„Abswurmbachit“ – Versionsunterschied

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| Chemismus = Cu<sup>2+</sup>Mn<sub>6</sub><sup>3+</sup>[O<sub>8</sub>{{Pipe}}SiO<sub>4</sub>]
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== Klassifikation ==
== Klassifikation ==
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)#B. Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate)|Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)]] gehörte der Abswurmbachit noch zur allgemeinen Abteilung der „[[Inselsilicat]]e mit tetraederfremden [[Anion]]en (Neso-Subsilikate)“, wo er zusammen mit [[Braunit]], [[Franciscanit]], [[Katoptrit]], [[Långbanit]], [[Neltnerit]], [[Örebroit]], [[Welinit]] und [[Yeatmanit]] eine eigene Gruppe bildet.
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)#B. Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate)|Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)]] gehörte der Abswurmbachit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „[[Inselsilikat]]e mit tetraederfremden [[Anion]]en (Neso-Subsilikate)“, wo er zusammen mit [[Braunit]], [[Franciscanit]], [[Katoptrit]], [[Långbanit]], [[Neltnerit]], [[Örebroit]], [[Welinit]] und [[Yeatmanit]] die unbenannte Gruppe ''VIII/B.09'' bildete.


Die seit 2001 gültige und auch von der IMA verwendete [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#G. Inselsilikate mit zusätzlichen Anionen; Kationen in meist &#x5B;6&#x5D; und > &#x5B;6&#x5D; Koordination|9. Auflage]] der [[Karl Hugo Strunz|Strunz'schen]] Mineralsystematik unterteilt diese Abteilung präziser nach der [[Koordinationszahl|Koordination]] der beteiligten [[Kation]]en und das Mineral steht jetzt, nur noch mit Braunit, Neltnerit und [[Tranquillityit]] eine eigene Gruppe bildend, in der Unterabteilung „Inselsilicate mit zusätzlichen Anionen und Kationen in meist [6] und >&nbsp;[6] Koordination“.
Die seit 2001 gültige und von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) verwendete [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#G. Inselsilikate mit zusätzlichen Anionen; Kationen in meist &#x5B;6&#x5D; und > &#x5B;6&#x5D; Koordination|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Abswurmbachit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Inselsilikate (Nesosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der möglichen Anwesenheit weiterer Anionen und der [[Koordinationszahl|Koordination]] der beteiligten [[Kation]]en, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Inselsilikate mit zusätzlichen Anionen; Kationen in meist [6] und > [6] Koordination“ zu finden ist, wo es zusammen mit Braunit, Braunit II und Neltnerit die „Braunit-Gruppe“ mit der System-Nr. ''9.AG.05'' bildet.


Im englischen Sprachraum ist die [[Systematik der Minerale nach Dana]] jedoch meist gebräuchlicher, die den Abswurmbachit nicht bei den Silicaten, sondern bei den Oxiden einordnet. Er bildet dort zusammen mit [[Neltnerit]], [[Braunit-I]] und [[Braunit-II]] die „Humitgruppe (Tetragonal: I41/acd) mit Si“ innerhalb der Unterabteilung der „[[Systematik der Minerale nach Dana/Oxide und Hydroxide#7.5 Mehrfache Oxide mit der Formel ABX2|Mehrfachen Oxide mit der allgemeinen Formel ABX<sub>2</sub>]]“.
Im Gegensatz zu den Strunzschen Systematiken ordnet die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche [[Systematik der Minerale nach Dana]] den Abswurmbachit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ein. Hier ist er zusammen mit Braunit-I, Braunit-II und Neltnerit in der „Humitgruppe (Tetragonal: ''I''4<sub>1</sub>/''acd'') mit Si“ mit der System-Nr. ''07.05.01'' innerhalb der Unterabteilung der „[[Systematik der Minerale nach Dana/Oxide und Hydroxide#07.05 Mehrfache Oxide mit der Formel ABX2|Mehrfachen Oxide mit der Formel ABX<sub>2</sub>]]“ zu finden.


== Modifikationen und Varietäten ==
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== Kristallstruktur ==
== Kristallstruktur ==
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Abswurmbachit kristallisiert tetragonal in der [[Raumgruppe]] ''I''4<sub>1</sub>/''acd'' mit den [[Gitterparameter]]n ''a''&nbsp;=&nbsp;9,41&nbsp;[[Ångström (Einheit)|Å]] und ''c''&nbsp;=&nbsp;18,55&nbsp;Å sowie 8 [[Formeleinheit]]en pro [[Elementarzelle]].<ref name="MinTable" />


<!--== Verwendung ==-->
<!--== Verwendung ==-->
<!--=== als Baustoff ===-->
<!--=== als Pigment ===-->
<!--=== als Rohstoff ===-->
<!--=== als Schmuckstein ===-->
<!--=== in der Chemie ===-->
<!--=== in der Medizin ===-->
<!--== Manipulationen und Imitationen ==-->
<!--== Manipulationen und Imitationen ==-->
<!--== Vorsichtsmaßnahmen ==-->
<!--== Vorsichtsmaßnahmen ==-->
<!--== Esoterik ==-->
<!--== Esoterik ==-->

== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Liste der Minerale]]
*[[Liste der Minerale]]

Version vom 14. März 2012, 22:13 Uhr

Abswurmbachit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen
  • IMA 1990-007
Chemische Formel Cu2+Mn63+[O8|SiO4]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate
System-Nummer nach
Dana

07.05.01.04
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol ditetragonal-dipyramidal 4/m 2/m 2/m[1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 6,5
Dichte (g/cm3) berechnet: 4,96
Spaltbarkeit nicht erkennbar
Farbe schwarz
Strichfarbe bräunlichschwarz
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Abswurmbachit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2+Mn63+[O8|SiO4][2] und konnte bisher nur in Form mikrokristalliner, schwarzer Körner von etwa 50 μm Größe gefunden werden.

Abswurmbachit bildet mit Braunit eine vollständige Mischreihe.

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Abswurmbachit bei Apoikia und Myli (auf Euböa) in Griechenland. Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch Thomas Reinecke, Ekkehart Tillmanns und Heinz-Jürgen Bernhardt, die es in Anerkennung ihrer Beiträge zur Kristallchemie, den Stabilitätsrelationen und den physikalischen Eigenschaften von Braunit nach der deutschen Mineralogin Irmgard Abs-Wurmbach (*1938), Tochter des Zoologen Hermann Wurmbach,[3] benannten. Da zur Analyse Material aus beiden griechischen Fundorten verwendet wurde, gelten beide auch als Typlokalität.

Als eigenständiges Mineral anerkannt wurde Abswurmbachit 1990 von der International Mineralogical Association (IMA) unter der Nummer IMA1990-007. Veröffentlicht wurden die Untersuchungsergebnisse und der anerkannte Name ein Jahr später im Wissenschaftsmagazin „Neues Jahrbuch für Mineralogie“ (Abh.: 163).

Typmaterial des Minerals wird im Smithsonian Institution in Washington DC sowie im Institut für Mineralogie, Geologie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum aufbewahrt.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehörte der Abswurmbachit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate)“, wo er zusammen mit Braunit, Franciscanit, Katoptrit, Långbanit, Neltnerit, Örebroit, Welinit und Yeatmanit die unbenannte Gruppe VIII/B.09 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Abswurmbachit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Inselsilikate (Nesosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der möglichen Anwesenheit weiterer Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Inselsilikate mit zusätzlichen Anionen; Kationen in meist [6] und > [6] Koordination“ zu finden ist, wo es zusammen mit Braunit, Braunit II und Neltnerit die „Braunit-Gruppe“ mit der System-Nr. 9.AG.05 bildet.

Im Gegensatz zu den Strunzschen Systematiken ordnet die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana den Abswurmbachit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ein. Hier ist er zusammen mit Braunit-I, Braunit-II und Neltnerit in der „Humitgruppe (Tetragonal: I41/acd) mit Si“ mit der System-Nr. 07.05.01 innerhalb der Unterabteilung der „Mehrfachen Oxide mit der Formel ABX2“ zu finden.

Modifikationen und Varietäten

Zwischen Abswurmbachit und Braunit besteht eine lückenlose Mischkristallreihe, bei der Kupfer nach und nach durch Mangan ersetzt wird. Ein weiteres ähnliches Mineral ist der Neltnerit, der anstatt Kupfer Calcium enthält. Zwischen Abswurmbachit und Neltnerit besteht jedoch wahrscheinlich eine Mischungslücke, so dass keine Mischkristallreihe möglich ist.[4]

Bildung und Fundorte

Abswurmbachit bildet sich zusammen mit Braunit in mangan- und aluminiumhaltigen Piemontit-Sursassit-Quarziten bei Drücken von 7-11 kbar und Temperaturen von 300-420 °C. Weitere Begleitminerale sind unter anderem Ardennit, Hollandit, Klinochlor, Quarz, Rutil und Shattuckit.[4]

Außer an seinen Typlokalitäten in Griechenland konnte Abswurmbachit noch in Japan bei Iyomishima (heute: Shikokuchūō) gefunden werden.[5]

Kristallstruktur

Abswurmbachit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41/acd mit den Gitterparametern a = 9,41 Å und c = 18,55 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Webmineral - Abswurmbachite (englisch)
  2. a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 553.
  3. Hermann Wurmbach: Vorwort zur zweiten Auflage. In: Lehrbuch der Zoologie. Band 1: Allgemeine Zoologie und Ökologie, 2. völlig neu bearbeitete Auflage, G. Fischer, Stuttgart 1970, S. VIII
  4. a b Thomas Reinecke, Heinz-Jürgen Bernhardt, Ekkehart Tillmanns: Abswurmbachite, Cu2+Mn63+[O8|SiO4], a new mineral of the braunite group: natural occurrence, synthesis, and crystal structure. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1991, 163, S. 117-143.
  5. Mindat - Abswurmbachite (englisch)

Literatur

  • Thomas Reinecke und Heinz-Jürgen Bernhardt (Institut für Mineralogie,Ruhr-Universität Bochum), Ekkehart Tillmanns (Institut für Mineralogie und Kristallographie der Universität Wien): Abswurmbachite, Cu2+Mn63+[O8|SiO4], a new mineral of the braunite group: natural occurrence, synthesis, and crystal structure. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Abhandlungen 163 (1991), S. 117-143 (hinterlegt im OTRS)