„Süßer See“ – Versionsunterschied
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Der '''Süße See''' ist ein [[See]] im [[Landkreis Mansfeld-Südharz]] in [[Sachsen-Anhalt]], [[Deutschland]]. Er wird von der [[Böse Sieben|Bösen Sieben]] gespeist, die ihn bei [[Seeburg (Mansfelder Land)|Seeburg]] in Richtung [[Bindersee]] verlässt. Der Süße See ist seit dem Trockenlegen des [[Salziger See|Salzigen Sees]] Ende des 19. Jahrhunderts, von dem nur [[Kernersee|Kerner-]] und Bindersee verblieben, das größte natürliche [[Standgewässer]] im Landkreis Mansfeld-Südharz. |
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Von der Mündung der Bösen Sieben bis |
Von der Mündung der Bösen Sieben bis zu deren Abfluss ist der See 4,9 km lang, an der breitesten Stelle bei [[Aseleben]] ist er nur knapp 1 km breit. Der Umfang beträgt 11,76 km, die Fläche etwa 250 ha. Er ist maximal 7 m tief, im Schnitt jedoch 4,3 m. Das Gewässer ist von länglicher Form und läuft an der Westseite spitz zu. |
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== Lage == |
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[[Datei:20150721 Süßer See IMG 8777 by sebaso.jpg|mini|hochkant|Luftbild des Süßen Sees, 2015]] |
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Der Süße See liegt in der Einheitsgemeinde [[Seegebiet Mansfelder Land]], dem südöstlichen Teil des Landkreises, ca. 20 km westlich von [[Halle (Saale)]] und ca. 8 km östlich von |
Der Süße See liegt in der Einheitsgemeinde [[Seegebiet Mansfelder Land]], dem südöstlichen Teil des Landkreises, ca. 20 km westlich von [[Halle (Saale)]] und ca. 8 km östlich von [[Lutherstadt Eisleben|Eisleben]] (bezogen auf die Seemitte) auf einer Höhe von 90 m [[Normalnull|ü. NN]] am ''[[Riß (Steilhang)|Riß]]'', einer Landschaftsform, die bei [[Volkstedt (Eisleben)|Volkstedt]] beginnt und sich dann Richtung Osten ausbreitet. |
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Am östlichen Ufer befindet sich der Ort [[Seeburg (Mansfelder Land)|Seeburg]] mit dem markanten, auf einer Halbinsel gebauten [[Schloss Seeburg (Hassegau)|Schloss Seeburg]]. Am See liegen auch die [[Wüstung]]en [[Lipsdorf]] |
Am östlichen Ufer befindet sich der Ort [[Seeburg (Mansfelder Land)|Seeburg]] mit dem markanten, auf einer Halbinsel gebauten [[Schloss Seeburg (Hassegau)|Schloss Seeburg]]. Am See liegen auch die [[Wüstung]]en [[Lipsdorf]], [[Badendorf (Wüstung)|Badendorf]] und [[Edenstedt]] sowie am Südufer der Ort [[Aseleben]]. |
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Am Süßen See gibt es einige Weinberge, die zum [[Saale-Unstrut-Region|Saale-Unstrut-Gebiet]] zählen. Sie gehören zur Weinstraße Mansfelder Seen. Am nördlichen Seeufer verläuft der [[Europäischer Fernwanderweg E11|Europäische Fernwanderweg E11]] ([[Niederlande]]–[[Masuren]]). |
Am Süßen See gibt es einige Weinberge, die zum [[Saale-Unstrut-Region|Saale-Unstrut-Gebiet]] zählen. Sie gehören zur Weinstraße Mansfelder Seen. Am nördlichen Seeufer verläuft der [[Europäischer Fernwanderweg E11|Europäische Fernwanderweg E11]] ([[Niederlande]]–[[Masuren]]). |
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== Entstehung == |
== Entstehung == |
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Der See entstand durch die natürliche [[Auslaugung]] von Steinsalz im Untergrund und das Einbrechen des darüber liegenden Deckgebirges (vergleiche: [[Arendsee (See)|Arendsee]]). Im Gegensatz zu den vielen Bergbaurestlöchern der weiteren Umgebung bestehen die Uferbereiche aus gewachsenem (anstehendem) Boden. |
Der See entstand durch die natürliche [[Auslaugung]] von Steinsalz im Untergrund und das Einbrechen des darüber liegenden Deckgebirges (vergleiche: [[Arendsee (See)|Arendsee]]). Im Gegensatz zu den vielen Bergbaurestlöchern der weiteren Umgebung bestehen die Uferbereiche aus gewachsenem (anstehendem) Boden. |
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== Geschichte == |
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2018 wurden mit Hilfe einer Unterwasserdrohne Reste eines [[Hügelgrab]]es auf dem Seegrund in 4 m Tiefe nachgewiesen. Die kreisförmige Anlage hat einen Durchmesser von 6 m. An einer anderen Stelle fanden sich Reste von [[Pfahlbau]]ten. 2023 erfolgten Untersuchungen in einem 2000 m² großen Areal mittels eines Neutronenbeschleunigers. Diese Technik wurde hier erstmals in der Unterwasserarchäologie in Europa eingesetzt. Bei den Untersuchungen wurden im Bereich des Hügelgrabes Metallgegenstände geortet. Auch fanden sich Gebäudereste und Stege von bis zu 50 Meter Länge aus dem 11. bis 15. Jahrhundert.<ref>[[dpa]]: [https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-halle-saale-mit-neutronenbeschleuniger-auf-schatzsuche-im-suessen-see-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230418-99-357119 ''Mit Neutronenbeschleuniger auf Schatzsuche im Süßen See.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' vom 18. April 2023.</ref> |
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Der Fund der Siedlungsreste bedeutet, dass der See erst nach der Siedlungszeit entstanden sein kann. Forscher nehmen an, dass der Süße See vor 3000 Jahren nahezu ausgetrocknet war und sich im 15. Jahrhundert wieder mit Wasser füllte.<ref name="MDR_11.11.2023">dpa, Annekathrin Queck: ''[https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/mansfeld/archaeologie-suesser-see-bronzezeit-siedlung-100.html Archäologen suchen im Süßen See nach Pfahlbauten aus der Bronzezeit.]'' In: ''[[MDR Sachsen-Anhalt]]'', 11. November 2023, aufgerufen am 31. August 2024.</ref> Um 1000 bis 600 v. Chr. war das Ostende des Sees dicht besiedelt. Am südlichen Ufer fanden sich Überreste [[mittelalter]]licher Siedlungen aus dem 13. und 14. Jahrhundert.<ref>''Hügelgrab im Süßen See bei Halle?'' In: ''[[Archäologie in Deutschland]]'' 5, 2018, S. 74 f.</ref> |
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== Bilder == |
== Bilder == |
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File:Seeburg_am_See.jpg|[[Seeburg (Mansfelder Land)|Seeburg]] |
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Datei:schlossseburg2.JPG|Schloss Seeburg, Blick von der Seeperle |
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Datei:schlossseburg3.jpg|Schloss Seeburg, Blick von der [[Bundesstraße 80|B 80]] |
Datei:schlossseburg3.jpg|Schloss Seeburg, Blick von der [[Bundesstraße 80|B 80]] |
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Datei:SüßerseeN2.JPG|Blick vom Nordufer über den See |
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Datei:SüßerseeN6.JPG|Westteil des Sees |
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== Weblinks == |
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* [[Salziger See]] |
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* ''Süßer See: Fische, Wein, verborgene Schätze.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2024, 44:43 Min., Buch und Regie: Anna Schmidt, Produktion: schmidtFilm, [[MDR Sachsen-Anhalt]], Reihe: ''Der Osten – Entdecke wo du lebst'', Erstsendung: 28. Mai 2024 bei [[MDR Fernsehen|MDR-Fernsehen]], [https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-944394.html Inhaltsangabe] von [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]], [https://www.ardmediathek.de/video/der-osten-entdecke-wo-du-lebst/suesser-see-fische-wein-verborgene-schaetze/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MjA0MC80NTAwMzYtNDMwNDgx Internet-Video] abrufbar bis 21. Mai 2026. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Gewässer im Landkreis Mansfeld-Südharz]] |
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[[Kategorie:See in Sachsen-Anhalt]] |
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[[Kategorie:See in Europa]] |
[[Kategorie:See in Europa]] |
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[[Kategorie:Seegebiet Mansfelder Land]] |
[[Kategorie:Geographie (Seegebiet Mansfelder Land)]] |
Aktuelle Version vom 23. September 2024, 12:53 Uhr
Süßer See | ||
---|---|---|
Ostteil des Süßen Sees, Blickrichtung Schloss Seeburg | ||
Geographische Lage | Sachsen-Anhalt, Deutschland | |
Zuflüsse | Böse Sieben | |
Abfluss | Salza | |
Orte am Ufer | Seeburg, Aseleben | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 29′ 43″ N, 11° 40′ 22″ O | |
| ||
Fläche | 250 ha[1] |
Der Süße See ist ein See im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Er wird von der Bösen Sieben gespeist, die ihn bei Seeburg in Richtung Bindersee verlässt. Der Süße See ist seit dem Trockenlegen des Salzigen Sees Ende des 19. Jahrhunderts, von dem nur Kerner- und Bindersee verblieben, das größte natürliche Standgewässer im Landkreis Mansfeld-Südharz.
Ausmaße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Mündung der Bösen Sieben bis zu deren Abfluss ist der See 4,9 km lang, an der breitesten Stelle bei Aseleben ist er nur knapp 1 km breit. Der Umfang beträgt 11,76 km, die Fläche etwa 250 ha. Er ist maximal 7 m tief, im Schnitt jedoch 4,3 m. Das Gewässer ist von länglicher Form und läuft an der Westseite spitz zu.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Süße See liegt in der Einheitsgemeinde Seegebiet Mansfelder Land, dem südöstlichen Teil des Landkreises, ca. 20 km westlich von Halle (Saale) und ca. 8 km östlich von Eisleben (bezogen auf die Seemitte) auf einer Höhe von 90 m ü. NN am Riß, einer Landschaftsform, die bei Volkstedt beginnt und sich dann Richtung Osten ausbreitet.
Am östlichen Ufer befindet sich der Ort Seeburg mit dem markanten, auf einer Halbinsel gebauten Schloss Seeburg. Am See liegen auch die Wüstungen Lipsdorf, Badendorf und Edenstedt sowie am Südufer der Ort Aseleben.
Am Süßen See gibt es einige Weinberge, die zum Saale-Unstrut-Gebiet zählen. Sie gehören zur Weinstraße Mansfelder Seen. Am nördlichen Seeufer verläuft der Europäische Fernwanderweg E11 (Niederlande–Masuren).
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der See entstand durch die natürliche Auslaugung von Steinsalz im Untergrund und das Einbrechen des darüber liegenden Deckgebirges (vergleiche: Arendsee). Im Gegensatz zu den vielen Bergbaurestlöchern der weiteren Umgebung bestehen die Uferbereiche aus gewachsenem (anstehendem) Boden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2018 wurden mit Hilfe einer Unterwasserdrohne Reste eines Hügelgrabes auf dem Seegrund in 4 m Tiefe nachgewiesen. Die kreisförmige Anlage hat einen Durchmesser von 6 m. An einer anderen Stelle fanden sich Reste von Pfahlbauten. 2023 erfolgten Untersuchungen in einem 2000 m² großen Areal mittels eines Neutronenbeschleunigers. Diese Technik wurde hier erstmals in der Unterwasserarchäologie in Europa eingesetzt. Bei den Untersuchungen wurden im Bereich des Hügelgrabes Metallgegenstände geortet. Auch fanden sich Gebäudereste und Stege von bis zu 50 Meter Länge aus dem 11. bis 15. Jahrhundert.[2]
Der Fund der Siedlungsreste bedeutet, dass der See erst nach der Siedlungszeit entstanden sein kann. Forscher nehmen an, dass der Süße See vor 3000 Jahren nahezu ausgetrocknet war und sich im 15. Jahrhundert wieder mit Wasser füllte.[1] Um 1000 bis 600 v. Chr. war das Ostende des Sees dicht besiedelt. Am südlichen Ufer fanden sich Überreste mittelalterlicher Siedlungen aus dem 13. und 14. Jahrhundert.[3]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Schloss Seeburg, Blick von der B 80
-
Blick vom Nordufer über den See
-
Westteil des Sees
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Süßer See: Fische, Wein, verborgene Schätze. Dokumentarfilm, Deutschland, 2024, 44:43 Min., Buch und Regie: Anna Schmidt, Produktion: schmidtFilm, MDR Sachsen-Anhalt, Reihe: Der Osten – Entdecke wo du lebst, Erstsendung: 28. Mai 2024 bei MDR-Fernsehen, Inhaltsangabe von MDR, Internet-Video abrufbar bis 21. Mai 2026.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b dpa, Annekathrin Queck: Archäologen suchen im Süßen See nach Pfahlbauten aus der Bronzezeit. In: MDR Sachsen-Anhalt, 11. November 2023, aufgerufen am 31. August 2024.
- ↑ dpa: Mit Neutronenbeschleuniger auf Schatzsuche im Süßen See. In: Süddeutsche Zeitung vom 18. April 2023.
- ↑ Hügelgrab im Süßen See bei Halle? In: Archäologie in Deutschland 5, 2018, S. 74 f.