Singular Plural
Nominativ der Schlaf
Genitiv des Schlafs
des Schlafes
Dativ dem Schlaf
dem Schlafe
Akkusativ den Schlaf
 
[1] Eine in Schlaf versunkene Katze

Worttrennung:

Schlaf, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ʃlaːf]
Hörbeispiele:   Schlaf (Info),   Schlaf (Österreich) (Info)
Reime: -aːf

Bedeutungen:

[1] Zustand der Ruhe eines Lebewesens (meistens höhere Tiere und Menschen, selten auch Pflanzen)
[2] umgangssprachlich: verkrustete Tränenflüssigkeit, die sich oftmals am Morgen auf den carunculis lacrimalis, den Tränenwärzchen, findet

Herkunft:

Das mittel- und althochdeutsche Wort „slāf“ ist die substantivierte Form zum mittelhochdeutschen Verb „slāfen“ (= schlafen), welches sich von dem protogermanischen Wort "slēpaz" ableitet.

Synonyme:

[1] das Dösen, Nickerchen, Ruhe, Ruhephase, Schlummer
[2] umgangssprachlich': Augenbutter, Augenpopel, Schlafsand

Gegenwörter:

[1a] Wachzustand
[1b] Traum, Traumphase

Verkleinerungsformen:

[1] Schläfchen

Oberbegriffe:

[1] das Ausruhen, das Ruhen, Erholungszustand, Erholung; Thymopsyche

Unterbegriffe:

[1] allgemein: Büroschlaf, Dämmerschlaf, Dornröschenschlaf, Halbschlaf, Heilschlaf, Kurzschlaf (→ Superkurzschlaf), Mittagsschlaf, Morphinschlaf, Nachtschlaf, Schönheitsschlaf, Sekundenschlaf, Tagschlaf, Tiefschlaf, Totenschlaf, Todesschlaf, Traumschlaf, Winterschlaf
[1] bei Pflanzen: Blütenschlaf

Beispiele:

[1] Er versank in einem tiefen Schlaf.
[1]  „Ich denke einen langen Schlaf zu tun,
Denn dieser letzten Tage Qual war groß.
Sorgt, daß sie nicht zu zeitig mich erwecken.“[1]
[1] „Bald umfing ihn der Tröster der Müden und Traurigen, ein tiefer Schlaf![2]
[1] „Er fühlte den Schlaf langsam in sich eintreten, die Beine wurden schwer, das Denken lief sacht in das Unbewußte ein, breitete sich aus und sank dahin.“[3]
[2] Mariella rieb sich den Schlaf aus den Augen.

Redewendungen:

den Schlaf des Gerechten schlafen/den Schlaf der Gerechten schlafen
den Seinen gibt's der Herr im Schlaf
ein Auge Schlaf nehmen/ein paar Augen Schlaf nehmen
eine Mütze Schlaf
im Schlaf
jemandem den Schlaf rauben
sich den Schlaf aus den Augen reiben
sich im Schlaf bescheißen

Sprichwörter:

am Abend ist der Tanz lieb, am Morgen der Schlaf süß

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen bleiernen / gesunden / guten / festen / leichten / schlechten / schweren / traumlosen / unruhigen Schlaf haben; der Schlaf überfällt / überkommt / übermannt / überwältigt jemanden; den Schlaf herbeisehnen / verscheuchen; den versäumten Schlaf nachholen; in einen tiefen Schlaf fallen / sinken; aus dem Schlaf erwachen / hochschrecken / kommen; auf Schlaf verzichten; im Schlaf reden / sprechen; während des Schlafs schnarchen; (sehr) viel / seine … Stunden Schlaf brauchen; keinen Schlaf finden (können); jemanden aus dem Schlaf holen / reißen / rütteln; sich in tiefem / im tiefsten Schlaf befinden; in tiefem Schlaf liegen; im Schlaf überrascht werden; ein Kind in den Schlaf singen / wiegen; um seinen Schlaf gebracht werden / kommen; im Schlaf sterben; aus seinem Schlaf nicht mehr aufwachen / erwachen
[2] (sich) den Schlaf aus den Augen reiben

Wortbildungen:

schlafbedürftig, schlaflos, schlaftrunken, schläfrig
Beischlaf, Schlafanfall, Schlafanzug, Schlafapfel, Schlafapnoe, Schlafattacke, Schlafauge, Schlafbedürfnis, Schlafbewegung, Schlafcouch, Schlafdrucklähmung, Schläfe, schlafen, der / die Schlafende, Schlafengehen, Schlafentzug, Schlafenszeit, Schlafepilepsie, Schläfer / s. auch: Sleeper, Schlafforscher, Schlafgast, Schlafgelegenheit, Schlafgemach, Schlafhaltung, Schlafhämoglobinurie, Schlafkrankheit, Schlaflabor, Schlaflied, Schlafmangel, Schlafklinik, Schlafmaus, Schlafmittel, Schlafmohn, Schlafmütze, Schlafplatz, Schlafpulver, Schlafpuppe, Schlafratte, Schlafratz, Schlafrock, Schlafsaal, Schlafsack, Schlafsiedlung, Schlafspindel, Schlafspritze, Schlafstadt, Schlafstelle, Schlafstellung, Schlafstörung, Schlafsucht, Schlaftablette, Schlaftrunk, Schlaf-Wach-Rhythmus / auch: Schlaf-wach-Rhythmus, Schlafwagen, schlafwandeln, Schlafwandler, Schlafzentrum, Schlafzimmer
In den deutschen Wortschatz haben zudem folgende Wörter, die in der jeweiligen Landessprache „Schlaf“ bedeuten, Einzug gehalten:
Das (alt)griechische Wort „ύπνος“ findet sich wieder in dem Wort „Hypnose“, das lateinische „somnus“ findet sich zum Beispiel in den Wörtern „somnambul“ und „Somnolenz“ und das englische Wort „sleep“ schließlich in dem Wort „Sleeper“.

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Schlaf
[2] Wikipedia-Artikel „Schlafsand
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schlaf
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchlaf

Quellen:

  1. Friedrich Schiller: Wallenstein. In: Projekt Gutenberg-DE. Fünfter Aufzug; Fünfter Auftritt (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
  2. F. Kupferberg: Mährchen und erzählungen. 1830 (Google Books, abgerufen am 24. Februar 2017)
  3. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 138.
Singular m Singular f Plural
Nominativ der Schlaf
(Schlaf)
die Schlaf
(Schlaf)
die Schlafs
Genitiv des Schlaf
des Schlafs
Schlafs
der Schlaf
(Schlaf)
der Schlafs
Dativ dem Schlaf
(Schlaf)
der Schlaf
(Schlaf)
den Schlafs
Akkusativ den Schlaf
(Schlaf)
die Schlaf
(Schlaf)
die Schlafs
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Schlaf“ – für männliche Einzelpersonen, die „Schlaf“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Schlaf“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Schlaf“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Schlaf, Plural: Schlafs

Aussprache:

IPA: [ʃlaːf]
Hörbeispiele:   Schlaf (Österreich) (Info)
Reime: -aːf

Bedeutungen:

[1] deutscher Familienname

Herkunft:

  1. Übername zu mittelhochdeutsch slāf → gmhSchlaf“, der einst einen Langschläfer oder schläfrigen Menschen bezeichnete;
  2. Übername zu mittelhochdeutsch slaf → gmhschlaff, welk[1]

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Johannes Schlaf, deutscher Schriftsteller

Beispiele:

[1] Darf ich bekannt machen? Dies ist Herr Schlaf.
[1] Welch eine Freude, die Schlafs kommen.
[1] Das ist Frau Schlafs Tasche.
[1] Das ist die Tasche von Frau Schlaf.

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Schlaf

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 534.


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schaf, schlaff, Schlag, schlau
Anagramme: falsch, flachs, Flachs