„Friedrich Blochmann“ – Versionsunterschied

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'''Friedrich Johann Wilhelm Blochmann''' (* [[21. Januar]] [[1858]] in [[Karlsruhe]]; † [[22. September]] [[1931]] in [[Tübingen]]) war ein deutscher [[Zoologe]]. Er lehrte an den Universitäten [[Universität Rostock|Rostock]] und [[Universität Tübingen|Tübingen]].
'''Friedrich Johann Wilhelm Blochmann''' (* [[21. Januar]] [[1858]] in [[Karlsruhe]]; † [[22. September]] [[1931]] in [[Tübingen]]) war ein deutscher [[Zoologe]]. Er lehrte an den Universitäten [[Universität Rostock|Rostock]] und [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]].


== Leben ==
== Leben und Werk ==


Der Sohn des gleichnamigen [[Küfer|Küblermeisters]]<ref>Friedrich Blochmann der Ältere war Sohn des Karlsruher Rechnungsdieners Christoph Blochmann und der Wilhelmine Späth</ref> und der Katharina Joh<ref>Katharina Joh war die Tochter des Karlsruher Schneiders Friedrich Zobel und der Magdalene Meierhöfer</ref> besuchte ein Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte am [[Karlsruher Institut für Technologie]] und an der [[Universität Heidelberg]]. Am 3. März 1881 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er dort bei [[Otto Bütschli]] zum [[Doktor]] der Philosophie.
Friedrich Blochmann, Sohn des gleichnamigen [[Küfer|Küblermeisters]]<ref group="Anm.">Friedrich Blochmann, war Enkel des Karlsruher Rechnungsdieners Christoph Blochmann und der Wilhelmine Späth</ref> und der Katharina Joh<ref group="Anm.">Katharina Joh war die Tochter des Karlsruher Schneiders Friedrich Zobel und der Magdalene Meierhöfer.</ref> besuchte ein Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte am [[Karlsruher Institut für Technologie|Polytechnischen Hochschule Karlsruhe]] und an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]]. In Karlsruhe wurde er Mitglied des [[Corps Friso-Cheruskia Karlsruhe|Corps Cheruskia]].<ref>Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 241.</ref> Am 3. März 1881 wurde er in Heidelberg als akademischer Schüler von [[Otto Bütschli]] zum Doktor der Philosophie [[Promotion (Doktor)|promoviert]].


Nach seiner Promotion wurde Blochmann Assistent am Institut für Zoologie in Heidelberg. Erneut unter Bütschlis Vorsitz wurde er 1885 [[Habilitation|habilitiert]] und fungierte seit dem 28. November als [[Privatdozent]]. Die außerordentliche [[Professur]] schließlich erhielt er 1888.
Nach seiner Promotion wurde Blochmann Assistent am Institut für Zoologie in Heidelberg. Erneut unter Bütschlis Vorsitz wurde er 1885 habilitiert und fungierte seit dem 28. November als Privatdozent. Die außerordentliche Professur schließlich erhielt er 1888. Am 29. Mai 1891 wurde Blochmann ordentlicher Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität Rostock und somit Nachfolger von [[Max Braun (Zoologe)|Max Braun]]. Außerdem wurde er Direktor der zoologischen Sammlungen sowie des Instituts für Zoologie und Mitglied der Prüfungs-Kommission für Kandidaten zum höheren Lehramt. Im gleichen Jahr vermählte er sich in Heidelberg mit Anna, der Tochter des dortigen Historikers [[Eduard Winkelmann]], welcher Ehe drei Söhne und zwei Töchter entstammen.


Einer Berufung zur ordentlichen Professur an die Universität Tübingen kam Blochmann zu Michaelis 1898 nach. In Rostock wurde sein Nachfolger [[Oswald Seeliger]] (1858–1908). In Tübingen verstarb er 1931 im Alter von 73 Jahren.
Am 29. Mai 1891 wurde Blochmann ordentlicher Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität Rostock und somit Nachfolger von [[Max Braun (Zoologe)|Max Braun]]. Außerdem wurde er Direktor der zoologischen Sammlungen sowie des Instituts für Zoologie und Mitglied der Prüfungs-Kommission für Kandidaten zum höheren Lehramt. Im gleichen Jahr vermählte er sich in Heidelberg mit Anna, der Tochter des dortigen Historikers [[Eduard Winkelmann]], welcher Ehe drei Söhne und zwei Töchter entstammen.


Blochmann besaß eine Begabung für [[Morphologie (Biologie)|Morphologie]], die sich [[Hermann Weber (Zoologe)|Hermann Weber]] unter anderem ''durch [s]ein wunderbares Gedächtnis''<ref group="Anm.">Zitat aus {{NDB|2|309|309|Blochmann, Friedrich|[[Hermann Weber (Zoologe)|Hermann Weber]]|116202610}}</ref> erklärt. Er verfasste ein Werk über die Süßwasserprotozoen und führte Bütschlis ''Vorlesungen über vergleichende Anatomie'' weiter.
Einer Berufung zur ordentlichen Professur an die [[Universität Tübingen]] kam Blochmann zu Michaelis 1898 nach. In Rostock wurde sein Nachfolger [[Oswald Seeliger]] (1858–1908). In Tübingen verstarb er 1931 im Alter von 73 Jahren.


1925 wurde er Ehrenmitglied des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg.<ref>[http://www.gesellschaft-naturkunde-wuerttemberg.de/files/Dateien/Geschichte/Ehrenmitglieder_2016.pdf Ehrenmitglieder des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg].</ref>
== Wirken ==


== Schriften ==
Friedrich Blochmann besaß eine Begabung für [[Morphologie (Biologie)|Morphologie]], die sich [[Hermann Weber (Zoologe)|Hermann Weber]] unter anderem ''durch [s]ein wunderbares Gedächtnis''<ref>Zitat aus NDB-Artikel</ref> erklärt. Er verfasste ein Werk über die Süßwasserprotozoen und führte Bütschlis ''Vorlesungen über vergleichende Anatomie'' weiter.


* ''Untersuchungen über den Bau der Brachiopoden'' (zwei Teile, 1892/1900), [[doi:10.5962/bhl.title.6814]] [[doi:10.5962/bhl.title.14915]]
== Werke ==
* ''Die mikroskopische Tierwelt des Süßwassers, I: Protozoa'' (1895), [[doi:10.5962/bhl.title.3762]]

* ''Untersuchungen über den Bau der Brachiopoden'' (zwei Teile, 1892/1900)
* ''Die mikroskopische Tierwelt des Süßwassers, I: Protozoa'' (1895)
* ''Ist die Schutzpockenimpfung mit allen notwendigen Kautelen umgeben?'' (Tübingen 1904)
* ''Ist die Schutzpockenimpfung mit allen notwendigen Kautelen umgeben?'' (Tübingen 1904)
* ''Die Brachiopoden der schwedischen Südpolarexpedition'' (Stockholm 1912)
* ''Die Brachiopoden der schwedischen Südpolarexpedition'' (Stockholm 1912)

== Anmerkungen ==

<references />


== Literatur ==
== Literatur ==


* Paul Falkenberg: ''Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900'' ([http://cpr.uni-rostock.de/file/cpr_derivate_000000005786/falkenberg_albumprof__p0448.jpg Manuskript Online])
* Paul Falkenberg: ''Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900''
* {{NDB|2|309||Blochmann, Friedrich|[[Hermann Weber (Zoologe)|Hermann Weber]]}}
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== Weblinks ==
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== Anmerkungen ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 22. Februar 2021, 11:37 Uhr

Friedrich Blochmann

Friedrich Johann Wilhelm Blochmann (* 21. Januar 1858 in Karlsruhe; † 22. September 1931 in Tübingen) war ein deutscher Zoologe. Er lehrte an den Universitäten Rostock und Tübingen.

Friedrich Blochmann, Sohn des gleichnamigen Küblermeisters[Anm. 1] und der Katharina Joh[Anm. 2] besuchte ein Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte am Polytechnischen Hochschule Karlsruhe und an der Universität Heidelberg. In Karlsruhe wurde er Mitglied des Corps Cheruskia.[1] Am 3. März 1881 wurde er in Heidelberg als akademischer Schüler von Otto Bütschli zum Doktor der Philosophie promoviert.

Nach seiner Promotion wurde Blochmann Assistent am Institut für Zoologie in Heidelberg. Erneut unter Bütschlis Vorsitz wurde er 1885 habilitiert und fungierte seit dem 28. November als Privatdozent. Die außerordentliche Professur schließlich erhielt er 1888. Am 29. Mai 1891 wurde Blochmann ordentlicher Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität Rostock und somit Nachfolger von Max Braun. Außerdem wurde er Direktor der zoologischen Sammlungen sowie des Instituts für Zoologie und Mitglied der Prüfungs-Kommission für Kandidaten zum höheren Lehramt. Im gleichen Jahr vermählte er sich in Heidelberg mit Anna, der Tochter des dortigen Historikers Eduard Winkelmann, welcher Ehe drei Söhne und zwei Töchter entstammen.

Einer Berufung zur ordentlichen Professur an die Universität Tübingen kam Blochmann zu Michaelis 1898 nach. In Rostock wurde sein Nachfolger Oswald Seeliger (1858–1908). In Tübingen verstarb er 1931 im Alter von 73 Jahren.

Blochmann besaß eine Begabung für Morphologie, die sich Hermann Weber unter anderem durch [s]ein wunderbares Gedächtnis[Anm. 3] erklärt. Er verfasste ein Werk über die Süßwasserprotozoen und führte Bütschlis Vorlesungen über vergleichende Anatomie weiter.

1925 wurde er Ehrenmitglied des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg.[2]

Commons: Friedrich Blochmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Friedrich Blochmann, war Enkel des Karlsruher Rechnungsdieners Christoph Blochmann und der Wilhelmine Späth
  2. Katharina Joh war die Tochter des Karlsruher Schneiders Friedrich Zobel und der Magdalene Meierhöfer.
  3. Zitat aus Hermann WeberBlochmann, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 309 (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 241.
  2. Ehrenmitglieder des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg.