„Makalu“ – Versionsunterschied

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Der '''Makalu''' (in China amtlich: '''Makaru Shan''',<ref>Guójiā cèhuìjú dìmíng yánjiūsuǒ 国家测绘局地名研究所 (Hg.): ''Zhōngguó dìmínglù – Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó dìtújí dìmíng suǒyǐn'' 中国地名录——中华人民共和国地图及地名索引. Beijing: Zhōngguó dìtú chūbǎnshè 中国地图出版社, 1997, ISBN 7-5031-1718-4, S.&nbsp;146, 307.</ref> {{zh|c=马卡鲁山|p=Mǎkǎlǔ Shān}}) ist mit einer Höhe von 8.485 Metern der [[Liste der Achttausender|fünfthöchste]] Berg der Welt. Er liegt östlich des [[Mount Everest]] an der Grenze zwischen [[Nepal]] und des [[Autonomes Gebiet Tibet|Autonomen Gebietes Tibet]] im [[Mahalangur Himal]]. Seine nepalesische Seite gehört zum [[Makalu-Barun-Nationalpark]].


Der '''Makalu''' ({{neS|मकालु|Makālu}}, in China amtlich '''Makaru Shan''',<ref>Guójiā cèhuìjú dìmíng yánjiūsuǒ 国家测绘局地名研究所 (Hg.): ''Zhōngguó dìmínglù – Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó dìtújí dìmíng suǒyǐn'' «中国地名录——中华人民共和国地图及地名索引». Beijing: Zhōngguó dìtú chūbǎnshè 中国地图出版社, 1997, ISBN 7-5031-1718-4, S.&nbsp;146, 307.</ref> {{zh|c=马卡鲁山|p=Mǎkǎlǔ Shān}}) ist mit einer Höhe von {{Höhe|8485|link=1}} der [[Achttausender|fünfthöchste Berg]] der Welt.
Die Erstbesteigung erfolgte im Mai 1955 durch eine neunköpfige französische Expedition unter Leitung von [[Jean Franco]], bei der es – erstmals bei einem Achttausender – allen Expeditionsteilnehmern gelang, den Gipfel zu erreichen. Als Erstbesteiger werden aber meist nur die Bergsteiger [[Lionel Terray]] und [[Jean Couzy]] gezählt, die am 15. Mai den höchsten Punkt erreichten. Einen Tag später standen Jean Franco, Guido Magnone und der [[Sherpa]] Gyalzen Norbu auf dem Gipfel, der am 17. auch von Jean Bouvier, Serge Coupé, Pierre Leroux und André Vialatte erreicht wurde. Der Weg führte über den [[Makalu La]] und wird heute als „Franzosenroute“ bezeichnet.


Er liegt östlich des [[Mount Everest]] an der Grenze zwischen [[Nepal]] und dem [[Autonomes Gebiet Tibet|Autonomen Gebiet Tibet]] im [[Mahalangur Himal]]. Seine nepalesische Seite gehört zum [[Makalu-Barun-Nationalpark]]. Die Erstbesteigung gelang 1955 [[Lionel Terray]] und [[Jean Couzy]] als erster [[Seilschaft]] einer neunköpfigen französischen [[Expedition]].
Der Makalu wurde im Jahr 1975 durch Marjan Manfreda erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.


== Besteigungsgeschichte ==
Der Makalu war lange Jahre der einzige Achttausender in Nepal, der nicht in der offiziellen Winterzeit bestiegen wurde. Viele namhafte Bergsteiger wie [[Jean-Christophe Lafaille]], der seit seinem Versuch im Winter 2005/2006 verschollen ist, und auch [[Nives Meroi]] scheiterten. Erst gegen Mittag am 9. Februar 2009 erreichten [[Simone Moro]] und [[Denis Urubko]] als erste den höchsten Punkt des Makalu im Winter.<ref>Julia Pröll: [http://www.alpin.de/news/news/679ac9ad-5949-418a-873e-2bd4b64ee093 Simone Moro besteigt Makalu im Winter], ''alpin.de'', abgerufen am 13. Februar 2009</ref>
Im Jahr 1954 versuchte eine US-amerikanische Expedition erstmals die Besteigung des Makalu. Auf dem Südostgrat wurde das höchste Lager (V) auf 7000&nbsp;m errichtet. Am 2. Juni erreichten William Long und [[Willi Unsoeld]] mit etwa 7070 Meter die maximale Höhe dieser Expedition, bevor sie wegen starken Schneefalls absteigen mussten.


Die Erstbesteigung erfolgte 1955 durch eine neunköpfige französische Expedition unter Leitung von [[Jean Franco (Bergsteiger)|Jean Franco]], bei der es – erstmals bei einem Achttausender – allen Expeditionsteilnehmern gelang, den Gipfel zu erreichen. Als Erstbesteiger werden aber meist nur die Bergsteiger Lionel Terray und Jean Couzy gezählt, die am 15. Mai den höchsten Punkt erreichten. Einen Tag später standen Jean Franco, [[Guido Magnone]] und der [[Sherpa]] [[Gyalzen Norbu]] auf dem Gipfel, der am 17. auch von Jean Bouvier, Serge Coupé, Pierre Leroux und André Vialatte erreicht wurde. Der Weg führte von Norden über [[Makalu La]] und Nordwestgrat auf den Gipfel und wird heute als „Franzosenroute“ bezeichnet.
[[Datei:Mount Everest.jpg|thumb|Makalu (links) und Mt. Everest (rechts), aufgenommen von der [[Internationale Raumstation|ISS]].]]


Im Jahr 1970 versuchte eine japanische Expedition die schwierige Südostgrat-Route. Am 23. Mai erreichten Hajime Tanaka und Yuichi Ozaki den Gipfel und vollendeten damit die Erstbegehung des Südostgrats. Im Aufstieg hatten sie auch den Makalu-Südost (7860&nbsp;m) erstbestiegen.
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|+ Die Gipfel des Makalu
1975 wurde der Makalu durch Marjan Manfreda erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.

Lange Jahre war der Makalu der einzige Achttausender in Nepal, der nicht im Winter bestiegen wurde. Viele namhafte Bergsteiger wie [[Renato Casarotto]], [[Jean-Christophe Lafaille]], der seit seinem Versuch im Winter 2005/2006 verschollen ist, und auch [[Nives Meroi]] scheiterten. Erst am 9. Februar 2009 erreichten [[Simone Moro]] und [[Denis Urubko]] als erste den höchsten Punkt des Makalu im Winter.<ref>Julia Pröll: [http://www.alpin.de/news/news/679ac9ad-5949-418a-873e-2bd4b64ee093 Simone Moro besteigt Makalu im Winter], ''alpin.de'', abgerufen am 13. Februar 2009</ref>

Lhakpa Tenji Sherpa wurde am 7. Mai 2024 im Camp 3rd von Makalu tot aufgefunden, als er auf dem Weg zum Gipfel war.<ref>{{Internetquelle |autor=Himalayan Masters |url=https://himalayan-masters.com/trip/makalu-base-camp-trek/ |titel=Makalu |abruf=}}</ref>

== Gipfel des Makalu ==
{| class="wikitable"
|- style="background:#DCDCDC;"
| '''Gipfel''' || '''Gipfelhöhe''' || '''Prominenz''' || '''Koordinaten'''
|-
|-
| Makalu || {{Höhe|8485}} || 2378&nbsp;m || {{Coordinate|text=DMS|NS= 27/53/22/N|EW= 87/5/19/E|type= landmark|region= NP-P1/CN-XZ|name= Makalu|elevation=8485}}
| Makalu || 8463 m
|-
|-
| Makalu Südostgipfel || {{Höhe|7860}} || 140&nbsp;m || {{Coordinate|text=DMS|NS= 27/52/44.8/N|EW= 87/5/49.8/E|type= landmark|region= NP-P1/CN-XZ|name= Makalu (Südostgipfel)|elevation=7860}}
| Makalu Südostgipfel || 8010 m
|-
|-
| [[Kangchungtse]] (Makalu II) || {{Höhe|7678}} || 251&nbsp;m || {{Coordinate|text=DMS|NS= 27/54/54/N|EW= 87/4/43/E|type= landmark|region= NP-P1/CN-XZ|name= Kangchungtse (Makalu II)|elevation=7678}}
| Kangchungtse (Makalu II) || 7678 m
|}
|}


Der [[Chomo Lönzo]] (7818&nbsp;m) wird ebenfalls zum Massiv des Makalu gezählt. Er liegt etwa vier Kilometer nordnordöstlich des Hauptgipfels und ist von ihm durch einen etwa 7200&nbsp;m hohen Sattel getrennt. Mit einer [[Schartenhöhe]] von 590&nbsp;m gilt er als eigenständiger Berg<ref>{{peakbagger|10646|Chomo Lönzo}}</ref>.
Der [[Chomo Lönzo]] ({{Höhe|7818}}) wird ebenfalls zum Massiv des Makalu gezählt. Er liegt etwa vier Kilometer nordnordöstlich des Hauptgipfels und ist von ihm durch einen etwa {{Höhe|7200}} hohen Sattel getrennt. Mit einer [[Schartenhöhe]] von 590&nbsp;m gilt er als eigenständiger Berg.<ref>{{Peakbagger|ID=10646|Name=Chomo Lönzo}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* W. Dunmire und W. Unsoeld: ''Makalu 1954 – California Himalayan Expedition''. in American Alpine Journal 1955
* Jean Franco: ''Makalu. Die Eroberung des 8470 Meter hohen Himalaja-Riesen''. Orell Füssli Verlag, Zürich 1956
* Hermann und Dietlinde Warth: ''Makalu. Expedition in die Stille''. EOS Verlag, St. Ottilien 1979
* Jean Franco: ''Makalu. Die Eroberung des 8470 Meter hohen Himalaja-Riesen''. Orell Füssli Verlag, Zürich 1956
* Hermann und Dietlinde Warth: ''Makalu. Expedition in die Stille''. EOS Verlag, St. Ottilien 1979
* Frank Gräfe: ''Grenzgang am Makalu. Erinnerungen einer Himalaya-Reise''. Verlag D.J.M., Dresden 2000
* Frank Gräfe: ''Grenzgang am Makalu. Erinnerungen einer Himalaya-Reise''. Verlag D.J.M., Dresden 2000


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Makalu}}
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{{Wiktionary}}
* {{peakbagger|10649}}
* {{Peakbagger|ID=10649}}
* [http://www.summitpost.org/makalu/150293 Makalu] bei summitpost.org
* [http://www.bergfieber.de/weltberge/achttausender/makalu/makalu.htm Die Ersteigungsgeschichte auf bergfieber.de] (private Website)
* [http://www.bergfieber.de/weltberge/achttausender/makalu/makalu.htm Die Ersteigungsgeschichte auf bergfieber.de] (private Website)
* [http://www.himalaya-info.org/makalu_geschichte.htm Makalu bei himalaya-info.org]
* [http://www.himalaya-info.org/makalu_geschichte.htm Makalu bei himalaya-info.org]


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


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[[sv:Makalu]]
[[ta:மக்காலு]]
[[uk:Макалу]]
[[ur:مکلو]]
[[zh:马卡鲁峰]]

Aktuelle Version vom 26. Mai 2024, 10:01 Uhr

Makalu

Der Makalu von Südwesten gesehen (rechts der Chamlang)

Höhe 8485 m
Lage Sankhuwasabha, Nepal, und
Tibet, China
Gebirge Mahalangur Himal (Himalaya)
Dominanz 17,21 km → Lhotse
Schartenhöhe 2378 m ↓ (6107 m)
Koordinaten 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ OKoordinaten: 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ O
Makalu (Provinz Koshi)
Makalu (Provinz Koshi)
Erstbesteigung 15. Mai 1955 durch Lionel Terray und Jean Couzy
Normalweg vergletscherte Hochtour

Der Makalu von Westen

Makalu (links) und Mt. Everest (rechts), aufgenommen von der ISS

pd5
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Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD2

Der Makalu (Nepali मकालु Makālu, in China amtlich Makaru Shan,[1] chinesisch 马卡鲁山, Pinyin Mǎkǎlǔ Shān) ist mit einer Höhe von 8485 m der fünfthöchste Berg der Welt.

Er liegt östlich des Mount Everest an der Grenze zwischen Nepal und dem Autonomen Gebiet Tibet im Mahalangur Himal. Seine nepalesische Seite gehört zum Makalu-Barun-Nationalpark. Die Erstbesteigung gelang 1955 Lionel Terray und Jean Couzy als erster Seilschaft einer neunköpfigen französischen Expedition.

Besteigungsgeschichte

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Im Jahr 1954 versuchte eine US-amerikanische Expedition erstmals die Besteigung des Makalu. Auf dem Südostgrat wurde das höchste Lager (V) auf 7000 m errichtet. Am 2. Juni erreichten William Long und Willi Unsoeld mit etwa 7070 Meter die maximale Höhe dieser Expedition, bevor sie wegen starken Schneefalls absteigen mussten.

Die Erstbesteigung erfolgte 1955 durch eine neunköpfige französische Expedition unter Leitung von Jean Franco, bei der es – erstmals bei einem Achttausender – allen Expeditionsteilnehmern gelang, den Gipfel zu erreichen. Als Erstbesteiger werden aber meist nur die Bergsteiger Lionel Terray und Jean Couzy gezählt, die am 15. Mai den höchsten Punkt erreichten. Einen Tag später standen Jean Franco, Guido Magnone und der Sherpa Gyalzen Norbu auf dem Gipfel, der am 17. auch von Jean Bouvier, Serge Coupé, Pierre Leroux und André Vialatte erreicht wurde. Der Weg führte von Norden über Makalu La und Nordwestgrat auf den Gipfel und wird heute als „Franzosenroute“ bezeichnet.

Im Jahr 1970 versuchte eine japanische Expedition die schwierige Südostgrat-Route. Am 23. Mai erreichten Hajime Tanaka und Yuichi Ozaki den Gipfel und vollendeten damit die Erstbegehung des Südostgrats. Im Aufstieg hatten sie auch den Makalu-Südost (7860 m) erstbestiegen.

1975 wurde der Makalu durch Marjan Manfreda erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.

Lange Jahre war der Makalu der einzige Achttausender in Nepal, der nicht im Winter bestiegen wurde. Viele namhafte Bergsteiger wie Renato Casarotto, Jean-Christophe Lafaille, der seit seinem Versuch im Winter 2005/2006 verschollen ist, und auch Nives Meroi scheiterten. Erst am 9. Februar 2009 erreichten Simone Moro und Denis Urubko als erste den höchsten Punkt des Makalu im Winter.[2]

Lhakpa Tenji Sherpa wurde am 7. Mai 2024 im Camp 3rd von Makalu tot aufgefunden, als er auf dem Weg zum Gipfel war.[3]

Gipfel des Makalu

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Gipfel Gipfelhöhe Prominenz Koordinaten
Makalu 8485 m 2378 m 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ O
Makalu Südostgipfel 7860 m 140 m 27° 52′ 44,8″ N, 87° 5′ 49,8″ O
Kangchungtse (Makalu II) 7678 m 251 m 27° 54′ 54″ N, 87° 4′ 43″ O

Der Chomo Lönzo (7818 m) wird ebenfalls zum Massiv des Makalu gezählt. Er liegt etwa vier Kilometer nordnordöstlich des Hauptgipfels und ist von ihm durch einen etwa 7200 m hohen Sattel getrennt. Mit einer Schartenhöhe von 590 m gilt er als eigenständiger Berg.[4]

  • W. Dunmire und W. Unsoeld: Makalu 1954 – California Himalayan Expedition. in American Alpine Journal 1955
  • Jean Franco: Makalu. Die Eroberung des 8470 Meter hohen Himalaja-Riesen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1956
  • Hermann und Dietlinde Warth: Makalu. Expedition in die Stille. EOS Verlag, St. Ottilien 1979
  • Frank Gräfe: Grenzgang am Makalu. Erinnerungen einer Himalaya-Reise. Verlag D.J.M., Dresden 2000
Commons: Makalu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Makalu – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Guójiā cèhuìjú dìmíng yánjiūsuǒ 国家测绘局地名研究所 (Hg.): Zhōngguó dìmínglù – Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó dìtújí dìmíng suǒyǐn «中国地名录——中华人民共和国地图及地名索引». Beijing: Zhōngguó dìtú chūbǎnshè 中国地图出版社, 1997, ISBN 7-5031-1718-4, S. 146, 307.
  2. Julia Pröll: Simone Moro besteigt Makalu im Winter, alpin.de, abgerufen am 13. Februar 2009
  3. Himalayan Masters: Makalu.
  4. Chomo Lönzo auf Peakbagger.com (englisch)