Als Lärmgerät[1] werden die Geräuschwindräder bezeichnet, welche an beiden Fahrwerksbeinen der deutschen Sturzkampfflugzeuge des Typs Junkers Ju 87 ab der Baureihe D-1 serienmäßig angebracht waren & durch den Fahrtwind angetrieben wurden.
Diese waren im normalen Reiseflug hydraulisch blockiert. Bei Aktivierung durch den Piloten, wurden die Bremsen gelöst & die Propeller vom Fahrtwind angetrieben, wobei sich Tonhöhe & Lautstärke mit der Fluggeschwindigkeit änderte, was bei der Ju 87 im Sturzflug zu bekanntem sirenenartigen Heulton führte. Dementsprechend wurden sie landläufig auch als Sirene bzw. Stuka-Sirene bezeichnet.
Mit Erzeugung dieses Heultons wollte man eine Einschüchterung des Gegners erreichen und war so Teil der psychologischen Kriegsführung.
Weitere Lärmgeräte waren auch für Bf 110 & DFS 230 geplant.
Die Lärmgeräte der Ju 87 werden fälschlicherweise oft als Jerichotrompete bzw. Jericho-Gerät[2] bezeichnet.
Jericho-Geräte sind jedoch orgelpfeifenähnliche Papphülsen, welche teilweise an den Leitwerken von deutschen Abwurfbomben des Typs SC50 & SC250 im Zweiten Weltkrieg angebracht & dazu gedacht waren, durch den Fahrtwind der fallenden Bombe, zum Pfeifen gebracht zu werden & auch so zur psychologischen Kriegsführung beizutragen.