Oberreute
Oberreute (westallgäuerisch Obəritə) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee). Der gleichnamige Hauptort ist ein staatlich anerkannter Luftkurort an der Deutschen Alpenstraße.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 34′ N, 9° 57′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Lindau (Bodensee) | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Stiefenhofen | |
Höhe: | 857 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,48 km2 | |
Einwohner: | 1702 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 126 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88179 | |
Vorwahl: | 08387 | |
Kfz-Kennzeichen: | LI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 76 121 | |
LOCODE: | DE ORU | |
Gemeindegliederung: | 15 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 8 D-88167 Stiefenhofen | |
Website: | www.oberreute.de | |
Erster Bürgermeister: | Stefan Schneider (Offene Bürger Oberreute) | |
Lage der Gemeinde Oberreute im Landkreis Lindau (Bodensee) | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenOberreute liegt in der Region Allgäu, genauer im Westallgäu, etwa fünf Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Das Gemeindegebiet befindet sich auf einer Höhe von 680 bis 1041 m ü. NHN. Der höchste Punkt ist der Sulzberg oder Hochsträß, der noch zu den Allgäuer Voralpen westlich der Iller im weiten Sinne zählt.
Gemeindeteile
BearbeitenEs gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bächen (Weiler)
- Beule (Weiler)
- Hinterschweinhöf (Dorf)
- Ihlingshof (Weiler)
- Irsengund (Dorf)
- Längene (Einöde)
- Langenried (Dorf)
- Oberberg (Einöde)
- Oberreute (Pfarrdorf)
- Schnellers (Weiler)
- Schönebühl (Weiler)
- Stadels (Dorf)
- Unterreute (Weiler)
- Vorderschweinhöf (Weiler)
- Zellers (Weiler)
Die Einöden Kremlerbad und Kremlermühle sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.
Nachbargemeinden
BearbeitenStiefenhofen | ||
Weiler-Simmerberg | Oberstaufen | |
Sulzberg (Vorarlberg) |
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDie heutigen Gemeindeteile Stadels und Schönebühl waren einst Gerichtssitz. Oberreute entstand erst Ende des 18. Jahrhunderts. 1797 wurde von den Bewohnern die erste Kirche errichtet. Der Ort war Teil der österreichischen Herrschaft Bregenz-Hohenegg, seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört er zu Bayern.
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1961: 1010 Einwohner[4]
- 1970: 1040 Einwohner[4]
- 1987: 1283 Einwohner
- 1991: 1456 Einwohner
- 1995: 1395 Einwohner
- 2000: 1471 Einwohner
- 2005: 1609 Einwohner
- 2010: 1641 Einwohner
- 2015: 1635 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1283 auf 1662 um 379 Einwohner bzw. um 29,5 %
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist nach der Wahl 2020 Stefan Schneider.[5]
Gemeinderat
BearbeitenSeit der Wahl 2020 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder.
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stiefenhofen.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot über einem silbernen Dreiberg gekreuzt ein silbernes Rodungsbeil und ein silberner Spaten mit goldenen Stielen.“[6] | |
Partnerschaften
Bearbeiten- La Cumbrecita, Provinz Córdoba (Argentinien), Argentinien. Die Partnerschaft wurde am 23. März 2019 unterzeichnet.[7]
- Nohanent, Auvergne, Département Puy-de-Dôme, Frankreich. Die Partnerschaft besteht seit dem Jahr 1998.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenFreizeit
Bearbeiten- Grenzüberschreitender Naturlehrpfad zwischen Oberreute und Sulzberg (A)
- Hausbachklamm mit Abenteuerspielplatz
- Nordic Walking Park
- Wanderwege ca. 40 km
- 25 km Langlaufloipen
- beheiztes Freibad mit Beachvolleyballplatz und Slackline
- Museum im Rathaus
- Skimuseum mit Exponaten aus dem Ende 19. Jahrhunderts
Veranstaltungen
Bearbeiten- Standkonzerte im Kurgarten
- Sommerfeste
- Kinderferienprogramm
- Gästebegrüßungen
- Heimatabende
- geführte Schneeschuhwanderungen im Winter
- Weihnachtsmarkt
- Traditionelles Funkenfeuer im Ortsteil Langenried
Baudenkmäler
Bearbeiten-
Dt. Alpenstraße B 308 bei Oberreute
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Oberreute
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Oberreute von Norden
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Schönebühl
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Oberreute von Osten
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Irsengund, Oberreute
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik 213 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 667. Das verarbeitende Gewerbe zählte keine, das Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. 2016 bestanden außerdem 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 880 ha.
Bildung
BearbeitenIm Jahre 2021 besuchten in Oberreute 50 Kinder den Kindergarten und 40 Schüler die Volksschule, an der vier Lehrer unterrichteten.
Landschaft und Natur
Bearbeiten- Das Wildrosenmoos, ein Landschaftskomplex aus Feuchtwiesen und Mooren auf dem Sulzbergrücken (Hochsträß), bietet vielen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum. Als grenzüberschreitender Naturraum zwischen Deutschland und Österreich bietet es auch Wanderern und Naturliebhaber eine abwechslungsreiche Idylle.
- Oberreute teilt sich sein bekanntestes Geotop, die Hausbachklamm, mit Weiler-Simmerberg. Der Tobelabschnitt ist rund anderthalb Kilometer lang und beeindruckt durch Auswaschungen und Strudeltöpfe im Sand- und Nagelfluhgestein.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Evangelist Keller (1824–1910), Reichstags- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister von Lindenberg
- Gunter Steinbach (1938–2002), Sachbuchautor und Herausgeber einer erfolgreichen Naturführerreihe, lebte seit Ende der 1970er Jahre auf einem Hof bei Oberreute-Irsengund.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Oberreute in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
- ↑ Gemeinde Oberreute, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 786 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Oberreute, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Oberreute in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ https://cfran.cancilleria.gob.ar/userfiles/2018/oberreute_lacumbrecita_convenio_amistad.pdf