„Eschen (Pflanzengattung)“ – Versionsunterschied

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Die '''Eschen''' (''Fraxinus'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Ölbaumgewächse]] (Oleaceae). In [[Europa]] sind drei Arten heimisch: die [[Gemeine Esche]] (''Fraxinus excelsior''), die [[Manna-Esche]] (''Fraxinus ornus'') und die [[Schmalblättrige Esche]] (''Fraxinus angustifolia''). Die [[Vogelbeere|Eberesche]] dagegen gehört, trotz ihres Namens, nicht zu den Eschen.
Die '''Eschen''' (''Fraxinus'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Ölbaumgewächse]] (Oleaceae). In [[Europa]] sind vier Arten heimisch: die [[Gemeine Esche]] (''Fraxinus excelsior''), die [[Manna-Esche]] (''Fraxinus ornus''), die [[Schmalblättrige Esche]] (''Fraxinus angustifolia'') und die [[Behaarte Esche]] (''Fraxinus pallisiae''). Die [[Vogelbeere|Eberesche]] dagegen gehört, trotz ihres Namens, nicht zu den Eschen.


== Beschreibung und Ökologie ==
== Beschreibung und Ökologie ==
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Eschen-Arten sind meist laubabwerfende, selten immergrüne [[Baum|Bäume]] oder selten [[Strauch|Sträucher]]. Die [[Winterknospe]]n sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt. Die Blattspreiten sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach.
Eschen-Arten sind meist laubabwerfende, selten immergrüne [[Baum|Bäume]] oder selten [[Strauch|Sträucher]]. Die [[Winterknospe]]n sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt. Die Blattspreiten sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach.


[[Datei:Illustration Fraxinus excelsior2.jpg|mini|links|[[Gemeine Esche|Gewöhnliche Esche]] (''Fraxinus excelsior''), Illustration]]
[[Datei:Illustration Fraxinus excelsior2.jpg|mini|[[Gemeine Esche|Gewöhnliche Esche]] (''Fraxinus excelsior''), Illustration]]


=== Generative Merkmale ===
=== Generative Merkmale ===
Die end- oder seitenständigen, [[Ähre|ährigen]] [[Blütenstand|Blütenstände]] enthalten viele Blüten. [[Hochblätter]] sind vorhanden oder fehlen. Die relativ kleinen, vierzähligen [[Blüte]]n sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene [[Kelchblatt|Kelchblätter]] vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion ''Ornus'' besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) [[Kronblatt|Kronblätter]], bei der Sektion ''Fraxinus'' fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur zwei [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die [[Staubblatt|Staubfäden]] sind ebenso wie die [[Griffel (Botanik)|Griffel]] kurz. Die Arten in der Sektion ''Fraxinus'' und ''Melioides'' sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind immer kronblattlos (a[[petal]]). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten der Sektion ''Fraxinus'' und ''Melioides'' sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. [[Anemophilie]] ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die [[Ulmen]]).<ref name="Heß1990" /> Die Frucht ist ein einsamiges, einseitig geflügeltes [[Nussfrucht|Nüsschen]] (Samara). Die [[Keimung]] erfolgt [[Keimung#Epigäische Keimung|epigäisch]] (oberirdisch).
Die end- oder seitenständigen, [[Rispe|rispigen]] oder selten [[Traube|traubigen]] [[Blütenstand|Blütenstände]] enthalten viele Blüten. [[Hochblätter]] sind vorhanden oder fehlen. Die relativ kleinen, vierzähligen [[Blüte]]n sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene [[Kelchblatt|Kelchblätter]] vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion ''Ornus'' besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) [[Kronblatt|Kronblätter]], bei der Sektion ''Fraxinus'' fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur meist zwei [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die [[Staubblatt|Staubfäden]] sind ebenso wie die [[Griffel (Botanik)|Griffel]] kurz. Die Arten in der Sektion ''Fraxinus'' und ''Melioides'' sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind immer kronblattlos (a[[petal]]). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten der Sektion ''Fraxinus'' und ''Melioides'' sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. [[Anemophilie]] ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die [[Ulmen]]).<ref name="Heß1990" /> Die Frucht ist ein einsamiges, flaches und einseitig geflügeltes [[Flügelnuss (Botanik)|Nüsschen]] (Samara). Die [[Keimung]] erfolgt [[Keimung#Epigäische Keimung|epigäisch]] (oberirdisch). Bei den weiblichen Blüten können manchmal Staminodien vorhanden sein, bei männlichen ein Pistillode.<ref>[https://www.life.illinois.edu/help/digitalflowers/Oleaceae/12.htm ''-Fraxinus flowers''] bei University of Illinois.</ref>


== Verbreitung ==
== Verbreitung ==
Die ''Fraxinus''-Arten kommen vorwiegend in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] bis subtropischen Gebieten der [[Nordhalbkugel]] vor. Südlich reicht das Verbreitungsgebiet bis Südasien und [[Java (Insel)|Java]], [[Nordafrika]] sowie [[Mexiko]] und [[Kuba]]. Verbreitungsschwerpunkte mit jeweils etwa 20 Arten sind Ostasien (China) und Nordamerika.
Die ''Fraxinus''-Arten kommen vorwiegend in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] bis subtropischen Gebieten der [[Nordhalbkugel]] vor. Südlich reicht das Verbreitungsgebiet bis Südasien und [[Java (Insel)|Java]], [[Nordafrika]] sowie [[Mexiko]] und [[Kuba]]. Verbreitungsschwerpunkte mit jeweils etwa 20 Arten sind Ostasien (China) und Nordamerika.


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Fraxinus anomala 6.jpg|Sektion ''Dipetalae'': ''[[Fraxinus anomala]]'' mit Blättern und Früchten
Fraxinus anomala 6.jpg|Sektion ''Dipetalae'': ''[[Fraxinus anomala]]'' mit Blättern und Früchten
NarrowleafAsh.jpg|Sektion ''Fraxinus'': Unpaarig gefiederte Laubblätter der [[Schmalblättrige Esche|Schmalblättrigen Esche]] (''Fraxinus angustifolia'')
NarrowleafAsh.jpg|Sektion ''Fraxinus'': Unpaarig gefiederte Laubblätter der [[Schmalblättrige Esche|Schmalblättrigen Esche]] (''Fraxinus angustifolia'')
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* Sektion ''Fraxinus'': Sie enthält etwa acht Arten:
* Sektion ''Fraxinus'': Sie enthält etwa acht Arten:
** [[Schmalblättrige Esche]] (''Fraxinus angustifolia'' {{Person|Vahl}}): Sie kommt in vier Unterarten in Mittel-, Süd- und Osteuropa, Nordafrika und West- bis Mittelasien vor.<ref name="WCSP" /> In Südafrika und Australien ist sie ein Neophyt.<ref name="GRIN" />
** [[Schmalblättrige Esche]] (''Fraxinus angustifolia'' {{Person|Vahl}}): Sie kommt in vier Unterarten in Mittel-, Süd- und Osteuropa, Nordafrika und West- bis Mittelasien vor.<ref name="WCSP" /> In Südafrika und Australien ist sie ein Neophyt.<ref name="GRIN" />
** [[Gemeine Esche]] oder [[Gemeine Esche|Gewöhnliche Esche]] (''Fraxinus excelsior'' {{Person|L.}}): Sie kommt in drei Unterarten in Europa und Westasien vor.<ref name="WCSP" />
** [[Gemeine Esche]] oder Gewöhnliche Esche (''Fraxinus excelsior'' {{Person|L.}}): Sie kommt in drei Unterarten in Europa und Westasien vor.<ref name="WCSP" />
** [[Mandschurische Esche]] (''Fraxinus mandshurica'' {{Person|Rupr.}}): Die Heimat ist Ostasien, China, Japan und Korea.<ref name="GRIN" />
** [[Mandschurische Esche]] (''Fraxinus mandshurica'' {{Person|Rupr.}}): Die Heimat ist Ostasien, China, Japan und Korea.<ref name="GRIN" />
** [[Schwarz-Esche]] (''Fraxinus nigra'' {{Person|Marshall}}): Die Heimat sind Kanada und die USA.<ref name="GRIN" />
** [[Schwarz-Esche]] (''Fraxinus nigra'' {{Person|Marshall}}): Die Heimat sind Kanada und die USA.<ref name="GRIN" />
** [[Behaarte Esche]] (''Fraxinus pallisiae'' {{Person|Wilmott ex Pallis}}, Synonym: ''Fraxinus holotricha'' {{Person|Koehne}}): Die Heimat ist Südosteuropa bis Moldawien und die Kaukasusregion.<ref name="WCSP" />
** [[Behaarte Esche]] (''Fraxinus pallisiae'' {{Person|Wilmott}}, Synonym: ''Fraxinus holotricha'' {{Person|Koehne}}): Die Heimat ist Südosteuropa bis [[Republik Moldau|Moldau]] und die Kaukasusregion.<ref name="WCSP" />
** [[Breitstielige Esche]] (''Fraxinus platypoda'' {{Person|Oliv.}}): Die Heimat ist China und Japan.<ref name="WCSP" />
** [[Breitstielige Esche]] (''Fraxinus platypoda'' {{Person|Oliv.}}): Die Heimat ist China und Japan.<ref name="WCSP" />
** [[Fluss-Esche]] (''Fraxinus sogdiana'' {{Person|Bunge}}, Syn.: ''Fraxinus potamophila'' {{Person|Herder}}): Die Heimat ist Zentralasien (Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan) bis Pakistan und Xinjiang.<ref name="WCSP" />
** [[Fluss-Esche]] (''Fraxinus sogdiana'' {{Person|Bunge}}, Syn.: ''Fraxinus potamophila'' {{Person|Herder}}): Die Heimat ist Zentralasien (Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan) bis Pakistan und Xinjiang.<ref name="WCSP" />
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** ''[[Fraxinus albicans]]'' {{Person|Buckley}}: Die Heimat sind die USA und Mexiko.<ref name="GRIN" /><ref name="WCSP" />
** ''[[Fraxinus albicans]]'' {{Person|Buckley}}: Die Heimat sind die USA und Mexiko.<ref name="GRIN" /><ref name="WCSP" />
** [[Weiß-Esche]] (''Fraxinus americana'' {{Person|L.}}, Syn.: ''Fraxinus biltmoreana'' {{Person|Beadle}}): Die Heimat sind die nördlich-zentralen und östlichen USA bis zum östlichen Texas.<ref name="WCSP" />
** [[Weiß-Esche]] (''Fraxinus americana'' {{Person|L.}}, Syn.: ''Fraxinus biltmoreana'' {{Person|Beadle}}): Die Heimat sind die nördlich-zentralen und östlichen USA bis zum östlichen Texas.<ref name="WCSP" />
** ''[[Fraxinus berlandieriana]]'' {{Person|DC.}}: Die Heimat ist Louisiana, Texas und des östliche Mexiko.<ref name="WCSP" />
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** ''[[Fraxinus caroliniana]]'' {{Person|Mill.}}: Die Heimat sind die südöstlichen USA bis Texas und Kuba.<ref name="WCSP" />
** ''[[Fraxinus caroliniana]]'' {{Person|Mill.}}: Die Heimat sind die südöstlichen USA bis Texas und Kuba.<ref name="WCSP" />
** [[Oregon-Esche]] (''Fraxinus latifolia'' {{Person|Benth.}}): Die Heimat ist British Columbia, Oregon, Washington und Kalifornien.<ref name="WCSP" />
** [[Oregon-Esche]] (''Fraxinus latifolia'' {{Person|Benth.}}): Die Heimat ist British Columbia, Oregon, Washington und Kalifornien.<ref name="WCSP" />
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== Nutzung ==
== Nutzung ==
[[Eschenholz]] ist schwer und hart. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt, besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als [[Furnier]] im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte (Schlitten, [[Baseballschläger]] oder [[Snooker]]-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch [[Bogen (Waffe)|Bögen]], Teile für die [[Wagnerei]] und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.
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Die Eschen besitzen ein schweres, ringporiges [[Holz]]. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt, besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als [[Furnier]] im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte (Schlitten, [[Baseballschläger]] oder [[Snooker]]-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch [[Bogen (Waffe)|Bögen]], Teile für die [[Wagnerei]] und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.


Esche wird auch als [[Klangholz (Musikinstrumentenbau)|Klangholz]] im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für [[Solidbody]]-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen [[E-Gitarre]]n und [[E-Bass|E-Bässen]] kommt das Holz der [[Schwarz-Esche]] ([[Englische Sprache|engl.]] Swamp ash) für den [[Korpus (Musikinstrument)|Korpus]] zur Anwendung.
Esche wird auch als [[Klangholz (Musikinstrumentenbau)|Klangholz]] im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für [[Solidbody]]-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen [[E-Gitarre]]n und [[E-Bass|E-Bässen]] kommt das Holz der [[Schwarz-Esche]] (englisch ''swamp ash'') für den [[Resonanzkörper|Korpus]] zur Anwendung.


== Mythologie ==
== Mythologie ==
Die Esche ist in der [[Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]] der Weltenbaum [[Yggdrasil]]. In der griechischen Mythologie waren Eschen Feuerspender für die Menschen („Seither dachte er [Zeus] stets an den Trug und gab den Eschen nicht länger die Kraft unermüdlichen Feuers für sterbliche Menschen, die auf Erden wohnen.“ ([[Hesiod]]: ''[[Theogonie]].'' S. 562–565)). Nachdem [[Prometheus]] die Menschen geschaffen hatte, nahm ihnen Zeus zur Strafe das Feuer. Prometheus holte es aber dennoch wieder, indem er es heimlich in einem hohlen [[Riesenfenchel|Narthexrohr]] an der Sonne entzündete und so den Menschen das himmlische Feuer brachte. (''Theogonie.'' S. 535 ff.) Die Burssöhne in der germanischen Mythologie schufen aus der Esche den Mann und aus der [[Ulme]] die Frau.
Die Esche (von althochdeutsch ''[[Ask und Embla#Ask|asc]]'') ist in der [[Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]] der Weltenbaum [[Yggdrasil]], genannt auch ''askr Yggradasil'' („Weltenesche“).<ref>Vgl. [[Jakob Grimm]]: ''Deutsche Mythologie.'' 3 Bände [1835]. 4. Auflage, hrsg. von Elard Hugo Meyer, Berlin 1875–1878; Neudruck Graz 1968; Nachdruck Wiesbaden 1992, Band 3, S. 188.</ref> In der griechischen Mythologie waren Eschen Feuerspender für die Menschen („Seither dachte er [Zeus] stets an den Trug und gab den Eschen nicht länger die Kraft unermüdlichen Feuers für sterbliche Menschen, die auf Erden wohnen.“ ([[Hesiod]]: ''[[Theogonie]].'' S. 562–565)). Nachdem [[Prometheus]] die Menschen geschaffen hatte, nahm ihnen Zeus zur Strafe das Feuer. Prometheus holte es aber dennoch wieder, indem er es heimlich in einem hohlen [[Riesenfenchel|Narthexrohr]] an der Sonne entzündete und so den Menschen das himmlische Feuer brachte. (''Theogonie.'' S. 535 ff.) Die Burssöhne in der germanischen Mythologie schufen aus der Esche den Mann und aus der [[Ulme]] die Frau.
{{Siehe auch|Ask und Embla}}
{{Siehe auch|Ask und Embla}}


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* Eva Wallander: ''Systematics of Fraxinus (Oleaceae) and evolution of dioecy.'' In: ''Plant Systematics and Evolution'', Volume 273, 2008, S. 25–49. [[doi:10.1007/s00606-008-0005-3]]
* Eva Wallander: ''Systematics of Fraxinus (Oleaceae) and evolution of dioecy.'' In: ''Plant Systematics and Evolution'', Volume 273, 2008, S. 25–49. [[doi:10.1007/s00606-008-0005-3]]
* {{RE|VI,1|617|624|Esche|[[Franz Olck]]|RE:Esche|zur Kulturgeschichte der Esche in der europäischen Antike}}
* {{RE|VI,1|617|624|Esche|[[Franz Olck]]|RE:Esche|zur Kulturgeschichte der Esche in der europäischen Antike}}

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== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
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[[Kategorie:Eschen (Pflanzengattung)| ]]

Aktuelle Version vom 17. September 2024, 22:32 Uhr

Eschen

Habitus der Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Eschen
Wissenschaftlicher Name
Fraxinus
L.

Die Eschen (Fraxinus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind vier Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus), die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) und die Behaarte Esche (Fraxinus pallisiae). Die Eberesche dagegen gehört, trotz ihres Namens, nicht zu den Eschen.

Beschreibung und Ökologie

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Vegetative Merkmale

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Eschen-Arten sind meist laubabwerfende, selten immergrüne Bäume oder selten Sträucher. Die Winterknospen sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt. Die Blattspreiten sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach.

Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Illustration

Generative Merkmale

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Die end- oder seitenständigen, rispigen oder selten traubigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Hochblätter sind vorhanden oder fehlen. Die relativ kleinen, vierzähligen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene Kelchblätter vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion Ornus besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) Kronblätter, bei der Sektion Fraxinus fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur meist zwei Staubblätter vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die Staubfäden sind ebenso wie die Griffel kurz. Die Arten in der Sektion Fraxinus und Melioides sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind immer kronblattlos (apetal). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten der Sektion Fraxinus und Melioides sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. Anemophilie ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die Ulmen).[1] Die Frucht ist ein einsamiges, flaches und einseitig geflügeltes Nüsschen (Samara). Die Keimung erfolgt epigäisch (oberirdisch). Bei den weiblichen Blüten können manchmal Staminodien vorhanden sein, bei männlichen ein Pistillode.[2]

Die Fraxinus-Arten kommen vorwiegend in den gemäßigten bis subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel vor. Südlich reicht das Verbreitungsgebiet bis Südasien und Java, Nordafrika sowie Mexiko und Kuba. Verbreitungsschwerpunkte mit jeweils etwa 20 Arten sind Ostasien (China) und Nordamerika.

Die Erstveröffentlichung von Fraxinus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 1057. Als Lectotypus wurde 1913 Fraxinus excelsior L. festgelegt.[3] Synonyme für Fraxinus L. sind: Apilia Raf. orth. var., Aplilia Raf., Calycomelia Kostel., Fraxinoides Medik., Leptalix Raf., Mannaphorus Raf., Meliopsis Rchb., Ornanthes Raf., Ornus Boehm., Petlomelia Nieuwl., Samarpsea Raf.[4][5]

Die Gattung Fraxinus gehört in die Tribus Oleeae in der Familie Oleaceae.[5]

Die Gattung der Eschen (Fraxinus) wird nach Wallander 2008 in sechs Sektionen unterteilt mit insgesamt etwa 43[6] bis 51[5] oder 58[4] Arten:

  • Sektion Dipetalae (Lingelsh.) Nikolajev: Die etwa drei Arten sind von den USA bis Mexiko verbreitet:
    • Einblättrige Esche (Fraxinus anomala Torr. ex S.Watson): Die Heimat sind die westlichen USA bis New Mexico.[4]
    • Fraxinus dipetala Hook. & Arn.: Sie kommt in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Utah, Nevada sowie Arizona und in Mexiko vor.[5]
    • Blau-Esche (Fraxinus quadrangulata Michx.): Sie ist im östlichen bis zentralen Nordamerika vom südlichen Ontario über Indiana, südlichen Michigan, Ohio, westlichen West Virginia, Illinois, südöstlichen Iowa, südöstlichen Kansas, Missouri, Oklahoma, südlichen Wisconsin, nördlichen Alabama, Arkansas, nordwestlichen Georgia, Kentucky bis zum östlichen Tennessee weitverbreitet.[5]
  • Sektion Fraxinus: Sie enthält etwa acht Arten:
    • Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia Vahl): Sie kommt in vier Unterarten in Mittel-, Süd- und Osteuropa, Nordafrika und West- bis Mittelasien vor.[4] In Südafrika und Australien ist sie ein Neophyt.[5]
    • Gemeine Esche oder Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior L.): Sie kommt in drei Unterarten in Europa und Westasien vor.[4]
    • Mandschurische Esche (Fraxinus mandshurica Rupr.): Die Heimat ist Ostasien, China, Japan und Korea.[5]
    • Schwarz-Esche (Fraxinus nigra Marshall): Die Heimat sind Kanada und die USA.[5]
    • Behaarte Esche (Fraxinus pallisiae Wilmott, Synonym: Fraxinus holotricha Koehne): Die Heimat ist Südosteuropa bis Moldau und die Kaukasusregion.[4]
    • Breitstielige Esche (Fraxinus platypoda Oliv.): Die Heimat ist China und Japan.[4]
    • Fluss-Esche (Fraxinus sogdiana Bunge, Syn.: Fraxinus potamophila Herder): Die Heimat ist Zentralasien (Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan) bis Pakistan und Xinjiang.[4]
  • Sektion Melioides (Endl.) Nikolajev: Sie enthält etwa zehn Arten:
    • Fraxinus albicans Buckley: Die Heimat sind die USA und Mexiko.[5][4]
    • Weiß-Esche (Fraxinus americana L., Syn.: Fraxinus biltmoreana Beadle): Die Heimat sind die nördlich-zentralen und östlichen USA bis zum östlichen Texas.[4]
    • Fraxinus berlandieriana DC.: Die Heimat ist Louisiana, Texas und das östliche Mexiko.[4]
    • Fraxinus caroliniana Mill.: Die Heimat sind die südöstlichen USA bis Texas und Kuba.[4]
    • Oregon-Esche (Fraxinus latifolia Benth.): Die Heimat ist British Columbia, Oregon, Washington und Kalifornien.[4]
    • Fraxinus papillosa Lingelsh.: Die Heimat ist Arizona, New Mexico, Texas und Mexiko.[5]
    • Rot-Esche oder Grün-Esche (Fraxinus pennsylvanica Marshall): Die Heimat sind Kanada und die USA.[5]
    • Fraxinus profunda (Bush) Bush: Die Heimat sind die nördlich-zentralen und östlichen USA.[4]
    • Fraxinus uhdei (Wenz.) Lingelsh.: Die Heimat ist Mexiko, Guatemala, Honduras und Costa Rica. Sie ist in Bolivien und Hawaii ein Neophyt.[5]
    • Arizona-Esche (Fraxinus velutina Torr.): Die Heimat sind die USA und Mexiko[5]
  • Sektion Ornus: Sie enthält etwa 19 Arten: Die meist zwittrigen Blüten besitzen Kronblättern und sind überwiegend insektenbestäubt:
    • Fraxinus apertisquamifera H.Hara: Dieser Endemit kommt nur auf der japanischen Insel Honshu vor.[5]
    • Fraxinus baroniana Diels: Sie gedeiht in Höhenlagen von 700 bis 1300 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Shaanxi sowie Sichuan.[7]
    • Bunges Blumen-Esche (Fraxinus bungeana DC.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Hebei, Henan, Liaoning, Shandong sowie Shanxi.[7]
    • Fraxinus chinensis Roxb. (Syn.: Fraxinus caudata J.L.Wu, Fraxinus japonica Blume ex K.Koch):[5] Es gibt zwei Unterarten:[4]
      • Fraxinus chinensis Roxb. subsp. chinensis: Sie kommt von China bis Indochina und Korea vor.[4]
      • Fraxinus chinensis subsp. rhynchophylla (Hance) A.E.Murray (Syn.: Fraxinus rhynchophylla Hance, Fraxinus japonica Blume ex K.Koch): Sie kommt vom Russlands Fernen Osten bis Japan und dem östlichen China vor.[4]
    • Fraxinus ferruginea Lingelsh.: Die Heimat ist Myanmar und China.[5]
    • Fraxinus floribunda Wall.: Die Heimat ist Afghanistan, Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Laos, Thailand, Vietnam, Tibet und China (Guangdong, Guangxi, Guizhou, Xizang, Yunnan, Zhejiang)[5]
    • Fraxinus griffithii C.B.Clarke: Die Heimat ist Indien, Bangladesch, Indonesien, die Philippinen, Vietnam, Thailand, Japan und die chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Hubei sowie Hunan.[5]
    • Fraxinus insularis Hemsl. (Syn.: Fraxinus retusa Champ. ex Benth.): Die Heimat ist China, Japan und Taiwan.[5]
    • Wollflaumige Esche (Fraxinus lanuginosa Koidz.): Die Heimat sind Japan und die Kurilen.[5]
    • Langspitzige Esche (Fraxinus longicuspis Sieb. & Zucc.): Die Heimat ist das zentrale und südliche Japan.[4]
    • Fraxinus malacophylla Hemsl. (Syn.: Fraxinus retusifoliolata K.M.Feng ex P.Y.Bai): Die Heimat ist Thailand, Myanmar und China (Guangxi, Yunnan)[5][4]
    • Fraxinus micrantha Lingelsh.: Die Heimat ist Pakistan, Nepal und der westliche Himalaja.[4]
    • Fraxinus odontocalyx Hand.-Mazz. ex E.Peter: Die Heimat ist China (Anhui, Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hubei, Shaanxi, Sichuan, Zhejiang)[5]
    • Manna-Esche oder Blumen-Esche (Fraxinus ornus L.): Es gibt zwei Unterarten:[4]
      • Fraxinus ornus subsp. cilicica (Lingelsh.) Yalt.: Sie kommt in der südlichen Türkei vor.[4]
      • Fraxinus ornus subsp. ornus: Sie kommt von Europa bis zum Kaukasusraum vor.[4]
    • Chinesische Blumen-Esche (Fraxinus paxiana Lingelsh.): Die Heimat ist Shaanxi, Hubei und Hunan.[4]
    • Fraxinus raibocarpa Regel: Die Heimat ist das östliche Afghanistan und Tadschikistan.[4]
    • Siebolds Blumen-Esche (Fraxinus sieboldiana Blume) (Syn.: Fraxinus mariesii Hook. f.): Die Heimat ist Japan, Korea und China (Anhui, Fujian, Jiangsu, Jiangxi, Zhejiang).[5]
    • Fraxinus stylosa Lingelsh.: Die Heimat ist China (Gansu, Guangxi, Henan, Hubei, Shaanxi, Sichuan).[5]
    • Fraxinus trifoliolata W.W.Sm.: Die Heimat ist China (Hubei, Sichuan, Yunnan).[5]
  • Sektion Pauciflorae (Lingelsh.) Wallander: Sie enthält etwa zehn Arten:
    • Fraxinus dubia (Willd. ex Schult. & Schult. f.) P.S.Green & M.Nee: Die Heimat ist das östliche und südliche Mexiko und Guatemala.[4]
    • Fraxinus gooddingii Little: Die Heimat ist Arizona und Mexiko.[4]
    • Fraxinus greggii A.Gray: Die Heimat ist das südwestliche Texas und Mexiko.[4] Es gibt zwei Varietäten.
    • Fraxinus purpusii Brandegee (Syn.: Fraxinus bicolor Standl. & Steyerm.): Es gibt zwei Varietäten:[4]
      • Fraxinus purpusii Brandegee var. purpusii: Sie kommt von Mexiko bis Guatemala vor.[4]
      • Fraxinus purpusii var. vellerea (Standl. & Steyerm.) P.S.Green (Syn.: Fraxinus vellerea Standl. & Steyerm.): Sie kommt vom mexikanischen Bundesstaat Chiapas bis Guatemala vor.[4]
    • Fraxinus rufescens Lingelsh.: Die Heimat ist das östliche Mexiko.[4]
  • Sektion Sciadanthus (Coss. & Durieu) Z.Wei: Sie enthält etwa drei Arten:
    • Fraxinus dimorpha Coss. & Durieu (Syn.: Fraxinus xanthoxyloides var. dumosa (Carrière) Lingelsh.): Die Heimat ist Algerien und Marokko.[4]
    • Fraxinus hubeiensis S.Z.Qu et al.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 100 bis 600 Metern nur in der chinesischen Provinz Hubei.[7]
    • Afghanische Esche (Fraxinus xanthoxyloides (G.Don) Wall. ex DC.): Die Heimat ist Afghanistan, Pakistan, der westliche Himalaja und Tibet.[4]

Gefährdung durch Schaderreger

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Durch den Pilz Chalara fraxinea kommt es seit einigen Jahren besonders in Europa zu Schäden an Eschen, die als Eschentriebsterben bezeichnet werden.[8] Die Erkrankung zählt zu den Tracheomykosen. Der Pilz wurde 2006 zuerst beschrieben und als Ursache des Eschentriebsterbens benannt. Über die Verbreitungsstrategie von Chalara fraxinea ist bisher nichts bekannt.[9]

Peter Thomas von der Universität Keele geht nach einer 2016 veröffentlichten Studie davon aus, dass das Zusammenwirken der Erkrankung des Eschentriebsterbens mit dem Asiatischen Eschenprachtkäfer, der bereits in Nordamerika große Schäden angerichtet hat und bereits in Schweden aufgetreten ist, zu einem fast vollkommenen Verschwinden der Eschen in Europa führen wird. Es konnten jedoch zumindest einige Eschenarten entdeckt werden, die eine natürliche Resistenz gegen das Eschentriebsterben aufweisen, so dass diese benutzt werden sollen, um eine spätere Wiederanpflanzung durchzuführen.[10][11]

Eschenholz ist schwer und hart. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt, besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als Furnier im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte (Schlitten, Baseballschläger oder Snooker-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch Bögen, Teile für die Wagnerei und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.

Esche wird auch als Klangholz im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für Solidbody-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen E-Gitarren und E-Bässen kommt das Holz der Schwarz-Esche (englisch swamp ash) für den Korpus zur Anwendung.

Die Esche (von althochdeutsch asc) ist in der nordischen Mythologie der Weltenbaum Yggdrasil, genannt auch askr Yggradasil („Weltenesche“).[12] In der griechischen Mythologie waren Eschen Feuerspender für die Menschen („Seither dachte er [Zeus] stets an den Trug und gab den Eschen nicht länger die Kraft unermüdlichen Feuers für sterbliche Menschen, die auf Erden wohnen.“ (Hesiod: Theogonie. S. 562–565)). Nachdem Prometheus die Menschen geschaffen hatte, nahm ihnen Zeus zur Strafe das Feuer. Prometheus holte es aber dennoch wieder, indem er es heimlich in einem hohlen Narthexrohr an der Sonne entzündete und so den Menschen das himmlische Feuer brachte. (Theogonie. S. 535 ff.) Die Burssöhne in der germanischen Mythologie schufen aus der Esche den Mann und aus der Ulme die Frau.

Commons: Eschen (Fraxinus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dieter Heß: Die Blüte, 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6434-5.
  2. -Fraxinus flowers bei University of Illinois.
  3. Fraxinus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 30. November 2018.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah R. Govaerts, P. S. Green, 2010: World Checklist of Oleaceae online in: Fraxinus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 30. November 2018.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Fraxinus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. November 2018.
  6. New classification of Fraxinus L. bei der The Oleaceae Website.
  7. a b c Wei Zhi, Peter S. Green: Fraxinus, S. 273 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Z. Y. Wu, P. H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 15 - Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1996, ISBN 0-915279-37-1.
  8. Eschentriebsterben-Erreger ist eine neue Pilzart bei waldwissen.net. (Memento des Originals vom 18. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.waldwissen.net (Abgerufen am 23. Februar 2011)
  9. Artikel über Chalara fraxinea bei SpiegelOnline.
  10. Damian Carrington Ash dieback and beetle attack likely to 'wipe out' all ash trees in UK and Europe in: The Guardian, 23. März 2016, abgerufen am 23. März 2016
  11. Jessica Needham, Cory Merow u. a.: Forest community response to invasive pathogens: the case of ash dieback in a British woodland. In: Journal of Ecology. 104, 2016, S. 315, doi:10.1111/1365-2745.12545.
  12. Vgl. Jakob Grimm: Deutsche Mythologie. 3 Bände [1835]. 4. Auflage, hrsg. von Elard Hugo Meyer, Berlin 1875–1878; Neudruck Graz 1968; Nachdruck Wiesbaden 1992, Band 3, S. 188.