„Julius Ludwig Quassowski“ – Versionsunterschied

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Eisenbahndirektionspräsident
 
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'''Julius Ludwig Quassowski''', auch ''Louis Quassowski'',<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Schulchronik und Miscellen |Sammelwerk=Allgemeine Schulzeitung |Band=1 |Nummer=119 |Datum=1843}}
'''Julius Ludwig Quassowski''' (* [[14. Oktober]] [[1824]] in [[Posen]]; † [[8. Oktober]] [[1909]] in [[Naumburg (Saale)]]) war ein deutscher Eisenbahn-[[Bauingenieur]] und preußischer [[Baubeamter]], er gilt als Erbauer des [[Potsdamer Bahnhof]]s in Berlin.
[https://books.google.de/books?id=gLZLAAAAcAAJ&pg=PA979#v=onepage&q=Quassowski&f=false Digitalisat]</ref> (* [[14. Oktober]] [[1824]] in [[Posen]]; † [[8. Oktober]] [[1909]] in [[Naumburg (Saale)]]) war ein deutscher Eisenbahn-[[Bauingenieur]] und preußischer [[Baubeamter]], er gilt als Erbauer des [[Potsdamer Bahnhof]]s in Berlin.


== Leben ==
== Leben ==
Julius Ludwig Quassowski wurde als sechstes Kind des königlich preußischen Kriegskommissars und [[Proviantmeister]]s Friedrich Ludwig Quassowski und dessen zweiter Frau Juliane Luise Henriette, geb. Briesen, geboren. Nach der [[Abitur|Reifeprüfung]] an der Höheren Bürgerschule zu [[Küstrin]] im März 1842 und einer Ausbildung zum [[Geodät|Feldmesser]] besuchte er ab 1845 die Königliche Allgemeine Bauschule zu Berlin, bestand 1852 die Prüfung als Land- und Wasserbau-Inspektor und begann seine Laufbahn als Eisenbahnbaumeister mit der Übernahme des Postens des Baumeisters und Vorstands des technischen Büros beim Bau der [[Altenbeken]]er Eisenbahn zu [[Paderborn]]. Er heiratete am 4. Juli 1853 Erna Marie Julie, geb. Hagemann, mit der er sieben Kinder hatte. Von August 1855 bis Juli 1866 war er als Eisenbahnbaumeister für den Bau verschiedener deutscher Eisenbahnstrecken verantwortlich. Daneben war er zeitweilig auch in verschiedenen militärischen Verwendungen tätig.
Julius Ludwig Quassowski war das sechste Kind des königlich preußischen Kriegskommissars und [[Proviantmeister]]s Friedrich Ludwig Quassowski und dessen zweiter Frau Juliane Luise Henriette Quassowski geb. Briesen. Nach der [[Abitur|Reifeprüfung]] an der [[Höhere Bürgerschule|Höheren Bürgerschule]] in [[Küstrin]] im März 1842 und einer (obligaten) Ausbildung zum [[Geodät|Feldmesser]] besuchte er ab 1845 die [[Berliner Bauakademie|Königliche Allgemeine Bauschule zu Berlin]], bestand 1852 die Prüfung als Land- und Wasserbau-[[Inspektor]] und begann seine Laufbahn als Eisenbahnbaumeister mit der Übernahme des Postens des Baumeisters und Vorstands des technischen Büros für den Bau der [[Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft|Hannover-Altenbekener Eisenbahn]] in [[Paderborn]]. Er heiratete am 4. Juli 1853 Erna Marie Julie geb. Hagemann, mit der er sieben Kinder hatte. Von August 1855 bis Juli 1866 war er als Eisenbahnbaumeister für den Bau verschiedener deutscher Eisenbahnstrecken verantwortlich. Daneben war er zeitweilig auch in verschiedenen militärischen Verwendungen tätig.


Im September 1866 schied er aus dem preußischen Staatsdienst aus und wurde erster Techniker und Ober-Betriebsdirektor der [[Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft]], als welcher er 1868 bis 1872 das [[Empfangsgebäude]] des neuen Potsdamer Bahnhofs in Berlin, die südwestlich gelegene Augusta-Brücke am [[Landwehrkanal]] sowie die 1876 fertiggestellte [[Wannseebahn]] erbaute. Bahnhof und Brücke wurden im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. Nach Übernahme der Gesellschaft durch den Staat wurde er wieder preußischer Staatsbeamter.
Im September 1866 schied er aus dem preußischen Staatsdienst aus und wurde erster Techniker und Ober-Betriebsdirektor der [[Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft]], als welcher er 1868 bis 1872 das [[Empfangsgebäude]] des neuen Potsdamer Bahnhofs in Berlin, die südwestlich gelegene Augusta-Brücke am [[Landwehrkanal]] sowie die 1876 fertiggestellte [[Wannseebahn]] konzipierte. Bahnhof und Brücke wurden im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. Nach Übernahme der Gesellschaft durch den Staat wurde er wieder preußischer Staatsbeamter.


1880 zum Geheimen Regierungsrat ernannt, war Quassowski zunächst Eisenbahndirektor im Betriebsamt Magdeburg in Berlin,<ref name="Supan654" /> wurde dann im März 1881 Direktor des Königlichen Eisenbahn-Betriebsamts in Aachen,<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 1.&nbsp;Jahrgang 1882, Nr.&nbsp;1 (vom 2.&nbsp;April 1882), S.&nbsp;4.</ref> bevor er von 1883<ref name="Supan654">[[Eva Börsch-Supan]]: ''Berliner Baukunst nach Schinkel 1840–1870.'' (= ''Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts'', Band&nbsp;25) Prestel, München 1977, ISBN 3-7913-0050-4, S.&nbsp;654.</ref> bis 1889 als Abteilungsdirigent der Abt.&nbsp;III an die Eisenbahndirektion in Erfurt versetzt wurde. In seiner letzten Funktion war er ab 1889 und in der Nachfolge von [[Hermann Loeffler]] Präsident der Eisenbahndirektion in Magdeburg.<ref>''[[Zentralblatt der Bauverwaltung|Centralblatt der Bauverwaltung]]'', 9.&nbsp;Jahrgang 1889, Nr.&nbsp;42 (vom 19.&nbsp;Oktober 1889), S.&nbsp;387, Der Geheime Regierungsrat Früh, bisher in Hannover wird in seiner Nachfolge als Dirigent (auftragsweise) der III.&nbsp;Abteilung nach Erfurt versetzt.</ref> 1890 erhielt der Ober-Bau- und Geheime Regierungsrat Quassowski in Magdeburg, nach zunächst auftragsweiser Umsetzung, die Ernennung zum Präsidenten der Eisenbahndirektion.<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 10.&nbsp;Jahrgang 1890, Nr.&nbsp;12 (vom 22.&nbsp;März 1890), S.&nbsp;113.</ref> Als solcher wurde er zum 1.&nbsp;April 1895 auf Grund des Gesetzes vom 4.&nbsp;Juni 1894 (Gesetzsammlung S.&nbsp;89) zunächst zur Verfügung gestellt und trat zum 1.&nbsp;April 1900 in den endgültigen Ruhestand.<ref>''Zentralblatt der Bauverwaltung'', 30.&nbsp;Jahrgang 1910, Nr.&nbsp;29 (vom 14.&nbsp;April 1910), S.&nbsp;173.</ref>
1880 zum Geheimen Regierungsrat ernannt, war Quassowski zunächst Eisenbahndirektor im Eisenbahnbetriebsamt Magdeburg in Berlin,<ref name="Supan654" /> wurde dann im März 1881 Direktor des Eisenbahnbetriebsamts in Aachen,<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 1.&nbsp;Jahrgang 1882, Nr.&nbsp;1 (vom 2.&nbsp;April 1882), S.&nbsp;4.</ref> bevor er von 1883<ref name="Supan654">[[Eva Börsch-Supan]]: ''Berliner Baukunst nach Schinkel 1840–1870.'' (= ''Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts'', Band&nbsp;25.) Prestel, München 1977, ISBN 3-7913-0050-4, S.&nbsp;654.</ref> bis 1889 als Abteilungsdirigent der Abt.&nbsp;III an die [[Reichsbahndirektion Erfurt|Königliche Eisenbahndirektion Erfurt]] versetzt wurde. In seiner letzten Funktion war er ab 1889 und in der Nachfolge von [[Hermann Loeffler]] Präsident der [[Eisenbahndirektion Magdeburg|Königlichen Eisenbahndirektion Magdeburg]].<ref>''[[Centralblatt der Bauverwaltung]]'', 9.&nbsp;Jahrgang 1889, Nr.&nbsp;42 (vom 19.&nbsp;Oktober 1889), S.&nbsp;387. („Der Geheime Regierungsrat Früh, bisher in Hannover wird in seiner Nachfolge als Dirigent (auftragsweise) der III.&nbsp;Abteilung nach Erfurt versetzt.“)</ref> 1890 erhielt der Oberbaurat und Geheime Regierungsrat Quassowski in Magdeburg, nach zunächst auftragsweiser Umsetzung, die Ernennung zum Präsidenten der Eisenbahndirektion.<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 10.&nbsp;Jahrgang 1890, Nr.&nbsp;12 (vom 22.&nbsp;März 1890), S.&nbsp;113.</ref> Als solcher wurde er zum 1.&nbsp;April 1895 auf Grund des Gesetzes vom 4.&nbsp;Juni 1894 (Gesetzsammlung S.&nbsp;89) zunächst zur Verfügung gestellt und trat zum 1.&nbsp;April 1900 in den endgültigen Ruhestand.<!--Diesen Einzelnachweis bitte überprüfen und korrigieren! Die Seite 173 gehört nicht zur Nr. 29, jedenfalls nicht im Jahrgang 1910. Da muss etwas durcheinandergeraten sein.<ref>''Zentralblatt der Bauverwaltung'', 30.&nbsp;Jahrgang 1910, Nr.&nbsp;29 (vom 14.&nbsp;April 1910), S.&nbsp;173.</ref>-->


Von 1871 bis 1880 gehörte Julius Ludwig Quassowski dem Vorstand des [[Architektenverein zu Berlin|Architektenvereins zu Berlin]] an, dessen Vorsitz er 1872 übernahm, aber wegen zu vieler Dienstgeschäfte im Folgejahr wieder abgab, und war Mitglied des [[Verein für Eisenbahnkunde|Vereins für Eisenbahnkunde]] zu Berlin.
Von 1871 bis 1880 gehörte Julius Ludwig Quassowski dem Vorstand des [[Architektenverein zu Berlin|Architektenvereins zu Berlin]] an, dessen Vorsitz er 1872 übernahm, aber wegen zu vieler Dienstgeschäfte im Folgejahr wieder abgab, und war Mitglied des [[Verein für Eisenbahnkunde|Vereins für Eisenbahnkunde]].


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 1887 Komturkreuz II.&nbsp;Klasse des Herzoglich [[Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden|Sachsen-ernestinischen Hausordens]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 7.&nbsp;Jahrgang 1887, Nr.&nbsp;24 (vom 11.&nbsp;Juni 1887), S.&nbsp;229. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1887: Komturkreuz II.&nbsp;Klasse des Herzoglich [[Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden|Sachsen-ernestinischen Hausordens]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 7.&nbsp;Jahrgang 1887, Nr.&nbsp;24 (vom 11.&nbsp;Juni 1887), S.&nbsp;229. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1888 [[Roter Adlerorden|Roter Adler-Orden]] III.&nbsp;Klasse mit der Schleife anlässlich des Krönungs- und Ordensfestes<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 8.&nbsp;Jahrgang 1888, Nr.&nbsp;4 (vom 28.&nbsp;Januar 1888), S.&nbsp;41.</ref>
* 1888: [[Roter Adlerorden|Roter Adler-Orden]] III.&nbsp;Klasse mit der Schleife anlässlich des Krönungs- und Ordensfestes<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 8.&nbsp;Jahrgang 1888, Nr.&nbsp;4 (vom 28.&nbsp;Januar 1888), S.&nbsp;41.</ref>
* 1890 Komturkreuz des Großherzoglich sächsischen [[Hausorden vom Weißen Falken|Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 10.&nbsp;Jahrgang 1890, Nr.&nbsp;22 (vom 31.&nbsp;Mai 1890), S.&nbsp;217. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1890: Komturkreuz des Großherzoglich sächsischen [[Hausorden vom Weißen Falken|Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 10.&nbsp;Jahrgang 1890, Nr.&nbsp;22 (vom 31.&nbsp;Mai 1890), S.&nbsp;217. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1892 Ritterkreuz I.&nbsp;Klasse des Herzoglich anhaltinischen [[Hausorden Albrechts des Bären]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 12.&nbsp;Jahrgang 1892, Nr.&nbsp;10 (vom 5.&nbsp;März 1892), S.&nbsp;101. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1892: Ritterkreuz I.&nbsp;Klasse des Herzoglich anhaltinischen [[Hausorden Albrechts des Bären]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 12.&nbsp;Jahrgang 1892, Nr.&nbsp;10 (vom 5.&nbsp;März 1892), S.&nbsp;101. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1893 Roter Adler Orden II.&nbsp;Klasse mit Eichenlaub anlässlich des Krönungs- und Ordensfestes<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 13.&nbsp;Jahrgang 1893, Nr.&nbsp;3 (vom 21.&nbsp;Januar 1893), S.&nbsp;25.</ref>
* 1893: Roter Adler Orden II.&nbsp;Klasse mit Eichenlaub anlässlich des Krönungs- und Ordensfestes<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung'', 13.&nbsp;Jahrgang 1893, Nr.&nbsp;3 (vom 21.&nbsp;Januar 1893), S.&nbsp;25.</ref>
* 1894 Kommandeurkreuz I.&nbsp;Klasse des Herzoglich braunschweigischen [[Orden Heinrichs des Löwen|Ordens Heinrichs des Löwen]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung.'' 14.&nbsp;Jahrgang 1894, Nr.&nbsp;25 (vom 23.&nbsp;Juni 1894), S.&nbsp;253. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>
* 1894: Kommandeurkreuz I.&nbsp;Klasse des Herzoglich braunschweigischen [[Orden Heinrichs des Löwen|Ordens Heinrichs des Löwen]]<ref>''Centralblatt der Bauverwaltung.'' 14.&nbsp;Jahrgang 1894, Nr.&nbsp;25 (vom 23.&nbsp;Juni 1894), S.&nbsp;253. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.</ref>

== Literatur ==
* o. V.: ''Eisenbahndirektionspräsident a. D. Quassowski †.'' In: ''Zeitschrift des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen'', 49. Jahrgang 1909, Nr. 91 (vom 20. November 1909), S. 1398 f.


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 14:07 Uhr

Julius Ludwig Quassowski, auch Louis Quassowski,[1] (* 14. Oktober 1824 in Posen; † 8. Oktober 1909 in Naumburg (Saale)) war ein deutscher Eisenbahn-Bauingenieur und preußischer Baubeamter, er gilt als Erbauer des Potsdamer Bahnhofs in Berlin.

Julius Ludwig Quassowski war das sechste Kind des königlich preußischen Kriegskommissars und Proviantmeisters Friedrich Ludwig Quassowski und dessen zweiter Frau Juliane Luise Henriette Quassowski geb. Briesen. Nach der Reifeprüfung an der Höheren Bürgerschule in Küstrin im März 1842 und einer (obligaten) Ausbildung zum Feldmesser besuchte er ab 1845 die Königliche Allgemeine Bauschule zu Berlin, bestand 1852 die Prüfung als Land- und Wasserbau-Inspektor und begann seine Laufbahn als Eisenbahnbaumeister mit der Übernahme des Postens des Baumeisters und Vorstands des technischen Büros für den Bau der Hannover-Altenbekener Eisenbahn in Paderborn. Er heiratete am 4. Juli 1853 Erna Marie Julie geb. Hagemann, mit der er sieben Kinder hatte. Von August 1855 bis Juli 1866 war er als Eisenbahnbaumeister für den Bau verschiedener deutscher Eisenbahnstrecken verantwortlich. Daneben war er zeitweilig auch in verschiedenen militärischen Verwendungen tätig.

Im September 1866 schied er aus dem preußischen Staatsdienst aus und wurde erster Techniker und Ober-Betriebsdirektor der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft, als welcher er 1868 bis 1872 das Empfangsgebäude des neuen Potsdamer Bahnhofs in Berlin, die südwestlich gelegene Augusta-Brücke am Landwehrkanal sowie die 1876 fertiggestellte Wannseebahn konzipierte. Bahnhof und Brücke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Übernahme der Gesellschaft durch den Staat wurde er wieder preußischer Staatsbeamter.

1880 zum Geheimen Regierungsrat ernannt, war Quassowski zunächst Eisenbahndirektor im Eisenbahnbetriebsamt Magdeburg in Berlin,[2] wurde dann im März 1881 Direktor des Eisenbahnbetriebsamts in Aachen,[3] bevor er von 1883[2] bis 1889 als Abteilungsdirigent der Abt. III an die Königliche Eisenbahndirektion Erfurt versetzt wurde. In seiner letzten Funktion war er ab 1889 und in der Nachfolge von Hermann Loeffler Präsident der Königlichen Eisenbahndirektion Magdeburg.[4] 1890 erhielt der Oberbaurat und Geheime Regierungsrat Quassowski in Magdeburg, nach zunächst auftragsweiser Umsetzung, die Ernennung zum Präsidenten der Eisenbahndirektion.[5] Als solcher wurde er zum 1. April 1895 auf Grund des Gesetzes vom 4. Juni 1894 (Gesetzsammlung S. 89) zunächst zur Verfügung gestellt und trat zum 1. April 1900 in den endgültigen Ruhestand.

Von 1871 bis 1880 gehörte Julius Ludwig Quassowski dem Vorstand des Architektenvereins zu Berlin an, dessen Vorsitz er 1872 übernahm, aber wegen zu vieler Dienstgeschäfte im Folgejahr wieder abgab, und war Mitglied des Vereins für Eisenbahnkunde.

  • o. V.: Eisenbahndirektionspräsident a. D. Quassowski †. In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen, 49. Jahrgang 1909, Nr. 91 (vom 20. November 1909), S. 1398 f.

Einzelnachweise

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  1. Schulchronik und Miscellen. In: Allgemeine Schulzeitung. Band 1, Nr. 119, 1843. Digitalisat
  2. a b Eva Börsch-Supan: Berliner Baukunst nach Schinkel 1840–1870. (= Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Band 25.) Prestel, München 1977, ISBN 3-7913-0050-4, S. 654.
  3. Centralblatt der Bauverwaltung, 1. Jahrgang 1882, Nr. 1 (vom 2. April 1882), S. 4.
  4. Centralblatt der Bauverwaltung, 9. Jahrgang 1889, Nr. 42 (vom 19. Oktober 1889), S. 387. („Der Geheime Regierungsrat Früh, bisher in Hannover wird in seiner Nachfolge als Dirigent (auftragsweise) der III. Abteilung nach Erfurt versetzt.“)
  5. Centralblatt der Bauverwaltung, 10. Jahrgang 1890, Nr. 12 (vom 22. März 1890), S. 113.
  6. Centralblatt der Bauverwaltung, 7. Jahrgang 1887, Nr. 24 (vom 11. Juni 1887), S. 229. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.
  7. Centralblatt der Bauverwaltung, 8. Jahrgang 1888, Nr. 4 (vom 28. Januar 1888), S. 41.
  8. Centralblatt der Bauverwaltung, 10. Jahrgang 1890, Nr. 22 (vom 31. Mai 1890), S. 217. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.
  9. Centralblatt der Bauverwaltung, 12. Jahrgang 1892, Nr. 10 (vom 5. März 1892), S. 101. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.
  10. Centralblatt der Bauverwaltung, 13. Jahrgang 1893, Nr. 3 (vom 21. Januar 1893), S. 25.
  11. Centralblatt der Bauverwaltung. 14. Jahrgang 1894, Nr. 25 (vom 23. Juni 1894), S. 253. Erlaubnis seitens des Preußischen Königs zur Annahme und Tragen eines fremdländischen Ordens.