schweiz im UNESCO-Weltkulturerbe: Rapperswil-Jona/Hombrechtikon–Feldbach (CH-SG-01), Rapperswil-Jona-Technikum (CH-SG-02), Freienbach–Hurden–Rosshorn (CH-SZ-01) zusammen mit den prähistorischen und historischen Seequerungen, abgerufen am 15. Februar 2013
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