„Office Port Bonn“ – Versionsunterschied

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Der '''Office Port Bonn''' ist ein Gebäudekomplex im [[Bonn]]er Ortsteil [[Gronau (Bonn)|Gronau]], der unter anderem die Zentrale der Telekom-Geschäftseinheit [[T-Home]] mit etwa 1200 Mitarbeitern beherbergt.
Der '''Office Port Bonn''' ist ein Gebäudekomplex im [[Bonn]]er Ortsteil [[Gronau (Bonn)|Gronau]], der von 2006 bis 2008 errichtet wurde. Er ist Teil der Zentrale der [[Deutsche Telekom AG|Deutschen Telekom AG]].


== Lage ==
== Lage ==
Der „Office Port“ befindet sich im [[Bundesviertel]] an der Ostseite der Friedrich-Ebert-Allee ([[Bundesstraße 9]]), wenige Meter nördlich der [[Kreuzung A562/B9|Kreuzung mit der A 562]]. Gegenüber dem Gebäude liegt die Konzernzentrale der Deutschen Telekom.
Der „Office Port“ befindet sich im [[Bundesviertel]] an der Ostseite der Friedrich-Ebert-Allee ([[Bundesstraße 9]]), wenige Meter nördlich der [[Kreuzung A562/B9|Kreuzung mit der A 562]], zwischen der rückwärtigen Heinrich-Lübke-Straße im Osten und der Adalbert-Stifter-Straße im Norden. Die postalische Anschrift ist Friedrich-Ebert-Allee 71–77. Gegenüber dem Gebäude liegt die [[Konzernzentrale der Deutschen Telekom]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Während der Zeit Bonns als [[Regierungssitz]] der Bundesrepublik Deutschland waren auf dem Gelände von Süd nach Nord die [[Botschaft des Vereinigten Königreichs (Bonn)|britische Botschaft]] (erbaut 1952/53), das [[Konrad-Adenauer-Haus (Bonn)|Konrad-Adenauer-Haus]] (1970/71) als Parteizentrale der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] sowie die Zentralen des [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Roten Kreuzes]] (1953/54; Architekt: [[Hans Schwippert]])<ref>{{KuLaDig|1=O-115811-20150223-2 |2=Haus des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn| 3=(mit einer Kurzbeschreibung des [[LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland|LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland]], 2005)}}</ref> und der Firma [[Bonnfinanz]] (1974/75; [[Dirk Denninger]])<ref>''Adreßbuch der Bundeshauptstadt Bonn'', J. F. Carthaus, Bonn: [https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/pageview/5051740 1974] und [https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/pageview/5049466 1975]</ref><ref>''Dirk Denninger prägte das Stadtbild'', [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], 6. März 2002, Stadtausgabe Bonn, S. 6</ref> beheimatet. Nach der Verlegung des Regierungssitzes nach [[Berlin]] im Jahr 1999 wurden die meisten Gebäude nicht mehr benötigt. Die Deutsche Telekom hatte das Gelände bereits 1998 erworben und ließ nun alle Gebäude, auch die denkmalgeschützte DRK-Zentrale, abreißen. Zuletzt wurde am 14. Dezember 2003 das ehemalige Konrad-Adenauer-Haus gesprengt.
[[Datei:Telekom II.JPG|thumb|225px|Baustelle des Office Ports Bonn (Mai 2006)]]
Während der Zeit Bonns als [[Regierungssitz]] der Bundesrepublik Deutschland waren auf dem Gelände die [[Botschaft des Vereinigten Königreichs (Bonn)|britische Botschaft]] (1952/53), die Zentralen des [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutschen Roten Kreuzes]] ([[Hans Schwippert]]; 1953/54)<ref>{{Literatur| Autor=Ursel und Jürgen Zänker| Herausgeber=Landschaftsverband Rheinland | Titel=Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme | TitelErg= | Sammelwerk=Kunst und Altertum am Rhein| WerkErg=Führer des [[Rheinisches Landesmuseum Bonn|Rheinischen Landesmuseums Bonn]] | Band= | Nummer=21 | Auflage= | Verlag=Rheinland-Verlag | Ort=Düsseldorf | Jahr=1969 |Seiten=147}}</ref> und der Firma [[Bonnfinanz]] sowie die Parteizentrale der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], das [[Konrad-Adenauer-Haus (Bonn)|Konrad-Adenauer-Haus]] (1972), beheimatet. Nach der Verlegung des Regierungssitzes nach [[Berlin]] im Jahr 1999 wurden die meisten Gebäude nicht mehr benötigt. Die Deutsche Telekom hatte das Gelände bereits 1998 erworben und ließ nun alle Gebäude, auch die denkmalgeschützte DRK-Zentrale, abreißen. Zuletzt wurde am 14. Dezember 2003 das ehemalige Konrad-Adenauer-Haus gesprengt.


Ursprünglich sollte Anfang 2004 mit dem Bau begonnen werden. Aufgrund von Sparmaßnahmen zum Schuldenabbau wurde die bisherige Planung aufgegeben und ein neuer, beschränkter [[Architektenwettbewerb]] durchgeführt, aus dem der Kölner Architekt [[Thomas van den Valentyn]] als Sieger hervorging. Die Entwicklung des 60 Millionen Euro umfassenden Projektes wurde der Telekom-Tochter-Unternehmung Sireo GmbH übertragen, die die [[Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg]] (LEG) und die FOM GmbH als Investoren gewinnen konnte. Die LEG finanzierte das Gebäude und vermietet es an die Telekom; errichtet wurde es von [[Hochtief]].
Ursprünglich sollte Anfang 2004 mit dem Bau begonnen werden. Aufgrund von Sparmaßnahmen zum Schuldenabbau wurde die bisherige Planung aufgegeben und ein neuer, beschränkter [[Architektenwettbewerb]] durchgeführt, aus dem der Kölner Architekt [[Thomas van den Valentyn]] als Sieger hervorging. Die Entwicklung des 60 Millionen Euro umfassenden Projektes wurde der Telekom-Tochter-Unternehmung [[Corpus Sireo|Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH]] übertragen, die die [[Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg]] (LEG) und die FOM GmbH als Investoren gewinnen konnte. Die LEG finanzierte das Gebäude und vermietet es an die Telekom; errichtet wurde es von [[Hochtief]].


Am 5. Mai 2006 wurde nach mehrwöchigen Vorarbeiten der Grundstein für das Gebäude gelegt, am 16. Mai 2007 das Richtfest gefeiert. Der Bezug der vier Teilgebäude begann im März 2008 und war etwa drei Monate später abgeschlossen. Nach dem Einzug wurden für 900.000 Euro die Seitenbereiche der B&nbsp;9 neu gestaltet, mit [[Fahrradweg]], Grünstreifen und Fußweg.<ref>General-Anzeiger vom 18. März 2006: ''[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10001&detailid=146395&katid=0 Bis 2009 werden noch 24 Millionen Euro investiert]''</ref> Im Rahmen der Baumaßnahme wurde auch südlich und östlich des Office Ports der ''Grünzug Bundesviertel'' als Puffer zur [[Bundesautobahn 562|A 562]] angelegt, der die [[Biodiversität]] erhöhen soll. Von September 2009 bis April 2010 wurde zur besseren Verbindung mit der Telekom-Zentrale eine öffentlich zugängliche Fußgängerbrücke errichtet.<ref>General-Anzeiger vom 28. April 2010: ''[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=729769 Telekom-Brücke über die B 9 ist eröffnet]''</ref>
Am 5. Mai 2006 wurde nach mehrwöchigen Vorarbeiten der Grundstein für das Gebäude gelegt, am 16. Mai 2007 das Richtfest gefeiert. Der Bezug der vier Teilgebäude begann im März 2008 und war etwa drei Monate später abgeschlossen. Nach dem Einzug wurden aus Mitteln der [[Bundesviertel#Entwicklungsmaßnahme|städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme ''Bundesviertel'']] für 900.000 Euro die Seitenbereiche der B&nbsp;9 neu gestaltet, mit [[Fahrradweg]], Grünstreifen und Fußweg.<ref>''[https://ga.de/region/bis-2009-werden-noch-24-millionen-euro-investiert_aid-40100983 Bis 2009 werden noch 24 Millionen Euro investiert]'', [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], 18. März 2006</ref> Im Rahmen der Baumaßnahme wurde auch südlich und östlich des Office Ports der ''Grünzug Bundesviertel'' als Puffer zur [[Bundesautobahn 562|A 562]] angelegt, der die [[Biodiversität]] erhöhen soll.<ref>[https://www.die3la.de/portfolio/gruenzug-bundesviertel/ Grünzug "Bundesviertel", Bonn], die3 landschaftsarchitektur</ref> Von September 2009 bis April 2010 wurde zur besseren Verbindung mit der Telekom-Konzernzentrale eine öffentlich zugängliche Fußgängerbrücke errichtet.<ref>''[https://ga.de/bonn/telekom-bruecke-ueber-die-b-9-ist-eroeffnet_aid-39944593 Telekom-Brücke über die B 9 ist eröffnet]'', [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], 28. April 2010 </ref>


== Architektur ==
== Architektur ==
Nach den Plänen [[Thomas van den Valentyn]] ist ein 20.000&nbsp;m² großer Teil des Grundstückes mit vier U-förmigen Gebäudeteilen bebaut worden. Diese sind zur B&nbsp;9 hin mit sechsgeschossigen Flügeln und zum sogenannten „Johanniterviertel“ hin mit drei- und viergeschossigen Flügeln ausgerichtet. Der Komplex ist 260 Meter lang und 49,5 Meter breit werden. Darunter befindet sich eine [[Tiefgarage]] mit 644 Stellplätzen.
Der Office Port ist ein Komplex aus vier U-förmigen Gebäudeteilen auf einer Grundfläche von 20.000&nbsp;m² bei einer Länge von 260 Metern und einer Breite von 49,5 Metern. Sie sind zur B&nbsp;9 hin mit sechsgeschossigen Flügeln und zum rückwärtigen Wohnviertel (sogenanntes „Johanniterviertel“) hin mit drei- und viergeschossigen Flügeln ausgerichtet. Darunter befindet sich eine [[Tiefgarage]] mit 644 Stellplätzen.


Die Bruttogeschossfläche beträgt 60.634&nbsp;m², davon liegen 33.929&nbsp;m² oberirdisch und 26.705&nbsp;m² unterirdisch.
Die Geschossfläche beträgt 60.634&nbsp;m², davon liegen 33.929&nbsp;m² oberirdisch und 26.705&nbsp;m² unterirdisch.


== Einzelnachweise ==
== Siehe auch ==
* [[Telekom Campus]]
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* ''[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10001&detailid=165505 Die Chemie zwischen Telekom und Bonn stimmt]'', [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], 6. Mai 2006
* ''[https://ga.de/region/die-chemie-zwischen-telekom-und-bonn-stimmt_aid-40118021 Die Chemie zwischen Telekom und Bonn stimmt]'', [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], 6. Mai 2006

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Bürogebäude in Bonn]]
[[Kategorie:Bürogebäude in Bonn]]

Aktuelle Version vom 6. Dezember 2022, 21:05 Uhr

Office Port Bonn an der Friedrich-Ebert-Allee
Luftaufnahme des Office Ports Bonn

Der Office Port Bonn ist ein Gebäudekomplex im Bonner Ortsteil Gronau, der von 2006 bis 2008 errichtet wurde. Er ist Teil der Zentrale der Deutschen Telekom AG.

Der „Office Port“ befindet sich im Bundesviertel an der Ostseite der Friedrich-Ebert-Allee (Bundesstraße 9), wenige Meter nördlich der Kreuzung mit der A 562, zwischen der rückwärtigen Heinrich-Lübke-Straße im Osten und der Adalbert-Stifter-Straße im Norden. Die postalische Anschrift ist Friedrich-Ebert-Allee 71–77. Gegenüber dem Gebäude liegt die Konzernzentrale der Deutschen Telekom.

Während der Zeit Bonns als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland waren auf dem Gelände von Süd nach Nord die britische Botschaft (erbaut 1952/53), das Konrad-Adenauer-Haus (1970/71) als Parteizentrale der CDU sowie die Zentralen des Deutschen Roten Kreuzes (1953/54; Architekt: Hans Schwippert)[1] und der Firma Bonnfinanz (1974/75; Dirk Denninger)[2][3] beheimatet. Nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin im Jahr 1999 wurden die meisten Gebäude nicht mehr benötigt. Die Deutsche Telekom hatte das Gelände bereits 1998 erworben und ließ nun alle Gebäude, auch die denkmalgeschützte DRK-Zentrale, abreißen. Zuletzt wurde am 14. Dezember 2003 das ehemalige Konrad-Adenauer-Haus gesprengt.

Ursprünglich sollte Anfang 2004 mit dem Bau begonnen werden. Aufgrund von Sparmaßnahmen zum Schuldenabbau wurde die bisherige Planung aufgegeben und ein neuer, beschränkter Architektenwettbewerb durchgeführt, aus dem der Kölner Architekt Thomas van den Valentyn als Sieger hervorging. Die Entwicklung des 60 Millionen Euro umfassenden Projektes wurde der Telekom-Tochter-Unternehmung Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH übertragen, die die Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg (LEG) und die FOM GmbH als Investoren gewinnen konnte. Die LEG finanzierte das Gebäude und vermietet es an die Telekom; errichtet wurde es von Hochtief.

Am 5. Mai 2006 wurde nach mehrwöchigen Vorarbeiten der Grundstein für das Gebäude gelegt, am 16. Mai 2007 das Richtfest gefeiert. Der Bezug der vier Teilgebäude begann im März 2008 und war etwa drei Monate später abgeschlossen. Nach dem Einzug wurden aus Mitteln der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Bundesviertel für 900.000 Euro die Seitenbereiche der B 9 neu gestaltet, mit Fahrradweg, Grünstreifen und Fußweg.[4] Im Rahmen der Baumaßnahme wurde auch südlich und östlich des Office Ports der Grünzug Bundesviertel als Puffer zur A 562 angelegt, der die Biodiversität erhöhen soll.[5] Von September 2009 bis April 2010 wurde zur besseren Verbindung mit der Telekom-Konzernzentrale eine öffentlich zugängliche Fußgängerbrücke errichtet.[6]

Der Office Port ist ein Komplex aus vier U-förmigen Gebäudeteilen auf einer Grundfläche von 20.000 m² bei einer Länge von 260 Metern und einer Breite von 49,5 Metern. Sie sind zur B 9 hin mit sechsgeschossigen Flügeln und zum rückwärtigen Wohnviertel (sogenanntes „Johanniterviertel“) hin mit drei- und viergeschossigen Flügeln ausgerichtet. Darunter befindet sich eine Tiefgarage mit 644 Stellplätzen.

Die Geschossfläche beträgt 60.634 m², davon liegen 33.929 m² oberirdisch und 26.705 m² unterirdisch.

Commons: Office Port Bonn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Haus des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland (mit einer Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
  2. Adreßbuch der Bundeshauptstadt Bonn, J. F. Carthaus, Bonn: 1974 und 1975
  3. Dirk Denninger prägte das Stadtbild, General-Anzeiger, 6. März 2002, Stadtausgabe Bonn, S. 6
  4. Bis 2009 werden noch 24 Millionen Euro investiert, General-Anzeiger, 18. März 2006
  5. Grünzug "Bundesviertel", Bonn, die3 landschaftsarchitektur
  6. Telekom-Brücke über die B 9 ist eröffnet, General-Anzeiger, 28. April 2010

Koordinaten: 50° 42′ 32,3″ N, 7° 7′ 47,7″ O