„No-Frost-Technik“ – Versionsunterschied

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Als '''No-Frost-Technik''' wird ein technisches Verfahren bezeichnet, mit dem Hersteller [[Gefrierschrank|Gefrierschränke]] und Gefrierfächer in [[Kühlschrank|Kühlschränken]] ausstatten können. Diese Technik wurde erstmals von der [[BSH Hausgeräte|Bosch Hausgeräte GmbH]] entwickelt und angeboten. Durch den Einsatz der No-Frost-Technik wird die [[Luftfeuchtigkeit]] im Gefrierraum reduziert. Daher [[Reif (Niederschlag)|bereifen]] die [[Lebensmittel]] nicht, und ein Abtauen des Gefrierraums entfällt.
Die '''No-Frost-Technik''' ist ein technisches Verfahren, das die Reifbildung in [[Gefrierschrank|Gefrierschränken]] und Gefrierfächern in [[Kühlschrank|Kühlschränken]] unterbindet, indem es die [[Luftfeuchtigkeit]] im Gefrierraum reduziert. Damit entfällt ein Abtauen des Gefrierraums. Diese Technik wurde 1955 von Bruce B. Latter für [[General Electric]] entwickelt.<ref>{{Patent| Land=US| V-Nr=2780924| Code=A| Titel=Refrigerating apparatus having automatic defrosting| A-Datum=1955-11-14| V-Datum=1957-02-12| Anmelder=General Electric| Erfinder=Bruce B. Latter}}</ref><ref>{{Patent| Land=US| V-Nr=3633374| Code=A| Titel=Refrigerator with Self-Regulating Heaters| A-Datum=1970-02-06| V-Datum=1972-01-11| Anmelder=General Motors Corp| Erfinder=James A. Canter}}</ref>


Ein anfänglicher Nachteil dieser Technik war ein höherer Energieverbrauch. Dies relativiert sich jedoch, da eine Energieverschwendung durch Eisbildung und die Abtauvorgänge vermieden werden.<ref>HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. {{Webarchiv|url=http://www.hea.de/service/fachwissen/kuehlen-und-gefrieren/aufbau-und-funktion/geraetearten.php#nofrost |wayback=20091111124539 |text=über No-Frost-Systeme |archiv-bot=2019-05-04 05:46:32 InternetArchiveBot }}</ref> Dieser Tatsache wird Rechnung getragen, indem bei No-Frost-Geräten bei gleicher [[Energieeffizienzklasse]] ein 20-prozentiger Mehrverbrauch erlaubt ist.<ref>{{EG-RL|2003|66|format=PDF}} der Kommission vom 3. Juli 2003 zur Änderung der Richtlinie 94/2/EG zur Durchführung der Richtlinie 92/75/EWG des Rates betreffend die Energieetikettierung für elektrische Haushaltskühl- und -gefriergeräte sowie entsprechende Kombinationsgeräte</ref> Durch Effizienzsteigerung konnte der Mehrverbrauch durch die No-Frost-Technik bei aktuellen Geräten deutlich reduziert werden.<ref>[http://www.test.de/Kuehlschraenke-Viele-kuehlen-gut-und-sind-sparsam-4405423-0/ Test Kühl-Gefrier-Kombis der Stiftung Warentest] In: test.de und test 07/2012</ref>
Ein anfänglicher Nachteil dieser Technik war ein höherer Energieverbrauch. Dies relativiert sich jedoch, da eine Energieverschwendung durch Eisbildung und die Abtauvorgänge vermieden wird.<ref>[https://www.hea.de/fachwissen/kuehl-und-gefriergeraete/aufbau-und-funktion Fachwissen Kühl- und Gefriergeräte] auf ''HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V'', abgerufen am 25. Mai 2021</ref> Dieser Tatsache wird Rechnung getragen, indem bei No-Frost-Geräten bei gleicher [[Energieeffizienzklasse]] ein 20-prozentiger Mehrverbrauch erlaubt ist.<ref>{{EU-Richtlinie|2003|66|format=PDF}} der Kommission vom 3. Juli 2003 zur Änderung der Richtlinie 94/2/EG zur Durchführung der Richtlinie 92/75/EWG des Rates betreffend die Energieetikettierung für elektrische Haushaltskühl- und -gefriergeräte sowie entsprechende Kombinationsgeräte</ref> Durch Effizienzsteigerung konnte der Mehrverbrauch durch die No-Frost-Technik bei aktuellen Geräten deutlich reduziert werden.<ref>[http://www.test.de/Kuehlschraenke-Viele-kuehlen-gut-und-sind-sparsam-4405423-0/ Test Kühl-Gefrier-Kombis der Stiftung Warentest] In: test.de und test 07/2012</ref>


Bei No-Frost-Geräten liegen die [[Kühllamelle]]n in einem abgetrennten Bereich. Während der Kühlphase bläst ein [[Ventilator]] die kalte Luft in den Gefrierraum. Die Geräte sind dabei so ausgelegt, dass Luft durch alle Fächer zirkuliert und als Kreislauf wieder in das Kühlteil eintritt. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit hält, schlägt sich diese als [[Reif (Niederschlag)|Reif]] vornehmlich an den Kühllamellen nieder. In festgelegten Zeitintervallen taut eine Heizung die Kühllamellen ab, und die Eisschicht tritt über eine Rinne als Wasser aus dem Gerät heraus und landet in einem Verdunstungsbehälter. Da der Ventilator in der Abtauphase nicht läuft, bleibt der Gefrierraum weiterhin gekühlt. Durch diese Technik wird nicht nur verhindert, dass die Kühlrippen vereisen, sondern es sinkt die Luftfeuchtigkeit im gesamten Gerät, und es bilden sich nahezu keine Eisschichten mehr.
Bei No-Frost-Geräten liegen die [[Kühllamelle]]n in einem abgetrennten Bereich. Während der Kühlphase bläst ein [[Ventilator]] die kalte Luft in den Gefrierraum. Die Geräte sind dabei so ausgelegt, dass Luft durch alle Fächer zirkuliert und als Kreislauf wieder in das Kühlteil eintritt. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit hält, schlägt sich diese als [[Reif (Niederschlag)|Reif]] vornehmlich an den Kühllamellen nieder. In festgelegten Zeitintervallen taut eine Heizung die Kühllamellen ab, und die Eisschicht tritt über eine Rinne als Wasser aus dem Gerät heraus und landet in einem Verdunstungsbehälter. Da der Ventilator in der Abtauphase nicht läuft, bleibt der Gefrierraum weiterhin gekühlt. Durch diese Technik wird nicht nur verhindert, dass die Kühlrippen vereisen, sondern es sinkt die Luftfeuchtigkeit im gesamten Gerät, und es bilden sich nahezu keine Eisschichten mehr.


Einige Hersteller setzen die No-Frost-Technik zusätzlich zum Gefrierfach auch im Kühlschrankteil ein. Bei diesen Total-No-Frost-Systemen wird die gleichmäßige Temperaturverteilung und reduzierte Reifbildung mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit im Kühlteil erkauft als bei konventioneller Rückwandkühlung mit zusätzlichem Ventilator. Bei solchen Geräten sollten Lebensmittel verpackt gelagert werden, um ein frühzeitiges Austrocknen zu verhindern.
Einige Hersteller setzen die No-Frost-Technik nicht nur im Gefrierteil ein. Primäres Ziel ist hierbei jedoch nicht das Verhindern von Eisbildung, sondern durch den Ventilatoreinsatz eine gleichmäßige Temperaturverteilung. Durch die No-Frost-Technik wird eine geringere Luftfeuchtigkeit erzielt als das mit einem reinen Ventilatorbetrieb bei konventioneller Rückwandkühlung der Fall wäre. Hierdurch wird die Reif-Bildung im Innenraum reduziert.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Haushaltstechnik]]
[[Kategorie:Haushaltstechnik]]
[[Kategorie:Kühltechnik]]
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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2022, 13:36 Uhr

Die No-Frost-Technik ist ein technisches Verfahren, das die Reifbildung in Gefrierschränken und Gefrierfächern in Kühlschränken unterbindet, indem es die Luftfeuchtigkeit im Gefrierraum reduziert. Damit entfällt ein Abtauen des Gefrierraums. Diese Technik wurde 1955 von Bruce B. Latter für General Electric entwickelt.[1][2]

Ein anfänglicher Nachteil dieser Technik war ein höherer Energieverbrauch. Dies relativiert sich jedoch, da eine Energieverschwendung durch Eisbildung und die Abtauvorgänge vermieden wird.[3] Dieser Tatsache wird Rechnung getragen, indem bei No-Frost-Geräten bei gleicher Energieeffizienzklasse ein 20-prozentiger Mehrverbrauch erlaubt ist.[4] Durch Effizienzsteigerung konnte der Mehrverbrauch durch die No-Frost-Technik bei aktuellen Geräten deutlich reduziert werden.[5]

Bei No-Frost-Geräten liegen die Kühllamellen in einem abgetrennten Bereich. Während der Kühlphase bläst ein Ventilator die kalte Luft in den Gefrierraum. Die Geräte sind dabei so ausgelegt, dass Luft durch alle Fächer zirkuliert und als Kreislauf wieder in das Kühlteil eintritt. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit hält, schlägt sich diese als Reif vornehmlich an den Kühllamellen nieder. In festgelegten Zeitintervallen taut eine Heizung die Kühllamellen ab, und die Eisschicht tritt über eine Rinne als Wasser aus dem Gerät heraus und landet in einem Verdunstungsbehälter. Da der Ventilator in der Abtauphase nicht läuft, bleibt der Gefrierraum weiterhin gekühlt. Durch diese Technik wird nicht nur verhindert, dass die Kühlrippen vereisen, sondern es sinkt die Luftfeuchtigkeit im gesamten Gerät, und es bilden sich nahezu keine Eisschichten mehr.

Einige Hersteller setzen die No-Frost-Technik zusätzlich zum Gefrierfach auch im Kühlschrankteil ein. Bei diesen Total-No-Frost-Systemen wird die gleichmäßige Temperaturverteilung und reduzierte Reifbildung mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit im Kühlteil erkauft als bei konventioneller Rückwandkühlung mit zusätzlichem Ventilator. Bei solchen Geräten sollten Lebensmittel verpackt gelagert werden, um ein frühzeitiges Austrocknen zu verhindern.

Einzelnachweise

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  1. Patent US2780924A: Refrigerating apparatus having automatic defrosting. Angemeldet am 14. November 1955, veröffentlicht am 12. Februar 1957, Anmelder: General Electric, Erfinder: Bruce B. Latter.
  2. Patent US3633374A: Refrigerator with Self-Regulating Heaters. Angemeldet am 6. Februar 1970, veröffentlicht am 11. Januar 1972, Anmelder: General Motors Corp, Erfinder: James A. Canter.
  3. Fachwissen Kühl- und Gefriergeräte auf HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V, abgerufen am 25. Mai 2021
  4. Richtlinie 2003/66/EG (PDF) der Kommission vom 3. Juli 2003 zur Änderung der Richtlinie 94/2/EG zur Durchführung der Richtlinie 92/75/EWG des Rates betreffend die Energieetikettierung für elektrische Haushaltskühl- und -gefriergeräte sowie entsprechende Kombinationsgeräte
  5. Test Kühl-Gefrier-Kombis der Stiftung Warentest In: test.de und test 07/2012