Élie Vinet

französischer Renaissance-Humanist
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Élie Vinet (* 1509 in Saint-Médard (Charente); † 11. Mai 1587 in Bordeaux) war ein französischer Renaissancehumanist, der als Übersetzer klassischer Texte, Historiker und Lehrer am Collège de Guyenne bekannt wurde.[1]

Unterschrift von Élie Vinet

Leben und Wirken

Vinet kam in einem Dorf names Planches, im heutigen Saint-Médard, unweit von Barbezieux zur Welt. Über sein frühes Leben gibt es nur bruchstückhafte Kenntnisse. Die Familie seines Vater Jehan Vinet stammte ursprünglich aus der Gegend Poitou; sie waren 1470 an in das Gebiet um den Fluss Charente gezogen. Seine Mutter, Colette, geborene Chat, stammte ursprünglich aus der Gegend Montmoreau-Saint-Cybard.

Vinet begann seine schulische Ausbildung in Barbezieux-Saint-Hilaire, wo er u. a. in den Grundlagen der lateinischen Sprache unterrichtet wurde. Nach dem Tod seines Vaters schickte ihn seine Mutter nach Angouleme um seine universitäre Ausbildung zu beginnnen.

Hiernach ging Vinet nach zum Studium nach Poitiers, das er mit einem Magister Artium, französisch maître es-arts abschloss. Dann folgte ein weiterer Studienaufenthalt in Paris, um dort am Collège Sainte-Barbe die altgriechische Sprache und Mathematik zu studieren.

Im Jahre 1539 lernte er in Paris den portugiesische Humanisten André de Gouveia kennen. De Gouveia war von 1529/1530 Direktor des Collège Sainte-Barbe, um dann im Jahre 1534 Principal du Collège de Guyenne' des Collège de Guyenne in Bordeaux zu werden.[2] Durch de Gouveia verlegte Vinet seinen Lebensmittelpunkt und Lehrtätigkeit nach Bordeux an das Collège de Guyenne. Aber schon nach drei Jahren, 1542, zog sich Vinet aus dem Lehrbetrieb in seine Heimat ins Saintonge zurück. Während dieses Rückzuges begann er intensiv einige klassische Autoren zu studieren und seine Werke auf Latein und Französisch zu veröffentlichen.

Im Jahre 1547 berief König Johann III. von Portugal André de Gouveia, um die Universität endgültig in Coimbra anzusiedeln und nach dem Vorbild des Kollegs von Bordeaux zu reorganisieren. Elie Vinet folgte Gouveia. Während dieser sich entschied in seiner Heimat Portugal zu bleiben, kehrte Vinet im Juli 1549 wieder nach Bordeaux zurück. Dort nahm Vinet seinen Lehrstuhl für Mathematik am College von Guyenne wieder auf und veröffentlichte zwischen 1552 und 1556 eine Reihe von Büchern für seinen Unterricht.[3]

Einer seiner bedeutendsten Schüler war Michel de Montaigne der das Collège de Guyenne von 1539 bis 1546 besuchte.

Werke(Auswahl)

  • L’Antiquité de Bordeaux und Celle d’Angoulême. (1567)
  • L’Antiquité de Saintes et de Barbezieux. (1568)
  • L’Antiquité de Bourdeaus et de Bourg présentée au Roi Charles neufiesme. (1574).
  • La Sphère de Procle, traduite du Grec. (1544)
  • Eutropii in Breviarium historiae romanae, notae. (1553)
  • La Vie de l’Empereur Charlemaigne, écrite en Latin, par Eghinard son Chancelier, & traduite en François. (1558)
  • Prisciant Cœsariensis, Rhemnii Fannii, Bedæ Angli, Volusii Metiani, Balbi ad Celsum libri de nummis, ponderibus, mensuris, numeris, eorumque notis, et de vetere computandi per digitos ratione, emendati (1565)
  • L’Antiquité de Bordeaux et celle d'Angoulême. (1567)
Commons: Élie Vinet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Les vieilles de araynes au xvieme siecle : premieres descriptions et illustrations des ruines antiques [3]

Einzelnachweise

  1. Louis Desgraves: Élie Vinet, humaniste de Bordeaux, 1509-1587: vie, bibliographie, correspondance, bibliothèque. Collection spéciale: CER Ausgabe 156 von Travaux d'humanisme et Renaissance, Librairie Droz, Genève 1977, ISBN 2-6000-3069-7, S. 10 [1]
  2. Ernest Labadie: Portrait supposé d'Elie Vinet, principal du collège de Guyenne au XVI° siècle. Noël Texier, La Rochelle 1909
  3. Louis Tarsot : Vinet (Elie). Institut français de l’Éducation [2]