Kabinett Fillon III

Regierung Frankreichs von November 2010 bis Mai 2012

Das Kabinett Fillon III war die französische Regierung vom 13. November 2010 bis zum 10. Mai 2012. Das Kabinett wurde nach dem Rücktritt der Regierung Fillon II gebildet, wobei Premierminister François Fillon im Amt blieb. Nach der Präsidentschaftswahl 2012 erklärte die Regierung Fillon III, wie nach Präsidentschaftswahlen üblich, am 10. Mai 2012 ihren Rücktritt, blieb allerdings noch bis zur Ernennung der Nachfolgeregierung geschäftsführend im Amt. Am 16. Mai 2012 wurde sie von der Regierung Ayrault I abgelöst.

Das Kabinett Fillon III wurde wie auch die Vorgängerregierung vor allem von der UMP und dem Nouveau Centre getragen.

Bemerkenswerteste Veränderung war das Ausscheiden des Staatsministers und Umweltministers Jean-Louis Borloo, der als Kandidat für den Posten des Premierministers gehandelt worden war und, nachdem Fillon mit der Regierungsbildung beauftragt worden war, von sich aus auf eine Ministerposition verzichtete.[1] Auch der bisherige Außenminister Bernard Kouchner, den Sarkozy und Fillon von den Sozialisten „abgeworben“ hatten, verließ die Regierung. Prominentester „Neuling“ im Kabinett war der frühere Premierminister Alain Juppé als Staatsminister und zunächst als Verteidigungs-, später als Außenminister.

Die Regierung wurde mehrfach umgebildet: Am 27. Februar 2011 nach dem Rücktritt der Außenministerin Michèle Alliot-Marie, am 29. Juni 2011 nach der Nominierung der Ministerin für Wirtschaft, Finanzen und Industrie Christine Lagarde als Direktorin des IWF und am 26. September 2011 nach der Niederlage der bürgerlichen Parteien bei der Senatswahl. Hinzu kamen zwei einzelne Umbesetzungen.

Premierminister

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Amt Name Partei
Premierminister François Fillon UMP

Staatsminister

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Amt Name Partei
Staatsminister Alain Juppé UMP

Minister

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Amt Name Partei
Außenminister Michèle Alliot-Marie bis 27. Februar 2011
Alain Juppé ab 27. Februar 2011
UMP
UMP
Minister für Verteidigung und Kriegsveteranen Alain Juppé bis 27. Februar 2011
Gérard Longuet ab 27. Februar 2011
UMP
UMP
Minister für Umwelt, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungsbau Nathalie Kosciusko-Morizet bis 22. Februar 2012
François Fillon ab 22. Februar 2012
UMP
UMP
Minister für Justiz und Freiheiten Michel Mercier MoDem
ohne Unterstützung der Partei
Minister für innere Angelegenheiten, Übersee, Gebietskörperschaften und Einwanderung Brice Hortefeux bis 27. Februar 2011
Claude Guéant ab 27. Februar 2011
UMP
UMP
Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie Christine Lagarde bis 29. Juni 2011
François Baroin ab 29. Juni 2011
UMP
UMP
Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und Gesundheit Xavier Bertrand UMP
Minister für Bildung, Jugend und Vereinswesen Luc Chatel UMP
Ministerin für Haushalt, öffentliche Finanzen und Staatsreformen, Regierungssprecherin François Baroin bis 29. Juni 2011
Valérie Pécresse ab 29. Juni 2011
UMP
UMP
Minister für Hochschulwesen und Forschung Valérie Pécresse bis 29. Juni 2011
Laurent Wauquiez ab 29. Juni 2011
UMP
UMP
Minister für Landwirtschaft, Ernährung, Fischerei, ländlichen Raum und Raumplanung Bruno Le Maire UMP
Minister für Kultur und Kommunikation Frédéric Mitterrand parteilos
Ministerin für Solidarität und sozialen Zusammenhalt Roselyne Bachelot-Narquin UMP
Minister für Städtewesen Maurice Leroy NC
Minister für Sport Chantal Jouanno bis 25. September 2011
David Douillet ab 26. September 2011[2]
UMP
UMP
Minister für den Öffentlichen Dienst François Baroin bis 29. Juni 2011
François Sauvadet ab 29. Juni 2011
UMP
NC

Beigeordnete Minister

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Amt Name Partei zugeordnetes Ministerium
Minister für Parlamentarische Angelegenheiten Patrick Ollier UMP Premierminister
Minister für Industrie, Energie und Digitalisierung Éric Besson UMP-Les Progressistes Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie
Minister für Europäische Angelegenheiten Jean Leonetti ab 29. Juni 2011
Laurent Wauquiez bis 29. Juni 2012
UMP
UMP
Außenministerium
Minister für Staatliche Zusammenarbeit Henri de Raincourt UMP Außenministerium
Minister für Gebietskörperschaften Philippe Richert UMP Ministerium für innere Angelegenheiten, Übersee, Gebietskörperschaften und Einwanderung
Ministerin für die Überseegebiete Marie-Luce Penchard UMP Ministerium für innere Angelegenheiten, Übersee, Gebietskörperschaften und Einwanderung
Ministerin für Aus- und Weiterbildung Nadine Morano UMP Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und Gesundheit
Minister für Verkehr Thierry Mariani ab 29. Juni 2011 UMP Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungsbau
Minister für Wohnungsbau Benoist Apparu ab 22. Februar 2012 UMP Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungsbau

Staatssekretäre

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Amt Name Partei zugeordnetes Ministerium
Staatssekretär für Außenhandel Pierre Lellouche UMP Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie
Staatssekretärin für Gesundheit Nora Berra UMP Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und Gesundheit
Staatssekretärin ohne Geschäftsbereich Marie-Anne Montchamp UMP-RS Ministerium für Solidarität und sozialen Zusammenhalt
Staatssekretär für Handel, Handwerk, kleine und mittlere Betriebe, Tourismus, Dienstleistungen, selbständige Berufe, Konsum Frédéric Lefèbvre UMP Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie
Staatssekretär für Wohnungsbau Benoist Apparu bis 22. Februar 2012 UMP Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungsbau
Staatssekretär ohne Geschäftsbereich Marc Laffineur ab 29. Juni 2011 UMP Ministerium für Verteidigung und Kriegsveteranen
Staatssekretärin für Familie Claude Greff ab 29. Juni 2011 UMP Ministerium für Solidarität und sozialen Zusammenhalt
Staatssekretärin für Jugend und Vereinswesen Jeannette Bougrab UMP Ministerium für Bildung, Jugend und Vereinswesen
Staatssekretär für die Auslandsfranzosen Édouard Courtial ab 26. September 2011
David Douillet bis 26. September 2011
UMP
UMP
Außenministerium
Staatssekretär für den Öffentlichen Dienst Georges Tron bis 29. Mai 2011 UMP Minister für den Öffentlichen Dienst
Staatssekretär für Verkehr Thierry Mariani bis 29. Juni 2012 UMP Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung, Verkehr und Wohnungsbau

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Remaniement - Borloo a refusé de participer au gouvernement. Le Point.fr, 14. November 2010, abgerufen am 1. Juli 2012 (französisch).
  2. Neuer Minister für Sport. Abgerufen am 26. September 2011.