„Kundtsches Staubrohr“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Kundt tube.png|mini|hochkant=1.6|Darstellung der Apparatur und der [[Staub]]&shy;figuren<br />aus der Original-Arbeit von August Kundt, 1866]]
Das '''Kundtsche Rohr''' erlaubt es, stehende Schallwellen in einem einseitig offenen Glasrohr sichtbar zu machen.
Es ist nach dem Physiker [[August Kundt]] benannt, dessen Beobachtungen im Jahr 1866 publiziert wurden.<ref>{{Literatur|Autor=August Kundt|Titel=Über eine neue Art akustischer Staubfiguren und über die Anwendung derselben zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen |Sammelwerk=Annalen der Physik und Chemie|Band=203|Nummer=4 |Jahr=1866|Seite=497-523|DOI=10.1002/andp.18662030402}}</ref>
Das '''Kundtsche Rohr''' (auch ''Kundtsche Röhre''; nach dem Physiker [[August Kundt]], der seine Beobachtungen 1866 publizierte<ref>{{Literatur |Autor=August Kundt |Titel=Über eine neue Art akustischer Staubfiguren und über die Anwendung derselben zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen |Sammelwerk=Annalen der Physik und Chemie |Band=203 |Nummer=4 |Jahr=1866 |Seiten=497–523 |DOI=10.1002/andp.18662030402}}</ref>) erlaubt es, [[Stehende Wellen|stehende]] [[Schallwelle]]n in einem Glasrohr sichtbar zu machen. Stehende Wellen ergeben z.&nbsp;B. bei fast allen [[Musikinstrument]]en den [[Ton (Musik)|Ton]], insbesondere bei allen Arten von [[Flöte]]n und [[Pfeife (Tonerzeuger)|Pfeifen]]. Durch seinen einfachen und anschaulichen Aufbau ist das Kundtsche Rohr ein beliebter Demonstrationsversuch der Schul[[physik]].
Durch den einfachen und anschaulichen Aufbau ist das Kundtsche Rohr ein beliebter Demonstrationsversuch der Schulphysik.


== Aufbau ==
== Aufbau ==
[[Datei:Kundt's tube DE.svg|mini|hochkant=1.6|Schematische Darstellung des Kundtschen Rohres mit [[Schallschnelle]]<nowiki />-Verteilung. Das Korkmehl sammelt sich an den Knotenpunkten der stehenden Welle]]
Das in dem Rohr enthaltene [[Kork]]<nowiki />mehl wird durch die intensive Schallwelle bewegt. Es sammelt sich dabei an Stellen, bei denen die [[Schallschnelle]] der Schallwellen am kleinsten ist, d.&nbsp;h. in den Knoten der stehenden Welle, und bildet dort kleine Mehlhäufchen. Zwischen diesen Mehlhäufchen befinden sich folglich die Schwingungsbäuche der stehenden Welle.


Die Mehlhäufchen bleiben auch nach dem Ausschalten des [[Sinuston]]es erhalten. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem „Aufstellen“ des Korkmehls bei eingeschaltetem Sinuston (bei mittleren [[Amplitude]]n bzw. [[Lautstärke]]n des Sinustones erhebt sich das Korkmehl an den Schwingungsbäuchen und bleibt fast unbewegt in einer meist lamellenförmigen Struktur stehen. Bei höheren Amplituden sind diese lamellenförmigen Erhebungen nicht zu sehen, da das Korkmehl zu sehr aufgewirbelt wird).
[[Bild:Kundtsches_Rohr.png|thumb|center|upright=3.0|Schematische Darstellung des Kundtschen Rohres mit Schalldruckverteilung (Beachte: Die Darstellung zeigt nicht die sichtbaren Kundtschen Staubfiguren)]]


Damit [[Resonanz (Physik)|Resonanz]] –&nbsp;d.&nbsp;h. eine [[stehende Welle]]&nbsp;– auftritt, muss die Länge des Rohres durch einen Stempel, der von der einen Seite in das Rohr geschoben werden kann, eingestellt werden. Am Stempel liegt ein geschlossenes Ende (und daher ein Schwingungsknoten), am offenen Rohrende dagegen ein Schwingungsbauch vor.
In dem Rohr enthaltene [[Bärlappsporen]] (oder [[Kork]]mehl) werden durch die intensive Schallwelle bewegt und sammeln sich an Stellen, bei denen die [[Schallschnelle]] der Schallwellen am größten ist.
[[Bärlappsporen]] geben unter Umständen ein besseres Bild als Korkmehl ab, da sie kleiner und leichter sind.
Dadurch werden die Geschwindigkeitsknoten und -bäuche der Schallwellen sichtbar.
Bärlappsporen geben unter Umständen ein besseres Bild ab, da sie leichter und kleiner sind.
Damit [[Resonanz (Physik)|Resonanz]], das heißt, eine [[stehende Welle]] auftritt, muss die Länge des Rohres durch einen Stempel, der von der einen Seite in das Rohr geschoben werden kann, eingestellt werden. Am Stempel liegt ein geschlossenes Ende (und daher ein Schwingungsknoten), am offenen Rohrende dagegen ein Schwingungsbauch vor.


== Physikalische Grundlagen ==
== Physikalische Grundlagen ==

Um herzuleiten, wann im Kundtschen Rohr eine stehende Welle entsteht, wird die Schnellewelle des Schalls betrachtet.
Um herzuleiten, wann im Kundtschen Rohr eine stehende Welle entsteht, wird die Schnellewelle des Schalls betrachtet.
Das eine Ende des luftgefüllten Glasrohres ist durch einen Stempel geschlossen, das andere Ende ist offen. Vor dem offenen Ende befindet sich die Schallquelle, ein sehr starker Lautsprecher.
Das eine Ende des luftgefüllten Glasrohres ist durch einen Stempel geschlossen, das andere Ende ist offen. Vor dem offenen Ende befindet sich die [[Schallquelle]], ein sehr starker [[Lautsprecher]].
Am offenen Ende hat die Schnelle einen Wellenbauch, das heißt maximale Auslenkung, weil das offene Ende mitschwingt.
* Am offenen Ende hat die Schnelle einen Wellenbauch, d.&nbsp;h. maximale [[Auslenkung]], weil das offene Ende mitschwingt; die ankommenden Schallwellen schwingen im Gleichtakt mit der [[Schwingungsmembran|Membran des Lautsprechers]].
* Am geschlossenen festen Ende muss sich dagegen ein Knoten der Schnellewelle befinden, weil das Ende starr ist und somit nicht mitschwingt.
Die Membran des Lautsprechers schwingt im Gleichtakt mit den ankommenden Schallwellen.
Aus diesen Voraussetzungen resultiert, dass für eine gegebene [[Wellenlänge]] <math>\lambda</math> nur bestimmte Rohrlängen in Frage kommen, bei denen Resonanz auftritt: Die Länge <math>l</math> des Rohres muss ein Vielfaches der halben Wellenlänge <math>\lambda/2</math> sein, minus einer Viertelwellenlänge <math>\lambda/4</math>:
An dem geschlossenen festen Ende muss sich dagegen ein Knoten der Schnellewelle befinden, weil das Ende starr ist und somit nicht mitschwingt.


:<math>\begin{align}
Aus diesen Voraussetzungen resultiert, dass für eine gegebene Wellenlänge <math>\lambda</math> nur bestimmte Rohrlängen in Frage kommen, bei denen Resonanz auftritt.
l & = k \cdot \frac{\lambda_k}{2} - \frac{\lambda_k}{4}, \quad\quad k \in \mathbb{N}\\
Die Länge des Rohres <math>l</math> muss ein Vielfaches der halben Wellenlänge <math>\lambda/2</math> minus einer Viertelwellenlänge <math>\lambda/4</math> sein. Damit ergibt sich für <math>l</math>:
& = (2k - 1) \cdot \frac{\lambda_k}{4}
\end{align}</math>


Durch Einsetzen von <math>\lambda_k = \frac{c}{f_k}</math> mit der [[Schallgeschwindigkeit]] <math>c</math> und Auflösen nach der [[Resonanzfrequenz]] <math>f_k</math> ergibt sich:
:<math>
l = k \cdot \frac{\lambda_k}{2} - \frac{\lambda_k}{4}, \quad\quad k \in \mathbb{N}
</math>


:<math>\Rightarrow f_k = (2k - 1) \cdot \frac{c}{4l}</math>
:<math>
l = (2k - 1) \cdot \frac{\lambda_k}{4}
</math>


Für die Schwingungen <math>f_k</math> tritt Resonanz auf. Die Frequenz <math>f_1</math> nennt man [[Grundschwingung]] oder 1.&nbsp;Harmonische, die weiteren Frequenzen für <math>k > 1</math> 1.&nbsp;[[Oberschwingung]] oder 2.&nbsp;Harmonische, 2.&nbsp;Oberschwingung oder 3.&nbsp;Harmonische usw.
Durch Einsetzen von <math>\lambda_k = \frac{c}{f_k}</math> mit der Schallgeschwindigkeit <math>c</math> und Auflösen nach der Resonanzfrequenz <math>f_k</math> ergibt sich:

:<math>
f_k = (2k - 1) \cdot \frac{c}{4l}
</math>

Für die Schwingungen <math>f_k</math> tritt Resonanz auf. Die Frequenz <math>f_1</math> nennt man Grundschwingung, die weiteren Frequenzen für <math>k > 1</math> 1. Harmonische, 2. Harmonische, usw.


== Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft ==
== Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft ==
[[Datei:Tubo de Kundt.jpg|mini|Praktischer Aufbau eines Kundtschen Staubrohrs]]
{{Siehe auch|Wellenimpedanz #Messung der Wellenimpedanz|titel1=„Messung der Wellenimpedanz“ im Artikel Wellenimpedanz }}
Da mit Hilfe des Kundtschen Rohres Schallwellen sichtbar gemacht werden können, kann damit die [[Schallgeschwindigkeit]] gemessen werden.
Aus der vorherigen Gleichung ergibt sich:


:<math>\Leftrightarrow c = \frac{f \cdot 4l_k}{2k - 1}</math>
Da mit Hilfe des Kundtschen Rohres Schallwellen sichtbar gemacht werden können, kann damit die Schallgeschwindigkeit gemessen werden.
Es ergibt sich aus der vorherigen Gleichung


In der Gleichung wurde <math>f_k</math> durch <math>f</math> und <math>l</math> durch <math>l_k</math> ersetzt, da bei der Schallgeschwindigkeitsmessung die Länge <math>l</math> des Rohres bei konstanter Frequenz variiert wird.
:<math>
c = \frac{f \cdot 4l_k}{2k - 1}
</math>


<math>k</math> kann durch Zählen der Wellenberge bestimmt werden. Da diese aber unter Umständen nicht gut zu erkennen sind, bietet sich ein rechnerisches Vorgehen an. Dazu muss die Gleichung für zwei aufeinander folgende Resonanzen bei gleicher Frequenz gleichgesetzt werden:
In der Gleichung wurde <math>f_k</math> durch <math>f</math> und <math>l</math> durch <math>l_k</math> ersetzt, da wir bei der Schallgeschwindigkeitsmessung die Länge des Rohres <math>l</math> bei konstanter Frequenz variieren.
<math>k</math> kann durch Zählen der Wellenberge bestimmt werden. Da diese aber unter Umständen nicht gut zu erkennen sind, bietet sich ein rechnerisches Vorgehen an.
Die Gleichung muss für zwei aufeinander folgende Resonanzen bei gleicher Frequenz gleichgesetzt werden, um <math>k</math> zu bestimmen.


::<math>\frac{f \cdot 4l_k}{2k - 1} = \frac{f \cdot 4{l_{k+1}}}{2k + 1}</math>
:<math>
\frac{f \cdot 4l_k}{2k - 1} = \frac{f \cdot 4{l_{k+1}}}{2k + 1}
::<math>\Leftrightarrow k = \frac{l_{k+1} + l_k}{2 \left(l_{k+1} - l_k \right)}</math>
</math>


<math>k</math> kann also durch Messen von <math>l_k</math> und <math>l_{k+1}</math> bestimmt werden. Einsetzen von <math>k</math> und der gegebenen Frequenz <math>f</math> in obige Gleichung liefert schließlich die Schallgeschwindigkeit.
:<math>
k = \frac{l_{k+1} + l_k}{2\left(l_{k+1} - l_k\right)}
</math>

Durch Messen von <math>l_k</math> und <math>l_{k+1}</math> kann <math>k</math> bestimmt werden.
Einsetzen von <math>k</math> und der gegebenen Frequenz <math>f</math> in die Gleichung für die Schallgeschwindigkeit liefert diese schließlich.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
*{{Literatur|Autor=Gottfried Schubert|Titel=Staubfiguren im Kundtschen Rohr|Sammelwerk=Physik in unserer Zeit|Band=12|Nummer=5|Jahr=1981|Seiten=147-150|DOI=10.1002/piuz.19810120503}}
|Autor=Gottfried Schubert
|Titel=Staubfiguren im Kundtschen Rohr
|Sammelwerk=Physik in unserer Zeit
|Band=12
|Nummer=5
|Jahr=1981
|Seiten=147–150
|DOI=10.1002/piuz.19810120503}}
* A. Kundt: ''Ueber eine neue Art Akustischer Staubfiguren und über die Anwendung derselben zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen''. In: ''Annalen der Physik und Chemie'', 1866, Band 127, No. 4, [http://books.google.com/books?id=NXMEAAAAYAAJ&pg=RA1-PA497 S.&nbsp;497–523] auf Google Books


== Einzelnachweise ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Kundt's tube|Kundtsches Staubrohr}}
<references/>
* [http://physiklabor.fh-kl.de/versuch.php?vid=Wellen-Kundt&back=all=n ''Kundt’sches Rohr''.] 2004 (Video der FH Kaiserslautern).


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Wellenlehre]]
<references />


[[Kategorie:Akustik]]
[[en:Kundt's tube]]
[[fr:Tube de Kundt]]
[[nl:Proef van Kundt]]
[[pl:Rura Kundta]]
[[pt:Tubo de kundt]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2018, 22:53 Uhr

Darstellung der Apparatur und der Staub­figuren
aus der Original-Arbeit von August Kundt, 1866

Das Kundtsche Rohr (auch Kundtsche Röhre; nach dem Physiker August Kundt, der seine Beobachtungen 1866 publizierte[1]) erlaubt es, stehende Schallwellen in einem Glasrohr sichtbar zu machen. Stehende Wellen ergeben z. B. bei fast allen Musikinstrumenten den Ton, insbesondere bei allen Arten von Flöten und Pfeifen. Durch seinen einfachen und anschaulichen Aufbau ist das Kundtsche Rohr ein beliebter Demonstrationsversuch der Schulphysik.

Schematische Darstellung des Kundtschen Rohres mit Schallschnelle-Verteilung. Das Korkmehl sammelt sich an den Knotenpunkten der stehenden Welle

Das in dem Rohr enthaltene Korkmehl wird durch die intensive Schallwelle bewegt. Es sammelt sich dabei an Stellen, bei denen die Schallschnelle der Schallwellen am kleinsten ist, d. h. in den Knoten der stehenden Welle, und bildet dort kleine Mehlhäufchen. Zwischen diesen Mehlhäufchen befinden sich folglich die Schwingungsbäuche der stehenden Welle.

Die Mehlhäufchen bleiben auch nach dem Ausschalten des Sinustones erhalten. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem „Aufstellen“ des Korkmehls bei eingeschaltetem Sinuston (bei mittleren Amplituden bzw. Lautstärken des Sinustones erhebt sich das Korkmehl an den Schwingungsbäuchen und bleibt fast unbewegt in einer meist lamellenförmigen Struktur stehen. Bei höheren Amplituden sind diese lamellenförmigen Erhebungen nicht zu sehen, da das Korkmehl zu sehr aufgewirbelt wird).

Damit Resonanz – d. h. eine stehende Welle – auftritt, muss die Länge des Rohres durch einen Stempel, der von der einen Seite in das Rohr geschoben werden kann, eingestellt werden. Am Stempel liegt ein geschlossenes Ende (und daher ein Schwingungsknoten), am offenen Rohrende dagegen ein Schwingungsbauch vor. Bärlappsporen geben unter Umständen ein besseres Bild als Korkmehl ab, da sie kleiner und leichter sind.

Physikalische Grundlagen

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Um herzuleiten, wann im Kundtschen Rohr eine stehende Welle entsteht, wird die Schnellewelle des Schalls betrachtet. Das eine Ende des luftgefüllten Glasrohres ist durch einen Stempel geschlossen, das andere Ende ist offen. Vor dem offenen Ende befindet sich die Schallquelle, ein sehr starker Lautsprecher.

  • Am offenen Ende hat die Schnelle einen Wellenbauch, d. h. maximale Auslenkung, weil das offene Ende mitschwingt; die ankommenden Schallwellen schwingen im Gleichtakt mit der Membran des Lautsprechers.
  • Am geschlossenen festen Ende muss sich dagegen ein Knoten der Schnellewelle befinden, weil das Ende starr ist und somit nicht mitschwingt.

Aus diesen Voraussetzungen resultiert, dass für eine gegebene Wellenlänge nur bestimmte Rohrlängen in Frage kommen, bei denen Resonanz auftritt: Die Länge des Rohres muss ein Vielfaches der halben Wellenlänge sein, minus einer Viertelwellenlänge :

Durch Einsetzen von mit der Schallgeschwindigkeit und Auflösen nach der Resonanzfrequenz ergibt sich:

Für die Schwingungen tritt Resonanz auf. Die Frequenz nennt man Grundschwingung oder 1. Harmonische, die weiteren Frequenzen für 1. Oberschwingung oder 2. Harmonische, 2. Oberschwingung oder 3. Harmonische usw.

Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft

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Praktischer Aufbau eines Kundtschen Staubrohrs

Da mit Hilfe des Kundtschen Rohres Schallwellen sichtbar gemacht werden können, kann damit die Schallgeschwindigkeit gemessen werden. Aus der vorherigen Gleichung ergibt sich:

In der Gleichung wurde durch und durch ersetzt, da bei der Schallgeschwindigkeitsmessung die Länge des Rohres bei konstanter Frequenz variiert wird.

kann durch Zählen der Wellenberge bestimmt werden. Da diese aber unter Umständen nicht gut zu erkennen sind, bietet sich ein rechnerisches Vorgehen an. Dazu muss die Gleichung für zwei aufeinander folgende Resonanzen bei gleicher Frequenz gleichgesetzt werden:

kann also durch Messen von und bestimmt werden. Einsetzen von und der gegebenen Frequenz in obige Gleichung liefert schließlich die Schallgeschwindigkeit.

  • Gottfried Schubert: Staubfiguren im Kundtschen Rohr. In: Physik in unserer Zeit. Band 12, Nr. 5, 1981, S. 147–150, doi:10.1002/piuz.19810120503.
  • A. Kundt: Ueber eine neue Art Akustischer Staubfiguren und über die Anwendung derselben zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen. In: Annalen der Physik und Chemie, 1866, Band 127, No. 4, S. 497–523 auf Google Books
Commons: Kundtsches Staubrohr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. August Kundt: Über eine neue Art akustischer Staubfiguren und über die Anwendung derselben zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 203, Nr. 4, 1866, S. 497–523, doi:10.1002/andp.18662030402.