„Fritz Witt“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-J22454, Charkow, Schützenpanzerwagen der SS.jpg|mini|Im Schutze eines [[Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251|Schützenpanzerwagens]] geht Fritz Witt mit seinen Männern entlang der Sumskaja-Straße in [[Charkow]] vor. Aufnahme vom 1. März 1943]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1989-099-06, Frankreich, Kurt Meyer, Fritz Witt, Max Wünsche.jpg|mini|[[Kurt Meyer (SS-Mitglied)|Kurt Meyer]], Fritz Witt und [[Max Wünsche]] (v.l.), 1944 im Kloster Ardenne bei [[Caen]]]]


'''Fritz Witt''' (* [[27. Mai]] [[1908]] in [[Hohenlimburg]]; † [[14. Juni]] [[1944]] in Venoix bei [[Caen]]) war ein deutscher [[SS-Brigadeführer|SS-Brigadeführer und Generalmajor]] der [[Waffen-SS]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
'''Fritz Witt''' (* [[27. Mai]] [[1908]] in [[Hohenlimburg]]; † [[14. Juni]] [[1944]] in Venoix bei [[Caen]]) war ein deutscher [[SS-Brigadeführer|SS-Brigadeführer und Generalmajor]] der [[Waffen-SS]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].


== Leben ==
== Leben ==
Witt war der Sohn eines Verkäufers und arbeitete einige Jahre im Vertrieb einer Textilfirma. Nachdem er im Juni 1931 seine Arbeit verlor, trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei und wurde Anwärter bei der [[Schutzstaffel|SS]]. Zunächst diente er in der SS-Stabswache in [[Berlin]], 1934 erfolgte die Beförderung zum [[SS-Obersturmführer]] mit Kommando über die 3. [[Kompanie (Militär)|Kompanie]] der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte 1 „Deutschland“]].
Fritz Witt war der Sohn eines Verkäufers und arbeitete einige Jahre im Vertrieb einer Textilfirma. Nachdem er im Juni 1931 seine Arbeit verloren hatte, trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] (Mitgliedsnummer 816.769) bei und wurde Anwärter bei der [[Schutzstaffel|SS]] (Mitgliedsnummer 21.518).


Zunächst diente er in der SS-Stabswache in [[Berlin]], 1934 erfolgte die Beförderung zum [[SS-Obersturmführer]] mit Kommando über die 3. [[Kompanie (Militär)|Kompanie]] der [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 1 „Deutschland“|SS-Standarte 1 „Deutschland“]].
Witt wurde 1939 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beim [[Polenfeldzug]]es mit dem [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuz]] II. und I. Klasse ausgezeichnet.<br />

Witt wurde 1939 im Zweiten Weltkrieg beim [[Überfall auf Polen]] mit dem [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuz]] II. und I. Klasse ausgezeichnet.<br />
Im Oktober 1940 wurde ihm das [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] verliehen. Er wurde zur neuen [[Leibstandarte SS Adolf Hitler]] versetzt. Mit der Standarte nahm er 1941 an Einsätzen auf dem [[Balkanfeldzug (1941)|Balkan]] und danach beim [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Russlandfeldzug]] teil.<br />
Im Oktober 1940 wurde ihm das [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] verliehen. Er wurde zur neuen [[Leibstandarte SS Adolf Hitler]] versetzt. Mit der Standarte nahm er 1941 an Einsätzen auf dem [[Balkanfeldzug (1941)|Balkan]] und danach beim [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Russlandfeldzug]] teil.<br />
Er erhielt 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, das ihm [[Adolf Hitler]] persönlich im [[Führerhauptquartier]] überreichte. Nach seiner Beförderung zum [[SS-Obersturmbannführer]] im Juni 1943 wurde er Kommandeur der neu gegründeten [[12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“]]. 1944 wurde Witt ''[[SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS]]'', mit 35 Jahren der zweitjüngste Offizier im Generalsrang nach [[Adolf Galland]].
Er erhielt 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, das ihm [[Adolf Hitler]] persönlich im [[Führerhauptquartier]] überreichte. Nach seiner Beförderung zum [[SS-Obersturmbannführer]] im Juni 1943 wurde er Kommandeur der neu gegründeten [[12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“]]. 1944 wurde Witt ''[[SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS]]'' und mit 35 Jahren zweitjüngste Offizier im Generalsrang nach [[Adolf Galland]].

[[Datei:Champigny St. André War Cemetery 2000 by-RaBoe-10.jpg|mini|Der Soldatenfriedhof Champigny St. André 2000]]
[[Datei:Champigny-Saint-André - Fritz Witt+Bernahrd Rydzek.jpg|mini|Grab in [[Deutsche Kriegsgräberstätte Champigny-Saint-André|Champigny-Saint-André]]]]
Im Juni 1944 wurde die Hitlerjugend-Division zur Schlacht gegen die [[Operation Overlord|alliierte Landung in der Normandie]] abkommandiert. Während der Gefechte töteten Angehörige der Division mehr als 150 kanadische [[Kriegsgefangene]]. Als Witt von diesen Verbrechen erfuhr, ordnete er eine Untersuchung an und forderte einen schriftlichen Bericht des verantwortlichen SS-Standartenführers [[Kurt Meyer (SS-Mitglied)|Kurt Meyer]]. Witt starb kurz darauf,<ref>Samuel W. Mitcham: [http://books.google.com/books?id=HBQ3Va075OoC&pg=PA100 ''The Desert Fox in Normandy: Rommel's defense of Fortress Europe'']. Greenwood Publishing Group, 1997, S. 100</ref> als während der [[Schlacht um Caen]] am 14. Juni 1944 sein Hauptquartier in [[Venoix]] unter schweren Granatbeschuss des [[Schlachtschiff]]es [[HMS Rodney (29)|HMS Rodney]] geriet.<ref name="antony">''D-Day. Die Schlacht um die Normandie'' („D-Day. The Battle for Normandy“), [[Antony Beevor]]; Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10007-3.</ref> Sein Grab befindet sich auf dem [[Deutsche Kriegsgräberstätte Champigny-St. André|Soldatenfriedhof Champigny St. André]] bei [[Evreux]] in der Normandie.
Im Juni 1944 nahm die Waffen-SS-Division Hitlerjugend unter seinem Kommando an der Schlacht gegen die [[Operation Overlord|alliierte Landung in der Normandie]] teil. Während der Gefechte ermordeten Angehörige der Division 156 kanadische [[Kriegsgefangene]] im [[Massaker in der Abbaye d’Ardenne]].<ref>{{Literatur |Autor=Vincent Carpentier |Titel=Pour une archéologie de la Seconde Guerre mondiale |Verlag=Éditions la Découverte/Institut national de recherches archéologiques préventives (INRAP) |Ort=Paris |Datum=2022 |ISBN=978-2-348-05576-8 |Seiten=151 f.}}</ref> Als Witt von davon erfuhr, ordnete er eine Untersuchung an und forderte einen schriftlichen Bericht des verantwortlichen SS-Standartenführers [[Kurt Meyer (SS-Mitglied)|Kurt Meyer]]. Witt fiel jedoch kurz darauf,<ref>[[Samuel W. Mitcham]]: [http://books.google.com/books?id=HBQ3Va075OoC&pg=PA100 ''The Desert Fox in Normandy: Rommel’s defense of Fortress Europe'']. Greenwood Publishing Group, 1997, S. 100.</ref> als während der [[Schlacht um Caen]] am 14. Juni 1944 sein Hauptquartier in [[Venoix]] unter schweren Granatbeschuss des [[Schlachtschiff]]es [[HMS Rodney (29)|HMS Rodney]] geriet.<ref name="antony">[[Antony Beevor]]: ''D-Day. Die Schlacht um die Normandie'' („D-Day. The Battle for Normandy“). Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10007-3. S. ?</ref> Sein Grab befindet sich auf dem [[Deutsche Kriegsgräberstätte Champigny-Saint-André|Soldatenfriedhof Champigny St. André]] bei [[Évreux]] in der Normandie.


Witt war verheiratet und hatte einen Sohn.
Witt war verheiratet und hatte drei Söhne sowie zwei Töchter.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* [[Stern von Rumänien]], 1942
* [[Stern von Rumänien]], 1942
* [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]], 1940
* [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]], 1940
* [[Liste der Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes|Eichenlaubs zum Ritterkreuz]], 1943, Nr. 200
* [[Liste der Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes|Eichenlaub zum Ritterkreuz]], 1943, Nr. 200


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Liste der Generale der Waffen-SS#SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS|Liste der Generale der Waffen-SS]]
* [[Liste der SS-Führer im Generalsrang#SS-Brigadeführer|Liste der Generale der Waffen-SS]]


== Quellen ==
== Quellen ==
* Gordon Williamson, Malcolm McGregor: [http://books.google.de/books?id=d4vIp-yLuYsC&pg=PA42&dq=fritz+witt&hl=de&ei=9IjdS8HjBdWPsAaut4nDBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDoQ6AEwAA#v=onepage&q=fritz%20witt&f=false ''Knight's Cross and Oak-Leaves Recipients 1939–1940'']. Osprey Publishing, 2004, S. 13.
* Gordon Williamson, Malcolm McGregor: [http://books.google.de/books?id=d4vIp-yLuYsC&pg=PA42&dq=fritz+witt&hl=de&ei=9IjdS8HjBdWPsAaut4nDBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDoQ6AEwAA#v=onepage&q=fritz%20witt&f=false ''Knight’s Cross and Oak-Leaves Recipients 1939–1940'']. Osprey Publishing, 2004, S. 13.
* Gordon Williamson, Malcolm McGregor: [http://books.google.de/books?id=lMsC7_vHcNEC&pg=PA13&dq=fritz+witt&hl=de&ei=9IjdS8HjBdWPsAaut4nDBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CGIQ6AEwCA#v=onepage&q=fritz%20witt&f=false ''German commanders of World War II.: Waffen-SS, Luftwaffe & Navy'']. Band 2, Osprey Publishing, 2006, S. 13.
* Gordon Williamson, Malcolm McGregor: [http://books.google.de/books?id=lMsC7_vHcNEC&pg=PA13&dq=fritz+witt&hl=de&ei=9IjdS8HjBdWPsAaut4nDBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CGIQ6AEwCA#v=onepage&q=fritz%20witt&f=false ''German commanders of World War II.: Waffen-SS, Luftwaffe & Navy'']. Band 2, Osprey Publishing, 2006, S. 13.


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Version vom 1. Februar 2024, 23:20 Uhr

Fritz Witt (Mitte) bei Beratungen mit Max Wünsche und Kurt Meyer an der französischen Front (1944)
Im Schutze eines Schützenpanzerwagens geht Fritz Witt mit seinen Männern entlang der Sumskaja-Straße in Charkow vor. Aufnahme vom 1. März 1943
Kurt Meyer, Fritz Witt und Max Wünsche (v.l.), 1944 im Kloster Ardenne bei Caen

Fritz Witt (* 27. Mai 1908 in Hohenlimburg; † 14. Juni 1944 in Venoix bei Caen) war ein deutscher SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Fritz Witt war der Sohn eines Verkäufers und arbeitete einige Jahre im Vertrieb einer Textilfirma. Nachdem er im Juni 1931 seine Arbeit verloren hatte, trat er der NSDAP (Mitgliedsnummer 816.769) bei und wurde Anwärter bei der SS (Mitgliedsnummer 21.518).

Zunächst diente er in der SS-Stabswache in Berlin, 1934 erfolgte die Beförderung zum SS-Obersturmführer mit Kommando über die 3. Kompanie der SS-Standarte 1 „Deutschland“.

Witt wurde 1939 im Zweiten Weltkrieg beim Überfall auf Polen mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.
Im Oktober 1940 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er wurde zur neuen Leibstandarte SS Adolf Hitler versetzt. Mit der Standarte nahm er 1941 an Einsätzen auf dem Balkan und danach beim Russlandfeldzug teil.
Er erhielt 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, das ihm Adolf Hitler persönlich im Führerhauptquartier überreichte. Nach seiner Beförderung zum SS-Obersturmbannführer im Juni 1943 wurde er Kommandeur der neu gegründeten 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“. 1944 wurde Witt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS und mit 35 Jahren zweitjüngste Offizier im Generalsrang nach Adolf Galland.

Grab in Champigny-Saint-André

Im Juni 1944 nahm die Waffen-SS-Division Hitlerjugend unter seinem Kommando an der Schlacht gegen die alliierte Landung in der Normandie teil. Während der Gefechte ermordeten Angehörige der Division 156 kanadische Kriegsgefangene im Massaker in der Abbaye d’Ardenne.[1] Als Witt von davon erfuhr, ordnete er eine Untersuchung an und forderte einen schriftlichen Bericht des verantwortlichen SS-Standartenführers Kurt Meyer. Witt fiel jedoch kurz darauf,[2] als während der Schlacht um Caen am 14. Juni 1944 sein Hauptquartier in Venoix unter schweren Granatbeschuss des Schlachtschiffes HMS Rodney geriet.[3] Sein Grab befindet sich auf dem Soldatenfriedhof Champigny St. André bei Évreux in der Normandie.

Witt war verheiratet und hatte drei Söhne sowie zwei Töchter.

Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen

Commons: Fritz Witt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Vincent Carpentier: Pour une archéologie de la Seconde Guerre mondiale. Éditions la Découverte/Institut national de recherches archéologiques préventives (INRAP), Paris 2022, ISBN 978-2-348-05576-8, S. 151 f.
  2. Samuel W. Mitcham: The Desert Fox in Normandy: Rommel’s defense of Fortress Europe. Greenwood Publishing Group, 1997, S. 100.
  3. Antony Beevor: D-Day. Die Schlacht um die Normandie („D-Day. The Battle for Normandy“). Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10007-3. S. ?