Christoph Buggert

deutscher Schriftsteller
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Christoph Buggert (* 17. Juni 1937 in Swinemünde, heute Swinoujscie) ist ein deutscher Schriftsteller, Hörspieldramaturg und war Leiter der Hörspielabteilung des Hessischen Rundfunks.

Leben

Buggert verbrachte seine Kindheit und Jugend in Stargard/Hinterpommern, Halle/Saale und Bremen. Er studierte in Freiburg/Breisgau und München. 1967 promovierte er bei Walter Müller-Seidel über Erzähltechniken im Roman des 19. Jahrhunderts.

Ab 1972 war er Hörspieldramaturg am Bayerischen Rundfunk, 1976 wechselte er zum Hessischen Rundfunk. Seine Spezialität waren die 16-stündigen, monothematisch orientierten hr2-Radiotage – wie zum Beispiel Der Krieg geht zu Ende von Walter Kempowski und Walter Adler, Space Day zum Start der Internationalen Raumstation ISS oder die nur aus Geräuschen bestehende 16-stündige Dokumentation Ein Tag in Europa von Helmut Kopetzky. Insgesamt zwölf Jahre lang leitete er die Kulturwelle hr2.

Buggert war Mitbegründer der genossenschaftlich organisierten Autorenbuchhandlungen in München und Frankfurt am Main.

Ab 1959 verfasste er über zwanzig Hörspiele, die von verschiedenen deutschsprachigen Sendern produziert und in neunzehn Sprachen übersetzt wurden. Sein erster Roman Das Pfarrhaus erschien 1988. 1990 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Bis 2022 folgten acht weitere Romane.

Buggert wurde 1977 Präsidiums-Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, für die er von 1985 bis 2019 die Institution Hörspiel des Monats/des Jahres betreute. Von 2007 bis 2013 war er Jury-Vorsitzender des Günter-Eich-Preises. Neben den literarischen Titeln publizierte er zahlreiche Essays zum Thema Radio- und Hörspiel-Theorie.

Auszeichnungen

1978 wurde er für sein Hörspiel Vor dem Ersticken ein Schrei mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet, 1983 erhielt er den Drama Award der British Theatre Association, 1985 den Jean-Thevenot-Preis sowie 1991 den Morishige Award der Television and Radio Writers' Association of Japan. Sein Hörspiel Domino wurde von der Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats Juni 2012 gewählt. Im Jahr 2020 wurde sein Hörspiel Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet.[1]

Werke

Schriften

Hörspiele

  • 1987 Nullmord. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 2, Regie: Walter Adler (WDR)
  • 1989 Blauer Adler - Roter Hahn. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 3, Regie: Walter Adler (WDR/BR/SWF)
  • 1990 Deutschlandbesuch. Deutsche Trilogie 1, Regie: Norbert Schaeffer (WDR/SWF) ausgezeichnet mit dem Morishige Award der Television and Radio Writers‘ Association of Japan
  • 1997 Kulturprogramm. Deutsche Trilogie 2, Regie: Norbert Schaeffer (WDR)
  • 1998 Tag der deutschen Einheit. Deutsche Trilogie 3, Regie: Norbert Schaeffer (MDR)
  • 1999 Obsession, Regie: Norbert Schaffer (WDR), ARD-Einreichung zum Prix Europa
  • 2012 Domino, Regie: Walter Adler (MDR/WDR)
  • 2014 Vier Versuche über die Zeit, Regie: Bernadette Sonnenbichler (SWR)
  • 2015 Die ganze Wahrheit über meinen Vater, Regie: Stefan Kanis (MDR)
  • 2016 Schachabend – Kriminaloper, Komposition und Regie: Helga Pogatschar (BR)
  • 2018 Ein Nachmittag im Museum der unvergessenen Geräusche, Saarbrücker Trilogie 1, Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR/MDR), ARD-Einreichung zum Prix Europa
  • 2020 Einsteins Zunge – Aus dem Nachlass meines Bruders, Saarbrücker Trilogie 2, Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble (SR/MDR), ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD

Bearbeitung (Wort):

Herausgeber

Diskussionsbeiträge

Belege

  1. Deutscher Hörspielpreis der ARD für „Einsteins Zunge“, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 7. November 2020.
  2. Schachabend, Kriminal-Oper für Stimme und Bläserquintett, helgapogatschar.de, abgerufen 23. August 2020