„Manuel Blum“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Blum manuel lenore avrim.jpg|thumb|Manuel Blum (links), [[Lenore Blum]], Avrim Blum, 1973]]
'''Manuel Blum''' (* [[26. April]] [[1938]] in [[Caracas]], [[Venezuela]]) ist ein venezolanischer [[Informatik]]er, der 1995 ''„in Anerkennung seiner Beiträge zu den Grundlagen der algorithmischen [[Komplexitätstheorie]] sowie deren Anwendung in der [[Kryptographie]] und der Fehlerüberprüfung von Programmen“'' den [[Turing Award]] erhielt.
'''Manuel Blum''' (* [[26. April]] [[1938]] in [[Caracas]], [[Venezuela]]) ist ein US-amerikanischer [[Informatik]]er, der 1995 „in Anerkennung seiner Beiträge zu den Grundlagen der algorithmischen [[Komplexitätstheorie]] sowie deren Anwendung in der [[Kryptographie]] und der Fehlerüberprüfung von Programmen“ den [[Turing Award]] erhielt.


== Leben ==
Blum absolvierte seinen [[Bachelor]] 1959 und seinen [[Master]] 1961 in Elektrotechnik/Informatik und erlangte den [[Ph. D.]] in Mathematik unter [[Marvin Minsky]] 1964.
Blum studierte am [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]], erwarb 1959 seinen [[Bachelor]] und 1961 seinen [[Master]] in [[Elektrotechnik]] und erlangte den [[Ph.D.]] in [[Mathematik]] unter [[Marvin Minsky]] 1964.
In der Folge war er bis zum Jahr 2000 als Professor für [[Informatik]] an der [[University of California, Berkeley]] tätig.
In der Folge war er bis zum Jahr 2000 als Professor für [[Informatik]] an der [[University of California, Berkeley]] tätig. 1971 wurde er [[Sloan Research Fellowship|Sloan Research Fellow]].


Derzeit ist er Bruce-Nelson-Professor für Informatik an der [[Carnegie Mellon University]], wo auch seine Frau, Lenore Blum, und sein Sohn, Avrim Blum, als Informatikprofessoren lehren.
Zuletzt war Manuel Blum Bruce-Nelson-Professor für Informatik an der [[Carnegie Mellon University]], wo auch seine Frau, [[Lenore Blum]], und sein Sohn, [[Avrim Blum]], als Informatikprofessoren lehrten. Im Jahr 2018 traten die Blums aus Protest über angeblichen [[Sexismus]] an der Carnegie Mellon von allen ihren Positionen zurück.<ref>{{Cite web | url=https://www.nextpittsburgh.com/features/lenore-blum-speaks-out-about-sexism-in-the-workplace/ | title=Lenore Blum shocked the community with her sudden resignation from CMU. Here she tells us why| date=2018-09-06}}</ref>


== Arbeit ==
== Werk ==
In den 1960er Jahren entwickelte er eine von konkreten Maschinenmodellen unabhängige axiomatische Komplexitätstheorie basierend auf einer [[Gödel-Nummerierung]] und den ''Blumschen Axiomen''. Diese Theorie lieferte konkrete Ergebnisse wie das ''Kompressions-Theorem'', den [[Lückensatz von Borodin]] und das berühmte Blumsche [[Speedup-Theorem]].
In den 1960er Jahren entwickelte er eine von konkreten Maschinenmodellen unabhängige axiomatische Komplexitätstheorie basierend auf einer [[Gödel-Nummerierung]] und den ''Blumschen Axiomen''. Diese Theorie lieferte konkrete Ergebnisse wie das ''Kompressions-Theorem'', den [[Lückensatz von Borodin]] und das berühmte Blumsche [[Speedup-Theorem]].


Seine weiteren Arbeiten beinhalten einen zeitlinearen Selektionsalgorithmus, den [[Blum-Blum-Shub-Generator]], das [[Blum-Goldwasser-Kryptosystem]] und in neuerer Zeit [[Captcha|CAPTCHAs]].
Seine weiteren Arbeiten beinhalten einen zeitlinearen Selektionsalgorithmus (mit [[Vaughan Pratt]], [[Robert Floyd]], [[Robert Tarjan]] und [[Ron Rivest]], ''Median of median'' Algorithmus 1973),<ref>M. Blum, R. W. Floyd, V. R. Pratt, R. Rivest, R. E. Tarjan, ''Time bounds for selection'', Journal of Computer and System Sciences, Band 7, 1973, S. 448–461.</ref> den [[Blum-Blum-Shub-Generator]], das [[Blum-Goldwasser-Kryptosystem]] und in neuerer Zeit [[CAPTCHA]]s.<ref>[https://iacr.org/archive/eurocrypt2003/26560294/26560294.pdf "CAPTCHA: Using Hard AI Problems for Security". Vorträge der Internationalen Konferenz über Theorie und Anwendung kryptografischer Techniken (EUROCRYPT 2003). Abgerufen: 16. Mai 2021]</ref>


Seine Doktoranden haben mit einer ungewöhnlichen Häufigkeit Karrieren gemacht, darunter [[Leonard Adleman]], [[Shafrira Goldwasser|Shafi Goldwasser]], Russell Impagliazzo, Silvio Micali, Moni Naor, Steven Rudich, Michael Sipser, und Umesh und Vijay Vazirani.
Seine Doktoranden haben mit einer ungewöhnlichen Häufigkeit bedeutende akademische Karrieren gemacht, darunter [[Leonard Adleman]], [[Luis von Ahn]], [[Shafrira Goldwasser]], [[Russell Impagliazzo]], [[Silvio Micali]], [[Gary L. Miller]], [[Moni Naor]], [[Steven Rudich]], [[Michael Sipser]], [[Ryan Williams (Informatiker)|Ryan Williams]], sowie [[Umesh Vazirani|Umesh]] und [[Vijay Vazirani]].

== Auszeichnungen (Auswahl) ==
* 1986: Invited Speaker auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Berkeley (Kalifornien)|Berkeley]] (How to prove a theorem so no one else can claim it)
* 1987: Fellow der [[IEEE]]
* 1988: Fellow der [[American Association for the Advancement of Science]]
* 1995: [[Turing Award]] und Fellow der [[American Academy of Arts and Sciences]]
* 2002: Mitglied der [[National Academy of Sciences]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.cs.berkeley.edu/~blum/ Blums Homepage an der Universität von Berkeley (englisch)]
* [http://www.cs.berkeley.edu/~blum/ Blums Website an der Universität von Berkeley] (englisch)


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Turing-Preisträger]]

{{Navigationsleiste Träger des Turing-Awards}}

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[[Kategorie:Hochschullehrer (University of California, Berkeley)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Carnegie Mellon University)]]
[[Kategorie:Fellow der American Association for the Advancement of Science]]
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Aktuelle Version vom 2. April 2024, 20:54 Uhr

Manuel Blum (links), Lenore Blum, Avrim Blum, 1973

Manuel Blum (* 26. April 1938 in Caracas, Venezuela) ist ein US-amerikanischer Informatiker, der 1995 „in Anerkennung seiner Beiträge zu den Grundlagen der algorithmischen Komplexitätstheorie sowie deren Anwendung in der Kryptographie und der Fehlerüberprüfung von Programmen“ den Turing Award erhielt.

Blum studierte am MIT, erwarb 1959 seinen Bachelor und 1961 seinen Master in Elektrotechnik und erlangte den Ph.D. in Mathematik unter Marvin Minsky 1964. In der Folge war er bis zum Jahr 2000 als Professor für Informatik an der University of California, Berkeley tätig. 1971 wurde er Sloan Research Fellow.

Zuletzt war Manuel Blum Bruce-Nelson-Professor für Informatik an der Carnegie Mellon University, wo auch seine Frau, Lenore Blum, und sein Sohn, Avrim Blum, als Informatikprofessoren lehrten. Im Jahr 2018 traten die Blums aus Protest über angeblichen Sexismus an der Carnegie Mellon von allen ihren Positionen zurück.[1]

In den 1960er Jahren entwickelte er eine von konkreten Maschinenmodellen unabhängige axiomatische Komplexitätstheorie basierend auf einer Gödel-Nummerierung und den Blumschen Axiomen. Diese Theorie lieferte konkrete Ergebnisse wie das Kompressions-Theorem, den Lückensatz von Borodin und das berühmte Blumsche Speedup-Theorem.

Seine weiteren Arbeiten beinhalten einen zeitlinearen Selektionsalgorithmus (mit Vaughan Pratt, Robert Floyd, Robert Tarjan und Ron Rivest, Median of median Algorithmus 1973),[2] den Blum-Blum-Shub-Generator, das Blum-Goldwasser-Kryptosystem und in neuerer Zeit CAPTCHAs.[3]

Seine Doktoranden haben mit einer ungewöhnlichen Häufigkeit bedeutende akademische Karrieren gemacht, darunter Leonard Adleman, Luis von Ahn, Shafrira Goldwasser, Russell Impagliazzo, Silvio Micali, Gary L. Miller, Moni Naor, Steven Rudich, Michael Sipser, Ryan Williams, sowie Umesh und Vijay Vazirani.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Lenore Blum shocked the community with her sudden resignation from CMU. Here she tells us why. 6. September 2018;.
  2. M. Blum, R. W. Floyd, V. R. Pratt, R. Rivest, R. E. Tarjan, Time bounds for selection, Journal of Computer and System Sciences, Band 7, 1973, S. 448–461.
  3. "CAPTCHA: Using Hard AI Problems for Security". Vorträge der Internationalen Konferenz über Theorie und Anwendung kryptografischer Techniken (EUROCRYPT 2003). Abgerufen: 16. Mai 2021