Quellenpark Kronthal

Park in Deutschland
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Der Quellenpark Kronthal ist ein Landschaftspark mit öffentlich zugängigen Mineralquellen in Kronberg im Taunus

Theodorusquelle
Blick auf die Quellen
Quellenpark Kronthal, Kunstwerk
Theodorusquelle
Wassertretanlage

Quellenpark Kronthal

Der Quellenpark Kronthal befindet sich in einem Tal zwischen Kronberg und Mammolshain oberhalb des Schafhofes von Ann Kathrin Linsenhoff. Das Tal wird durch den Badbach und den Hollerbornbach durchflossen und weist eine Reihe von Mineralquellen auf, denen Heilkraft zugeschrieben wird. Die älteste Quelle ist die Theodorusquelle, die 1568 geschürft wurde.

Quelle Jahr Tiefe Inhalt Bild
Fürstenbergquelle 1978 42 Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Säuerling
 
Fürstenbergquelle
Nymphenquelle 1977 30 Eisenhaltiger Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Säuerling
 
Nymphenquelle
Wilhelmsquelle 1833 23,60 Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Säuerling
 
Wilhelmsquelle
Theodorusquelle 1568 Natruim-Chlorid-Hydrogencarbonat-Säuerling
 
Theodorusquelle

Der Park bietet neben den Quellen noch eine Wassertretanlage, einen Spielplatz und einen Grillplatz.

Geschichte

Das Kronthal wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. 2004 wurden im Rahmen der Sanierung der Anlage das Kurrondel auf eine Tiefe von 6,50 Meter ausgehoben und der Erdaushub untersucht. Es fanden sich jungsteinzeitliche Steinklingen, ein keltischen Tüllenbeil und Scherben römischer Amphoren und römische Münzen. Die Funde sind heute im Stadtmuseum Kronberg ausgestellt.

1568 wurde erstmals ein Brunnen für Heilwasser im Kronthal urkundlich dokumentiert. Dieses Wassers sollte gegen Verstopfung, Blasenstein und Appetitlosigkeit wirken. 1818 wurde die erste Quelle eingefasst und mit dem Aufbau einer Kureinrichtung begonnen. Der Amtsarzt Dr. Ferdinand Küster, nach dem ein Weg im Park benannt ist, erkannte die Heilwirkung der Quellen und organisierte erste Formen eines Kurbetriebs. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn den Geschäftsbetrieb.

Im Jahr 1831 wurde das Kronthal zum regionalen Ausflugsziel, nachdem die „Frankfurter Aktiengesellschaft zur Gründung einer Kuranstalt“ einen zweiten Brunnen erschlossen hatte und ein Kurhaus erbauen ließ. Der Kaufmann G. Zimmermann übernahm das Gesellschaftshaus 1859 für 28.000 Gulden und erweiterte es zu einem eleganten und modernen Haus.[1]

Der Kaufmann Johann Adam Hermann Osterrieth und seine Schwester Maria Elisabeth veranlassten die Umgestaltung des Kronthals zu einem Kurpark im Stil englischer Landschaftsgärten. Der Kurbetrieb wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt und das Kurhaus 1922 abgerissen.

Das Quellwasser wurde jedoch unter verschiedenen Eigentümern weiter unter der Marke Kronthaler abgefüllt und verkauft. 1914 wurden 2,7 Millionen Flaschen Mineralwasser abgesetzt. In den Folgejahren brach der Betrieb zusammen und die Anlagen verfielen. 1924 erwarb die Stadt Frankfurt am Main das völlig heruntergekommene Kronthal. Ab 1926 betrieb das hierzu neu gegründete Unternehmen Kronthaler Brunnen das Wasser. Neben den drei bestehenden Brunnen wurden drei neue gebohrt.[2] 1985 kauft die Stadt Kronberg das Kronthal. Zu diesem Zeitpunkt war die Abfüllung des Wasser stillgelegt und wurde erst 1993 durch die Kelterei Herberth aus Niederhöchstadt wieder aufgenommen, die dort einen Biergarten und in den Abfüllanlagen einen Getränkevertrieb betreibt.

Sanierung

2002 erfolgte eine Sanierung des Quellenparks Kronthal. In mehreren Bauabschnitten wurden Wege wieder angelegt, Parkplätze und Grillplätze geschaffen und die historische Geländeterassierung wieder hergestellt. Eine Neuanlage des Teiches ist in Planung. Wesentlicher Bestandteil der Sanierung war die Renaturierung der Bäche und die Ersatzpflanzung wichtiger Parkbaumarten.

Commons: Quellenpark Kronthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 10′ 11″ N, 8° 30′ 41,5″ O

Einzelnachweise

  1. Karl Otto Jakob Ewich: Praktisches Handbuch über die vorzüglichsten Heilquellen und Curorte: für Aerzte und Badereisende, Verlag Hirschwald, 1862, Seite 331-332, Online
  2. Stadtmedizinalrat Dr. R. Oxenius: Die Kronthaler Mineralquellen"; in: Jahrbuch der Frankfurter Bürgeschaft 1926, S. 119 f.