„Johannes Stüttgen“ – Versionsunterschied

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'''Johannes Stüttgen''' (* [[24. Januar]] [[1945]] in [[Jeseník|Freiwaldau]] im heutigen [[Tschechien]]) ist ein deutscher Künstler und [[Autor]] sowie Gesellschafter des ''[[Omnibus für direkte Demokratie]]''. Stüttgens gesellschaftliches Engagement ist eng angelehnt an die Ideen von [[Joseph Beuys]], z. B. den ''[[Erweiterter Kunstbegriff|Erweiterten Kunstbegriff]]'', die ''[[Soziale Plastik]]'', die deutsche Bewegung für [[Direkte Demokratie]] und die [[Anthroposophie]]. Er lebt und arbeitet in [[Düsseldorf]].
'''Johannes Stüttgen''' (* [[24. Januar]] [[1945]] in [[Jeseník|Freiwaldau]] im heutigen [[Tschechien]]) ist ein deutscher Künstler und [[Autor]] sowie Gesellschafter des ''[[Omnibus für direkte Demokratie]]''. Stüttgens gesellschaftliches Engagement ist eng angelehnt an die Ideen von [[Joseph Beuys]], z. B. den ''[[Erweiterter Kunstbegriff|Erweiterten Kunstbegriff]]'', die ''[[Soziale Plastik]]'', die deutsche Bewegung für [[Direkte Demokratie]] und die [[Anthroposophie]]. Er lebt und arbeitet in [[Düsseldorf]].


== Leben ==
== Leben ==
Stüttgen wuchs in [[Lank-Latum]] und [[Süchteln]] auf und studierte zunächst ab 1964 [[Theologie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]] bei [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]].<ref>[http://www.welt.de/wams_print/article2767981/Johannes-Stuettgen-Meisterschueler-und-Freund-des-Kuenstlers.html Johannes Stüttgen – Meisterschüler und Freund des Künstlers] welt.online</ref> Von 1966 bis 1971 studierte er bei Joseph Beuys an der [[Kunstakademie Düsseldorf|Düsseldorfer Kunstakademie]], der ihn 1971 zum [[Meisterschüler]] ernannte. 1967 war Stüttgen an der Gründung der [[Deutsche Studentenpartei|Deutschen Studentenpartei]] beteiligt. Im Jahr 1971 gründete er zusammen mit Joseph Beuys die ''[[Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung]]''. Zwischen 1971 und 1980 arbeitete er als Kunsterzieher am Grillo-Gymnasium in [[Gelsenkirchen]], wo er eine Arbeitsgruppe der ''Free International University (FIU) / Fluxus Zone West'' leitete.
Stüttgen wuchs in [[Lank-Latum]] und [[Süchteln]] auf und studierte zunächst ab 1964 [[Theologie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster]] bei [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]].<ref>[https://www.welt.de/wams_print/article2767981/Johannes-Stuettgen-Meisterschueler-und-Freund-des-Kuenstlers.html Johannes Stüttgen – Meisterschüler und Freund des Künstlers] welt.online</ref> Von 1966 bis 1971 studierte er bei Joseph Beuys an der [[Kunstakademie Düsseldorf|Düsseldorfer Kunstakademie]], der ihn 1971 zum [[Meisterschüler]] ernannte. 1967 war Stüttgen an der Gründung der [[Deutsche Studentenpartei|Deutschen Studentenpartei]] beteiligt. Im Jahr 1971 gründete er zusammen mit Joseph Beuys die ''[[Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung]]''. Zwischen 1971 und 1980 arbeitete er als Kunsterzieher am Grillo-Gymnasium in [[Gelsenkirchen]], wo er eine Arbeitsgruppe der ''[[Free International University Gelsenkirchen|Free International University (FIU) / Fluxus Zone West]]'' leitete.


Anschließend, von 1980 bis 1986, war er Geschäftsführer der ''[[Free International University]]'' (FIU) und Leiter des ehemaligen Ateliers von Beuys, „Raum 3“, in der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1987 organisiert er als Gesellschafter den ''Omnibus für direkte Demokratie in Deutschland'' und seit 1990 die Projekte ''Unternehmen Wirtschaft und Kunst – erweitert'' und ''Aktion und Grundlagenforschung Erweiterter Kunstbegriff''. Von 1992 bis 1993 war er als Gastprofessor an der [[Hochschule für bildende Künste Hamburg|Hochschule für bildende Künste]] in [[Hamburg]] für den Erweiterten Kunstbegriff tätig. Stüttgen lebt als freier Künstler in [[Düsseldorf]]. Im September 2004 zeichnete ihn die [[Oxford Brookes University|Brooks University in Oxford]] mit der „Honorary Fellowship” für seine Arbeit an der ''Sozialen Skulptur'' aus.<ref>Johannes Stüttgen - ''Fellow of Department of Fine Art'' [http://ah.brookes.ac.uk/staff/details/stttgen/]</ref> Umgesetzt ist die Idee der Sozialen Skulptur durch Johannes Stüttgen beispielsweise mit dem ''[[Kinderstern]] e.V.'' der sich seit 1989 für die Rechte der Kinder einsetzt. Stüttgen formuliert die Intension des Kinderstern folgendermaßen: „Ebenso wenig wie wirkliche Kunst bloße Beschönigung und Dekoration der herrschenden Missstände, die übrigens die Kinder am ärgsten treffen, sein kann, ist auch der Kinderstern nicht irgendeine karitative Idee, die alles bloß ausbügeln will, was im Namen der weltweit herrschenden Systeme an Elend angerichtet wird.“<ref>[http://kinderstern.com/Eine-andere-art.8.0.html ''Kinderstern'' (Manifest)]</ref>
Anschließend, von 1980 bis 1986, war er Geschäftsführer der ''[[Free International University]]'' (FIU) und Leiter des ehemaligen Ateliers von Beuys, „Raum 3“, in der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1987 organisiert er als Gesellschafter den ''Omnibus für direkte Demokratie in Deutschland'' und seit 1990 die Projekte ''Unternehmen Wirtschaft und Kunst – erweitert'' und ''Aktion und Grundlagenforschung Erweiterter Kunstbegriff''. Von 1992 bis 1993 war er als Gastprofessor an der [[Hochschule für bildende Künste Hamburg|Hochschule für bildende Künste]] in [[Hamburg]] für den Erweiterten Kunstbegriff tätig. Stüttgen lebt als freier Künstler in [[Düsseldorf]]. Im September 2004 zeichnete ihn die [[Oxford Brookes University|Brooks University in Oxford]] mit der „Honorary Fellowship“ für seine Arbeit an der ''Sozialen Skulptur'' aus.<ref>Johannes Stüttgen - ''Fellow of Department of Fine Art'' {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://ah.brookes.ac.uk/staff/details/stttgen/ |wayback=20071121201633 }}</ref> Umgesetzt ist die Idee der Sozialen Skulptur durch Johannes Stüttgen beispielsweise mit dem ''[[Kinderstern]] e.&nbsp;V.'', der sich seit 1989 für die Rechte der Kinder einsetzt. Stüttgen formuliert die Intention des Kinderstern folgendermaßen: „Ebenso wenig wie wirkliche Kunst bloße Beschönigung und Dekoration der herrschenden Missstände, die übrigens die Kinder am ärgsten treffen, sein kann, ist auch der Kinderstern nicht irgendeine karitative Idee, die alles bloß ausbügeln will, was im Namen der weltweit herrschenden Systeme an Elend angerichtet wird.“<ref>[http://kinderstern.com/Eine-andere-art.8.0.html ''Kinderstern'' (Manifest)]</ref>


Seit 2011 führt Stüttgen Ringgespräche in der [[Berger Kirche (Düsseldorf)|Berger Kirche]] in Düsseldorf.<ref name="Müller286">Ulrich Müller: ''Joseph Beuys. Parallelprozesse. Archäologe einer künstlerischen Praxis''. Hirmer, München 2012, ISBN 978-3-7774-6011-6, S.&nbsp;286.</ref>
Mit Stüttgen verbinden sich die Ereignisse um die zerstörte [[Fettecke]] von Joseph Beuys und die Destillation ihrer Überreste. Seit 2011 führt Stüttgen Ringgespräche in der [[Berger Kirche (Düsseldorf)|Berger Kirche]] in Düsseldorf.<ref name="Müller286">Ulrich Müller: ''Joseph Beuys. Parallelprozesse. Archäologe einer künstlerischen Praxis''. Hirmer, München 2012, ISBN 978-3-7774-6011-6, S.&nbsp;286.</ref>


Johannes Stüttgens jüngere Brüder sind der bildende Künstler Stephan Stüttgen (* 1947) und der [[Puppentheater|Puppenspieler]] Christoph Stüttgen. Johannes Stüttgen hat zwei Töchter: Judith und Greta. Sein Sohn [[Jakob Stüttgen]] arbeitet als Küchenchef in München. Johannes Stüttgen ist verheiratet mit Ulrike Stüttgen (geb. Gaschütz).<ref name="Müller286" />
Johannes Stüttgen ist ein Großneffe des preußisch/belgischen Bildhauers [[Christian Stüttgen]]. Seine jüngeren Brüder sind der bildende Künstler Stephan Stüttgen (* 1947) und der [[Puppentheater|Puppenspieler]] Christoph Stüttgen. Johannes Stüttgen hat zwei Töchter: Judith und Greta. Sein Sohn [[Jakob Stüttgen]] arbeitet als Küchenchef in München. Johannes Stüttgen ist verheiratet mit Ulrike Stüttgen (geb. Gaschütz).<ref name="Müller286" />


== Werke (Auswahl) ==
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; Texte von Johannes Stüttgen
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; Videos zu Vorträgen von Johannes Stüttgen
; Videos zu Vorträgen von Johannes Stüttgen
* [http://www.youtube.com/watch?v=GMFnVaDpO0I Ein Vortrag von Johannes Stüttgen am 27. Februar 2012 in Hamburg zum Thema: Recht auf Einkommen und direkte Demokratie]
* [https://www.youtube.com/watch?v=GMFnVaDpO0I Ein Vortrag von Johannes Stüttgen am 27. Februar 2012 in Hamburg zum Thema: Recht auf Einkommen und direkte Demokratie]
* [https://www.youtube.com/watch?v=B8qiiFVdJZI Ein Vortrag von Johannes Stüttgen am 28. November 2018 in Karlsruhe zum Thema: Der erweiterte Kunstbegriff von Joseph Beuys]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 23. September 2024, 18:33 Uhr

Johannes Stüttgen (2011)

Johannes Stüttgen (* 24. Januar 1945 in Freiwaldau im heutigen Tschechien) ist ein deutscher Künstler und Autor sowie Gesellschafter des Omnibus für direkte Demokratie. Stüttgens gesellschaftliches Engagement ist eng angelehnt an die Ideen von Joseph Beuys, z. B. den Erweiterten Kunstbegriff, die Soziale Plastik, die deutsche Bewegung für Direkte Demokratie und die Anthroposophie. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Stüttgen wuchs in Lank-Latum und Süchteln auf und studierte zunächst ab 1964 Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster bei Joseph Ratzinger.[1] Von 1966 bis 1971 studierte er bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie, der ihn 1971 zum Meisterschüler ernannte. 1967 war Stüttgen an der Gründung der Deutschen Studentenpartei beteiligt. Im Jahr 1971 gründete er zusammen mit Joseph Beuys die Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung. Zwischen 1971 und 1980 arbeitete er als Kunsterzieher am Grillo-Gymnasium in Gelsenkirchen, wo er eine Arbeitsgruppe der Free International University (FIU) / Fluxus Zone West leitete.

Anschließend, von 1980 bis 1986, war er Geschäftsführer der Free International University (FIU) und Leiter des ehemaligen Ateliers von Beuys, „Raum 3“, in der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1987 organisiert er als Gesellschafter den Omnibus für direkte Demokratie in Deutschland und seit 1990 die Projekte Unternehmen Wirtschaft und Kunst – erweitert und Aktion und Grundlagenforschung Erweiterter Kunstbegriff. Von 1992 bis 1993 war er als Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg für den Erweiterten Kunstbegriff tätig. Stüttgen lebt als freier Künstler in Düsseldorf. Im September 2004 zeichnete ihn die Brooks University in Oxford mit der „Honorary Fellowship“ für seine Arbeit an der Sozialen Skulptur aus.[2] Umgesetzt ist die Idee der Sozialen Skulptur durch Johannes Stüttgen beispielsweise mit dem Kinderstern e. V., der sich seit 1989 für die Rechte der Kinder einsetzt. Stüttgen formuliert die Intention des Kinderstern folgendermaßen: „Ebenso wenig wie wirkliche Kunst bloße Beschönigung und Dekoration der herrschenden Missstände, die übrigens die Kinder am ärgsten treffen, sein kann, ist auch der Kinderstern nicht irgendeine karitative Idee, die alles bloß ausbügeln will, was im Namen der weltweit herrschenden Systeme an Elend angerichtet wird.“[3]

Mit Stüttgen verbinden sich die Ereignisse um die zerstörte Fettecke von Joseph Beuys und die Destillation ihrer Überreste. Seit 2011 führt Stüttgen Ringgespräche in der Berger Kirche in Düsseldorf.[4]

Johannes Stüttgen ist ein Großneffe des preußisch/belgischen Bildhauers Christian Stüttgen. Seine jüngeren Brüder sind der bildende Künstler Stephan Stüttgen (* 1947) und der Puppenspieler Christoph Stüttgen. Johannes Stüttgen hat zwei Töchter: Judith und Greta. Sein Sohn Jakob Stüttgen arbeitet als Küchenchef in München. Johannes Stüttgen ist verheiratet mit Ulrike Stüttgen (geb. Gaschütz).[4]

Werke (Auswahl)

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  • Soziale Skulptur und die – immer wieder aktuelle – Geldfrage. FIU-Verlag, Wangen 2010, DVD/Video, 90 min, + Bonusmaterial, Vortrag in Pfaffenhofen Juni 2009, ISBN 978-3-928780-45-2.
  • Der Ganze Riemen. Der Auftritt von Joseph Beuys als Lehrer – die Chronologie der Ereignisse an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf 1966–1972. Hrsg. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Verlag der Buchhandlung Walter König, Köln 2008, ISBN 978-3-86560-306-7.
  • Die Frage nach dem Sinn der Technik und das ‚Erdtelephon‘. FIU-Verlag, 2005, ISBN 3-928780-33-6 (auch als DVD, FIU-Verlag, Wangen 2006, ISBN 3-928780-65-4).
  • ZUM KAPITAL – Als Chr. Schlingensief das Unsichtbare gesucht hat. FIU-Verlag, 2000 (Vorzugsausgabe mit DVD/Video und Siebdrucken).
  • Der plastische Umstülpungsvorgang. FIU-Verlag, 1992, ISBN 3-928780-04-2.
  • Zeitstau. Im Kraftfeld des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys. Sieben Vorträge im Todesjahr von Joseph Beuys. 2., verbesserte Auflage. FIU-Verlag, Wangen 1998, ISBN 3-928780-04-2.
  • Freie Internationale Universität (FIU) – Organ des Erweiterten Kunstbegriffs für die Soziale Skulptur. Eine Darstellung der Idee und Entstehungsgeschichte der FIU. FIU-Verlag, 1987, ISBN 3-928780-02-6.
  • Similia similibus. DuMont, 1982, ISBN 3-7701-1344-6.
  • Kunstwerk Volksabstimmung. Die spirituellen u. künstlerischen Hintergründe der Direkten Demokratie. FIU-Verlag, ISBN 3-928780-23-9.
Texte von Johannes Stüttgen
Videos zu Vorträgen von Johannes Stüttgen

Einzelnachweise

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  1. Johannes Stüttgen – Meisterschüler und Freund des Künstlers welt.online
  2. Johannes Stüttgen - Fellow of Department of Fine Art Archivlink (Memento vom 21. November 2007 im Internet Archive)
  3. Kinderstern (Manifest)
  4. a b Ulrich Müller: Joseph Beuys. Parallelprozesse. Archäologe einer künstlerischen Praxis. Hirmer, München 2012, ISBN 978-3-7774-6011-6, S. 286.